Autor/in: Johann Wolfgang von Goethe Epoche: Weimarer Klassik
Die nachfolgende Inhaltsangabe und Kapitelzusammenfassung bezieht sich auf das Gesamtwerk von Goethes Drama „Iphigenie auf Tauris“. Es wurde je Aufzug/Auftritt eine kurze Zusammenfassung des Inhalts erstellt.
Im ersten Aufzug wird Iphigenie vorgestellt. Sie ist die Priesterin der Göttin Diana auf der Insel Tauris. Sie lebt dort, seitdem Diana sie vor dem Tode gerettet hat.
Sie ist der Göttin für ihre Rettung dankbar, jedoch sehnt sie sich nach ihrer Heimat und fühlt sich immer noch fremd auf der Insel Tauris. Sie fühlt sich von Thoas, dem König der Insel, festgehalten. Sie bittet Diana sie wieder mit ihrer Familie zusammenzubringen, da sie sonst nicht glücklich werden könne.
Im zweiten Auftritt wird Arkas, ein Freund des Königs Thoas, in das Drama eingeführt. Er teilt Diana mit, dass der König mit seinem Heer zurück auf die Insel kommen wird. Er fragt sie, warum sie so gegrämt schaue. Daraufhin erzählt Iphigenie Arkas von ihrem Heimweh. Arkas bezeichnet sie als undankbar und erinnert sie daran, was Diana und Thoas ihr Gutes getan haben. Zudem erinnert er sie daran, wie viel gutes sie bereits für die Bewohner der Insel getan hat. So sorgte sie zum Beispiel dafür, dass der Brauch, das jeder Fremde, der die Insel betritt, der Göttin Diana geopfert werden müsse, abgeschafft wurde. Zudem habe sie zum Beispiel des Königs trüben Geist ermuntert.
Er erzählt ihr, dass der König, wenn er nach Hause kommt, um ihre Hand anhalten will. Iphigenie will sich weigern, Arkas rät ihr jedoch den Antrag anzunehmen, da der König niemandem mehr vertraue, seit sein Sohn gestorben sei. Sie fleht Diana an, sie vor dieser Heirat zu bewahren (Diana beziehungsweise Artemis (griechische Bez.) wird meist als jungfräuliche Göttin beschrieben).
Erster Aufzug — Dritter Auftritt
Im dritten Auftritt wird der König Thoas, Herrscher über die Insel Tauris vorgestellt. Er bittet sie „Zum Segen meines Volks und mir zum Segen [a]ls Braut in meine Wohnung einzuführen.“ Diesen Antrag lehnt sie ab und begründet ihn mit ihrer Sehnsucht nach ihrer Heimat und ihrer Familie. Zudem führt sie an, dass auf ihrer Familie ein Fluch laste, der die Nachkommen verurteile, einander umzubringen. Thoas jedoch lässt nicht nach sonder verschärft seinen Ton. Nun beruft sich Iphigenie auf die Göttin Diana. Sie sagt, dass „die Göttin, die mich rettete, allein das Recht auf [ihr] geweihtes Leben [habe]“. Er nimmt die Ablehnung Iphigenies hin, sagt aber, dass er den alten Brauch, wonach alle Fremden auf der Insel der Göttin Diana geopfert werden, wieder einführen werde.
Erster Aufzug — Vierter Auftritt
Im vierten Auftritt hält Iphigenie einen Monolog. Sie betet zur Göttin Diana und fleht sie an ihr zu ersparen, unnötige Opfer bringen zu müssen.
Zweiter Aufzug
Zweiter Aufzug — Erster Auftritt
Im ersten Auftritt des zweiten Aufzugs werden Orest und Pylades in das Geschehen eingeführt. In diesem Auftritt wird dem Zuschauer erklärt, dass Orest nach dem Mord an seiner Mutter von einem Fluch verfolgt wird. Er bat den Gott Apollo darum, den Fluch von ihm zu nehmen. Das Orakel von Delphi befahl ihm, die Schwester nach Hause zu bringen. Orest und Pylades interpretierten dies als Aufforderung, das Bildnis der Göttin der Göttin Diana zu stehlen und nach Griechenland zu bringen. Bei ihrem Vorhaben wurden sie jedoch von den Soldaten des Königs entdeckt und gefangen genommen. Orest hat jegliche Hoffnung verloren und ahnt, dass er als Opfer enden wird. Pylades hingegen hat von der Güte der auf der Insel lebenden Priesterin gehört, welche Gefangene nicht opfert.
Zweiter Aufzug — Zweiter Auftritt
Im zweiten Auftritt befragt Iphigenie Pylades. Er gibt sich zunächst als Cephalus aus und stellt Orest als Laodamas vor. Er sagt, dass die beiden Geschwister seien und Orest aus einem Erbstreit heraus seinen Bruder erschlagen habe. Nun sei er von einem Fluch belegt worden. Iphigenie fragt nach dem Verlauf des Trojanischen Krieges. Pylades berichtet von dem Fall Trojas und davon, dass viele griechische Helden während des Krieges gefallen seien. Da Pylades von ihrem Vater, Agamemnon schweigt, geht sie davon aus, dass dieser noch am Leben sei. Dies verstärkt ihr Heimweh. Sie hofft darauf, ihren Vater bald wiedersehen zu können. Daraufhin berichtet Pylades jedoch von dem Mord an ihrem Vater (Agamemnon). Dieser wurde am Tag seiner Rückkehr aus Troja von seiner Gemahlin (Klytämnestra) und ihrem Geliebten (Ägisth) ermordet. Iphigenie ist tief bestürzt und verlässt den Schauplatz. Pylades bleibt allein zurück. Er ahnt, dass zwischen ihr und dem Königshaus ein Zusammenhang besteht und das Iphigenie den König gekannt haben müsse.
Dritter Aufzug
Dritter Aufzug — Erster Auftritt
Im ersten Auftritt des dritten Aufzugs unterhalten sich Iphigenie und Orest. Sie kennt immer noch nicht seinen Namen. Sie versucht zu verhindern, dass die beiden der Göttin Diana geopfert werden. Sie fragt nach dem Wohlergehen der Kinder des Agamemnon (ihr Vater). Orest erzählt ihr von der Ermordung der Gemahlin ihres Vaters durch Orest. Iphigenie ist tief bestürzt und fragt verzweifelt nach ihrem Bruder. Orest kann Iphigenies Leid und Trauer nicht mehr ertragen, er gibt seine wahre Identität preis. Nun gibt Iphigenie sich auch zu erkennen. Sie versucht ihn zu trösten, jedoch möchte Orest immer immer noch seinem Leben ein Ende bereiten. Er versucht Iphigenie davon zu überzeugen, mit Pylades von der Insel zu fliehen und ihn zurückzulassen. Er wird bewusstlos und Iphigenie verlässt die Szene.
Dritter Aufzug — Zweiter Auftritt
Im zweiten Auftritt erwacht Orts auf seiner Ohnmacht. Er hat eine Vision. Er sieht die Ahnen seines Hauses, welche friedlich beieinander in der Unterwelt versöhnt sind. Er glaubt, im Hades zu sein.
Dritter Aufzug — Dritter Auftritt
Orest denkt im dritten Auftritt zunächst, dass Orest und Iphigenie die um ihn herumstehen, auch zu ihm in die Unterwelt gekommen sein. Er glaubt, er und die anderen seien gestorben. Er wünscht, dass auch Elektra, die andere Schwester in den Hades (die Unterwelt) kommen würde, um so den Fluch der Tantaliden zu brechen. Iphigenie betet zu den Göttern und bittet darum Orest von seinem Fluch zu heilen. Pylades versucht, ihn mit Argumenten zu überzeugen. Schließlich löst sich der Fluch und Orest nimmt Iphigenie in die Arme. Pylades erinnert die beiden daran sich zu beeilen und keine Zeit mehr zu verschwenden „Es bedarf hier schnellen Rat und Schluß“.
Vierter Aufzug
Vierter Aufzug — Erster Auftritt
Im ersten Auftritt des vierten Aufzugs planen Orest und Pylades ihre Flucht. Iphigenie ist sich sicher, dass sich eine Flucht realisieren lasse, jedoch plagen Iphigenie Schuldgefühle, sie hat Angst, den König zu hintergehen.
Vierter Aufzug — Zweiter Auftritt
Im zweiten Auftritt trifft Iphigenie auf Arkas, der sie daran erinnert, dass der König ungeduldig sei und auf das Opfer warte. Iphigenie versucht Arkas zu beruhigen und um Zeit zu gewinnen. Sie sagt, dass Orest durch seinen versuchten Diebstahl die heilige Stätte verschmutzt hätte. Diese würde eine Reinigung benötigen, bevor das Opfer gebracht werden könne. Arkas will aufbrechen und dem König Bericht erstatten, Iphigenie versucht ihn daran zu hindern.
Vierter Aufzug — Dritter Auftritt
Im Folgenden dritten Auftritt werden die Schuldgefühle Iphigenies gegenüber den Bewohnern die Insel Tauris deutlich, sie will diese nicht verraten. Zudem erinnert sie sich an die gnadenlose Rache der Götter.
Vierter Aufzug — Vierter Auftritt
Im vierten Auftritt teilt Pylades Iphigenie zunächst die vollständige Heilung Orests mit. Sie fanden ihre Gefährten wieder, mit denen sie nach Tauris aufgebrochen waren. Zusammen mit den Gefährten beginnen Orest und Pylades, die Flucht zu planen. Pylades möchte nun noch die Statue der Diane holen. Zudem plagen Iphigenie Zweifel, sie möchte Thoas nicht verraten und bestehlen. Pylades versucht, sie zu überreden. Er rät ihr, ihre Zweifel zu zerstreuen und der geplanten Flucht zuzustimmen.
Vierter Aufzug — Fünfter Auftritt
In Iphigenie findet ein innerer Konflikt statt. Sie möchte zwar der Flucht zustimmen und mit Pylades und Orest von der Insel fliehen, jedoch wünscht sie sich auch den Segen der Götter für ihre Flucht. Ihr kommt das Lied der Parzen in den Sinn, dieses handelt von der Übermacht der Götter und das untergeordnete Leben der Menschen auf der Erde.
Fünfter Aufzug
Fünfter Aufzug — Erster Auftritt
Arkas ahnt von der möglichen Flucht der Gefangenen. Er hat Gerüchte gehört und teilt diese dem König Thoas mit. Dieser befiehlt ihm, die Priesterin zu ihm zu senden und das Ufer gründlich abzusuchen und die Gefangenen zu fassen.
Fünfter Aufzug — Zweiter Auftritt
Thoas führt im zweiten Auftritt einen Monolog. Er fühlt sich von Iphigenie, der er vertraute, betrogen. Jedoch hegt er auch Grimm1 gegen sich selber, da er zu nachsichtig und gütig mit ihr war. Er fühlt sich, aufgrund des abgelehnten Antrages, von Iphigenie verletzt.
Fünfter Aufzug — Dritter Auftritt
Thoas hat Iphigenie zu sich bringen lassen. Er fragt, warum sie das Menschenopfer aufschiebt. Sie erklärt ihm, dass sie die Form des Menschenopfers ablehnt, und führt Argumente dazu an. Durch diese heftige Verteidigung ahnt Thoas, dass es eine Verbindung zwischen ihre und den Gefangenen besteht. Schließlich erklärt sie Thoas die Wahrheit. Das Schicksal von Orest, Pylades und den Gefährten liegt nun bei Thoas.
Fünfter Aufzug — Vierter Auftritt
Im vierten Auftritt versucht Orest, mit einem Schwert bewaffnet, die Flucht zu erzwingen. Auch Thoas zieht nun sein Schwert, bereit sich zu verteidigen. Es bahnt sich ein Konflikt und Kampf zwischen den beiden an. Bevor es dazu kommt, schreitet jedoch Iphigenie ein. Ihr gelingt es Orest zu beruhigen, er steckt sein Schwert ein und ist bereit mit Thoas zu sprechen.
Fünfter Aufzug — Fünfter Auftritt
Pylades und Arkas treten der Szene bei. Pylades mahnt Iphigenie und Orest, ihre Flucht zu beschleunigen. Auch Arkas ist von dem Zusammentreffen verwundert. Er teilt dem König mit, dass seine Truppen das Schiff und ihre Gefährten in ihre Gewalt gebracht hätten. Thoas gebietet Arkas, die Truppen zurückzuhalten und den Feind nicht anzugreifen. Arkas und Pylades verlassen die Szene, um die Situation zu beruhigen und zu entschärfen.
Fünfter Aufzug — Sechster Auftritt
Thoas verlangt einen Beweis dafür, dass Orest der Bruder von Iphigenie ist. Orest zeigt ihm das Schwert, welches seinem Vater (Agamemnon) gehörte. Er fordert den König Thoas zu einem Duell heraus. Dieser nimmt dieses an, jedoch schreitet Iphigenie ein und verhindert dies. Der König zweifelt nicht mehr an der Identität Orests, jedoch möchte er diesen, für den Versuch Dianas Bildnis zu stehlen, bestrafen. Orest gesteht sich seinen Fehler ein. Seine Aufgabe war es, seine eigene Schwester nach Hause zu bringen, nicht die Schwester des Apollos (Diana / Artemis). Durch Iphigenie soll der Fluch der Tantaliden auf ewig gebrochen werden. Orest bittet ihn nun mit Iphigenie, gehen zu dürfen. Thoas gewährt ihm diesem Wunsch. Iphigenie fleht ihn, sie nicht von der Insel zu verbannen, sondern ihnen ein Gastrecht zu gewähren und Freundschaft mit ihr zu schließen. Thoas wünscht ihnen Lebewohl.
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