- Geht oft und gerne in Klubs
- Partizipiert in Gewinnspiel
- Dies (seiner Ansicht zufolge) durchaus mit Erfolg
- Trinkt dort Alkohol
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- „Und im Klub ist es wirklich reizend, da hören die Redensarten auf, und die Wirklichkeiten fangen an. Ich habe gestern Pitt seine Graditzer Rappenstute abgenommen“
S. 21, Z. 34 ff.
- „Der Seesturm war ihm bei Gelegenheit einer Verlosung zugefallen“
S. 28, Z. 11 f.
- „sein Lotterieglück“
S. 28, Z. 15
- „[Botho] war sichtlich angeheitert, kam er doch von einer Maibowle, die Gegenstand einer Klubwette gewesen war“
S. 17, Z. 27 f.
- „Oben in seiner Wohnung war alles still, selbst die Dienstboten fort, weil sie wussten, dass er um diese Zeit immer im Klub war. Wenigstens seit seinen Strohwitwertagen.“
S. 118, Z. 22 ff.
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- Hat die Gewohnheit, seinen Vogelkäfig während des Frühstücks offen zu lassen
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- „Ein Kanarienvogel, dessen Bauer während der Frühstückszeit allemal offenstand“
S. 28, Z. 26 f.
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- Spielt Lotto
- Liest nur einen Teil seiner Post
- Liest Briefe, die er gerne liest, zuletzt
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- „‚Hamburger Lotterielos oder neue Zigarren‘, sagte Rienäcker und warf Kuvert und Inhalt, ohne weiter nachzusehen, beiseite. ‚Aber das hier… Ah, von Lene. Nun den verspare ich mir bis zuletzt‘“
S. 28, Z. 38 ff.
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- Analysiert Briefe, bevor er diese liest und versucht, den Betreff zu erraten
- Das Angeben der Wahrscheinlichkeit bestimmter Ergebnisse - wie es bei vielen Wetten (z. B. Sportwetten) üblich ist - impliziert, dass er auch in solchen partizipiert
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- „Ostensches Wappen. Also von Onkel Kurt Anton; Poststempel ‚Berlin‘, will ich sagen: schon da! Was wird er nur wollen? Zehn gegen eins, ich soll mit ihm frühstücken oder einen Sattel kaufen oder ihn zu Renz begleiten, vielleicht auch zu Kroll“
S. 29, Z. 1ff.
- „Botho warf die Zeitung beiseite, zugleich den Brief betrachtend, auf dem er die (…) Handschrift seiner Mutter unschwer erkannt hatte. ‚Dacht’ ich’s doch… Ich weiß schon, eh ich gelesen. Arme Lene.‘“
S. 73, Z. 30 ff.
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- Raucht
- Der Griff nach der Zigarette war unterbewusst; vermutlich raucht er viel
- Zieht in seiner Stresssituation (wie z. B. einen Brief von seiner Mutter zu erhalten) Zigaretten dem Meerschaum vor
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- „Rienäcker legte den Brief aus der Hand und schritt im Zimmer auf und ab, während er den Meerschaum halb mechanisch mit einer Zigarette vertauschte. Dann nahm er den Brief wieder und las weiter.“
S. 74, Z. 39 ff.
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- Er reitet gerne, um nachzudenken
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- „Endlich aber zog er die Klingel und beorderte sein Pferd, weil er ausreiten wolle.“
S. 76, Z. 11 f.
- „Dabei kam ihm der Tag wieder in Erinnerung, an dem er hier auch herumgeritten war, um sich Mut für den Abschied von Lene zu gewinnen, für den Abschied, der ihm so schwer ward und der doch sein musste.“
S. 123, Z. 3 ff.
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- Würde nicht ans Luisenufer gehen
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- „Wer kam nach dem Luisenufer? Botho gewiss nicht.“
S. 93, Z. 13 f.
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- Begleitet Käthe bei ihren Einkäufen
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- „Botho nahm in der Regel an diesen Gängen und Ausfahrten Teil, und ehe die letzte Juniwoche heran war, war die halbe Rienäckerische Wohnung in eine kleine Ausstellung von Reiseeffekten umgewandelt“
S. 96, Z. 6 ff.
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- Liest keine Todesanzeigen
- Vermeidet es vermutlich öfter, von Leid zu erfahren
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- „Und ein paar Todesfälle dazwischen. Nun, die braucht man ja nicht zu lesen, Käthe tut es nicht, und ich tu es auch nicht“
S. 121, Z. 41 ff.
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- „Botho, der [den Vögeln] allmorgendlich einige Krumen hinzustreuen pflegte“
S. 136, Z. 23 f.
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- „Apfelwein, für den der Baron, weil er ihm wunderbare Heilkraft zuschrieb, eine sonst schwer begreifliche Vorliebe hatte.“
S. 18, Z. 31 ff.
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- Möchte, dass ihm Essen ohne Unterlage serviert wird
- Bevorzugt die linke Hand seiner Geliebten
- Möchte Lene lieber ansehen können, als neben ihr zu sitzen
- Hat sehr konkrete Vorstellungen davon, was er haben will
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- „Ach Lene, wie du mich verwöhnst. Aber du darfst es mir nicht so feierlich präsentieren, das ist ja wie wenn ich im Klub wäre. Du musst es mir aus der Hand bringen, da schmeckt es am besten. Und nun gib mir deine Patsche, dass ich sie streicheln kann. Nein, nein, die Linke, die kommt von Herzen. Und nun setze dich da hin, zwischen Herr und Frau Dörr, dann hab ich dich gegenüber und kann dich immer [ansehen]. Ich habe mich den ganzen Tag auf diese Stunde gefreut.“
S. 18, Z. 34 ff.
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- Gibt auch seinem Bediensteten sehr spezifische Anweisungen
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- „Und nun vergiss nicht die Jalousien herunterzulassen. Und wenn wer kommt und nach mir fragt, bis zwölf bin ich in der Kaserne, nach eins bei Hiller und am Abend bei Renz. Und zieh auch die Jalousien zu rechter Zeit wieder auf, dass ich nicht wieder einen Brütofen vorfinde. Und lass die Lampe vorn Brennen. Aber nicht in meinem Schlafzimmer, die Mücken sind wie toll in diesem Jahr. Verstanden?“
S. 31, Z. 3 ff.
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- Schätzt gute Kalligraphie und Orthographie
- Sieht einen Wert in der Imperfektion
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- „Wie gut sie schreibt! Kalligraphisch gewiss und orthographisch beinahe…“
S. 30, Z. 23 f.
- „Wahrhaftig, der Brief ist wie Lene selber: gut, treu, zuverlässig, und die Fehler machen ihn nur noch reizender“
S. 30, Z. 29 ff.
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- Genießt Risiko
- Betreibt Gewinnspiel wegen des echten materiellen Gewinns bzw. Verlusts
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- „Und im Klub ist es wirklich reizend, da hören die Redensarten auf, und die Wirklichkeiten fangen an. Ich habe gestern Pitt seine Graditzer Rappenstute abgenommen“
S. 21, Z. 34 ff.
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- Findet Gefallen an Kreativem
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- „Geschichten, die den Stempel der Erfindung an der Stirn trugen, so genannte ‚Perlen‘, amüsierten ihn am meisten.“
S. 28, Z. 24 f.
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- Schätzt Kunst sowie Enthusiasmus dafür
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- „Botho von Rienäcker ging die Linden hinunter aufs Tor zu, lediglich in der Absicht, die Stunde bis zum Rendezvous bei Hiller, so gut sich’s tun ließ, auszufüllen. Zwei, drei Bilderläden waren ihm dabei sehr willkommen.“
S. 31, Z. 25 ff.
- „‚Wundervoll‘, lachte Botho ‚Wenn Käthe kulturhistorische Betrachtungen anstellt, übertrifft sie sich selbst.‘“
S. 105, Z. 43 ff.
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- Vorliebe für Natürliches bzw. natürliche Ordnung
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- „Sie wissen, Rienäcker, der überhaupt in manchem seinen eignen Weg geht, war immer fürs Natürliche.“
S. 41, Z. 18 f.
- „Rienäcker, der sich den Sinn für das Natürliche mit nur zu gutem Rechte zugeschrieben, war entzückt von dem Bilde, was sich ihm bot“
S. 78, Z. 14 ff.
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- Genießt Aussicht
- Auch: Natur an sich
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- „[Die Giebelstube] sei zwar niedrig, aber sonst groß und geräumig und hätte den Blick über die Spree bis an die Müggelberge.“
S. 52, Z. 34 f.
- „Botho [hatte] Platz genommen, aber nicht innerhalb der windgeschützten Veranda, sondern an einem urwüchsigen Brettertisch, der (…) einen freien Blick hatte.“
S. 57, Z. 2 ff.
- „[Die] Mondsichel, die uns gerade ins Fenster schien, und die Nachtigallen, die leise schlugen, so leise, dass man sie nur eben noch hören konnte, ja war wollte da nicht schlafen wie im Paradiese?“
S. 63, Z. 19 ff.
- „Das Schönste aber war der große Balkon mit seinem weit herunterfallenden Zeltdach, unter dem hinweg man in gerader Richtung ins Freie sah“
S. 84, Z. 37 ff.
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- Findet besonderes Gefallen an Fauna
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- „Auf einem der herabhängenden Ulmenzweige wiegte sich ein in einem niedrigen Nachbargebüsche nistender Fink, Schwalben fuhren hin und her, und zuletzt kam eine schwarze Henne mit einem langen Gefolge von Entenküken an der Veranda vorbei“
S. 52, Z. 39 ff.
- „[Als] Botho neugierig hinaufsah, sah er, dass zwei mächtige Vögel, kaum noch erkennbar, im Halbdunkel über die Wasserfläche hinschwebten. ‚Waren das wilde Gänse?‘“
S. 58, Z.10 ff.
- „[Botho] wurde eines aus einem Wiesenstreifen aufgescheuchten Hasen gewahr (…). Neugierig sah er ihm nach und nahm seine Betrachtungen erst wieder auf, als der Flüchtige zwischen den Stämmen der Heide verschwunden war.“
S. 77, Z. 1 ff.
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- Respektiert körperliche Arbeit
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- „Und sieh nur drüben auf der Werft, da kalfatern sie schon wieder und geht ordentlich im Takt. Wahrhaftig, solch Arbeitstaktschlag ist doch eigentlich die schönste Musik.“
S. 64, Z. 7 ff.
- „Sie hat einen doppelten Stolz, und neben dem, von ihrer Hände Arbeit leben zu wollen“
S. 110, Z. 8 f.
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- Respektiert einfaches Leben
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- „[Die] ihm [eigene] Vorliebe für das Volkstümliche“
S. 116, Z. 4
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- Bewundert folgende Werte:
- Güte
- Treue
- Zuverlässigkeit
- Einfachheit
- Ehrlichkeit (& Natürlichkeit)
- Ernsthaftigkeit
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- „wie Lene selber: gut, treu, zuverlässig, und die Fehler machen ihn nur noch reizender“
S. 30, Z. 29 ff.
- „Und dies Beste heißt mir Einfachheit, Wahrheit, Natürlichkeit.“
S. 76, Z. 40 f.
- „[V]on Natur ist sie nachdenklich, ernst und einfach.“
S. 109, Z. 16
- „Nichts von falscher Scham, aber noch weniger von Unweiblichkeit. Umgekehrt, es lag etwas Rührendes in ihrem Wesen und ihrer Stimme.“
S. 109, Z. 33 ff.
- „Lene lügt nicht und bisse sich eher die Zunge ab, als dass sie flunkerte. Sie hat einen doppelten Stolz, und neben dem, von ihrer Hände Arbeit leben zu wollen, hat sie noch den andern, (…) nichts zu vergrößern und nichts zu verkleinern.“
S. 110, Z. 7 ff.
- Was Botho an Lene schätzt
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- „[Käthe] dalbert ein bisschen. Jedenfalls ihm zuviel.“
S. 100, Z. 16
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- Glaubt, jede Berufung habe inhärenten Wert
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- „Jeder Stand hat seine Ehre. Waschfrau auch.“
S. 18, Z. 14 f.
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- Menschenbild: Ist der Meinung, dass großes Glück Verlangen nach noch größerem schürt
- Glaubt vermutlich, dass er nie vollkommen zufrieden sein wird
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- „Der Seesturm war ihm bei Gelegenheit einer Verlosung zugefallen“
S. 28, Z. 11 f.
„Er (…) pflegte zu versichern, ‚dass ihm sein Lotterieglück, weil es ihn zu beständig neuen Ankäufen verführt habe, teuer zu [stehen] gekommen sei‘, hinzusetzend, ‚dass es vielleicht mit jedem Glücke dasselbe sei‘“
S. 28, Z. 14 ff.
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- Grundsätzlich zufrieden mit der Welt, in der er lebt
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- „Hier sah er (…) [wie] sich, wie auf einem Camera-obscura-Glase, die Menschen und Fuhrwerke geräuschlos hin und her bewegten. ‚Wie schön. Es ist doch wohl eine der besten Welten‘“
S. 31, Z. 19 ff.
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- Hat hohe Ansprüche an Blumen
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- „‚Ich möchte dir einen recht schönen Strauß pflücken‘, sagte Botho, während er Lene bei der Hand nahm. ‚Aber sieh nur, die reine Wiese, nichts als Gras und keine Blume. Nicht eine.‘ ‚Doch. Die Hülle und Fülle, du siehst nur keine, weil du zu anspruchsvoll bist.‘“
S. 54, Z. 12 ff.
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- Erkennt futiles Vorhaben, ein Insekt zu töten und gibt auf
- Sieht die Resignation als optimale Lösung für Konflikte, die scheinbar keine beeinflussbare Auflösung haben
- Projiziert seine Unzufriedenheit mit der Gesellschaft auf eine Fliege
- Sieht gesellschaftlichen Druck als unabwendbar
- Sieht die (gesellschaftlichen) Umstände als determinierende Faktoren der eigenen Zukunft
|
- „‚Dass ich diese Bestie doch los wäre! Quälen, martern möchte ich sie. Diese Brummer sind allemal Unglücksboten und so hämisch zudringlich, als freuten sie sich über den Ärger, dessen Herold und Verkündiger sie sind.‘ In diesem Augenblicke schlug er wieder danach. ‚Wieder fort. Es hilft nichts. Also Resignation. Ergebung ist überhaupt das Beste. Die Türken sind die klügsten Leute.‘“
S. 73, Z. 18 ff.
- „Und dann kam das Leben mit seinem Ernst und seinen Ansprüchen. Und das war es, was uns trennte.“
S. 109, Z. 42 f.
|
- Sieht keinen Wert darin, sich über Dinge zu echauffieren, die ihn nicht zwangsweise betreffen
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- „Und was man nicht weiß…“
S. 90, Z. 36
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- Findet es sinnlos, sich ständig an seine vergangene Beziehung mit Lene zu erinnern; zerstört Objekte, die ihn an sie erinnern
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- „Wozu? Wozu beleben und auffrischen, was tot ist und tot bleiben muss? Ich muss aufräumen damit und dabei hoffen, dass mit diesen Trägern der Erinnerung auch die Erinnerungen selbst hinschwinden werden.“
S. 120, Z. 12 ff.
|
- Will gesellschaftliche Konventionen nicht konfrontieren
- Botho vermeidet die Gefahr, seinen Stand aufgeben zu müssen / geächtet zu werden
- Fühlt sich gefesselt von sozialer Norm
- Fügt sich dieser lieber, als dass er sich ihr entgegensetzt
|
- „Nein. Es liegt nicht in mir, die Welt herauszufordern und ihr und ihren Vorurteilen öffentlich den Krieg zu erklären; ich bin durchaus gegen solche Donquichotterien.“
S. 77, Z. 7 ff.
- „Lehrreich. Und was habe ich speziell daraus zu lernen? Was predigt dieses Denkmal mir? Jedenfalls das eine, dass das Herkommen unser Tun bestimmt. Wer ihm gehorcht, kann zugrunde gehen, aber er geht besser zugrunde als der, der ihm widerspricht.“
S. 78, Z. 2 ff.
|
- Findet Liebe einen validen Grund zur Heirat
- Sieht diese, im Kontrast zu seinem Onkel und seiner Mutter, nicht als rein funktional an
- Ist der Ansicht, dass Liebe kein Objekt sozialer Verurteilung sein sollte
|
- „Woher diese Schwankungen und Vertagungen? Törichte Frage. Weil ich sie liebe.“
S. 76, Z. 26 ff.
- „Weil ich sie liebe! Ja. Und warum soll ich mich dieser Neigung schämen? Das Gefühl ist souverän, und die Tatsache, dass man liebt, ist auch das Recht dazu, möge die Welt noch so sehr den Kopf darüber schütteln oder von Rätsel sprechen.“
S. 76, Z. 32 ff.
|
- Bewundert einfache Leute dafür, dass sie heiraten, um die gesellschaftliche Ordnung zu erhalten und zu sichern
|
- „Wenn unsre märkischen Leute sich verheiraten, so reden sie nicht von Leidenschaft und Liebe, sie sagen nur: ‚Ich muss doch meine Ordnung haben.‘“
S. 78, Z. 18 ff.
|
- Ehrlich
- Macht selten Versprechen, die er nicht halten kann und hält seine gemachten Versprechen meistens
|
- „‚Kommt [Botho] denn heute?‘ ‚Ja. Wenigstens hat er es versprochen.‘“
S. 13, Z. 40 f.
- „‚Na, was schreibt er?‘ ‚Er kommt heute nicht, aber morgen.‘“
S. 16, Z. 30 f.
- Dieses Versprechen hält er nicht, aber teilt dies Lene (wenn auch kurzfristig) vorher mit und besucht sie am Tag danach
- „Botho schrieb denselben Abend noch an Lene, dass er am andern Tage kommen würde, vielleicht schon früher als gewöhnlich. Und er hielt Wort und war eine Stunde vor Sonnenuntergang da.“
S. 41, Z. 33 ff.
|
-
- Versprach Lene keine gemeinsame Zukunft; hat nicht versucht, sie in die Irre zu führen
|
- „Du hast mir kein Unrecht getan, hast mich nicht auf Irrwege geführt und hast mir nichts versprochen. Alles war mein freier Entschluss. (…) Du hast nicht gekränkt, nicht verletzt, nicht beleidigt“
S. 80, Z. 43 ff.
|
-
- Verspricht Frau Nimptsch, ihr Grab zu dekorieren
- Vergaß sie zwar nicht, aber bekam erst spät mit, dass sie starb
- Botho hält ultimativ sein Versprechen
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- „‚Doch, doch, Mutter Nimptsch‘, sagte Botho, ‚den [Kranz aufs Grab] haben Sie sicher.‘ (…) ‚Und wenn ich in Petersburg bin oder in Paris und ich höre, dass meine alte Frau Nimptsch gestorben ist, dann schick ich einen Kranz, und wenn ich in Berlin bin oder in der Nähe, dann bring ich ihn selber.‘“
S. 49, Z. 37 ff.
- „[Ich] werde sie nicht vergessen, Mutterchen. Und nun geben Sie mir die Hand. So. Und nun gute Nacht.“
S. 81, Z. 36 ff.
- „[Und] vor allem grüßen Sie mir die gute alte Frau Nimptsch.“
S. 111, Z. 27 f.
- „In der Unruhe, darin er sich befand, war es ihm schon eine Freude, dass ihm das Versprechen wieder einfiel, und so beschloss er denn, die damalige Zusage sofort wahrzumachen.“
S. 112, Z. 14 ff.
|
-
- Ist ehrlich zu Käthe, als diese ihn nach Liebesbriefen fragt
|
- „‚Liebesbriefe? Ja oder nein?‘ (…) ‚Gut denn; ja.‘“
S. 134, Z. 16 ff.
|
- Lene wirft Botho vor, nicht vollständig authentisch zu sein
|
- „Nein, ich lache nicht. Du hast auch eine Maske.“
S. 48, Z. 35
|
- Hilfsbereit
- Hilft Lene, Rudolf und Lina als sich diese in Gefahr befinden
|
- „Und nun schrien wir und wären sicherlich überfahren worden, wenn nicht eben in diesem Augenblicke das andre Boot mit den zwei Herren sich unsrer Not erbarmt hätte.“
S. 14, Z. 28 ff.
- „[Einem] Retter dürfe man nichts abschlagen.“
S. 15, Z. 11
- Botho wird hier von Lene als Retter beschrieben
|
- Chevaleresk
- Ist grundsätzlich höflich und bietet Leuten Hilfe an (auch z. B. beim Aussteigen aus einem Boot oder einer Kutsche)
- Hält sich an seine Verhaltensgrundsätze; auch dann, wenn er es lieber nicht täte
|
- „[Die] beiden Herren, denen wir unsre Rettung verdankten sprangen ans Ufer und reichten uns die Hand und waren uns als richtige Kavaliere beim Aussteigen [behilflich]“
S. 14, Z. 38 ff.
- „[Botho] war ein guter, lieber Mensch und hat mir zu Liebe gelebt und kein Hochmut und keine Haberei. (…) ein richtiger Edelmann, so recht einer, der das Herz auf dem rechten Fleck hat.“
S. 91, Z. 17 ff.
- Lene über Botho
- „Er verzieh ihr aber dies Spitzige, schwieg und war ihr beim Einsteigen behilflich.“
S. 53, Z. 33 f.
- „Botho aber war von dem, was er als schuldige Rücksicht und Kavalierspflicht ansah, nicht abzubringen gewesen, und so hatten sie denn in einer klapprigen alten Droschke die lange, lange Fahrt am Kanal hin gemeinschaftlich gemacht, immer bemüht, ein Gespräch (…) zustande zu bringen – eine schreckliche Zwangsunterhaltung“
S. 72, Z. 8 ff.
- „Botho ging mit der ihm eigenen chevaleresken Artigkeit entgegen“
S. 107, Z. 41 f.
|
-
- Empfindet, dass es das Recht Gideon Frankes sei, Information über Lene zu erhalten
- Erzählt mehr darüber, wie Lene ist, und weniger, wie viel Glück sie mit Botho hatte; dies zeigt, dass er nicht beabsichtigt, Gideon zu verhöhnen oder ihm zu imponieren
- Ist nicht neidisch; will Gideon Freude gewähren
|
- „Sie sind ein ordentlicher Mann, Herr Franke, (…) und das gibt Ihnen ein gutes Recht auf Antwort.“
S. 108, Z. 42 ff.
- „[Wir] hatten seinen Sommer lang allerglücklichste Tage. Soll ich davon erzählen? Nein.“
S. 109, Z. 40 ff.
- „Sie kriegen da eine selten gute Frau. Denn sie hat das Herz auf dem rechten Fleck und ein starkes Gefühl für Pflicht und Recht und Ordnung.“
S. 110, Z. 21 ff.
|
- Fürsorglich
- Versucht, Lene vor dem Wind und der Kälte zu bewahren, als es ihr nicht gut geht
- Macht sich Sorgen um Lene, als diese traurig wirkt
|
- „‚Lass uns diesen Tisch nehmen‘, sagte Botho, während sie wieder unter die Veranda traten: ‚Hier trifft dich kein Wind und ich bestelle dir einen Grog oder Glühwein, nicht wahr? Ich sehe ja, du hast es kalt.‘“
S. 56, Z. 14 ff.
- „Nichts? Und hast doch einen Flimmer im Auge, wie wenn dir das Weinen näher wäre als das Lachen.“
S. 64, Z. 31 f.
- „Sprich nicht so. Du darfst dir das Leben nicht wegwünschen; von solchem Wunsch ist nur noch ein Schritt…“
S. 79, Z. 41 f.
|
|
- „Botho war es zufrieden, und weil sie fröstelte, schob er ihr ein Kissen unter die Füße, während er sie zugleich mit einem Plaid zudeckte.“
S. 134, Z. 1 ff.
|
- Höflich
- Botho geduldet sich damit, Lene zu fragen, ob er sie begleiten dürfe; gibt ihr zunächst Abstand
- Fragt Herrn Dörr höflich, ob Lene und er auf seinem Grundstück spazieren dürfen, obwohl dieser dies einem Baron nicht verbieten würde (oder könnte); Botho missbraucht seinen Stand nicht
|
- „Nun, die bemühten sich erst noch um uns und blieben dann an dem andren Tisch und sahen immer zu uns [herüber]. Und als wir (…) nach Hause wollten, kam der eine und fragte, ‚ob er und sein Kamerad uns ihre Begleitung anbieten dürften?‘“
S. 15, Z. 7 ff.
- „Vor dem ‚Schloss‘ (…) machten Botho und Lene Halt und baten Dörr in aller Förmlichkeit um Erlaubnis, noch in den Garten [gehen] und eine halbe Stunde darin promenieren zu dürfen“
S. 24, Z. 1 ff.
|
- Vornehm
- Wird so von einer Person beschrieben, die er auf dem Friedhof trifft
|
- „einen so vornehmen Herrn, über dessen Vornehmheit ihm, seinem letzten Händedruck nach, kein Zweifel wahr, wohl an das Grab der alten Frau geführt haben könne.“
S. 117, Z. 39 ff.
|
- Freundlich
- Scheint sich für die meisten Leute zu interessieren und ermutigt sie, weiterhin zu sprechen
- Macht Komplimente
- Ist freundlich zu Gideon Franke, als dieser wegen Lene Botho besucht
- Personen in seinem Haushalt scheinen ihm wohlgesonnen zu sein
|
- „Der Wirt war augenscheinlich entzückt und Botho (…) fuhr deshalb in dem ihm eigenen leichten und leutseligen Ton fort: ‚Ich find es reizend hier, und nur eins lässt sich gegen Hankels Ablage sagen: der Name.‘“
S. 57, Z. 24 ff.
- „Womit kann ich dienen? Darf ich Sie bitten, Platz zu nehmen… Hier… Oder vielleicht hier. Polsterstühle sind immer unbequem.“
S. 108, Z. 2 ff.
- „[Botho] ziepte draußen im Vorgarten die dreizehnjährige (…) von hinten am Zopf und empfing einen wütenden, aber (…) in Zärtlichkeit übergehenden Blick als Antwort darauf.“
S. 31, Z. 13 ff.
|
- Bescheiden
- Beansprucht nicht den ‚Ehrenplatz‘, lässt den Pflegesohn Frau Dörrs dort sitzen
- Botho ist bereit, aufzustehen, um ein Fenster zu schließen – er sieht sich in dieser Hinsicht den anderen Anwesenden (trotz seines sozialen Ranges) nicht überlegen
|
- „Um Himmels willen, liebe Frau Dörr, lassen Sie doch den Jungen. Ich sitz am liebsten auf einem Schemel wie mein Freund Dörr hier.“
S. 18, Z. 4 ff.
- „‚Jott, mir schuddert so‘, sagte sie mit einem Male, weshalb Botho verbindlich aufsprang, um die Fenster zu schließen. Aber Frau Dörr wollte davon nichts wissen“
S. 22, Z. 32 ff.
- „[Frau Nimptsch] wollte von ihrer Fußbank aufstehen, um den großen Lehnstuhl heranzurücken. Aber Botho litt es nicht und sagte: ‚Nein, Mutterchen, ich setze mich auf meinen alten Platz.‘“
S. 81, Z. 24 ff.
|
- Seine Bescheidenheit begrenzt sich jedoch auf menschlichen Umgang – die Einrichtung seiner Wohnung ist keineswegs bescheiden
|
- „[In] der Bellevuestraße (…) hatte Baron Botho von Rienäcker eine (…) Parterrewohnung (…), die sich (…) durch eine geschmackvolle, seine Mittel ziemlich erheblich übersteigende Einrichtung [auszeichnete]“
S. 28, Z. 2ff.
|
- Volksnah
- Sieht sich den einfachen Leuten nicht überlegen
|
- „Rienäcker hatte den hübschen und herzerquickenden Zug aller märkischen Edelleute, mit Personen aus dem Volke gern zu plaudern, lieber als mit ‚Gebildeten‘“
S. 113, Z. 8 ff.
|
- Großzügig
- Bringt Lene und ihrer Familie Geschenke mit
- Lässt den Wirten mit ihm Wein trinken
- Gibt ärmeren Leuten Geld
|
- „Lene, (…) ich habe dir von der großen Herren- und Damenfête, die wir gestern hatten, was mitgebracht. Und wenn man was zum Mitbringen hat, dann freut man sich auch auf die, die’s kriegen sollen.“
S. 18, Z. 43 ff.
- „und zum Zeichen, dass [der Wein] gut ist, müssen Sie sich zu mit setzen und bei Ihrem eigenen Weine mein Gast sein.“
S. 57, Z. 13 f.
- „Und wenn Sie die Musikantenleute noch treffen… hier, das ist für die arme Frau.“
S. 117, Z. 11 f.
- „‚Da‘, sagte Botho… ‚Und dies extra. War ja ’ne halbe Landpartie…‘“
S. 118, Z. 13 f.
|
- Zurückhaltend
- Kritisiert Dinge selten offen, auch wenn er der Kritik zustimmt
- Lässt Käthe ihn unterbrechen
|
- „Weißt du Botho, wenn ich dich nun so nehmen und (…) jedem sagen [könnte]: ‚Ja, ich liebe ihn‘ – ja Botho, was glaubst du wohl, was ich dafür gäbe? Aber rate nicht, du rätst es doch nicht. Ihr kennt ja nur euch und euren Klub und euer Leben. Ach, das arme bisschen Leben“ „Sprich nicht so, Lene“
S. 27, Z. 22 ff.
- „Botho wollte das Wort nehmen, aber sie schnitt es ihm ab und fuhr fort“
S. 97, Z. 14 f.
|
- Vermeidet, wenn möglich, Konfrontation
- Will Lene nicht antworten, als sie ihn Fragen über Käthe und seine Freunde aus dem Klub stellt
- Tut so, als bemerke er nicht, dass Lene auf etwas anspielt; geht vor allem impliziter Konfrontation aus dem Weg
- z. B. musste Lene explizit darum bitten, Boot zu fahren
|
- „Botho lachte. ‚Wenn ich dir das alles beantworten soll, Lene, so bleib ich bis morgen früh.‘“
S. 48, Z. 3 f.
- „Dann brach Botho auf, und Lene und Frau Dörr begleiteten ihn durch den Vorgarten bis an die Gartentür. Als sie hier standen, erinnerte die Dörr daran, dass man das Vielliebchen noch immer vergessen habe. Botho schien aber die Mahnung überhören zu wollen und betonte nur nochmals, wie hübsch der Nachmittag gewesen sei.“
S. 50, Z. 27 ff.
- „Sie liebäugelte damit und erging sich in kleinen Fragen und Anspielungen, und erst als Botho taub blieb und durchaus nichts davon verstehen wollte, rückte sie klarer mit der Sprache heraus und sagte rundweg, dass sie gern Wasser fahren möchte.“
S. 53, Z. 7 ff.
|
-
- Redet nur ungern über die notwendige Trennung von Lene
- Hat vor allem beim Schreiben seines letzten Briefes Schwierigkeiten
|
- „‚Dass ich diesen Sommer leben konnte, war mir ein Glück und bleibt mir ein Glück, auch wenn ich von heut ab unglücklich werde.‘ ‚Lene, Lene, sprich nicht so…‘“
S. 72, Z. 43 ff.
- „Botho wollte sofort zu Lene hinaus, und als er fühlte, dass er dazu keine Kraft habe, wollt er wenigstens schreiben. Aber auch das ging nicht. ‚Ich kann es nicht, heute nicht.‘ Und so ließ er den Tag vergehen und wartete bis zum andern Morgen. Da schrieb er denn in aller Kürze.“
S. 78, Z. 35 ff.
|
- Ist nicht gerne alleine
- Sagt dem Wirten, dass er befürchtet, es sei auf Hankels Ablage einsam
- Einer der Gründe, wieso er den Wirt bittet, mit ihm zu Essen, ist vermutlich, um nicht alleine Essen zu müssen
|
- „Wissen Sie, dass ich Sie beneide. (…) Enten, Schnepfen, Bekassinen. Es überkommt einen eine Lust, dass man’s auch so gut haben möchte. Nur einsam muss es hier sein, zu einsam.“
S. 58, Z. 18 ff.
|
|
- „Nun meinetwegen. Ich streite nicht. Aber ich will kein anderes Band um den Strauß als ein Haar von dir. Und du wirst doch nicht so eigensinnig sein und mir’s abschlagen.“
S. 55, Z. 32 ff.
|
- Selbstkritisch
- Botho sieht die Schuld für viele Dinge zunächst in sich selbst, auch wenn er nur geringen Einfluss darauf haben konnte
- Fühlt sich schuldig dafür, dass er sich von Lene trennen musste
- Als er zu den Dienern unfreundlich ist kritisiert er sich für seine eigenen Defizite, die denen der Diener ähnlich waren; diese Reflexion trug vermutlich stark zu seiner Wut bei
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- „Botho [sagte] liebevoll freundlich und mit einem gewissen Schuldbewusstsein ‚Gute Nacht, Lene‘“
S. 72, Z. 21 f.
- „‚Und das ist nun also das letzte Mal, dass ich deine Hand in meiner halte?‘ ‚Ja, Lene. Kannst du mir verzeihn?‘ ‚Wie du nur immer fragst. Was soll ich dir verzeihn?‘“
S. 79, Z. 31 ff.
- „Aber [das Glück] ist was, und das quält mich eben und ist mir doch, als ob ich dir ein Unrecht getan hätte.“
S. 80, Z. 40 ff.
- „Bin ich nicht selbst aus Rand und Band? Bin ich nicht selbst aus Ordnung und guter Sitte? Dass es war, das möchte [gehen], aber dass es noch ist, das ist das Schlimme.“
S. 121, Z. 15 ff.
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- Sieht Gideon Franke als adäquateren Partner für Lene
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- „Was hast du nur gegen Gideon, Käthe? Gideon ist besser als Botho.“
S. 136, Z. 41 f.
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- Hat hier eine unübliche Phase des Selbstmitleides
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- „In diesem Tone sprach er weiter und gefiel sich darin, sich bittre Dinge zu sagen.“
S. 76, Z. 10 f.
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- Manche Wünsche Bothos haben für ihn besondere Priorität; in solchen Fällen weiß er genau, was er haben möchte und äußert sich konkret
- Dies betrifft nur einen kleinen Teil seiner Neigungen; öfter fügt er sich seinem Gegenüber
- Botho besteht z. B. darauf, ein Haar Lenes für das Binden des Blumenstraußes zu verwenden
- Hat Lene bezüglich des Tagesprogramms bevormundet
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- „Ach Lene, wie du mich verwöhnst. Aber du darfst es mir nicht so feierlich präsentieren, das ist ja wie wenn ich im Klub wäre. Du musst es mir aus der Hand bringen, da schmeckt es am besten. Und nun gib mir deine Patsche, dass ich sie streicheln kann. Nein, nein, die Linke, die kommt von Herzen. Und nun setze dich da hin, zwischen Herr und Frau Dörr, dann hab ich dich gegenüber und kann dich immer ansehn. Ich habe mich den ganzen Tag auf diese Stunde gefreut.“
S. 18, Z. 34 ff.
- „Nun meinetwegen. Ich streite nicht. Aber ich will kein anderes Band um den Strauß als ein Haar von dir. Und du wirst doch nicht so eigensinnig sein und mir’s abschlagen.“
S. 55, Z. 32 ff.
- „Als [Lene] wiederkam, fand sie, dass inzwischen ein von Wirt aufgestelltes Programm von Botho bedingungslos angenommen war“
S. 64, Z. 39 f.
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- Dass Käthe anscheinend keine Kinder haben möchte scheint ihn nur geringfügig zu stören
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- „Botho sah es anders an, aber auch sein Glück wurde durch das, was fehlte, nicht sonderlich getrübt“
S. 89, Z. 14 f.
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- Resignativ
- Versucht, sich nicht über Dinge zu echauffieren, auf die er keinen Einfluss hat; gibt lieber auf, als dass er Versucht, etwas zu ändern
- In diesem Sinne ist er auch realistisch; er fühlt sich nicht im Stande, gegen sämtliche Gesellschaften Konventionen zu kämpfen oder auch nur ihnen zu wiederstehen
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- „Wieder fort. Es hilft nichts. Also Resignation. Ergebung ist überhaupt das Beste.“
S. 73, Z. 22 ff.
- „Nein. Es liegt nicht in mir, die Welt herauszufordern und ihr und ihren Vorurteilen öffentlich den Krieg zu erklären; ich bin durchaus gegen solche Donquichotterien.“
S. 77, Z. 7 ff.
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- Einfühlsam
- Wedell zieht die Möglichkeit in Betracht, dass Botho Lene Käthe vorzieht; Dies tut Botho nicht, was darauf hindeutet, dass er von seinen Freunden als sentimentaler eingeschätzt wird, als er tatsächlich ist
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- „Rienäcker, trotz seiner sechs Fuß oder vielleicht auch gerade deshalb, ist schwach und bestimmbar und von einer seltenen Weichheit und Herzensgüte.“
S. 41, Z. 23 ff.
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- Empathisch
- Botho freut sich über die Freude Anderer
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- „Botho freute sich, Lene so glücklich zu sehen“
S. 52, Z. 23
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- „Botho tut nämlich nichts ohne Grund und Ursache“
S. 97, Z. 2 f.
- Käthe über Botho
- „Rienäcker wirkt etwas prosaisch [neben Käthe]“
S. 99, Z. 41 f.
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- Ist nach seiner Trennung von Lene zu seinen Dienern streng
- Diese hatten seine Strenge nicht erwartet; sie ist Botho unüblich
- Unterdrückt hier seine Empathie
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- „Als er beide verlegen und ängstlich dastehen sah, überkam ihn ein menschlich Rühren, aber er bezwang sich und rief sich zu, wenn auch freilich mit einem Anfluge von Ironie, ‚dass endlich mal ein Exempel statuiert werden müsse‘“
S. 121, Z. 2 ff.
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- Zeigt einen Ansatz von List im Umgang mit seinen Freunden; dies ist für ihn jedoch eher unüblich
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- „Das Ganze war eine Störung, vielleicht sogar eine geplant; je mehr dies aber zutreffen mochte, desto mehr gebot es sich, gute Miene zum bösen Spiel zu machen. Und dies gelang Botho vollkommen.“
S. 65, Z. 32 ff.
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- Haben Leidenschaftliche und glückliche Liebesbeziehung
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- „Plötzlich aber war Botho neben ihr, hielt sie fest und gab ihr einen Kuss.“
S. 45, Z. 32
- „Und [Lene] schmiegte sich an ihn und blickte, während sie die Augen schloss, mit einem Ausdruck höchsten Glückes zu ihm auf.“
S. 62, Z. 31
- „[Lene] hatte den besten, den liebsten Mann am Arm und genoss eine kostbare Stunde.“
S. 63, Z. 4 f.
- „Es war eine kurze schöne Zeit, und ich werde nichts davon vergessen.“
S. 79, Z. 5 f.
- Botho im letzten Brief an Lene
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- Botho will Lene beschützen; will nicht, dass diese sich in Gefahr begibt
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- „Weiber sind doch unverbesserlich (…) in ihrem Leichtsinn. Denk an den zweiten Ostertag. Um ein Haar [wärst du ertrunken.]“
S. 53, Z. 12 f.
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- Der damaligen Gesellschaftsordnung nicht konform
- Botho und Lene dürfen nicht zusammen in der Öffentlichkeit gesehen werden
- An einer Stelle impliziert Lene, dass dies (zu einem kleinen Teil) auch Bothos Schuld ist
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- „[Botho und Lene] sind (…) auf Wilmersdorf zu; den Fußweg lang, da kommt keiner.“
S. 6, Z. 23 f.
- „Weißt du Botho, wenn ich dich nun so nehmen und (…) jedem sagen [könnte]: ‚Ja, ich liebe ihn‘ – ja Botho, was glaubst du wohl, was ich dafür gäbe? Aber rate nicht, du rätst es doch nicht. Ihr kennt ja nur euch und euren Klub und euer Leben. Ach, das arme bisschen Leben“
S. 27, Z. 22 ff.
- „‚Hier bleiben wir‘, sagte Lene. ‚Das ist der hübscheste Weg und der einsamste. Da kommt niemand.‘“
S. 42, Z. 24 f.
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- Obwohl Lene und Botho durch gesellschaftliche Normen gezwungen sind, sich nicht in der Öffentlichkeit sehen zu lassen, genießen sie es, alleine zu sein
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- „Botho und Lene waren nicht nur wieder allein miteinander, sondern genossen auch das Glück dieses Alleinseins in vollen Zügen.“
S. 52, Z. 37 ff.
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- Botho bewahrt alle von Lenes Briefen auf, jedoch in einem (geheimen) Fach in seinem Schreibtisch
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- „Dabei zog er ein Fach seines Schreibtisches auf, darin, von einem roten Bändchen umwunden, schon andre Briefe Lenens lagen“
S. 30, Z. 43 ff.
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- Lene wurde von Botho vor dem Ertrinken gerettet
- Sie sieht ihn als ihren Retter an
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- „[Einem] Retter dürfe man nichts abschlagen.“
S. 15, Z. 11
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- Botho und Lene treffen sich oft
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- „[Botho] kam dann den andern Tag und fragte nach. Und seitdem ist er oft gekommen und ich freue mich Immer, wenn er kommt.“
S. 15, Z. 31 ff.
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- Neckt diese gelegentlich
- Adressiert sie (vermutlich, weil sie die Jüngste der Anwesenden ist) als Letztes
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- Formuliert sehr konkrete Anweisungen an sie; ist in manchen Situationen dominant (in anderen weniger)
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- „Ach Lene, wie du mich verwöhnst. Aber du darfst es mir nicht so feierlich präsentieren, das ist ja wie wenn ich im Klub wäre. Du musst es mir aus der Hand bringen, da schmeckt es am besten. Und nun gib mir deine Patsche, dass ich sie streicheln kann. Nein, nein, die Linke, die kommt von Herzen. Und nun setze dich da hin, zwischen Herr und Frau Dörr, dann hab ich dich gegenüber und kann dich immer [ansehen]. Ich habe mich den ganzen Tag auf diese Stunde gefreut.“
S. 18, Z. 34 ff.
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- Besteht hier auf seinen Wunsch
- In anderen Fällen (z. B. als Lene Boot fahren will) tut er dies nicht; nur in manchen Szenarien haben seine Wünsche solche Vehemenz
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- „Nun meinetwegen. Ich streite nicht. Aber ich will kein anderes Band um den Strauß als ein Haar von dir. Und du wirst doch nicht so eigensinnig sein und mir’s abschlagen.“
S. 55, Z. 32 ff.
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- Hier ist Botho bereit, Lene zuliebe an einem ihm weniger gelegenen Platz zu essen
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- „Botho [hatte] Platz genommen, aber nicht innerhalb der windgeschützten Veranda, sondern an einem urwüchsigen Brettertisch, der (…) einen freien Blick hatte.“
S. 57, Z. 2 ff.
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- Zeigt ihr gewisse Dinge die ihm durch seinen Stand zugängig sind; dies tut er nicht überheblich, sondern impliziert, dass der Lebensstil des Adels auch für Personen wie Lene oder die Familie Dörr zugänglich sein könnte
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- „Lene, (…) ich habe dir von der großen Herren- und Damenfête, die wir gestern hatten, was mitgebracht. Und wenn man was zum Mitbringen hat, dann freut man sich auch auf die, die’s kriegen sollen.“
S. 18, Z. 43 ff.
- „‚Ach, meine liebe Lene‘, sagte Botho, ‚das ist nicht so schwer, wie du denkst. Es ist sogar ganz leicht. Und wenn du willst, will ich dir gleich eine Tischunterhaltung vormachen.‘“
S. 20, Z. 8 ff.
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- Lene versucht gelegentlich, Botho zu beeindrucken
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- „Lene vergnügte sich über die Maßen darüber, nahm Bothos Hand und sagte: ‚Sieh, Botho, ich weiß so gut Bescheid damit (…), dass ich, wenn ich die Kugel bloß aufsetzen höre, gleich weiß, wie viel sie machen wird‘“
S. 44, Z. 26 ff.
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- Durch den Ständeunterschied (und folglich unterschiedliche Bildung) entsteht eine Asymmetrie in ihrer Beziehung
- Dies ist vermutlich einer der Gründe, aus dem Lene Botho zu beeindrucken versucht (s.o.)
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- „Aber [Lene] kam über ein bloßes Silbenentziffern nicht hinaus, und das gab ihr, so klein die Sache war, einen Stich ins Herz, weil sie sich der Kluft dabei bewusst wurde, die sie von Botho trennte. Der spöttelte freilich über Wissen und Bildung, aber sie war klug genug, um zu fühlen, was von diesem Spotte zu halten war.“
S. 61, Z. 26 ff.
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- Macht ihr oft Komplimente
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- „Das aber passte Botho gerade, der, als die Musik drüben wieder anhob, mit Lene zu walzen und ihr zuzuflüstern begann, wie reizend sie sei, reizender denn je.“
S. 22, Z. 28 ff.
- „‚Ah, das hast du gut gemacht‘, sagte Botho, während er aus dem Glase nippte. ‚Weiß es Gott, ich habe gestern nicht gehabt und heute im Klub erst recht nicht, was mir so geschmeckt hätte. Hoch Lene!‘“
S. 23, Z. 11 ff.
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- Beide wissen, dass ihre Beziehung nur eine kurze Zeit dauern wird
- Lene spricht dies öfter an, Botho vermeidet es, darüber zu reden
- Beide sind über diesen Umstand sehr traurig, aber versuchen nicht, sich dagegen zu wehren
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- „Glaube mir, dass ich dich habe, diese Stunde habe, das ist mein Glück. Was daraus wird, das kümmert mich nicht. Eines Tages bist du weggeflogen…“
S. 26, Z. 39 ff.
- „Er schüttelte den Kopf“
S. 26, Z. 42
- Botho, als Lene das unabwendbare frühe Ende ihrer Beziehung ansprach
- „Sprich nicht so, Lene“
S. 27, Z. 29
- Als diese seinen Stand kritisiert, weil er ihrer beiden Glück einschränkt
- „Ach, wie mir das immer einen Stich ins Herz gibt, weil es ja mal so kommen muss und weil ich fühle, dass es jeden Tag kommen kann“
S. 29, Z. 33 ff.
- Auszug aus einem Brief Lenes an Botho
- „Keiner sprach. Jeder aber hing seinem Glück und der Frage nach, wie lange das Glück noch dauern werde.“
S. 56, Z. 11 f.
- „Mein einziger Botho. Wie lange du bleibst…“
S. 62, Z. 21 f.
- „Ja, meine liebe Lene, du bist auch für Arbeit und Ordnung und siehst es ein und machst es mir nicht schwer… aber schwer ist es doch… für dich und mich.“
S. 78, Z. 27 ff.
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- Botho war ehrlich zu ihr und hat ihr keine falschen Hoffnungen bezüglich der Zukunft ihrer Beziehung gemacht
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- „Was ist es denn, das mich hindert, den Schritt zu tun, den alle Welt erwartet? Will ich Lene heiraten? Nein. Hab ich’s ihr versprochen? Nein. Erwartet sie’s? Nein. Oder wird uns die Trennung leichter, wenn ich sie hinausschiebe? Nein.“
S. 76, Z. 20 ff.
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- Lene zeigt gelegentlich Eifersucht
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- „Wer war denn die schöne Blondine mit den zwei Schimmeln, die ganz in einer Blumengirlande gingen?“
S. 29, Z. 43 ff.
- „‚Amor oder Engel‘, sagte Botho, ‚das ist immer dasselbe. Fragen Sie nur Lene, die wird es bestätigen. Nicht wahr, Lene?‘ Lene tat empfindlich, aber er nahm ihre Hand, und alles war wieder gut.“
S. 43, Z. 10 ff.
|
- Lene hat ein Notizbuch mit Fragen an Botho; diese beziehen sich überwiegend auf seine Freunde aus seinem Stand sowie Käthe
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- „Und nun las er: ‚Wer waren die beiden Damen auf dem Korso? Ist es die ältere oder ist es die junge? Wer ist Pitt? Wer ist Serge? Wer ist Gaston?‘“
S. 47, Z. 43 ff.
|
- Nach dem Ende ihrer Beziehung hat Botho mit Lene keinen Kontakt mehr und merkt nicht einmal, dass sie und Frau Nimptsch inzwischen weggezogen sind
- Botho wird traurig, wenn er an Lene denkt, weshalb er versucht, dies zu vermeiden
|
- „[Lene] selbst sah er nicht, was ihm auffiel, weil er ja wusste, dass sie halbe Nachbarn waren.“
S. 91, Z. 1 f.
- „Botho, die Stirn in die Hand drückend, warf sich in die Droschke zurück, und ein Gefühl, unendlich süß und unendlich schmerzlich, ergriff ihn.“
S. 117, Z. 3 ff.
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- Botho verbrennt ihre Briefe um zu vermeiden, an sie zu denken und im mit ihr vollständig abzuschließen
- Kann sie trotzdem nicht vergessen
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- „Was sollen mir diese toten Dinge, die mir nur Unruhe stiften und mir mein bisschen Glück und meinen Ehefrieden kosten, wenn je ein fremdes Auge darauf fällt.“
S. 119, Z. 20 ff.
- „Ob ich nun frei bin? . . . Will ich’s denn? Ich will es nicht. Alles Asche. Und doch gebunden.“
S. 120, Z. 28 f.
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- Botho bestand darauf, ein Haar Lenes zu verwenden; diese sagte, es würde binden
- Botho hatte weniger Bindungsangst als Lene, bereute es jedoch geringfügig
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- „‚Nun bist du gebunden.‘ (…) der Ernst, mit dem sie das Gespräch geführt und die letzten Worte gesprochen hatte, war doch nicht ohne Eindruck auf ihn geblieben.“
S. 55, Z. 37 ff.
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- Diese hatte, ähnlich wie Lene, früher eine Beziehung zu einem Grafen
- Befürchtet zunächst, dass Botho genauso ist, wie der Graf, mit dem sie eine Beziehung hatte
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- „‚Aber jeden Augenblick können sie wieder hier sein‘ ‚Na, dann will ich doch lieber gehn‘ ‚O [nicht] doch, liebe Frau Dörr. (…) Sie wissen ja, der ist nicht so.‘“
S. 6, Z. 24 ff.
- Frau Nimptsch zu Frau Dörr, als diese gehen will
- „Und wenn ich mir [nun] der Lene ihren Baron ansehe, denn schämt es mir immer noch, wenn ich denke, wie meiner war“
S. 7, Z. 18 f.
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- Frau Dörr muss oft an den Grafen denken, wenn sie mit Botho interagiert – sie befürchtet, dass Botho seine Höflichkeit heuchelt
- Diese Skepsis schwindet anscheinend ziemlich schnell – sie ist gerne bei den Ausflügen Lene und Bothos dabei
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- „Nei, nei, er grüßt bloß noch mal und sie wirft ihm Kussfinger zu… Ja, das glaub ich; so was lass ich mir gefallen… Nei, so war meiner [nicht].“
S. 7, Z. 36 ff.
- Frau Dörr, wie sie Botho mit ihrem Grafen vergleicht
- „‚Ist es zu glauben?‘, sagte [Frau Dörr]. ‚Nein, es is nich zu glauben. Und immer so und nie anders. Un wenn ich denn an meinen denke! Nicht zu glauben, sag ich. Und war doch auch einer. Un tat auch immer so.‘“
S. 45, Z. 40 ff.
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- Dörr will nicht, dass sich Botho wegen ihres Mannes Rauchens gestört fühlt – will auf diesen vermutlich einen guten Eindruck hinterlassen
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- „‚Ah, da kommt er‘, sagte sie. ‚Nu, Dörr, lass mal deine Pfeife ausgehen. Du bist heute wieder wie’n Schornstein un rauchst und schmookst den ganzen Tag. Un son’n Knallerballer wie deiner, der is nich für jeden‘“
S. 17, Z. 21 ff.
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- Will auch ihr einen Einblick in den Lebensstil des Adels gewähren
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- „Frau Dörr wuchs ordentlich noch an Stattlichkeit, als [Botho] in einem feierlichen Tanzmeister-Französisch anhob“
S. 22, Z. 13 ff.
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- „‚Jott, mir schuddert so‘, sagte sie mit einem Male, weshalb Botho verbindlich aufsprang, um die Fenster zu schließen. Aber Frau Dörr wollte davon nichts wissen“
S. 22, Z. 32 ff.
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- Ist im Umgang mit ihr freundlich
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- „Das eigentliche Verdienst in der Sache hat aber doch unsere Freundin, Frau Dörr, ‚weil’s ihr so geschuddert hat‘, und so bring ich denn gleich noch eine zweite Gesundheit aus: Frau Dörr, sie lebe hoch!“ S. 23, Z. 11 ff.
- „Botho sagte der so [herausgeputzten] [Frau Dörr] etwas Schmeichelhaftes“
S. 42, Z. 18
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- Frau Dörr begleitet Lene und Botho oft auf Spaziergänge u.Ä.
- Dies tut sie vermutlich, weil sie Botho mag und seine Gesellschaft genießt; Ihren Verdacht scheint sie abgelegt zu haben
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- „‚Also wohin, Lene?‘ ‚Bloß ins Feld, ins Grüne, wo du nichts haben wirst als Gänseblümchen und mich. Und vielleicht auch Frau Dörr, wenn sie die Güte haben will, uns zu begleiten‘“
S. 42, Z. 5 ff.
- „‚Und dann nehmen wir Frau Dörr wieder mit‘, sagte Lene, ‚oder bitten sie darum. Nicht wahr, Botho?‘ ‚Gewiss, Lene, Frau Dörr muss immer dabei sein. Ohne Frau Dörr geht es nicht.‘“
S. 50, Z. 38 ff.
|
- Nach Hankels Ablage wird Frau Dörr nicht mitgenommen
- Sie ist von Botho und Lene anscheinend nur erwünscht, wenn diese zu dritt sind – wenn auf andere Personen aufgetroffen wird, gehen Lene und Botho alleine
- Die Beziehung zu Frau Dörr ist stark konditional; Botho schätzt ihre Anwesenheit vor allem im Umgang mit der Familie und den Freunden Lenes, weniger aber unter Fremden
- Das letzte Mal, als sich Botho und Lene treffen, soll Frau Dörr nicht dabei sein; diese schränkt die Intimität der beiden ein
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- „Lene war glücklich, reichte Botho die Hand und sah schweigend in die Wald- und Heidelandschaft hinaus. Endlich sagte sie: ‚Was wird aber Frau Dörr sagen, dass wir sie zu Hause gelassen?‘ ‚Sie darf es gar nicht erfahren.‘ ‚Mutter wird es ihr ausplaudern.‘“
S. 51, Z. 27 ff.
- „Unter Menschen ist [Frau Dörr] bloß komische Figur und eine Verlegenheit.“
S. 51, Z. 38 f.
- „Aber was sollen wir heut mit [Frau Dörr]? Komm, es ist ein so schöner Abend, und wir wollen allein sein.“
S. 79, Z. 21 ff.
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- Die Heirat zwischen Botho und Käthe wurde von ihren Eltern arrangiert
- Botho muss nur noch den letzten Schritt machen und sie tatsächlich heiraten, um seine finanzielle Situation zu retten
- Käthe ist seine Cousine
- Käthe stellt den Ausweg aus einer misslichen Lage dar, der jedoch den Nachteil hat, dass Botho unglücklich verheiratet sein muss
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- „Du bist doch so gut wie gebunden.“
S. 36, Z 29
- „Botho, wozu stehst du bei den Kaiserkürassieren, und wozu hast du eine reiche Cousine, die bloß darauf wartet, dass du kommst und (…) das wahrmachst, was die Eltern schon verabredet haben, als ihr noch Kinder wart. Wozu noch überlegen?“
S. 37, Z. 20 ff.
|
- Käthe ist eine sehr oberflächliche Person; dies stört Botho nicht andauern, aber gelegentlich, und erinnert ihn an seine Beziehung mit Lene, die Käthe in diesem Aspekt (Bothos Meinung nach) überlegen ist
- Botho wünscht sich eine Person, die ernster sein kann (wie Lene es konnte)
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- „Botho freute sich mit und lachte herzlich, bis sich mit einem Male doch etwas von Bedenken und selbst von Unbehagen in sein Lachen einzumischen begann. Er nahm nämlich wahr, dass [Käthe], was auch geschehen oder ihr zu Gesicht kommen mochte, lediglich am Kleinen und Komischen hing“
S. 83, Z. 16 ff.
- „[Wenn] ihn trotzdem von Zeit zu Zeit eine Missstimmung anwandelte, so war es, (…) vorwiegend darüber, dass mit Käthe (…) kein ernstes Wort zu reden war.“
S. 89, Z. 15 ff.
|
- Botho hofft, dass Käthe, wenn es wichtig ist, seriös sein kann
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- „Ganz Käthe. (…) Aber es fehlt etwas. Es ist alles so angeflogen, so bloßes Gesellschaftsecho. Aber sie wird sich ändern, wenn sie Pflichten hat. Oder doch vielleicht. Jedenfalls will ich die Hoffnung darauf nicht aufgeben.“
S. 106, Z. 22 ff.
|
- Ihr ist es vor allem wichtig, dass Botho sie liebt; ob er sie als intellektuell gleichwertig oder als ‚Puppe‘ ansieht, mit der man spielt, ist ihr weniger wichtig
|
- „Puppe, liebe Puppe, das sollt ich eigentlich übel nehmen, Botho. Denn mit Puppen spielt man. Aber ich nehm es nicht übel, im Gegenteil. Puppen werden am meisten geliebt und am besten behandelt. Und darauf kommt es mir an.“
S. 129, Z. 38 ff.
|
- Ist lieber alleine, um seinen Verlust zu konfrontieren; dies zum einen, weil Käthe selten ernst ist, aber auch, weil sie vermutlich kein Verständnis dafür hätte, das er wegen der toten Mutter seiner Liebhaberin aus einem niedrigeren Stand trauert
|
- „Trotzdem war es ihm lieb, allein zu sein.“
S. 118, Z. 25 f.
- „Eine so hübsche Frau, so jung, so glücklich, so heiter. Und ich freue mich auch. Aber heute darf sie nicht kommen. Um Gottes willen nicht.“
S. 119, Z. 2 ff.
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- Meistens ist Botho jedoch zufrieden mit ihr; so ist ihre Beziehung überwiegend inbrünstig
|
- „[Käthe] wandte sich ab und spielte neckisch die Schmollende, bis er ihr einen herzlichen Kuss gab.“
S. 84, Z. 1 f.
- „Die junge Dame sprach lebhaft und anscheinend lauter heitere Dinge, denn Botho lachte beständig, während er zu ihr niederblickte.“
S. 86, Z. 15 ff.
- „[Käthes] glückliches Naturell aber wusst’ ihn immer wieder zu entwaffnen, ja, so sehr, dass er sich mit dem Anspruch, den er erhob, fast pedantisch vorkam.“
S. 89, Z. 27 ff.
- „‚Wundervoll‘, lachte Botho ‚Wenn Käthe kulturhistorische Betrachtungen anstellt, übertrifft sie sich selbst.‘“
S. 105, Z. 43 ff.
|
- Ist Käthe betreffend ambivalent
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- „Botho schwankte zwischen Glücklichsein und Anflug von Verstimmung. ‚Ich finde, du bist ganz unverändert, Käthe.‘“
S. 128, Z. 3 f.
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- Käthe hat (ähnlich wie sein Onkel) gewisse Ansprüche an Botho; diese erfüllt er auch ohne Beschwerde
- Will, dass Botho so ist, wie ein anderer Mann, den sie während ihres Kurlaubes traf
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- „[Käthe] hoffe, wie sie nur wiederholen könne, jeden Tag einen Brief zu empfangen, das sei nun mal Pflicht eines zärtlichen Gatten“
S. 99, Z. 11 ff.
- „‚Und du musst mir versprechen, auch so zu sein wie Mr. Armstrong und ein bisschen mehr einfach und harmlos zu plaudern zu wollen und ein bisschen rascher und nicht immer dasselbe Thema.‘ Botho versprach Besserung“
S. 132, Z. 11 ff.
|
- Im Umgang mit Käthe ist Botho eher passiv und äußert selten eigene Wünsche; sie ist der dominantere der beiden Partner
- Oft scheint er von ihr gelangweilt zu sein
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- „‚Komm, lass uns tanzen.‘ Und ohne seine Zustimmung abzuwarten, zog sie ihn aus seinem Stuhl in die Höh und walzte mit ihm in das große Balkonzimmer hinein und in diesem noch ein paarmal herum.“
S. 90, Z. 7 ff.
- „Aber du sagst ja nichts, du bist ja verlegen, Botho. Sieh, so ertapp ich dich mal wieder.“
S. 90, Z. 17 ff.
- „Botho nahm in der Regel an diesen Gängen und Ausfahrten Teil, und ehe die letzte Juniwoche heran war, war die halbe Rienäckerische Wohnung in eine kleine Ausstellung von Reiseeffekten umgewandelt“
S. 96, Z. 6 ff.
- „Botho legte die Karte beiseite und überflog, so gut es ging, die zweite.“
S. 105, Z. 19 f.
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- Versucht hier subtil zu verhindern, dass seine Frau etwas ihm peinliches sagt
- Spricht sie nicht auf ihre Defizite an
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- „Botho, den das enorme Sprechtalent seiner Frau zu genieren anfing, suchte durch kleine Schraubereien ihrer Schwatzhaftigkeit Einhalt zu tun.“
S. 98, Z. 23 ff.
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- Botho wird dennoch dafür kritisiert, dass er sich Käthe nicht vollständig unterwirft
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- „Wenn ich solche Frau hätte wie Sie, so wäre mir jede Laune Befehl, und wenn mich die Gnädigste zum Husaren machen wollte“
S. 98, Z. 34 ff.
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