Inhaltsangabe/Zusammenfassung
„Unter der Drachenwand“ ist ein historischer Roman des österreichischen Autors Arno Geiger, der im Jahr 2018 erschien. Zentrale Figur der Handlung ist der junge Soldat Veit Kolbe, der mit den Auswirkungen des Zweiten Weltkriegs zu kämpfen hat. Im Verlauf des Romans, dessen Titel einen Bezug zu einer Felswand am Mondsee darstellt, trifft Veit auf unterschiedliche Personen, die ihn prägen. Ferner werden einzelne Personen in Form von Briefen beleuchtet, die der Protagonist selbst nur beiläufig kennenlernt und zu denen er keine engere Beziehung führt.
Kapitelübersicht
Kapitel 1
Der junge Soldat Veit Kolbe wird aufgrund einer Verletzung von der Front abtransportiert. Während der Fahr blickt er auf die schwere Verletzung, die er durch eine Granate am Oberschenkel erlitten hatte und lässt die Geschehnisse Revue passieren. Im Lazarett angekommen, stellt er schnell fest, welche Spuren der Krieg hinterlassen hat. Insbesondere die überarbeiteten Ärzte und Krankenschwestern fallen ihm auf. Auch macht es ihm zu schaffen, dass er durch den Krieg fünf Jahre seines Lebens verloren hat. Nach einiger Zeit im Lazarett verbessert sich sein Zustand und er kann zurück in seine Heimatstadt Wien reisen.
Kapitel 2
Zu Hause angekommen merkt Veit schnell, dass nicht nur der Krieg irrsinnig ist. Nach seinen Erlebnissen an der Front kann er nicht nachvollziehen, warum sich sein Vater so energisch pro Krieg äußert. Er merkt, dass ihm das Zusammenleben mit seinem Vater schwerfällt und wünscht sich, zu seinem Onkel aufs Land zu ziehen. Dort hofft er auf ein friedliches Leben abseits des Krieges. Auch steht er aufgrund seiner Verletzungen vor alltäglichen Problemen. Da die Straßenbahnen Strom sparen sollen, verringern sie lediglich das Tempo an den Haltestellen, sodass Fahrgäste aufspringen können. Mit Krücken ist Veit dies allerdings nicht möglich.
Kapitel 3
Veit beschließt, seinen Onkel in Mondsee zu besuchen. Hier verspricht er sich etwas Ruhe von den Strapazen des Krieges und seinem Vater. Seine Unterkunft ist schmutzig und kalt, doch Veit gibt sich damit zufrieden. Der Besuch beim Onkel verläuft anders, als Veit angenommen hatte. Als wichtiger Vertreter der Nationalsozialisten vor Ort unterbindet er Veits Kritik zum Krieg. Beim Ortsgruppenleiter erbittet Veit einen eisernen Ofen für seine Unterkunft und erhält die Zusage.
Zudem trifft er auf unterschiedliche Personen. Unter anderem auf eine Frau aus Darmstadt, deren Mann demnächst an die Front geschickt werden soll und an der Drachenwand auf eine Gruppe von jungen Mädchen, die zu ihrer Sicherheit aus Wien nach Mondsee geschickt wurden.
Kapitel 4
Der neue Ofen ist ein Lichtblick für Veit. Die Wärme sorgt dafür, dass er sich endlich wieder lebendig fühlt. Beim nächsten Besuch seines Onkels treffen die beiden auf Margarete Bildstein, eine der Lehrerinnen der Mädchen, die er zuvor kennengelernt hatte. Die Mädchengruppe zeigt sich sehr interessiert an Geschichten aus dem Krieg. Als sie gängige Kriegsparolen zitieren, widerspricht Veit nicht, wenngleich er es anders sieht. Stattdessen ermutigt er die Mädchen sogar. Am Abend kommt es zu einem erneuten Gespräch zwischen ihm und Margot, der Dame aus Darmstadt. Aufgrund der dünnen Wände zwischen den Pensionszimmern entwickelt sich bei Veit ein Gefühl des Zusammenlebens.
Kapitel 5
Veit findet gefallen an den Gesprächen mit den Lehrerinnen sowie der Mädchengruppe. Allerdings gibt ihm Frau Bildstein zu verstehen, dass sie ein näheres Kennenlernen nicht wünscht. Stattdessen lernt Veit die Schülerin Nanni Schaller etwas näher kennen. Sie berichtet ihm, dass sie zu Ostern die Drachenwand in Begleitung ihres Cousins Kurt besteigen möchte.
Durch ein Gespräch mit seiner Zimmernachbarin wird er auf den Bruder der Pensionsbetreiberin aufmerksam. Dieser erzählt Veit, dass er lange Zeit in Brasilien gelebt hat. Auch tauschen sich die beiden kritisch über die aktuelle Situation in Österreich aus.
Kapitel 6
Die Betreiberin der Pension sorgt mit ihrem Verhalten für Empörung bei Veit. Sie ist nicht nur die Tratschtante des Ortes, sondern agiert auch sehr emotionslos. Abseits dessen versucht Veit, mithilfe seines Onkels beruflich Fuß zu fassen. Doch die fünf Jahre im Krieg haben dafür gesorgt, dass er viele Kompetenzen wieder verloren hat.
Auf dem Rückweg zur Unterkunft merkt Veit, dass er den Krieg nicht abschütteln kann. Als er die Zeller Ache überquert, erschrickt er, weil er weder Gewehr noch Tornister bei sich führt. Auch resümiert er den Tod seiner Schwester, die an einer schweren Krankheit starb.
Kapitel 7
Ein Perspektivwechsel führt zu Margots Mutter, die ihr einen Brief schreibt. Sie schildert darin die Luftangriffe auf Darmstadt sowie die Angst um Margots 16-jährige Schwester, welche in Berlin als Schaffnerin arbeitet. Zudem wird deutlich, dass die Mutter die Heirat Margots mit einem Soldaten nun noch kritischer sieht. Aufgrund dessen treibt sie auch die Angst um, dass Margots Schwester sich ebenfalls zu schnell einem Mann hingibt. Sie äußert den Wunsch, sowohl Margot als auch ihre Enkelkinder bei sich in Sicherheit zu wissen.
Kapitel 8
Erneut erfolgt Perspektivwechsel. Diesmal werden mehrere Briefe beschrieben, die Nannis Cousin an sie geschrieben hat. Darin wird zunächst deutlich, dass Kurt heimlich eine Beziehung mit seiner Cousine führt und ihn die Sehnsucht nach ihr plagt. Problematisch wird es, weil die Lehrerin die Briefe an Nanni öffnet und sie an Kurts Vater weiterleitet. Dieser ist erbost darüber und droht Kurt an, ihn zur Wehrmacht zu schicken. Der unterschiedliche Umgang der Kriegssituation wird ebenfalls klar. So steht Kurts Bruder dem Krieg negativ gegenüber. Kurt selbst nutzt aber eine Uniform1, um die Alterskontrolle im Kino zu umgehen. Zeitgleich fürchtet er sich aber vor dem Krieg, welche in Form von Luftangriffen immer näherzukommen scheint.
Kapitel 9
Ein weiterer Perspektivwechsel führt zu einem jüdischen Zahntechniker namens Oskar Meyer. Dieser sieht sich zahlreichen Schikanen ausgesetzt und würde Europa gerne verlassen. Aufgrund der strenger werdenden Einreisebestimmungen vieler Länder ist ihm und seiner Familie dies nicht möglich. Anders als seine Frau hegt er aber die Hoffnung, dass die Schikanen mit der sich verringernden Zahl der Nationalsozialisten nachlassen. Dank eines Fluchthelfers gelingt es Meyer schließlich, mit seiner Familie aus Österreich nach Ungarn zu fliehen.
Kapitel 10
Veit denkt an seine Schwester Hilde, deren Geburtstag ansteht. Zu diesem Anlass soll ihr Grad in der Heimat geschmückt werden. Trotz seiner Trauer findet er auch positive Aspekte an seiner aktuellen Situation. So ist er dankbar für die regelmäßige Gesellschaft des "Brasilianers", welcher sich nicht der Ideologie der Gleichschaltung hingibt. Zwar gefallen ihm die kritischen Ansichten, doch warnt er den Brasilianer auch davor, sich öffentlich zur politischen Lage zu äußern.
Auf einer Wanderung in der Nähe des Städtchens Schwarzindien erleidet Veit einen traumatischen Anfall. Nanni versucht ihm zu helfen und liest ihm einen Brief ihrer Mutter vor, in welchem diese mit harten Maßnahmen droht, sollte Nanni die Beziehung zu Kurt nicht beenden.
Kapitel 11
Die Lage in Deutschland und Österreich verschlimmert sich. Es gibt Berichte über die Zerstörung der Stadt Frankfurt durch zahlreiche Bombenangriffe sowie den Einmarsch der deutschen Truppen in Ungarn. Auch das Verschwinden von Nanni Schaller erregt große Aufmerksamkeit. Es wird vermutet, dass sie sich gemeinsam mit ihrem Cousin und Freund Kurt abgesetzt hat und die beiden nun nach Indien reisen wollen. Veit erleidet unterdessen eine erneute Panikattacke und greift daraufhin auf Pervitin zurück, welches in der Wehrmacht als Aufputschmittel an die Soldaten verteilt wurde.
Kapitel 12
Die Eltern der anderen Mädchen zeigen sich ob des Verschwindens von Nanni sehr besorgt. Währenddessen nähern sich Veit und die Lehrerin doch etwas an. Allerdings weist diese Veit auch darauf hin, dass er sich mehr um sein Äußeres kümmern sollte und stellt ihn als ungepflegt dar. Der Brasilianer reitet sich derweil selbst in Schwierigkeiten, als er sich gegenüber den restlichen Mädchen kritisch über die Rassentheorie der Nationalsozialisten äußert, wovor Veit ihn gewarnt hatte. Dabei zieht er unter anderem über den Klumpfuß von Joseph Goebbels her.
Kapitel 13
Als Folge seiner unbedachten Äußerungen wird der Brasilianer verhaftet. Vorher kann er Veit aber noch das Versprechen abringen, dass dieser sich um seinen Hund sowie seine geliebten Orchideen kümmern soll. Veit ist angesichts der Situation sehr aufgeregt und ängstlich, ringt sich schließlich aber dazu durch, der Bitte des Brasilianers nachzukommen. Da er den Brasilianer auf diese Weise indirekt unterstützt, muss er viel Kritik über sich ergehen lassen. So gibt Veits Onkel im schon bald zu verstehen, dass er Mittelpunkt des Dorftratsches geworden ist und viele Bürger die Meinung vertreten, dass Veit an der Front besser aufgehoben wäre.
Kapitel 14
Innerhalb der Mädchengruppe kommt es aufgrund Nannis Verschwinden zunehmend zu Spannungen. Die Mädchen belastet es sehr, dass es kaum ein anderes Thema mehr gibt, als die Frage, wo Nanni stecken könnte. Der Brasilianer überträgt Veit und Margot die Verantwortung bezüglich dessen Orchideenbetriebs, da er nicht damit rechnet, zeitnah wieder arbeiten zu dürfen.
Während sich die Lage an der Front weiter verschlechtert, kommen sich Veit und Margot näher. Zunächst erzählt sie ihm, wie sie und ihr Mann sich kennengelernt hatten. Doch schon bald vermischen sich ihrer Gefühle und es entwickelt sich eine Liebesbeziehung zwischen Margot und Veit.
Kapitel 15
Veit blüht dank der Beziehung zu Margot allmählich auf. Insbesondere die Tatsache, dass sie ihn nicht erziehen und belehren möchte, gefällt ihm. Beide versuchen dabei, die Realität nicht aus den Augen zu verlieren. Statt Pläne zu schmieden, genießen sie vielmehr das Beisammensein im Hier und Jetzt. Getrübt wird die Zweisamkeit durch zwei Ereignisse. Einerseits fällt Margots Kind vom Tisch. Andererseits muss sich Veit zeitnah auf seine Verwendungstauglichkeit testen lassen. In Summe führt dies zu einer erneuten Panikattacke.
Die Verhandlung des Brasilianers läuft aus seiner Sicht besser als zunächst angenommen. Für seine Aussagen wird er lediglich zu sechs Monaten Gefängnis verurteilt und kommt glimpflich davon. Jedoch wird ihm klargemacht, dass es bei einem weiteren Vorfall eine deutlich höhere Strafe geben würde.
Kapitel 16
Der Tag der Wahrheit ist gekommen. Veit muss sich der Untersuchung stellen, die darüber entscheiden wird, ob er wieder an die Front geschickt wird. Die Untersuchung fällt sehr kurz und aus Veits Sicht negativ aus. Er wird für tauglich erklärt, doch will er dies nicht hinnehmen. Er schafft es, einen weiteren Termin bei einem Facharzt zu bekommen. Auf diese Weise verschafft er sich einige Wochen Schonzeit.
Mit Margot diskutiert er die aktuellen militärischen Ereignisse wie die Landung der Alliierten in der Normandie. Auch denkt er über die letzten Stunden nach, die er mit seiner Schwester vor ihrem Tod verbrachte.
Kapitel 17
Ein erneuter Perspektivwechsel führt zu neuerlichen Briefen von Kurt an Nanni, der von der Lehrerin abgefangen wird. In diesen Briefen beschreibt er, wie sehr er sie vermissen würde, da sie verschwunden ist. Somit gibt es einen ersten Hinweis darauf, dass Kurt und Nanni nicht gemeinsam unterwegs oder gar auf dem Weg nach Indien sind. Er berichtet weiter, dass er als Hitlerjunge unterschiedliche Funktionen übernehmen muss. Vor allem die Beseitigung der Trümmer macht ihm zu schaffen, da ihm dabei das Leid der Menschen vor Augen geführt wird.
Kapitel 18
Der jüdische Zahntechniker Oskar Meyer rückt erneut in den Fokus. Es ist eine Fortsetzung seines Briefverkehrs an seine Cousine Jeanette. Seiner Ansicht nach war die Flucht nach Ungarn ein Glücksfall. Zwar genießen er und seine Familie nun die Freiheit in Budapest, müssen sich dabei jedoch mit einer schlechten Unterkunft zufriedengeben. Nachfolgend verändert sich die Situation für die Familie Meyer, als die Nationalsozialisten nach Ungarn einmarschieren. Auf der Straße trifft Meyer einen Polen, der ihm von den errichteten Konzentrationslagern berichtet und dass Arbeitsunfähige dort durch Gas ermordet werden.
Kapitel 19
Wieder wechselt die Perspektive. Es werden mehrere Briefe von Margots Mutter an ihre Tochter beleuchtet. Unter anderem erfährt Margot, dass Darmstadt zerstört wurde und die Bevölkerung großem Leid ausgesetzt ist. Die zunehmend schlechter werdende Versorgung stellt dabei das größte Problem dar. Darüber hinaus beschwert sich die Mutter darüber, dass sowohl Margot als auch ihre Schwester in Berlin ständig um Güter bitten, die sie ihnen per Post schicken soll. Sie erklärt, dass es in Darmstadt keine Läden mehr gäbe, in denen sie überhaupt noch einkaufen könne.
Kapitel 20
Die Beziehung zwischen Margot und Veit sorgt in Mondsee für Aufsehen. Die Leute beginnen darüber zu tratschen, da Margot schließlich verheiratet ist. Es wird deutlich, dass die Beziehung zwischen den beiden dennoch immer intensiver und leidenschaftlicher wird. Zugleich spitzt sich die Situation des Krieges an unterschiedlichen Fronten zu. Zunächst erfolgt das missglückte Attentat auf Adolf Hitler. Ferner entscheidet sich Rumänien dazu, die Fronten zu wechseln. Und auch im Westen häufen sich die schlechten Nachrichten, denn Paris wird kampflos aufgegeben und an die Alliierten übergeben.
Kapitel 21
Als es Herbst wird, kehrt der Brasilianer aus dem Gefängnis zurück. Während seiner Inhaftierung war sein Hund gestorben, weshalb Veit ihm zum Grab des Hundes bringt. Trotz der Trauer um seinen Hund konnte der Brasilianer diesem Freundschaftsbeweis viel Positives abringen und sein Vertrauen in die Menschlichkeit wiedererwecken. Dennoch beklagt er die Härte, mir der er behandelt wurde kritisiert weiterhin die zunehmend schlechten Umstände im Land. Für ihn bleibt nur der Traum, nach Brasilien zurückzukehren. Veit hingegen geht ein großes Risiko ein, indem er den Termin beim Arzt bezüglich seiner Diensttauglichkeit verstreichen lässt.
Kapitel 22
Während eines Gespräches mit seinem Onkel erfährt Veit vieles über den Ersten Weltkrieg. So berichtet sein Onkel zu Veits Überraschung, dass auch er lange Zeit unter dem Erlebten gelitten hatte. Veit selbst wird durch die Betreiberin der Pension in die Ecke gedrängt, da diese ihn einen Drückeberger nennt. Daraufhin entschließt er sich, zur ärztlichen Untersuchung zu fahren. Vor Ort kann er jedoch Dokumente in seinen Besitz bringen, mit deren Hilfe er sich selbst für weitere Zeit vom Einzug befreien kann. Eine weitere negative Nachricht wird ihm durch seinen Onkel überbracht. Dieser teilt Veit mit, dass Nannis Leiche gefunden wurde.
Kapitel 23
Der Polizeibericht zu Nannis Leichenfund erschüttert Veit. Aus diesem entnimmt er, dass die Leiche nahezu unkenntlich gemacht wurde. Er erinnert sich an die Zeit mit Nanni und welche Eindrücke er von ihr gesammelt hatte. Veits Onkel hingegen sieht den Vermisstenfall durch den Leichenfund als aufgeklärt an und erwägt keine weiteren Ermittlungen. Letztlich wird Nanni beigesetzt, wobei die Gemeinde Mondsee die Kosten für die Bestattung übernimmt.
Kapitel 24
Veit ist hin- und hergerissen. Einerseits erfreut er sich daran, dass Margots Tochter Lilo erstmals gelaufen ist. Andererseits erhält Margot einen Brief von der Front, in welchem ihr Mann sie zur Treue ihm gegenüber ermahnt. Veit möchte sein Glück mit Margot allerdings nicht aufgeben.
Als der Mann der Pensionsbetreiberin überraschend wieder auftaucht, kommt es zwischen ihm und dem Brasilianer zu einem handfesten Streit. In dessen Verlauf äußert sich der Brasilianer kritisch gegenüber Hitler, dem Rassismus und der Theorie zur Herrenrasse. Aus Angst, erneut vor Gericht gestellt zu werden, entschließt sich der Brasilianer daraufhin zu verschwinden. Schließlich wurde ihm schon beim letzten Mal mit einer deutlich härteren Strafe gedroht.
Kapitel 25
Veits Onkel sorgt sich, dass auch er bald wieder an die Front kommandiert wird. Doch auch Veit sieht diesen Punkt zeitnah kommen. Auch machen sich seine alten Muskelschmerzen infolge seiner Kriegsverletzungen bemerkbar. Für ihn ist das ein Signal, dass das Leben nicht so schnell wie erhofft wieder in geordnete Bahnen geraten wird.
Zwischenzeitlich glaubt Margot, dass sie von Veit schwanger sei. Nachdem ihre Periode allerdings wieder einsetzt, sind beide erleichtert. Unter der derzeitigen Situation hätten beide ein Neugeborenes letztlich als zusätzliche Belastung angesehen. Die Liebe der beiden wird dadurch nicht getrübt. Vielmehr gesteht Veit Margot seine bedingungslose Liebe.
Kapitel 26
Die Ereignisse an der Front und die näher rückende Gefahr machen Veit sichtlich zu schaffen. Immer häufiger denkt er an die Zukunft und greift zur Linderung dieser bösen Gedanken zu Pervitin. Sein aufgeputschter Zustand trübt das Vertrauen Margots in ihn. Als ihn die Einladung zur Nachuntersuchung erreicht, ist er deshalb fast froh darüber. Jedoch sorgt er sich, da er beim letzten Mal die Papiere entwendet und gefälscht hatte.
Bei seinem Onkel möchte er sich eine Fahrgelegenheit zur Untersuchung nach Wien organisieren. Dabei stellt er fest, dass der Onkel kurz davor ist, den Brasilianer zu verhaften. Veit greift zur Waffe, die er von Margot erhalten hatte und erschießt seinen Onkel. Der Brasilianer verabschiedet sich von Veit und flieht.
Kapitel 27
Margots Mutter schreibt ihr wieder Briefe. In denen wiederholt sie viele ihre bisherigen Aussagen und klagt über das Leid, dass der Krieg über Darmstadt und ihre Familie gebracht hat. So schreibt sie unter anderem von einem Kriegsrückkehrer aus Russland, der sich kurz nach seiner Rückkehr erschossen hatte. Nach seiner Rückkehr freute er sich, da er nur von Schäden an Häusern ausging. Doch erfuhr er kurz darauf, dass seine Frau sowie die drei Kinder bereits seit achten Wochen begraben sind.
Vielmehr macht der Mutter jedoch zu schaffen, dass Margot ihren Mann betrügt. So rät sie Margot, ihre Beziehung zu Veit zu beenden und zu ihrem Mann, der noch immer an der Front kämpft, zu stehen.
Kapitel 28
Im Mittelpunkt stehen erneut Briefe von Kurt. Diesmal sind sie jedoch an seinen Freund Ferdl gerichtet. In seinen Briefen berichtet er davon, dass er gemeinsam mit anderen jungen und älteren Männern zum Volkssturm eingezogen worden sei und in den Krieg ziehen müsse. Auch schildert er seine Gefühle zu Nanni. Im weiteren Verlauf des Briefwechsels wird deutlich, dass er von deren Tod erst spät erfahren hat und dass Veit ihm einige Briefe von Nanni an ihn ausgehändigt hat. Abschließend beschreibt er die Gräuel, die er an der Front Tag für Tag zu sehen bekommt.
Kapitel 29
Oskar Meyer und seiner Familie ergeht es in Ungarn zunehmend schlechter. Der Rückzug der Deutschen hat dazu geführt, dass viele Truppen in Budapest stationiert sind. Er schildert, dass viele Juden in der Nähe des Bahnhofes untergebracht wurden. Seiner Meinung nach einzig und allein aus dem Grund, dass die Deutschen hier mit Bombeneinschlägen rechneten, die viele Juden töten würden. Zudem wird deutlich, dass seine Frau sowie sein Sohn verschwunden sind und er diese sucht. Er fühlt sich schuldig, weil er die beiden nicht beschützen konnte.
Kapitel 30
Veit muss nun seinen Termin beim Arzt in Wien wahrnehmen. Vom Amtshelfer seines toten Onkels erhält er die dafür benötigte Fahrerlaubnis. Er bittet zudem darum, alle Briefe von Kurt an Nanni zu erhalten, weil er diese an Kurt übergeben möchte.
Angesichts der drohenden Einziehung sind Margot und Veit zunehmend verzweifelt. Margot ist aber entschlossen, ihren Mann zu verlassen und sich nach Kriegsende von diesem scheiden zu lassen. Aus diesem Grund bittet sie Veit inständig, alles Mögliche zu tun, um zu ihr zurückzukehren.
Kapitel 31
Nachdem Veit in Wien angekommen ist, begibt er sich zunächst zum Grab seiner Schwester, wo er sich erneut an deren letzte Tage erinnert. Zu Hause hat sich aus seiner Sicht nichts geändert. Schnell wird ihm klar, dass sein Vater seine Ansichten zum Krieg nicht ändern wird, weshalb ein erneuter Streit zwischen beiden entsteht.
Die Untersuchung beim Arzt verläuft für ihn ernüchternd. Zwar versucht er noch, diesen zu bestechen, doch nimmt der Arzt lediglich das Geld an, bleibt aber dennoch bei seiner Meinung. Allerdings gelingt es Veit, einen Aufschub von zwei weiteren Tagen zu erwirken. Zudem erhält er vom Arzt zwei Dosen mit Pervitin.
Kapitel 32
Während der Heimreise zieht Veit einen Vergleich zwischen dem Kampf der Nibelungen gegen den Hunnenkönig Etzel und der aktuellen Situation. Für ihn ist klar, dass vor allem negative Attribute wie Hochmut und Verblendung zu Kriegen führen. Er erreicht die Kaserne, in welcher Kurt stationiert sein soll und kann ihm schließlich die Briefe übergeben. Da der Zug Halt machen muss, entschließt sich Veit, einen Teil des Heimweges zu Fuß zu gehen. Dabei begegnet er dem ihm unbekannten Oskar Meyer.
Kapitel 33
Veit verbringt die letzten Tage gemeinsam mit Lilo und Margot in Mondsee. Für den Fall, dass er tatsächlich zurückkehren sollte, vereinbaren die beiden einen Treffpunkt. Nach einem Streit mit der Pensionsbetreiberin muss sich Margot eine neue Unterkunft suchen. Diese findet sie bei einem Fleischermeister, wo sie zugleich auch einen Arbeitsplatz erhält. Veit hingegen ist Willens, zu Margot zurückzukehren. Für ihn steht fest, dass er die Jahre retten möchte, die er infolge des Krieges verloren hat. Ihm wird klar, dass er gemeinsam mit Margot ein Leben aufbauen möchte und dass er es eigentlich schon geschafft hat, ein eigenes Leben abseits seiner Familie zu führen.
Kapitel 34
Veit und Margot müssen sich verabschieden. Ihm fällt es schwer, die richtigen Worte zu finden. Doch verabschiedet er sich innerlich von ihr und ist dankbar für jede einzelne Minute, die die beiden miteinander verbringen durften. Anschließend nimmt er auch Abschied von der Drachenwand sowie von Nanni Schaller, die beide gleichermaßen prägend für ihn waren. Er sieht seine Zeit in Mondsee in gewisser Weise wie den Krieg und stellt fest, dass beide für Erinnerungen gesorgt haben, mit denen er nicht umgehen und abschließen kann.