Inhaltsangabe/Zusammenfassung, Analyse und Erörterung
In immer mehr deutschen Städten soll ein Diesel-Verbot eingeführt werden. Grund dafür ist die hohe Stickoxid-Belastung, die den Mitmenschen schadet. Doch die Diesel-Autos schaden nicht nur den Menschen, sondern beschleunigen auch noch den Klimawandel. Obwohl Diesel an sich weniger Kohlendioxid als Benzin in die Luft befördert, stoßen Diesel-Autos kaum weniger Kohlendioxid in die Luft als Benziner aus. Trotzdem greift jeder fünfte Deutsche zu einem Diesel-Auto. Den Gründen, wieso dies der Fall ist, geht Sebastian Balzter in seinem Kommentar „Diesel für den Klimaschutz“, der am 24.09.2017 in der Zeitung „Frankfurter Allgemeine Zeitung“ erschienen ist, nach.
Der Text beginnt mit einem Rückblick auf das Dilemma der Autofahrer (Z. 1-6), in dem die Entscheidung zwischen Diesel und Benzin deutlich gemacht wird. Benzin stößt viel Kohlendioxid aus, was den Klimawandel beschleunigt, während Diesel viel Stickoxid ausstößt, was den Mitmenschen schadet. Anschließend wird an einem aktuellen Thema angeknüpft (Z. 7-10). Diesel-Autos stoßen inzwischen nur noch kaum weniger Kohlendioxid aus als Benzin-Autos. Der Grund dafür wird im nachfolgenden Abschnitt erläutert (Z. 11-18). Diesel-Autos, genauer gesagt SUVs, werden immer schwerer und leistungsfähiger, weshalb sie immer mehr Liter pro Kilometer verbrauchen. Warum sich viele Leute einen SUV kaufen, wird anschließend erklärt (Z. 19-23). Durch die großen Autos hat der Verbraucher viel Platz, weshalb der Kauf eines SUVs attraktiver erscheint als der eines Kleinwagens. Im Folgenden argumentiert der Autor über das Versagen der Regelungen und des Marktes (Z. 24-33). Die Verbraucher haben oft andere Vorstellungen als die Regierung. Außerdem finden die Unternehmen Lücken in den Regeln, wodurch sie die Wünsche der Verbraucher trotzdem noch erfüllen können. Zuletzt werden die Regelungen nicht oft genug angepasst, sodass sie veraltet sind. Im letzten Abschnitt stellt der Autor eine Forderung zum Diesel auf (Z. 34-43). Die Mineralölsteuer soll bei Benzin und Diesel gleich gewichtet sein, damit der Verkauf von schweren Diesel-Autos wieder zurückgeht.
Der Text ist im typischen Kommentarstil geschrieben und enthält dementsprechend viele Parataxen. Der Autor verwendet diese, um seine Aussagen zu verstärken. „Jetzt taugt das Argument nicht mehr, Diesel-Fahrer seien Klimaschützer.“ (Z. 7) verstärkt die Überleitung von einem vermeintlich klimafreundlichen Diesel zu normalem Kraftstoff. „Es sind 128 Gramm je Kilometer. Für Benziner liegt der Wert bei 129 Gramm“ (Z. 9f) macht deutlich, wie wenig Unterschied es inzwischen zwischen Benzin und Diesel gibt. Mit einem Fragesatz, „Ist damit die nächste große Diesel-Lüge entlarvt?“ (Z. 10), will der Autor die Leser kurz zum Nachdenken bringen. Jedoch hält dies nicht lange an, da er mit einer kurzen, prägnanten Parataxe den Leser davon abhält in die falsche Richtung zu denken, dass Diesel an sich viel CO2 ausstößt. Um die Situation zu erklären, benutzt der Autor viele Hypotaxen, damit er es sachlich und frei von seiner eigenen Meinung erklären kann, dass dies an dem hohen Gewicht der neuen, leistungsfähigeren Diesel-Autos, den SUVs, liegt.
Im nächsten Abschnitt nimmt der Autor eine ironische Haltung gegenüber dem SUV ein. Mit Ellipsen1 und Ironie, „So ein Auto ist etwas Wunderbares.“ (Z. 19), zeigt er dem Leser, dass er es sinnlos findet, dass man sich einen SUV kauft. „Aber Hand aufs Herz: Jeder SUV-Fahrer weiß, dass ein Kleinwagen unter diesem Gesichtspunkt besser wäre“ (Z. 22f).
Darauffolgend wechselt er wieder zu einem sachlichen Stil, da er den Leser von seiner eigenen Meinung überzeugen möchte und Gründe nennt, dass die Regelungen Schuld seien. Deswegen benutzt er hauptsächlich Hypotaxen. „Erstens haben Verbraucher oft ganz andere Vorstellungen von dem, was für sie erstrebenswerter ist, als Parlamentarier oder Behördenleiter bei der Verabschiedung von Grenzwerten und Auflagen im Kopf haben“ (Z. 25ff). Um seine Argumentation abzurunden, verwendet er eine Parataxe, die einen Teil seiner Meinung grob zusammenfasst. „Dann gehören sie korrigiert“ (Z. 33).
Um den Text nochmal zusammenzufassen, beginnt er mit einer rhetorischen Frage, „Was heißt das für den Diesel?“ (Z. 34), und beantwortet diese hauptsächlich mit Hypotaxen. Eine Parataxe, „Das hat sich geändert“ (Z. 37), stellt die Veränderung zwischen den Diesel-Autos früher und heute in den Vordergrund, da die Diesel-Autos früher hauptsächlich als Lastwagen oder Taxi benutzt wurden, während sie heute auch Firmenwagen oder Familienautos sind. Seine Argumentation rundet er mit seiner Forderung ab. „Runter mit den Steuern auf Normalbenzin, der Gesundheit und Klima zuliebe.“ (Z. 42f)
Der Autor hat Recht mit seiner Behauptung, dass etwas gegen die Diesel-Autos gemacht werden muss. Jedoch sollte man nicht nur Änderungen beim Diesel, sondern im ganzen Verkehrsbereich vornehmen, um den Klimawandel zu bremsen.
Zunächst einmal ist es wichtig ein generelles Tempolimit auf allen deutschen Autobahnen einzuführen. Deutschland ist das einzige Land der Welt, das noch kein einheitliches Tempolimit auf deutschen Autobahnen hat. Dabei ist es wichtig dies einzuführen, da die CO2-Emissionen dadurch um ca. 9% zurückgehen würden, da der Spritverbrauch ab einem Tempo von 140 km/h in die Höhe steigt. Bei konstanter Fahrt mit 120 km/h sind Motoren besonders sparsam. Durch die Einführung eines generellen Tempolimits würde der Spritverbrauch runtergehen und sich folgend auf die CO2-Emissionen positiv auswirken.
Außerdem sollte der Flugverkehr besteuert werden. Das Flugzeug ist mit Abstand das umweltschädlichste Verkehrsmittel im ganzen Verkehrssektor. Der Flugverkehr ist für ganze 5% der CO2-Emissionen in Deutschland verantwortlich. Dennoch wird es mit steuerfreiem Kerosin subventioniert. Eine Besteuerung des Kerosins würde die Flüge teurer machen und somit würden weniger Leute weit weg in den Urlaub fliegen. So könnte sich eine Familie, die bisher jedes Jahr in die USA zum Urlaub geflogen ist, dazu bereit erklären diesmal nur ins Nachbarland Frankreich zu fliegen. Ein kürzerer Flug stößt weniger CO2 aus. Mithilfe einer Steuer auf Kerosin könnten die CO2-Emissionen verringert werden.
Hinzu kommt eine verbindlicher CO2-Grenzwerte für Autos. Momentan steht es Automobilherstellern frei zur Verfügung, wie viel CO2 das Auto ausstoßen kann. Bei einer Einführung von CO2-Grenzwerten könnten die Emissionen gesenkt werden. So würde der Höchstwert von 95 Gramm CO2 pro Kilometer, was einem Verbrauch von 4,1 Litern auf hundert Kilometern bei Benzin und 3,6 Litern bei Diesel entspricht, verhindern, dass die Autos immer schwerer und größer werden. Dies würde dementsprechend auch die Automobilbranche dazu anregen SUVs zu modifizieren, damit sie wegen ihrem hohen Gewicht sehr viel Treibstoff verbrauchen. Das würde dazu beitragen, dass die CO2-Emissionen verringert werden.
Es ist in der Tat wichtig, dass auch im Verkehrssektor etwas gegen den Klimawandel unternommen wird, da er ca. 18% der CO2-Emissionen bedeckt. Der Klimawandel ist ein ernsthaftes Problem, weshalb auch die Ausgleichung der Beteuerung von Benzin und Diesel wichtig ist.