Inhaltsangabe/Zusammenfassung
William Shakespeare (1564 - 1616) ist bis heute einer der bedeutendsten englischen Schriftsteller der Weltliteratur. „Hamlet“ wurde, so die Annahme der Forschung, von Shakespeare im Jahr 1601 fertiggestellt und erfreut sich seit seiner Uraufführung großer Beliebtheit.
Geprägt ist Hamlet durch Einflüsse der Renaissance und Humanismus, immer wieder wird Bezug auf Geschehnisse in der griechischen und römischen Antike genommen. Geprägt ist das Werk außerdem vom Individualismus, im Mittelpunkt stehen stets die Empfindungen und Handlungen von Hamlet.
Unüblich für ein Drama ist es, dass es sich zeitlich über mehrere Wochen erstreckt und es nicht nur eine Haupthandlung, sondern mehrere Nebenhandlungen gibt. Kaum ein Drama wird wissenschaftlich derart ausführlich behandelt. Im Mittelpunkt stehen dabei Fragen unter anderem rund um das Erscheinungsdatum, verschiedene Fassungen und die autobiografischen Bezüge in Hamlet.
Aus „Hamlet“ entstammen zahlreiche bekannte Zitate wie „Der Rest ist Schweigen“ oder „Sein oder Nichtsein, das ist hier die Frage!“.
Akt- und Szenenübersicht
Akt 1
Das Drama „Hamlet“ wurde nicht von Shakespeare selbst, sondern erst später von seinem Verleger an die Struktur eines klassischen Dramas angepasst. Auch wenn das Drama von Shakespeare nicht in diesem Stil angelegt wurde, ergibt sich doch eine klassische Dramenstruktur.
Im ersten Akt wird der Leser ganz klassisch im Stile einer Exposition eingeführt. Die Hauptfiguren werden vorgestellt und die kommenden Konflikte langsam angedeutet. Der Leser bekommt durch den Geist von Hamlets Vater offenbart, dass bei den vergangenen Geschehnissen in Bezug auf den Tod des Vaters Unstimmigkeiten vorliegen beziehungsweise es sich sogar um einen Mord handeln soll und dass es Hamlets Aufgabe ist, diese Behauptungen auf ihren Wahrheitsgehalt hin zu überprüfen. Spätestens an dieser Stelle wird klar, dass sollte sich die Aussage des Geistes als wahr entpuppen, ein größerer Konflikt am dänischen Königshof droht.
Zusätzlich ergeben sich eben der Haupthandlung im ersten Akt noch zwei weitere Nebenhandlungen: zum einen ist der drohende Konflikt mit dem Königreich Norwegen präsent, zum anderen die Liebschaft zwischen Ophelia und Hamlet, die weder von Claudius von Ophelias Vater und Bruder gutgeheißen wird.
Akt 1 Szene 1
Im Königreich Dänemark herrscht Aufregung: kurz vor seinem Tod hat König Hamlet einen Krieg gegen den norwegischen König Fortinbras gewonnen und dessen Ländereien erhalten. Diese möchte sein Sohn, der junge Fortinbras, allerdings nun zurückerobern und bereitet sich auf einen erneuten Kampf vor. Aus Angst vor einem Krieg rüstet Dänemark ebenfalls auf und lässt das Schloss des Königs, Helsingör, rund um die Uhr bewachen.
Eines Nachts erscheint den Wachen im Schloss Helsingör der Geist des verstorbenen König Hamlets. Horatio, ein Freund des Königssohns, der den gleichen Namen wie sein Vater trägt, ist in einer Nacht ebenfalls anwesend. Der Geist lässt sich allerdings nicht ansprechen. Horatio beschließt daraufhin Hamlet zu informieren, da er glaubt, dass der Geist mit diesem sprechen wird.
Akt 1 Szene 2
Am dänischen Königshof geben Claudius, der Bruder des verstorbenen König Hamlets, und Gertrude, die Witwe des kürzlichen verstorbenen Königs, ihre Vermählung bekannt. Claudius hält eine Festtagsrede und sendet zeitgleich Voltemand und Cornelius nach Norwegen, und hofft auf diplomatische Weise den bevorstehenden Krieg abwenden zu können.
Danach spricht er zunächst mit Laertes, dem Sohn des königlichen Ratgebers Polonius, und schickt diesen nach Frankreich zurück. Dann wendet er sich Hamlet zu und fordert ihn auf, nicht länger um seinen Vater zu trauern und nicht an seinen Studienort nach Wittenberg zurückzukehren. Hamlet willigt ein, berichtet dann allerdings nach Feier in einem Monolog, wie verzweifelt er ist und dass er seine Mutter verachte. Kurz darauf kommt Horatio zu ihm und berichtet von dem Geist. Hamlet will diesen mit eigenen Augen sehen.
Akt 1 Szene 3
Laertes macht sich auf, um nach Frankreich zurückzukehren. Zuvor spricht er mit seiner Schwester Ophelia, die die Geliebte Hamlets ist. Er warnt sie eindringlich davor, sich auf diesen einzulassen, da er große Zweifel daran hegt, dass es Hamlet ernst mit ihr meint. Zum einen hat er Angst um Ophelias Ehre und Jungfräulichkeit, zum anderen gibt er ihr zu Bedenken, dass Hamlet aufgrund seines Status als Prinz sich bei der Partnerwahl unter anderem der Zustimmung Dänemarks beugen muss.
Als Polonius, der Vater der beiden, hinzu kommt, verabschiedet er zunächst seinen Sohn. Dann wendet er sich Ophelia zu und warnt sie noch einmal eindringlich vor Hamlet. Er fordert sie auf, in Zukunft Abstand von Hamlet zu nehmen und ihn entschiedener zurückzuweisen.
Akt 1 Szene 4
Während im Schloss immer noch gefeiert wird, ziehen sich Marcellus, Horatio und Hamlet auf die Schlossterasse zurück. Sie wollen gemeinsam auf den Geist warten. Dieser taucht tatsächlich erneut wieder auf und fordert Hamlet auf, ihm zu folgen. Horatio und Marcellus warnen Hamlet davor, dem Geist einfach zu folgen. Doch Hamlet ist durch die vorangegangen Ereignisse derart niedergeschlagen, dass er der Meinung ist, er hätte nichts mehr zu verlieren und folgt dem Geist. Horatio und Marcellus ist das Treiben zwar unheimlich, doch sie folgen Hamlet und dem Geist.
Akt 1 Szene 5
Der Geist offenbart sich Hamlet als sein verstorbener Vater. Er berichtet ihm, dass er nicht durch einen Schlangengebiss gestorben sei, sondern dass sein Bruder Claudius ihm im Schlaf eine Giftmischung ins Ohr geträufelt hätte und er sofort tot gewesen wäre. Sein Vater fordert Hamlet dazu auf, Rache an Claudius zu nehmen. Er bittet ihn allerdings darum, seine Mutter zu verschonen, diese habe mit der Heirat zwar einen Fehler begangen, aber es handle sich immer noch um seine Mutter.
Als der Geist wieder verschwunden ist, schwört sich Hamlet, Rache an seinem Onkel zu nehmen. Mit Marcellus und Horatio beschließt er Stillschweigen über die nächtlichen Geschehnisse zu wahren. Er selbst beschließt ab sofort sich zu verstellen, um zu verstecken, dass er seinen Vater rächen will.
Akt 2
Im zweiten Akt, der lediglich aus zwei Szenen besteht, kommt es zur Handlungssteigerung. Die Lage verschärft sich langsam, da der gesamte Königshof durch das merkwürdige Verhalten von Hamlet verunsichert ist. Der Höhepunkt wird in diesem Akt nur angedeutet oder viel eher hinausgezögert, da sich Hamlet und Claudius noch aus dem Weg gehen. Beide ziehen es erst einmal nur vor, sich gegenseitig auszuspionieren, um die wahren Beweggründe für ihr Verhalten beziehungsweise ihr Geständnis zu erfahren.
Akt 2 Szene 1
Polonius beauftragt Reinhold, seinen Diener, damit, herauszufinden, was Laertes in Paris anstellt, da er ihm nicht traut. Ophelia kommt bald darauf ins Zimmer und berichtet ihrem Vater, dass sich Hamlet sonderbar verhalten hätte. Er sei zu ihr ins Zimmer gestürmt, habe merkwürdige Sachen getragen und kein Wort mit ihr gesprochen. Polonius geht davon aus, dass Hamlet wahnsinnig geworden ist, weil Ophelia ihn abgewiesen hat. Er fühlt sich schuldig und fragt sich, ob es richtig war, an Hamlets Aufrichtigkeit zu zweifeln. Er beschließt den König darüber in Kenntnis zu setzen, dass Hamlet sich verändert habe.
Akt 2 Szene 2
Claudius hat Hamlets Jugendfreunde Rosenkranz und Güldenstern damit beauftragt, herauszufinden, warum Hamlet sich plötzlich sonderbar benimmt. Es kehren außerdem die zwei Gesandten aus Norwegen zurück und berichten, dass sie erfolgreich waren: der König von Norwegen hat eingewilligt, nie mehr gegen Dänemark in den Krieg zu ziehen. Nachdem die Gesandten fortgegangen sind, suchen Claudius, Gertrude und Polonius nach einem Grund für Hamlets Verhalten.
Unterdessen sprechen Rosenkranz und Güldenstern mit Hamlet. Dieser bemerkt, dass die beiden ihn ausspionieren wollen und stellt sich weiter schwachsinnig, gibt aber zu, traurig zu sein. Als er erfährt, dass eine Schauspielgruppe ins Schloss kommt, ist er erfreut. Er hat den Plan das Stück so umzuschreiben, dass der Mord an seinem Vater exakt nachgestellt wird und so seinen Onkel geständig zu machen.
Akt 3
Im dritten Akt kommt es zum Höhepunkt beziehungsweise Peripetie1. Sowohl Claudius als auch Hamlet erkennen, dass es unausweichlich ist, gegeneinander vorzugehen. Claudius erkennt, dass Hamlet nicht nur wegen der Distanziertheit von Ophelia sich so merkwürdig zu verhalten scheint. Hamlet wiederum scheint durch das Verhalten von Claudius während des Theaterstücks aufgedeckt zu haben, dass er sich des Brudermordes schuldig gemacht hat. In der dritten Szene baut sich die Spannung auf, da Hamlet die Gelegenheit bekommt, Claudius umzubringen, sie aber noch nicht wahrnehmen will. Eskalieren tut die Handlung erst in der letzten Szene des Aktes, als Hamlet versehentlich Polonius umbringt, im Glauben, dieser sei Claudius.
Akt 3 Szene 1
Rosenkranz und Güldenstern berichten dem König, dass sich noch nicht herausfinden konnten, welche Gründe Hamlets Verhalten hat. Als Claudius von der Schauspieltruppe erfährt, fordert er die beiden auf, Hamlet weiter darin zu bestärken.
Er schickt die beiden fort und versteckt sich mit Polonius, um Hamlet und Ophelia zu belauschen. Hamlet grübelt zunächst in einem Monolog über den Sinn des Lebens nach. Zu Ophelia ist er abweisend und schickt sie fort, sie solle in ein Kloster gehen, an die gemeinsame Vergangenheit scheint er sich nicht zu erinnern.
Claudius ist von Hamlets Verhalten beunruhigt und gibt vor, ihn als Tributeintreiber nach England schicken zu wollen. Polonius schlägt ihm vor, erst noch Hamlet und seine Mutter zu belauschen, die ihn fragen soll, was ihn bedrückt.
Akt 3 Szene 2
Hamlet ist vollauf damit beschäftigt, die Aufführung der Schauspieltruppe zu organisieren. Gemeinsam mit seinem Freund Horatio vereinbart er, Claudius während des Stücks zu beobachten. Sie erhoffen sich, dass dieser sich durch sein Verhalten verrät.
Tatsächlich verlässt Claudius verstört die Aufführung, als die Stelle aufgeführt wird, in der der König durch das Hineinträufeln einer Giftmischung ins Ohr umgebracht wird. Die Festlichkeit wird in der Folge abgebrochen.
Kurz darauf überbringen Rosenkranz und Güldenstern Hamlet die Nachricht, seine Mutter möchte ihn sprechen. Hamlet fühlt sich von den beiden verraten, erst als Polonius hinzu kommt und Hamlet noch einmal darum bittet, zu seiner Mutter zu gehen, kommt er der Aufforderung nach.
Akt 3 Szene 3
Claudius fürchtet, dass Hamlet trotz seines Wahnsinns weiß, dass er seinen Bruder umgebracht hat. Er befiehlt Rosenkranz und Güldenstern umgehend die Abreise nach England zu organisieren. Da beide Claudius‘ Meinung teilen, dass Hamlet mit seinem Verhalten eine Bedrohung für das Königreich Dänemark darstellt, stimmen sie zu. Unterdessen versteckt sich Polonius im Zimmer von Gertrude, damit er sie und Hamlet belauschen kann. Auf dem Weg zu seiner Mutter trifft Hamlet auf Claudius. Dieser betet zu Gott und bittet ihn, ihm die schlimmste aller Sünden - den Brudermord - zu verzeihen. Hamlet erkennt die günstige Gelegenheit, entscheidet sich aber dagegen, Claudius sofort umzubringen. Er hofft, dass sich eine noch bessere Gelegenheit zur Rache ergibt.
Akt 3 Szene 4
Das Gespräch zwischen Hamlet und Gertrude eskaliert schnell und Gertrude, die um ihr Leben fürchtet, ruft um Hilfe. Polonius, versteckt hinter einem Teppich, stimmt in ihren Hilferuf ein. Hamlet hält ihn für Claudius und ersticht ihn durch den Teppich. Hamlet lässt sich von seinem Irrtum nicht verunsichern. Er wirft seiner Mutter vor, sie habe ihr Ehegelübde gebrochen und seinen Vater ausgetauscht. Gertrude ist durch die Worte ihres Sohnes betroffen und bittet ihn, nicht weiter zu reden. Plötzlich erscheint Hamlet der Geist seines Vaters, der ihn auffordert mit seiner Mutter freundlicher umzugehen und ihn endlich zu rächen. Gertrude, die den Geist nicht sehen kann, glaubt, dass Hamlet wahnsinnig geworden ist. Dennoch versöhnen sich die beiden und Gertrude verspricht, dass das Gesagte ihr Geheimnis bleibe.
Akt 4
Im vierten Akt wird klar, dass die drohende Katastrophe nicht mehr abzuwenden ist. Claudius erkennt durch den Tod von Polonius, dass Hamlet weiß, dass er König Hamlet umgebracht hat und auf Rache schwört. Es ergeben sich im Verlauf des vierten Akts mehrere Möglichkeiten, wie das Drama einen weiteren Verlauf nehmen könnte. Claudius und Hamlet planen beide, den anderen umzubringen. Die Frage scheint lediglich zu sein, welcher Plan als erster von Erfolg gekrönt ist. Der Tod von Ophelia trägt weiter zur Eskalation bei, denn durch die emotionale Verflechtung von Hamlet mit ihr ist davon auszugehen, dass dieser den Tod seiner Geliebten nicht unberührt lässt.
In der letzten Szene deutet sich die Katastrophe an: Claudius und Laertes planen einen Mordanschlag auf Hamlet. Dass es zu mindestens einem Todesfall kommt scheint nun unausweichlich.
Akt 4 Szene 1
Gertrude berichtet Claudius von ihrem Gespräch mit Hamlet und dass Hamlet Polonius erstochen habe. Claudius ist sich sicher, dass er eigentlich der hätte sein sollen, der ermordet wird. Er schickt Rosenkranz und Güldenstern los, damit diese mit Hamlet reden. Sie sollen außerdem die Leiche von Polonius suchen, die Hamlet zuvor irgendwo im Schloss versteckt hat.
Er selbst will sich darum kümmern, dass er und seine Frau Gertrude nicht mit dem Tod von Polonius in Verbindung gebracht werden könnten, da er fürchtet, für den Mord zur Rechenschaft gezogen werden zu können.
Akt 4 Szene 2
Hamlet hat inzwischen die Leiche von Polonius versteckt. Als ihn Rosenkranz und Güldenstern finden, redet er erneut nur wirres Zeug und sagt seinen alten Freunden, dass diese ja doch nur daran interessiert seien, die Befehle des Königs zu befolgen. Er bezeichnet sie sogar im Zuge dieser Behauptung als Schwämme. Sie behaupten wissen zu wollen, wo die Leiche von Polonius ist, um sie in die Kapelle zu bringen. Hamlet gibt allerdings keine Auskunft darüber, wo er die Leiche hingebracht hat. Trotz seiner Abneigung gegen die beiden Männer, lässt er sich von ihnen widerstandslos zu seinem Onkel Claudius führen.
Akt 4 Szene 3
Claudius steckt in einem Zwiespalt. Er ist beunruhigt, dass Hamlet nach wie vor ein freier Mann ist. Gleichzeitig weiß er, dass ihm aufgrund Hamlets Beliebtheit beim dänischen Volk die Hände gebunden sind. Er kann ihn nicht einfach öffentlich verurteilen. Rosenkranz kommt hinzu und Claudius befiehlt Hamlet zu ihm zu bringen. Diesem gibt Hamlet Auskunft darüber, wo sich die Leiche befindet. Claudius offenbart Hamlet nun, dass er ihn, zu seiner eigenen Sicherheit, nach England schicken werde. Rosenkranz und Güldenstern sollen ihn begleiten. Sie sollen außerdem einen Brief für den König mitnehmen.
Als die drei Männer fort sind, offenbart Claudius in einem Monolog, dass er in dem Brief den englischen König darum bittet, Hamlet sofort hinzurichten, wenn er in England angekommen ist.
Akt 4 Szene 4
Auf der Reise nach England treffen Hamlet und seine beiden Gefährten auf die Truppen des norwegischen Königs Fortinbras. Diese sind auf dem Weg nach Polen und dürfen laut der Vereinbarung mit Claudius durch Dänemark marschieren. In Polen wollen sie einen Krieg austragen, allerdings lediglich mit dem Ziel, durch die Eroberung an Ehre zu gewinnen, nicht an wirtschaftlichen Gütern oder Land. Hamlet fühlt sich schuldig, als er erkennt, dass die Soldaten bereit sind ihr Leben zu diesem Zwecke zu geben. In einem Monolog offenbart er, dass sein Handeln fortan darauf gerichtet ist, endlich blutige Rache an Claudius für den Mord an seinem Vater zu üben.
Akt 4 Szene 5
Horatio berichtet Gertrude, dass Ophelia nach dem Tod ihres Vaters und der Abreise von Hamlet offenbar wahnsinnig geworden ist. Gertrude geht zu ihr, kann aber nicht mit ihr reden, da sie nur wirres Zeug von sich gibt. Auch Claudius entgeht nicht, dass Ophelia offenbar nicht mehr klar zu denken scheint. Er beauftragt Horatio, sie zu überwachen.
In der Zwischenzeit ist Laertes aus Frankreich zurückgekehrt. Er stürmt mit Truppen das Schloss von Claudius, da er und der Großteil des dänischen Volkes überzeugt ist, dass Claudius der Mörder seines Vaters ist. Laertes bedroht Claudius, bis plötzlich seine Schwester Ophelia hereinkommt. Er ist schockiert über ihren Zustand. Claudius nutzt die Gelegenheit und überzeugt Laertes, den wahren Mörder von Polonius ausfindig zu machen.
Akt 4 Szene 6
Matrosen bringen Horatio einen Brief von Hamlet, in dem dieser ihm berichtet, er sei wieder auf der Rückreise nach Dänemark. Unterwegs sei das Schiff von Piraten überfallen worden, er selbst sei umgekehrt, nachdem die Piraten ihn gefangen genommen haben. Rosenkranz und Güldenstern hingegen sind auf dem Weg nach England. Hamlet bittet Horatio außerdem, dem König Claudius einige Briefe zu übergeben. Wenn er dies getan hat, soll er ihm umgehend entgegenreisen, er habe ihm einige Dinge mitzuteilen. Die Matrosen, die Horatio den Brief gebracht haben, werden ihn zu ihm führen.
Akt 4 Szene 7
Laertes ist mittlerweile von Claudius‘ Unschuld überzeugt. Als Claudius ein Brief von Hamlet erreicht und er erfährt, dass dieser bereits am nächsten Tag wieder im Schloss eintrifft, schmiedet er zusammen mit Laertes einen Plan, wie sie Hamlet umbringen könnten. Eine öffentliche Hinrichtung erscheint Claudius nach wie vor nicht möglich. Sie planen deshalb Hamlet in ein Fechtduell zu verwickeln und heimlich eine scharfe und vergiftete Waffe zu benutzen. Sollte dieser Plan auch misslingen, will Claudius Hamlet anschließend mit einem vergiftetet Glas Wein umbringen.
Gertrude kommt plötzlich zu den beiden Männern und berichtet, dass Ophelia in einem Fluss ertrunken sei. Ob es sich um einen Unfall oder Selbstmord handelt, bleibt allerdings unklar. Laertes fühlt sich nun bestärkt in seinem Entschluss, Hamlet umzubringen.
Akt 5
Die Katastrophe ist im fünften Akt mittlerweile unausweichlich geworden. Wie es sich bereits angedeutet hat, ist Hamlet durch den Tod Ophelias wütend und lässt sich auf einen Kampf mit Laertes ein. Im Fechtduell eskaliert die Situation letztendlich, Hamlet, Claudius, Laertes und sogar Gertrude sterben.
Akt 5 Szene 1
Zwei Totengräber heben das Grab für Ophelia aus. Sie diskutieren darüber, ob ihr ein christliches Begräbnis überhaupt gestattet ist, wo sie doch womöglich Selbstmord begangen hat. Wenig später kommen Hamlet und Horatio hinzu, die wissen wollen, für wen das Grab ist. Die Totengräber geben ihnen allerdings keine Auskunft. Als der Trauerzug kommt, verstecken sich Horatio und Hamlet. Erst jetzt bemerkt Hamlet, dass es sich bei der Toten um seine Geliebte Ophelia handelt. Er gibt sich zu erkennen und ringt mit Laertes im Grab, da er als Geliebter glaubt, ein größeres Anrecht auf die Trauer zu haben. Die beiden Kämpfenden werden letztendlich getrennt. Hamlet eilt fort, Horatio auf Bitten Claudius‘ hinterher. Claudius fordert Laertes auf, sich in Geduld zu üben und erinnert ihn an den ausgemachten Plan.
Akt 5 Szene 2
Hamlet berichtet Horatio, dass er auf der Reise nach England den Brief von Claudius gelesen habe und ihn so präpariert hat, dass Rosenkranz und Güldenstern anstatt seiner hingerichtet werden. Bald darauf kommt es zum Fechtduell zwischen Laertes und Hamlet. Gertrude trinkt währenddessen versehentlich den vergifteten Wein. Im Duell verwundet Laertes Hamlet mit dem präparierten Degen, es kommt danach zum Handgemenge, in dem auch Laertes getroffen wird. Laertes offenbart Hamlet nun den Plan seines Onkels. Hamlet zwingt daraufhin Claudius ebenfalls von dem Wein zu trinken und verletzt ihn mit der Klinge. Bevor beide sterben, versöhnen sich Laertes und Hamlet. Plötzlich kommen Fortinbras und seine Truppen zum Geschehen hinzu. Sterbend bestimmt Hamlet, dass Fortinbras nun die Thronfolge antreten soll. Fortinbras ordnet sofort ein militärisches Ehrenbegräbnis für Hamlet an.