Inhaltsangabe/Zusammenfassung
Das Parfum von Patrick Süßkind handelt von der Geschichte des Jean-Baptiste Grenouille, der über einen außergewöhnlichen Geruchssinn verfügt und die Welt mit Hilfe seines Geruchssinn erkundet. Mit seiner Vision, der größte Parfumeur auf der ganze Welt zu werden, gerät Grenouille auf die schiefe Bahn und wird zum Mörder. Der im Jahr 1985 veröffentlichte Roman ist ein Klassiker der deutschen Literatur. Mittlerweile ist „Das Parfum“ mehr als 15 Millionen Mal verkauft und in über 40 andere Sprachen übersetzt worden. Somit gehört Patrick Süßkinds „Das Parfum“ zu den Klassikern der deutschen Gegenwartsliteratur.
Kapitelübersicht
1. Teil – Grenouilles Kindheit
1. Kapitel
Die Handlung beginnt im Paris des 18. Jahrhunderts. Am stinkendsten Ort von ganz Frankreich, dem Pariser Fischmarkt, gebärt eine Frau ihr Kind unter einem Schlachttisch. Sie lässt das Kind unter dem Tisch liegen, was daraufhin zu schreien beginnt. Durch das Geschrei verrät das Kind seine Mutter, welche wenige Tage später hingerichtet wird. Das Kind wohnt fortan bei mehreren Ammen, die den Jungen allesamt mit der Begründung weiterreichen, dass er zu viel Milch trinkt. Letztendlich landet das Kind in einem französischen Kloster und wird auf den Namen Jean-Baptiste Grenouille getauft. Das Kloster findet eine Amme, die sich um Grenouille kümmern soll.
2. Kapitel
Die Amme bringt den Jungen zurück zum Kloster und beklagt, dass sie viele Pfunde abgenommen hat. Den Jungen nimmt sie auf keinen Fall zurück, sagt sie. Die Amme bezeichnet, Grenouille als Kind des Teufels, weil das Kind keinen Eigengeruch hat. Letztendlich nimmt der Pater Terrier Grenouille erneut im Kloster auf.
3. Kapitel
Pater Terrier kämpft gegen den Glauben, dass Menschen vom Teufel besessen sind. Er nimmt Grenouille auf seinen Schoß und schwelgt in Erinnerungen. Der Pater stellt sich ein weltliches Leben vor, mit Frau und eigenem Kind. Grenouille wacht plötzlich auf und saugt den Geruch des Paters gierig auf. Dies erschreckt den Pater, der kurzzeitig selber glaubt, dass der Junge ein Kind des Teufels ist. Kurze Zeit später gibt der Pater das Kind erneut weg.
4. Kapitel
Madame Maillard ist eine Kinderpflegerin ohne jeglichen Geruchssinn. Für die alte Dame sind die Kinder ein lukratives Geschäft. Sie erzieht die Kinder, um Geld zu verdienen. Dementsprechend verhält sich Madame Maillard auch wenig liebevoll zu den ihr übergebenen Kindern. Die anderen Kinder merken, dass Grenouille anders als sie ist. Deswegen versuchen die Kinder, den Säugling umzubringen.
5. Kapitel
Später als all die anderen Kinder lernt Grenouille mit zwei Jahren das Laufen. Die ersten Worte sind die Namen unterschiedlicher Gerüche. Mit sechs Jahren kennt der Junge bereits alle Gerüche im Haus und der Umgebung, ganz gleich, ob die Gerüchte von Sachen oder Menschen stammen. In Gedanken vermischt er die Gerüchte bereits. In der Schule glauben die Lehrer, dass Grenouille schwachsinnig ist. Madame Maillard ist anderer Meinung. Sie merkt, dass Grenouille Dinge auffallen, die anderen Kindern verborgen bleiben. Zudem hat Grenouille keine Angst vor der Dunkelheit. Aus diesem Grund glaubt Madame Maillard, dass Grenouille außergewöhnliche Kräfte hat. Eines Tages stellt das Kloster die Zahlungen für die Pflege der Kinder ein. Umgehend wird Grenouille an einen Gerber namens Grimal verkauft.
6. Kapitel
Im Laufe der Zeit passt sich Grenouille dem Alltag des Gerbermeisters an. Aufgrund seiner Resistenz gegen Krankheiten und seiner Hartnäckigkeit wird er ein Lehrling, der für seinen Meister Grimal sehr wichtig ist. Grenouilles Wunsch ist es, frei durch Paris zu laufen. Als Grimal ihn zum Lehrling befördert, wird sein Wunsch wahr. Fortan an hat er einige Abende frei.
7. Kapitel
Grenouille schlendert durch Paris und nimmt die unterschiedlichsten Gerüche wahr. Mit Hilfe von seinem außergewöhnlichen Geruchssinn erkundet er die verschiedenen Viertel der französischen Stadt. Dabei gelingt es Grenouille, die vielfältigen Gerüche voneinander zu trennen und besondere Gerüche herauszufiltern.
8. Kapitel
Eines Tages läuft Grenouille erneut durch die Straßen von Paris. Dort trifft er auf einen Geruch, der ihn nicht los lässt. Grenouille folgt dem Geruch und landet bei einem Mädchen, das für ihn das schönste Wesen aller Zeiten ist. Um zu glauben, dass der außergewöhnliche Geruch wirklich von einem Mädchen stammt, nimmt der Lehrling erstmals seine Augen zur Hilfe. Grenouille möchte den Geruch besitzen und bringt das Mädchen deswegen um. Anschließend saugt er den gesamten Geruch auf. Wenige Tage später kann Grenouille sich immer noch an den Geruch erinnern. Das Aussehen des Mädchens ist allerdings bereits in seinen Erinnerungen verblasst.
9. Kapitel
Guiseppe Baldini ist der einstmals größte Parfumeur aus Paris. Sowohl sein Laden als auch sein Privathaus sind voll von unterschiedlichen Waren mit den verschiedensten Gerüchen. Allerdings besuchen nur noch wenige Kunden den ehemals größten Parfumeur. Denn in den Augen der Kunden ist Baldini nicht mehr modern. Darüber hinaus empfinden die Kunden die intensiven Gerüche im Laden als wenig einladend, während Baldini, seine Frau und der Geselle die Gerüche gar nicht mehr wahrnehmen.
10. Kapitel
Baldini geht in sein Arbeitszimmer, um einen neuen Duft zu kreieren, der ihn erneut zum größten Parfumeur aus Paris macht. Denn momentan ist ein Duft seine Konkurrenz „Amor und Psyche“ das populärste Parfum in Paris. Der Parfumeur Giuseppe Baldini soll nun einen neuen Duft für eine spanische Haut entwerfen. Sein Geselle ist allerdings der Auffassung, dass Baldini letztendlich dafür den Duft „Amor und Psyche“ verwendet. Denn in seinen Augen ist die Zeit des großen Parfumeurs Giuseppe Baldini vorbei.
11. Kapitel
In seinem Arbeitszimmer schwelgt Baldini in Gedanken. Dabei denkt er vor allem an seinen jüngeren Konkurrenten Pelissier. Dieser bringt Jahr für Jahr einen neuen Duft heraus, der umgehend den Markt erobert. Sein Vermögen wird im Gegenzug immer kleiner. Baldinis Gedanken machen ihn wütend. Er empfindet die Tatsache als ungerecht, dass der „neue“ Pelissier erfolgreicher als der „alte“ Baldini ist.
12. Kapitel
Baldini analysiert das erfolgreiche Parfum „Amor und Psyche“. Beim erstmaligen Riechen erkennt Baldini, dass sein Konkurrent Pelissier ein wahrer Meister der Parfume ist. Dann allerdings setzt sein Verstand ein und Baldini redet sich ein, dass sein Mitbewerber lediglich ein Stümper ist, der nur aus reinem Glück einen hervorragenden Duft zustande gebracht hat. Anschließend versucht Baldini, die verschiedenen einzelnen Bestandteile des Duftes herauszufiltern. Nach einigen Stunden gibt er auf. Denn seine Nase riecht nach stundenlanger Arbeit keine Unterschiede mehr.
13. Kapitel
Nach weiteren Versuchen und Gedanken entschließt sich Baldini, sich aus der Branche zurückzuziehen. Seiner Ansicht nach ist es immer noch besser, mit erhobenen Hauptes seine Karriere zu beenden als schmachvoll dem Untergang entgegen zu sehen. Baldini möchte gemeinsam mit seiner Ehefrau zurück in seine italienische Heimat ziehen, um dort seinen Lebensabend zu verbringen. Er macht sich auf dem Weg ins Bett, um seiner Frau den Plan mitzuteilen. Zu dem Zeitpunkt steht allerdings Grenouille vor der Tür, der ihm gerade das Leder für seinen neuen Duft bringt.
14. Kapitel
Da Baldini den Schein eines hart arbeitenden und erfolgreichen Parfumeur noch etwas wahren möchte, lässt er den Gerberlehrling in sein Haus eintreten. Grenouille merkt dabei, dass der Parfumeur nach dem Duft „Amor und Psyche“ riecht. Er bietet Baldini an, den Duft für ihn zu mischen. Baldini zweifelt an der Fähigkeit des Jungen. Trotz allem willigt er in das Angebot ein, um Grenouille zu überzeugen, dass er nur ein Stümper ist.
15. Kapitel
In seinem Arbeitszimmer erstellt daraufhin Grenouille eine perfekte Kopie des erfolgreichen Duftes „Amor und Psyche“. Aus Scham sagt Baldini, dass dies dem wahren Duft des Parfum zwar sehr nahe komme, allerdings einige Nuancen anders seien. Anschließend erschafft Grenouille einen weiteren Duft, welcher noch besser als der erfolgreiche „Amor und Psyche“ Duft ist. Daraufhin bittet er den erstaunten Baldini um eine Einstellung als Lehrling der Parfumerie. Zunächst schickt Baldini Grenouille fort und bittet um Bedenkzeit.
16. Kapitel
Nach einigen Tagen Bedenkzeit, ändert Baldini seinen Entschluss. Er will nun doch nicht sofort mit seiner Ehefrau in seine italienische Heimat zurückkehren. Für eine große Summe kauft der Parfumeur Baldini Grenouille dem Gerbermeister ab. Mit Grenouille hat Baldini eine Chance, seinen Ruhm und seine Ehre von früher zurück zu erlangen. Der Gerber nimmt freudig das Angebot an und feiert ausgiebig. Aufgrund seiner Trunkenheit ertrinkt der Gerbermeister in der Seine. Während sein Leichnam unter der Ponte au Change her schwimmt, legt sich Grenouille bei seinem neuen Meister schlafen.
17. Kapitel
Mit verschiedenen Düften und außergewöhnlichen Kreationen sorgt der Lehrling Grenouille, dass der Parfumeur Baldini wieder an die Spitze der Parfumeure gelangt. Reichtum und Ansehen kehren in das Haus des Baldini zurück. Sein Konkurrent und dessen Duft „Amor und Psyche“ sind bald vergessen. Währenddessen tummeln sich reiche und berühmte Damen und Herren im Laden des Baldini und kaufen die von Grenouille erschaffenen Düfte. Der Meister Baldini bringt seinem Lehrling den Umgang mit Messegeräten bei. Zudem lernt Grenouille das Aufstellen von Formeln zur Berechnung der Anteile. Baldini bestärkt damit seinen Glauben, dass Grenouille deswegen ein hervorragender Parfumeur ist. Doch der Lehrling Grenouille will die Gerüche nicht berechnen und messen - er will die Gerüche beherrschen und aufnehmen.
18. Kapitel
Eines Tages bringt der Parfumeur Baldini seinem Lehrling bei, wie er den Pflanzen ihre Düfte entziehen kann. Dies geschieht mit Hilfe des Alambics. Dies ist ein Kessel, in welchen die Pflanzen gefüllt werden, sodass anschließend die Düfte herausgefiltert werden. Nach dem Procedere erfolgt die Destillation. Die Pflanzen sind dann unbrauchbar und werden weggeworfen. Das Destillat ist das einzige brauchbare Überbleibsel. Oft sitzen Baldini und Grenouille die ganze Nacht vor dem Alambics und warten auf das Ergebnis, während die Flüssigkeit langsam in eine kleine Flasche hineintropft. Dabei schwelgt Baldini in Erinnerungen und erzählt Grenouille von seinem Ruhm. Doch Grenouille hört ihm nicht zu.
19. Kapitel
Grenouille möchte vielmehr, die Düfte aus seinen Gedanken in die Realität umsetzen. Ihm genügt es nicht mehr, dass die vielfältigen Düfte lediglich in seiner Phantasie vorkommen. Allerdings sind die Möglichkeiten des Kessels und der Prozedur begrenzt. Die damit gewonnenen Düfte genügen Grenouille bald nicht mehr. Grenouille kann beim Lehrmeister Baldini nichts mehr lernen. Er hat Angst, dass er in seinem ganzen Leben keinen wirklich guten Duft erschaffen kann - sein Lebensziel scheint in Gefahr. Infolge der negativen Gedanken erachtet Grenouille sein Leben als sinnlos. Daraufhin wird er lebensbedrohlich krank.
20. Kapitel
Der Parfumeur Baldini versucht mit all seinen Mitteln, Grenouille zu retten und zu heilen. Denn sein aufblühendes Geschäft, sein Vermögen und sein Ansehen sind allesamt von der Zukunft Grenouilles abhängig. Dieser hat bereits eine Entscheidung getroffen. Grenouille möchte sterben und nichts kann seine Entscheidung revidieren. Als Baldini glaubt, dass Grenouille schon fast tot ist, stellt dieser ihm eine Frage. Der Lehrling fragt seinen Meister, ob es noch weitere Arten der Konservierung von Düften gebe. Da Baldini dem Sterbenden einen letzten Wunsch erfüllen möchte, bejaht er diese Frage. Zudem erwähnt er, dass die Techniken in der Stadt Grasse praktiziert und gelehrt werden. Damit weckt er Grenouilles Willen zum Leben. Nach nur einer Woche ist der Lehrling wieder gesund.
21. Kapitel
Nach der Genesung von Grenouille, denkt Baldini wieder nur an sich und sein Geschäft. Grenouille und dessen Fähigkeiten sind für Baldini lediglich Mittel zum Zweck. Denn er braucht Grenouille, um den Erfolg seines Geschäfts zu gewährleisten. Grenouille möchte jedoch in die Stadt Grasse, um neue Techniken der Destillierung zu lernen. Daraufhin verrät der Lehrling seinen Meister hunderte von Formeln für neue Parfums. Zusätzlich gibt er ihm das Versprechen, diese Düfte niemals jemanden anderem zu verraten. Baldini hat also die Grundlage für weiteren Erfolg des Geschäfts. Daraufhin stellt er für Grenoille einen Gesellenbrief auf und lässt ihn Richtung der Stadt Grasse ziehen.
22. Kapitel
Kurz nach dem Grenouille Richtung Grasse aufgebrochen ist, geht Baldini zu Bett. Dann stürzt sein Haus auf der Pont au Change ein. Dem Tod ins Auge sehend, reflektiert Baldini die letzte Zeit. Er gesteht sich seine Gefühle gegenüber Grenouille ein, die von Unbehagen, Misstrauen und Furcht geprägt waren. Baldini sieht ein, dass er sich während der gesamten Ausbeutung von Grenouille unwohl gefühlt hat und die Ausbeutung ein Fehler war. Letztendlich entschuldigt sich Baldini vor Gott und bittet diesen um Gnade.
2. Teil – Grenouilles Einsamkeit in den Bergen
23. Kapitel
Zum ersten Mal in seinem Leben ist Grenouille mit 18 Jahren auf sich allein gestellt: das erste Mal Freiheit. Sofort nimmt Grenouille den einzigartigen Geruch der Freiheit auf. Der ehemalige Lehrling genießt den Abstand von Menschen und geht seines Weges. Dabei lässt er sich von den verschiedenen Gerüchen und dem Bestreben, weg von Menschen zu kommen, leiten. Das ursprüngliche Ziel, die Stadt Grasse, gerät in Vergessenheit. Vielmehr flieht Grenouille vor dem Geruch der Menschen. Nachts schläft er im Unterholz, weit weg von Städten und Menschen.
24. Kapitel
Das Lebensziel von Grenouille ändert sich. Er möchte nun nicht mehr, einen wundervollen Duft kreieren, sondern sein eigenes Glück finden. Grenouille ist der Auffassung, dass er glücklich ist, wenn sich er weit weg von Menschen befindet. Deshalb zieht er sich immer weiter zurück und genießt seine Einsamkeit in der Einöde. Letztendlich findet Grenouille in den Bergen eine Höhle. Dort riecht er keinen einzigen Menschen. Sein Geruchssinn nimmt nur Steine wahr. Er zieht sich weiter zurück und lebt fortan in der Höhle.
25. Kapitel
Grenouille distanziert sich immer weiter von der Außenwelt. Er erkennt, dass er nur wenig braucht, um ein erfülltes und glückliches Leben zu führen. Diese Einsamkeit hat Grenouille in den Bergen Frankreichs und insbesondere in der Höhle gefunden. Dort bleibt er vorerst und distanziert sich von der realen Welt und anderen Menschen. Grenouille lebt weiter in der Höhle nur für sich.
26. Kapitel
In seiner Höhle schwelgt Grenouille in Erinnerungen. Für ihn gibt es nur noch sich und seine eigene Traum- und Gedankenwelt. Dort bestraft er Menschen, die ihn während seines Lebens schlecht behandelt haben, und verbannt alle schlechten Gerüche aus seinen Gedanken. In seiner eigenen, imaginären Geruchswelt erschafft Grenouille neue, einzigartige Düfte. Er selbst steht zu dieser Zeit mit seinen Fähigkeiten über Gott.
27. Kapitel
Grenouille zieht sich immer weiter in sich selbst zurück. Er lebt mittlerweile vollkommen in seiner eigenen, selbst erschaffenen Welt. Die Höhle verlässt Grenouille selten. Lediglich sein Überlebenswillen sorgt dafür, dass er ab und an die Höhle verlässt, um zu essen oder zu trinken. Ansonsten lebt Grenouille in seiner Fantasiewelt und lässt nichts in seine Nähe kommen.
28. Kapitel
Insgesamt sieben Jahre lang, lebt Grenouille in der Höhle, weit weg von der Menschheit und anderen Gerüchen. In dieser Zeit schaffen es die äußeren Einflüsse nicht, Grenouille und sein Leben auch nur ein wenig zu verändern. Allerdings steht eine Katastrophe bevor, die das ganze Leben von Grenouille verändern könnte.
29. Kapitel
In einem Traum in der Höhle wird Grenouille bewusst, dass er selbst keinen Geruch hat. Die Tatsache und die düstere Stimmung im Raum sorgen dafür, dass Grenouille aufwacht und laut schreit. Die Welt, die Grenouille sich selbst erschaffen hat, wirkt nun für ihn keineswegs mehr wie sein Weg zum Glück. Er zerstört seine Gedankenwelt und wacht aus dem Albtraum auf. Anschließend macht sich Grenouille sofort auf dem Weg, seine Höhle zu verlassen. Doch zudem verlässt er auch die Welt der Berge und kehrt in die zivilisierte Welt zurück.
30. Kapitel
In der nächsten Stadt erzählt Grenouille den Menschen, dass er sieben Jahre lang von Räubern gefangen gehalten worden war. Deswegen lebte er lange in einer Höhle. Grenouille lernt den Lehnsherr der Stadt kennen, der sich selbst für einen genialen Wissenschaftler und Forscher hält. Insbesondere hat er in der Vergangenheit eine Theorie aufgestellt, die davon ausgeht, dass Nähe zur Erde dem menschlichen Körper schadet. Für den Lehnsherr ist der heruntergekommene Grenouille der Beweis für seine Theorie. Zur Heilung solcher Schäden hat er eine Behandlung entwickelt, mit deren Hilfe Grenouille innerhalb von fünf Tagen wieder Mensch werden soll. Die Wandlung des Grenouille innerhalb von fünf Tagen gelingt. Der Lehnsherr kommt allerdings nicht darauf, dass diese Wandlung auch auf das Waschen und Schminken zurückzuführen sein könnte.
31. Kapitel
Grenouille schafft es, den Lehnsherr zu überzeugen, dass er ein eigenes Parfüm erschaffen muss. Denn Grenouille verträgt das Parfüm des Lehnsherrn nicht, welches aus verschiedenen Wurzeln besteht. Dank der Erlaubnis seines Herrn erlangt Grenouille erneut Zugang in eine Parfumerie. Mit Hilfe eines neuen Parfums erschafft sich Grenouille eine eigene Identität. Er möchte endlich nach Mensch riechen. Aus diesem Grund erschafft er ein Parfum, welches ihm einen menschlichen Geruch verleiht.
32. Kapitel
Anschließend nehmen die Mitmenschen in der Umgebung Grenouille erstmals als Menschen wahr. Zum ersten Mal in seinem Leben wird Grenouille positiv von anderen Menschen wahrgenommen. Grenouille ist überrascht, Menschen so einfach täuschen zu können. Einerseits herrscht in ihm Freude vor. Anderseits empfindet er über den leichtgläubigen Menschen pure Verachtung. Grenouille geht davon aus, dass er glücklich werden kann, wenn ihn andere Menschen wirklich lieben. Allerdings denkt er nicht darüber nach, dass er die Gefühle nicht erwidern kann.
33. Kapitel
Grenouille perfektioniert seine Täuschung. Denn der Lehnsherr behandelt Grenouille fortan wie einen Menschen. Bei einem weiteren Vortrag über die Theorie des Lehnsherrn täuscht Grenouille auch die Besucher des Vortrags. Grenouille gewinnt die Herzen der Menschen und täuscht sogar Gelehrte. Der Lehnsherr wird in der Öffentlichkeit für seine Theorie und seinen vermeintlichen Beweis gefeiert. Die Geschichte wiederholt sich. Abermals sorgt Grenouille für den Ruhm eines anderen Menschen.
34. Kapitel
Durch seine Täuschung und der Zuneigung anderer Menschen wird Grenouille immer selbstbewusster. Dies sorgt dafür, dass er die Lüge ungeniert lebt. Eines Tages verlässt er ungesehen die Stadt Richtung Grasse. Währenddessen steigert sich der Lehnsherr immer mehr in seine aufgestellte Theorie hinein. Er möchte einen neuen Beweis erbringen, der die Theorie bestätigt. Zu diesem Grund möchte der Lehnsherr die Pyrenäen besteigen und erst als Zwanzigjähriger wieder herabsteigen. Allerdings kommt der Lehnsherr nicht mehr zurück. Seine Anhänger gehen davon aus, dass er zum Heiligen aufgestiegen ist.
3. Teil – Grenouilles Morde
35. Kapitel
Grenouille ist mittlerweile in Grasse angekommen. Dort nimmt er den Duft eines Mädchen wahr, welcher noch nicht gänzlich ausgereift ist. Grenouille möchte sich den Duft des Mädchen aneignen. Dieses Mal soll der Geruch nicht zerstört werden. Allerdings ist der Duft noch nicht ausgereift. Schweren Herzens entscheidet sich Grenouille dafür, noch etwas zu warten, bis er sich den Duft aneignet.
36. Kapitel
Grenouilles Plan ist es, noch zwei Jahre zu warten und sich dann den Geruch des Mädchens anzueignen. In dieser Zeit will er bei Madame Arnulfi und ihrem Gesellen die Technik der Mazeration lernen. Dabei wird Fett in einem Kessel erhitzt, bis das Fett flüssig wird. Anschließend werfen die Parfumeure Blüten zu dem flüssigen Fett in den Kessel. Beim Sterben geben die Blüten den Duft ab und sind anschließend unbrauchbar. Der Geruch befindet sich dann im flüssigen Fett. Dank seines Arbeitswillens und seiner Anpassungsfähigkeit kann Grenouille wie bei Baldini auch bei der Madame Arnulf bleiben. Obwohl Grenouille weiß, dass er mehr Geld fordern könnte, gibt er sich mit dem zufrieden. Denn seine Ziele sind es, einen perfekte Duft zu kreieren.
37. Kapitel
Aufgrund seiner fleißigen Arbeit für Madame Grimaldi bekommt Grenouille immer mehr Freiheit. Mittlerweile darf er auch selbstständig Entscheidungen treffen und kann somit sein handwerkliches Können verfeinern und verbessern. Dabei lernt er ein neues Verfahren, mit deren Hilfe die Destillation von Gerüchen möglich ist: das Verfahren der Enfleurage. Dabei werden Blüten auf kühle Platten, die mit Fett bestrichen sind, gelegt oder in Tücher mit Öl gehüllt. die Arbeit ist deutlich aufwändiger als vergleichbare Verfahren. Dafür bekommt Grenouille Duftstoffe, die deutlich reiner sind. Allerdings ist auch der Ertrag geringer.
38. Kapitel
Grenouille arbeitet an unterschiedlichen Düften. Sein Bestreben ist es, für jede Situation das passende Parfum parat zu haben. Denn Grenouille möchte in jeder Situation so auf die Menschen in der Umgebung wirken, wie er das in der entsprechenden Situation will. Denn er hat die Absicht, mit Hilfe von Düften das tägliche Leben zu vereinfachen. Dabei verfeinert er seine Fähigkeit, pflanzliche Düfte zu konservieren. Fortan konserviert er auch die Gerüchte von Tieren oder Menschen.
39. Kapitel
Doch Grenouille lässt der Duft des Mädchens nicht los, welches er bei seiner Ankunft in Grasse getroffen hat. Allerdings liebt er den Geruch so sehr, dass er ihn keineswegs verlieren möchte. Dies droht allerdings, wenn er den Geruch mit den konventionellen Verfahren konservieren würde - selbst bei lediglich tröpfchenweiser Verwendung. Deswegen trifft er den Entschluss, ein Parfumdiadem zu komponieren. Das Herz des Diadems soll der Duft des geliebten Mädchens sein.
40. Kapitel
In der ganzen Stadt Grasse leben die Menschen in Angst vor einem Mädchenmörder, der die Jungfrauen sämtlicher Bevölkerungsschichten ermordet. Sie flüchten sich zu Gott aus Angst vor dem verrückten Mörder. Der Bischoff exkommuniziert den Mörder in Abwesenheit. Dann trifft ein Bote aus einer anderen Stadt in Grasse ein und teilt den Bürgern mit, dass ein Mörder gefasst wurde und die Taten in Grasse gestanden hat. Die Bürger von Grasse sind erleichtert und das alltägliche Leben normalisiert sich. Die Morde hören auf. Allerdings ist der Mörder in Wirklichkeit Grenouille. Denn dieser möchte das Herzstück des Diadems erzeugen, um sein Parfum endlich zu vollenden.
41. Kapitel
Der Bürger von Grasse Antoine Richis möchte seinen Nachkommen ein hohes gesellschaftliches Ansehen hinterlassen. Seine Tochter, das rothaarige Mädchen, dessen Duft Grenouille begehrt, soll deshalb verheiratet werden. Doch Grenouille hat die Absicht, das Mädchen zum Herzstück seines Parfums zu machen. Der vernünftige Antoine Richis fürchtet sich allerdings immer noch vor dem Mädchenmörder. Er geht davon aus, dass die gemeine Bevölkerung nicht mehr an den Mörder denkt. Er befürchtet jedoch, dass der Mörder noch auf freiem Fuß ist und als nächstes seine Tochter töten wird.
42. Kapitel
Eines Nachts wacht Antoine Richis auf. Er hat davon geträumt, dass seine rothaarige Tochter Laure tot in ihrem Bett liegt. Richis denkt über den Mörder nach und kommt zu dem Entschluss, dass der Mörder mit seinen Taten einen tieferen Zweck verfolgt. Er befürchtet, dass der Mädchenmörder etwas mit seinen Taten erschaffen möchte, das schöner ist als alles Menschliche. Vielmehr muss dies von göttlicher Schönheit sein. Da seine Tochter Laure unheimlich schön ist, ist sich Richis sicher, dass sie das nächste Opfer des Mörders sein wird. Allerdings empfindet Richis Hochachtung vor dem Mörder, der mit seinen Taten ein höheres Bestreben verfolgt. Er kann sich in den Mörder hineinversetzen und weiß, dass dieser Laure braucht, um das Werk zu vollenden.
43. Kapitel
Antoine Richis denkt durchweg darüber nach, wie er seine Tochter Laure vor dem verrückten Mörder retten kann. Nach reiflicher Überlegung schmiedet Richis einen Plan, um seine Tochter vor dem Bösen zu retten. Mit Hilfe von einer Finte, möchte er den Mörder auf eine falsche Spur locken. Also gibt er in der Öffentlichkeit lautstark preis, dass er mit seiner Tochter Laure in naher Zukunft nach Grenoble reisen wird. Seine wirkliche Absicht ist es allerdings, Laure heimlich zu verheiraten, um sie vor den Mörder besser zu schützen.
44. Kapitel
In der Nacht kehren Richis und Laure beide in einem Wirtshaus ein, um dort zu nächtigen. Grenouille ist ihnen gefolgt und schläft die Nacht in dem Stall des Hauses, um in der Nähe von Laure zu sein. Voller Sorge fragt Richis den Hausbesitzer, ob es noch andere Gäste im Wirtshaus gibt. Der Wirt gibt ihm Preis, dass lediglich ein Gerbergeselle im Stall nächtigt. Richis macht sich auf dem Weg, um nachzusehen. Als er in den Stall kommt, vernimmt er den menschlichen Geruch von Grenoille. Er lässt sich von diesem Geruch täuschen und kehrt zuversichtlich in das Zimmer zurück. Dann geht er zu Bett und schläft so beruhigt und tief wie lange nicht mehr. Grenouille hat die Begegnung im Stall wahrgenommen. Auch er ist nun beruhigt.
45. Kapitel
In der Nacht schleicht sich Grenouille in das Zimmer. Während Richis beruhigt schläft, tötet Grenouille seine Tochter Laure. Dabei ist es ihm gleichgültig, dass Laure für seinen Duft sterben muss. Für Grenouille ist die Tötung von Laures lediglich Arbeit. Anschließend kümmert er sich um die Destillation des Geruchs von Laure. Er schläft keine Sekunde, während das Fett langsam Laures Duft aufnimmt. Denn Schlafen gehört nicht zu seiner Arbeit. Während des Prozesses der Destillation reflektiert Grenouille sein bisheriges Leben. Er hat mit der Vergangenheit abgeschlossen und zeigt sich kurz vor der Vollendung seines Lebenswerks zufrieden.
46. Kapitel
Grenouille schabt das gesamte Fett von dem toten Körper Laures ab. Er möchte sämtlichen Geruch besitzen. Nachdem er alle Rückstände vom Körper entfernt hat, fühlt er sich als Besitzer von Laure und ihrem Geruch. Richis geht davon aus, dass seine Finte erfolgreich war. In der Nacht hat er so gut wie lange nicht mehr geschlafen. Als er morgens aufwacht, erfreut er sich bester Laune. Dann findet er im Bett allerdings die Leiche von Laure. All die bereits vergessenen Ängste kommen wieder - so stark wie nie zuvor.
47. Kapitel
Der erneute Mord in Grasse versetzt die Bürger in Unruhe. Denn diese gingen davon aus, dass der Mörder der Mädchen bereits gefasst ist. In der ganzen Stadt herrscht eine Panik. Die Bürger flüchten vor der Tatsache, dass unter ihnen ein Mörder lebt. Manche flüchten in die Kirche, während andere Hilfe in der Wissenschaft oder anderen abergläubischen Welten suchen.
48. Kapitel
Nach der Vollendung seines Lebenswerks und der Erstellung des Parfums, wird Grenouille gefasst. Die Bürger der Stadt Grasse müssen sich fortan nicht mehr fürchten. Alle stürzen sich auf den Mörder Grenouille. Der aufgestaute Hass wird frei gelassen. Auch der Vater von Laure Richis sinnt auf Rache. Er ist zornig, traurig und angewidert wegen dem Verlust und Tod seiner Tochter. Sein Leben gleicht einem Scherbenhaufen und eine Zukunft gibt es für ihn nicht. Richis ist alles egal und er sehnt sich nach dem Tag der Hinrichtung. Die Hinrichtung von Grenouille bezeichnet er als Tag der Befreiung.
49. Kapitel
Der Tag der Hinrichtung von Grenouille ist gekommen. Vor dem Schaffot öffnet der Parfumeur Grenoille den Flakon mit seinem neuen Duft. Anschließend liegt ihm das ganze Volk zu Füßen. Obwohl die Bürger der Stadt Grasse vorher noch von Hass und Wut geleitet waren, lieben sie nun den Mädchenmörder. Voller Extase zeigen sie sich von Grenouille begeistert. Dieser erwidert die ihm zufliegende Liebe und Zuneigung allerdings mit Hass. Grenouille ekelt sich vor den begeisterungsfähigen Menschen und verachtet sie. Grenouille erkennt, dass er nicht fähig ist, andere Menschen zu lieben. Er kann lediglich anderen Menschen mit Hass begegnen. Nach der Vollendung seines Lebenswerks hofft Grenouille, dass sein Leben vorbei ist. Als Richis ihm mit gezogenen Schwert entgegenkommt, glaubt er, dass nun der Zeitpunkt gekommen ist. Allerdings sinkt Richis vor Grenouille auf die Knie und bittet ihn um Vergebung. Der menschliche Duft und die Täuschung von Grenouille ist sein Schicksal. Denn die Menschen lieben ihn und keiner möchte Grenouille mehr tot sehen.
50. Kapitel
Das neue Parfum von Grenouille sorgt dafür, dass Richis nicht mehr klar denken kann. Der Hass gehört der Vergangenheit an. Vielmehr sorgt der Duft dafür, dass Richis Verstand ausgeschaltet ist. Fortan liebt er Grenouille, den Mörder seiner Tochter. Grenouilles Geruch erinnert ihn an Laure. Infolgedessen bittet Richis den Mörder seiner Tochter, dass er bei ihm bleibt, um ständig den Geruch seiner Tochter bei sich zu haben. Grenouille nimmt dieses Angebot an. Die Bürger der Stadt Grasse machen anschließend Druot, den Gesellen der Madame Arnulfi, für die Morde an die Mädchen verantwortlich. Die Hinrichtung erfolgt schnell. Damit ist der Fall abgeschlossen. Der Alltag kehrt nach Grasse zurück und Grenouille lebt weiter.
4. Teil – Grenouilles Tod
51. Kapitel
Grenouille erkennt allerdings, dass für ihn sein Leben bei Richis keine Erfüllung bedeuten kann. Er schafft es einfach nicht, glücklich zu werden - weder mit den Menschen noch ohne die Menschen. Grenouille kehrt nach Paris zurück, um seinem Leben dort ein Ende zu setzen, wo es begonnen hat. Auf dem Pariser Fischmarkt, dem stinkendsten Ort in ganz Paris, kippt sich Grenouille das gesamte Flakon Parfum über seinen Körper. Die Menschen in seiner Umgebung beginnen umgehend damit, Grenouille aufzufressen. Denn jeder möchte den Geruch in sich haben. Grenouille ist komplett verschwunden. Die menschenfressenden Menschen sind glücklich und gehen davon aus, dass sie zum ersten Mal aus Liebe etwas für andere Menschen getan haben.