Inhaltsangabe/Zusammenfassung
„Schuld und Sühne“ ist der erste und zugleich wohl bekannteste Roman des russischen Schriftstellers Fjodor Dostojewski. Im Zentrum der Handlung steht der junge Student Raskolnikow, der sich in Sankt Petersburg etwa um 1860 mit gesellschaftlichen Problemen wie Armut konfrontiert sieht. Angesichts fragwürdiger Weltbilder begeht er zwei Morde, mit denen er sich anschließend auseinandersetzen muss. Zusätzlich sorgen die bittere Armut sowie eine anstehende Hochzeit inmitten seiner Familie für weitere Probleme, die ihm zu schaffen machen. Auf der Suche nach Auswegen setzt sich Raskolnikow mit unterschiedlichen Motiven auseinander.
Besondere Aufmerksamkeit wurde dem Roman „Schuld und Sühne“ zuteil, da er nicht als gebundene Ausgabe veröffentlicht wurde. Stattdessen erschien der fortlaufende Roman in 12 Abschnitten zwischen Januar 1866 und Dezember 1866 in der monatlichen Zeitung Russki Westnik.
Teil 1
Teil 1 Kapitel 1
Der Protagonist Rodion Romanowitsch Raskolnikow wird vorgestellt. Er ist ein junger sowie begabter Student, der in einfachen Verhältnissen in Sankt Petersburg lebt. Es wird deutlich, dass sein Ego ihm oftmals im Weg steht. So sieht er sich im Vergleich zu seinen Mitmenschen als überlegen an. Zudem maßt er sich an, darüber zu entscheiden, wer ein Recht auf das Leben hat und wer unwürdig ist. Aus seiner Sicht ist er zu Größerem berufen, doch steht die Armut diesem Aufstieg im Weg. Der daraus entstehende innere Konflikt sorgt dafür, dass er sich als Einzelgänger durch die Welt bewegt.
Um die Schulden bei seiner Wirtin zu tilgen, verleiht Raskolnikow seine Uhr an die Pfandleiherin Aljona Iwanowna. Er plant, sie bei anderer Gelegenheit auszurauben.
Teil 1 Kapitel 2
Bevor es zurück nach Hause geht, entschließt sich Raskolnikow zu einem Besuch in einer Taverne. Dort trifft er auf den Beamten Semjon Sacharowitsch Marmeladow. Dieser ist ebenfalls verarmt und zudem Alkoholiker. Er klagt über die bedrohliche Lage seiner Familie. So hat unter anderem die Armut dazu geführt, dass Marmeladows Tochter Sonja sich der Prostitution hingegeben hat. Raskolnikow bringt den betrunkenen Marmeladow nach Hause und erfährt, dass dessen Familie kurz davor ist, aus der Wohnung geworfen zu werden. Es wird deutlich, dass sich die Familie mit ihrem Schicksal abgefunden und keine Kraft mehr hat.
Teil 1 Kapitel 3
Am nachfolgenden Tag wird Raskolnikow um 10 Uhr von der Magd Nastassja geweckt, die ihm neben einem Tee auch einen Brief seiner Mutter übergibt. Raskolnikows Mutter Pulcheria lebt außerhalb der Stadt und berichtet in ihrem Brief von der finanziellen Notlage der Familie. Um die Lage zu verbessern, soll sich Raskolnikows Schwester Awdotja, die Dunja genannt wird, mit dem reichen Hofrat Luschin verloben. Auch schreibt sie ihm, dass sie demnächst nach Sankt Petersburg kommen möchte und dass sie ihm eine Geldsendung geschickt hat. Insgesamt sorgt der Brief dafür, dass Raskolnikow in Rage gerät.
Teil 1 Kapitel 4
Raskolnikow denkt über den Brief nach, den er von seiner Mutter erhalten hat. Er kann sich weiterhin nicht beruhigen und möchte um jeden Preis verhindern, dass Dunja die Verlobung aus finanziellen Gründen eingehen muss. Raskolnikow missfällt der Gedanke, dass seine Schwester sich auf diese Weise für die Familie opfern und ihr eigenes Leben wegwerfen würde. Auf dem Weg zu seinem Freund Rasumichin hilf er einem betrunkenen Mädchen, das auf der Straße belästigt wird.
Teil 1 Kapitel 5
Noch immer kann Raskolnikow die kürzlichen Ereignisse und Begegnungen nicht verarbeiten. Aus diesem Grund entschließt er sich, Wodka zu trinken, um einschlafen zu können. Er träumt von einem Pferd, das erschlagen wird. Trotz aller Bemühungen kann er das Pferd nicht retten. Als er aufwacht, denkt er über den Traum nach. Als Konsequenz seiner Überlegungen rückt er zunächst von der Idee ab, die Pfandleiherin zu erschlagen. Eher zufällig läuft er der Schwester der Pfandleiherin über den Weg. Als diese ihm erzählt, dass sie am nächsten Tag gegen 18 Uhr nicht zu Hause sein wird, denkt er erneut über den Plan nach. Der Zeitpunkt wäre ideal, um den Mord auszuführen.
Teil 1 Kapitel 6
Per Rückblick wird aufgezeigt, wie Raskolnikow auf die Idee kam, die Pfandleiherin zu ermorden. Während er in einem Wirtshaus saß, belauschte er ein Gespräch. In diesem offenbarte ein Student, die Frau töten zu wollen, um ihr Geld für gute Zwecke zu nutzen. Es wird deutlich, dass auch Raskolnikow ähnlich vorgehen möchte.
Wieder in seiner Unterkunft schläft er den halben Tag lang. Abends beginnt er damit, eine Schlaufe für das Beil in seinen Mantel einzunähen. Zudem überdenkt er seinen Plan erneut und sucht nach möglichen Fehlern. Gegen 19:30 erreicht er das Haus der Pfandleiherin.
Teil 1 Kapitel 7
Raskolnikow tötet die Pfandleiherin Aljona Iwanowna sowie deren Schwester Lisaweta und durchsucht das Geschäft nach Schmuck und Geld. Die Tat selbst schockiert ihn nicht, denn er ist der festen Überzeugung, dass die Menschen davon profitieren, je weniger es Personen wie Aljona Iwanowna gäbe. Währenddessen wollen zwei anderen Kunden das Geschäft betreten, doch die verschlossene Tür verhindert dies. Raskolnikow sieht sich gezwungen zu fliehen und entsorgt auf dem Weg nach Hause die Tatwaffe.
Teil 2
Teil 2 Kapitel 1
Am nächsten Tag wacht Raskolnikow mit Fieber auf. Darüber hinaus macht sich angesichts des Verbrechens der letzten Nacht Nervosität breit und er versucht, weitere Spuren zu beseitigen. Nastassja und der Hausknecht überreichen ihm eine Vorladung der Polizei. Nachdem er auf der Wache erfährt, dass es sich lediglich um eine Geldforderung seiner Vermieterin handelt, ist er zunächst beruhigt. Doch überkommt ihn das Gefühl, die Tat gestehen zu müssen. Abschließend unterhält er sich mit dem Polizisten über den mittlerweile bekanntgewordenen Mord und fragt ihn über mögliche Verdächtige aus.
Teil 2 Kapitel 2
Raskolnikows Zustand verschlechtert sich weiter. Der Doppelmord macht ihm immer mehr zu schaffen und er entschließt sich, die Beute zu verstecken. Als Versteck wählt er eine Mauer, aus der er einen schweren Stein entfernt und dahinter die Beute unterbringt. Wieder zu Hause beginnt er zu fantasieren, offensichtlich vom Fieber geplagt. Nastassja kümmert sich um ihn und versorgt ihn mit Essen und Trinken. Am Abend verliert er das Bewusstsein.
Teil 2 Kapitel 3
Der Zustand Raskolnikows verschlechtert sich erneut. Von Fieberträumen geplagt schläft er ganz vier Tage durch, ehe er wieder zu sich kommt. Sein Freund Rasumichin besucht ihn und weiß durch ein Gespräch mit der Wirtin von der finanziellen Notlage Raskolnikows. Er bietet ihm an, für ihn zu bürgen. Auch bringt er ihm neue Kleidung. Zur Freude Raskolnikows ist Rasumichin mittlerweile in seine Nähe gezogen.
Teil 2 Kapitel 4
Raskolnikow bekommt Besuch durch den Arzt Sossimow, welcher ihm einige Ratschläge gibt. Der Arzt unterhält sich ferner mit Rasumichin über den Mordfall sowie die bisherigen Verdächtigen. Rasumichin möchte seinen Umzug feiern und lädt seinen Freund dazu ein. Mittlerweile macht sich auch Rasumichin große Sorgen um Raskolnikow und versucht ihn zu entlasten. Er versucht den Ablauf nach der Tat zu rekonstruieren, wobei Raskolnikow den beiden aufmerksam zuhört.
Teil 2 Kapitel 5
Hofrat Luschin, der Raskolnikows Schwester Dunja heiraten möchte, tritt erstmals in Erscheinung und wirkt sofort unsympathisch auf Raskolnikow. Er selbst ist fein gekleidet, während Dunja und ihre Mutter in einer günstigen Absteige untergebracht wurden. Erneut wird über den Mord gesprochen. Dies führt dazu, dass sein Interesse am Mord auch anderen nicht entgeht. Raskolnikow konfrontiert Luschin mit seinen Meinungen bezüglich der anstehenden Hochzeit und wirft diesen aus dem Zimmer. Er will zunächst für sich allein bleiben.
Teil 2 Kapitel 6
Raskolnikow zieht die neuen Kleider an, die er von Rasumichin erhalten hatte und möchte unter Menschen gehen. Sein Weg führt ihn in ein Lokal, wo er auf den Polizisten Samjotow trifft. Raskolnikow gibt zu erkennen, dass er ein großes Interesse an dem Mordfall hat und erzählt Samjotow, wie er sich nach dem Mord verhalten hätte. Dabei berichtet er im Grunde den tatsächlichen Ablauf nach der Tat. Nachdem er das Lokal verlässt, trifft er auf Rasumichin, der ihm erneut seine Hilfe anbietet. Dies lehnt Raskolnikow allerdings schroff ab. Dennoch lädt Rasumichin ihn zur Einzugsfeier am Abend ein.
Teil 2 Kapitel 7
Der versoffene Beamte Marmeladow ist in einen Unfall verwickelt und wird von einer Kutsche erfasst. Raskolnikow leistet Hilfe und lässt den Beamten nach Hause bringen. Auch verscheucht er Schaulustige, die sich um den Ort des Geschehens versammelt haben. Kurz vor seinem Tod bittet Marmeladow die Anwesenden um Verzeihung. Raskolnikow versucht der Witwe unter die Arme zu greifen und gibt ihr 20 Rubel. Die kleine Tochter Marmeladows hält den gehenden Raskolnikow auf und spricht mit ihm. Raskolnikow ändert daraufhin seine Ansichten und blickt optimistischer in die Zukunft. Rasumichin weist Raskolnikow darauf hin, dass einige bereits den Verdacht hegen würden, er hätte etwas mit dem Mord zu tun.
Teil 3
Teil 3 Kapitel 1
Raskolnikow sorgt sich zunehmend um die bevorstehende Hochzeit seiner Schwester. Er unterstreicht in Anwesenheit der Mutter, dass Dunja die Verlobung mit Luschin auflösen muss. Weitere Gewissensbisse aufgrund der Morde werden spürbar, weshalb er Mutter und Schwester fortschickt, um allein zu sein. Rasumichin soll die beiden in ihr Hotel bringen. Dunja scheint ihm zu gefallen. Anschließend begleitet er den Arzt erneut zu Raskolnikow, um nach diesem zu sehen.
Teil 3 Kapitel 2
Am nächsten Morgen erwacht Rasumichin früh aus dem Schlaf. Es machen sich Gewissensbisse bezüglich Raskolnikow bei ihm breit. Er spricht mit dem Arzt über Raskolnikow und macht sich auf den Weg zum Hotel, um Schwester und Mutter zu besuchen. In dem darauffolgenden Gespräch äußerst er Bedenken mit Blick auf Raskolnikows geistigen Zustand und sein Verhalten. Die Mutter nutzt die Gunst der Stunde, um ihn zu einem Brief Luschins zu befragen. Dieser möchte am Abend Dunja besuchen, allerdings nur, wenn Raskolnikow nicht anwesend ist.
Teil 3 Kapitel 3
Raskolnikow ist derweil noch immer angespannt. Dennoch haben die letzten Ereignisse seine Ansichten bisweilen verändert. So beschließt er, sich mit seiner Schwester Dunja zu versöhnen. Es wird deutlich, dass die meisten Menschen aufgrund seines Verhaltens mittlerweile Angst vor ihm haben. Er selbst fürchtet sich weiterhin davor, dass die Tat aufgeklärt werden könnte. Nachdem Raskolnikow den Brief Luschins gelesen hat, bittet seine Schwester ihn, trotz allem zur abendlichen Verabredung mit Luschin zu erscheinen.
Teil 3 Kapitel 4
Sonja erscheint und lädt Raskolnikow ein, an der Aussegnung und dem Totenmahl teilzunehmen. Schnell wird jedoch klar, dass Raskolnikows Mutter Sonja nicht leiden kann. Daraufhin geht sie allein mit Dunja, um zu Mittag zu essen. Auf dem Heimweg bemerkt Sonja einen Fremden, der ihr folgt. Es stellt sich heraus, dass beide im selben Haus wohnen. Unterdessen will Raskolnikow mit Rasumichins Hilfe die Pfandsachen - einen Ring und eine Uhr, die er einst bei der Pfandleiherin verliehen hatte - geltend machen und die beiden machen sich auf den Weg zum Untersuchungsrichter Petrowitsch.
Teil 3 Kapitel 5
Als sie beim Untersuchungsrichter eintreffen, ist auch der Polizist Samjotow anwesend. Die beiden erklären ihm, dass er einen schriftlichen Antrag stellen sollte und dass man ihn erwartet habe. Letzteres führt dazu, dass Raskolnikow erneut Angst hat, die Polizisten hätten bereits einen Verdacht gegen ihn.
Es entsteht ein interessantes Gespräch rund um die Ansichten Raskolnikows, die er in einem Artikel festgehalten hat. Der Polizist befragt ihn zu seinen Aussagen bezüglich Morde, die aus guten Gründen erlaubt sein sollten. Rasumichin ist aufgrund dieser Ansicht erschüttert.
Teil 3 Kapitel 6
Rasumichin und Raskolnikow unterhalten sich über den offensichtlichen Verdacht, den die Polizisten allmählich hegen. Sie besprechen ihr weiteres Vorgehen. Als Raskolnikow kurz nach Hause geht und seine Wohnung kontrolliert, trifft er auf einen Fremden, der ihn gesucht hat. Auf der Straße bezeichnet ihn der Fremde schließlich als Mörder. Angesichts dieser Konfrontation ist Raskolnikow mental erschöpft und legt sich auf sein Bett, um die Ereignisse zu reflektieren. Er träumt, dass er die Frauen erneut ermordet. Ein Fremder namens Swidrigajlow betritt das Zimmer.
Teil 4
Teil 4 Kapitel 1
Raskolnikow möchte Swidrigajlow wegschicken, doch dieser wehrt sich und äußert zunächst unklare Aussagen. Er sei der Mann Dunjas verstorbener, ehemaliger Arbeitgeberin und ein früherer Falschspieler. Seine Frau habe ihn einst aus dem Gefängnis freigekauft. Nun möchte er Dunjas Hochzeit verhindern, da er selbst Gefühle für diese hegt. Auch möchte er sie mit 10.000 Rubel entschädigen und ihr zudem 3.000 Rubel übergeben, die seine Frau Dunja vermacht hatte.
Teil 4 Kapitel 2
Rasumichin wird durch Raskolnikow über Swidrigajlow aufgeklärt. Gegen Abend gehen beide zu dem angekündigten Treffen mit Luschin. Auch Luschin weiß über Swidrigajlows Ankunft und macht diesen vor Dunja und ihrer Mutter schlecht. Als Raskolnikow von seinem Gespräch mit Swidrigajlow berichtet, will Luschin gehen, doch Dunja zwingt ihn zunächst zu bleiben. Es entsteht ein Streit zwischen allen Beteiligten. Dunja will Luschin wegschicken, Rasumichin möchte ihn hingegen verprügeln. Raskolnikow wirft Luschin daraufhin raus.
Teil 4 Kapitel 3
Der Erzähler beschreibt Luschins Handeln, der seine Abreise plant. Rasumichin offenbart, dass er schon bald einen eigenen Verlag gründen möchte. Bis auf die Mutter sind alle von diesem Plan begeistert. Raskolnikow hat sich derweil dazu entschieden, Familie und seinen Freund Rasumichin zu verlassen. Er bittet ihn darum, künftig auf die beiden Frauen aufzupassen. Angesichts dieses Verhaltens ahnt Rasumichin, dass Raskolnikow hinter den Morden stecken könnte.
Teil 4 Kapitel 4
Raskolnikow macht sich auf den Weg zu Sonja. Sonja erzählt ihm von ihrem schwierigen Verhältnis zu ihrer Stiefmutter, der die Armut zunehmend zusetzt. Raskolnikow glaubt, dass ihr Tod kurz bevorsteht. Sonja war mit Lisaweta, der Schwester der Pfandleiherin befreundet, und betrauert diese. Sie liest Raskolnikow die Geschichte der Auferweckung des Lazarus aus der Bibel vor. Raskolnikow schlägt ihr vor, dass sie die Stadt gemeinsam verlassen. Swidrigajlow, Sonjas unbekannter Nachbar, belauscht das Gespräch.
Teil 4 Kapitel 5
Am nächsten Morgen erscheint Raskolnikow erneut bei der Polizei, um die Angelegenheit der Pfandsachen zu klären. Dies ist rasch erledigt, doch entwickelt sich ein Gespräch zwischen ihm und Petrowitsch, welcher ihm erklärt, dass Verdächtige nicht zwingend verhaftet werden und Raskolnikow angesichts seiner finanziellen Lage auch nicht fliehen könne. Es wird deutlich, dass dies nur eine Falle ist. Raskolnikow fühlt sich dadurch provoziert und sagt, dass Petrowitsch ihn für den Mörder hält. Dieser verneint jedoch und versucht Raskolnikow zu beruhigen. Petrowitsch verweist zudem auf eine Überraschung, die hinter der Tür auf Raskolnikow warten soll.
Teil 4 Kapitel 6
Als sich die Tür öffnet, betritt ein junger Mann namens Nikolaj das Zimmer. Er offenbart, dass er der Mörder der beiden Frauen sei, woraufhin Raskolnikow aus dem Zimmer geschickt wird. Petrowitsch will Nikolaj verhören. Raskolnikow ist sich noch immer sicher, dass der Richter ihn für schuldig hält, auch wenn dessen Aussagen anders lauteten. Er möchte zum Totenmahl für Marmeladow gehen, als Nikolaj erscheint und gibt sich als der angebliche Mörder zu erkennen. Auch dies ist eine weitere Falle, um Raskolnikow zu überführen.
Teil 5
Teil 5 Kapitel 1
Luschin macht es noch immer zu schaffen, dass Dunja ihm eine Abfuhr erteilt hat. Er streitet sich mit seinem früheren Mündel Lebestjanikow, bei welchem er nun wohnt. Thema des Streits ist primär Sonja, die Lebestjanikow in eine Kommune locken möchte, um diese dort zu entwickeln. Luschin holt Sonja hinzu, weil er vorgeblich etwas Gutes für die Witwe Marmeladow tun möchte. Luschin überreicht Sonja zehn Rubel und möchte sich am Abend mit ihr treffen.
Teil 5 Kapitel 2
Raskolnikow ist einer der wenigen, der die Einladung zum Leichenschmaus der Witwe Marmeladow angenommen hat und erschienen ist. Auch Sonja erscheint und entschuldigt das Fehlen von Luschin. In erster Linie erzählt die Witwe viele belanglose Dinge. So berichtet sie unter anderem von einem geplanten Pensionat für Mädchen. Aufregung entsteht, als die Witwe und die Wirtin in Streit geraten, während dem plötzlich und überraschend Luschin erscheint.
Teil 5 Kapitel 3
Luschin wendet sich sofort Sonja zu und beschuldigt diese, ihm 100 Rubel gestohlen zu haben. Fassungslos versucht Sonja die Anschuldigungen abzuweisen, doch findet sich in ihrer rechten Tasche tatsächlich Geld. Lebestjanikow tritt in Erscheinung und bezichtigt seinen Freund Luschin, das Geld in die Tasche gesteckt zu haben. Raskolnikow vermutet, dass Luschin Sonja und ihn auf diese Weise diskreditieren wollte. Aufgrund des Streits kündigt die Wirtin den Marmeladows die Wohnung. Als Sonja verschwindet, folgt Raskolnikow ihr.
Teil 5 Kapitel 4
Raskolnikow ist angesichts Luschins Handeln so verärgert, dass er Sonja darum bittet darüber zu entscheiden, ob Luschin leben darf oder sterben soll. Erneut zeigt sich sein Weltbild, dass es entbehrliche Menschen gibt, sofern sie in seinen Augen falsch handeln. Raskolnikow deutet zunächst an, dass er die beiden Frauen ermordet hat, woraufhin sie zunächst verstört ist, ihn jedoch umarmt, weil sie zu ihm halten will. Er erzählt ihr, wie sehr er sich fühlt. Sie rät ihm, dass er sich stellen solle. Als Sonja ihm ein Kreuz überreichen möchte, betritt Lebestjanikow die Wohnung.
Teil 5 Kapitel 5
Lebestjanikow berichtete, dass die Witwe Marmeladow aufgrund der finanziellen Notlage durchgedreht sei und ihre Kinder nun zum Betteln auf die Straße schicken würde. Sonja will sie suchen, während Raskolnikow nach Hause geht, wo er auf Dunja trifft. Sie glaubt mittlerweile auch, dass er der Mörder sei, will aber zu ihm halten. Raskolnikow sucht ebenfalls nach Sonjas Mutter. Zwar finden sie diese auf den Straßen Sankt Petersburgs, doch stirbt sie kurz darauf. Swidrigajlow versichert Raskolnikow, dass er sich um die Kinder kümmern will.
Teil 6
Teil 6 Kapitel 1
Raskolnikow befindet sich noch immer im Unklaren bezüglich vieler Ereignisse. So belastet ihn unter anderem das Verhältnis zu Swidrigajlow, der ihn näher kennenlernen möchte. Andererseits weiß er die Zuneigung Sonjas zu schätzen, wenngleich dies der einzige Lichtblick ist. Dunja erhält einen Brief, dass der vermeintliche Mörder die Tat gestanden habe. Kurz darauf erscheint Petrowitsch überraschend und bittet darum, mit Raskolnikow reden zu dürfen.
Teil 6 Kapitel 2
Der Richter erklärt Raskolnikow zunächst, dass er das Geständnis für unwahr hält und Raskolnikow der eigentliche Täter sei. Dieser verneint dies zwar vehement, doch lässt sich Petrowitsch nicht von seiner Ansicht abbringen. Er legt Raskolnikow nahe, dass dieser ein Geständnis ablegen solle und er in einigen Tagen verhaftet werden würde. Sollte er sich zu einem Geständnis durchringen können, würde seine Strafe milder ausfallen und nach der Haft das Leben vor sich haben. Petrowitsch offenbart, dass er nicht an eine Flucht Raskolnikows glaubt, da dieser von Selbstzweifeln geplagt sei.
Teil 6 Kapitel 3
Raskolnikow will Swidrigajlow aufsuchen und entdeckt diesen zufällig in einem Restaurant. Raskolnikow redet forsch, da er ein Interesse Swidrigajlows an Sonja vermutet. Dieser sagt ihm zunächst jedoch, dass er Raskolnikow als einen interessanten Menschen empfindet, den er besser kennenlernen möchte. Auch sagt er Raskolnikow, dass es ein für ihn sehr wichtiges Thema gibt, das er nicht genauer benennt. Als Raskolnikow gehen will, beginnt Swidrigajlow von Dunja zu erzählen.
Teil 6 Kapitel 4
Swidrigajlow erzählt Raskolnikow seine eigene Geschichte und dass er einst ein Auge auf Dunja geworfen hatte. Als seine Frau davon erfuhr, arrangierte sie das Verlöbnis mit Luschin um sie so aus dem Weg zu schaffen. Raskolnikow wirft Swidrigajlow vor, noch immer Interesse an Dunja zu haben. Swidrigajlow weicht aus und sagt, er hätte sich vor zwei Tagen mit einer 16-jährigen verlobt und dass er einer armen Familie geholfen hätte. Raskolnikow bezeichnet ihn daraufhin als Lüstling.
Teil 6 Kapitel 5
Infolge der Anschuldigungen gerät auch Swidrigajlow in Rage und sagt Raskolnikow, dass er alles belauscht habe und genau wisse, dass dieser die beiden Frauen ermordet habe. Um Raskolnikow abzuschütteln, täuscht er eine Droschkenfahrt vor und begibt sich auf den Weg zu Dunja. Swidrigajlow sagt Dunja, dass sie ihren Bruder retten könne, wenn sie sich für ihn entscheiden würde. Als Swidrigajlow sie bedrängt, schießt sie mit einem Revolver auf ihn, den sie anschließend wegwirft und flieht. Swidrigajlow hebt die Waffe auf.
Teil 6 Kapitel 6
Swidrigajlow streift inmitten eines Gewitters durch die Straßen. Anschließend geht er zu Sonja und übergibt ihr Wertpapiere und Geld im Wert von 15.000 Rubel. Er verabschiedet sich und mietet in einer Wirtschaft ein Zimmer an, wo er sich schlafen legt. Nachdem er aufsteht, trifft er in den Straßen auf ein kleines Mädchen, das misshandelt wurde. Er bringt sie in seine Unterkunft und legt sie ins Bett. Swidrigajlow begibt sich zum Feuerwehrturm und erschießt sich dort mit dem Revolver.
Teil 6 Kapitel 7
Am Abend erscheint Raskolnikow in schlechtem Zustand bei seiner Mutter, die noch immer an eine große Karriere ihres Sohnes glaubt. Dieser kündigt jedoch an, auf eine Reise zu gehen und sagt ihr, dass er sie liebe. In seinem Zimmer trifft er auf Dunja, welche ihn darin bestärkt, sich zu stellen und das Leid auf sich zu nehmen. Raskolnikow bittet Dunja um Vergebung und verabschiedet sich, gedanklich bereits in Sibirien.
Teil 6 Kapitel 8
Raskolnikow sucht Sonja auf, welche bereits befürchtet hatte, dass er sich das Leben genommen habe. Sie überreicht ihm ein Kreuz, mit dessen Hilfe er die schwierigen Zeiten überstehen soll. Sonja möchte ihn begleiten, doch Raskolnikow lehnt ab. Er hört auf Sonjas Ratschlag, die Erde zu küssen und macht sich auf den Weg zur Polizeistation, wo er die Morde an den beiden Frauen gesteht.
Epilog 1
Seit anderthalb Jahren ist Raskolnikow mittlerweile in Sibirien in Haft. Ein Rückblick zeigt, dass er zu acht Jahren Zwangsarbeit aufgrund mildernder Umstände verurteilt wurde. Dunja hat mittlerweile Rasumichin geheiratet, doch ist seine Mutter in der Zwischenzeit verstorben. Sonja hat sich entschieden, mit Raskolnikow zu gehen, lebt in der Nähe des Lagers und hält per Brief Kontakt zu Rasumichin und Dunja.
Epilog 2
Zunächst zeigt Raskolnikow keinerlei Reue. Da ihn die anderen Gefangenen aber verstoßen, hat er viel Zeit, seine Taten zu überdenken. Allmählich wird ihm bewusst, was er getan hat und verspürt Reue. Da er sich somit von seinen negativen Gefühlen freimacht, entdeckt er seine wahren Gefühle, die Liebe zu Sonja.