Inhaltsangabe, Gedicht-Analyse und Interpretation
Insgesamt lässt sich das Gedicht in vier Teile mit jeweils zwei Strophen gliedern. Da das Gedicht im Jambus geschrieben ist, wirkt es aufgelockert, und auch der Kreuzreim lässt keine trübe Stimmung aufkommen, die Reime sind sogar eine gute Verstärkung füreinander.
Im ersten Teil wird der Winter personifiziert und seine Gestalt genauer beschrieben.
In der ersten Strophe fallen besonders Begriffe wie „rechter Mann“ oder „kernfest“ auf, mit denen der Winter als standhafter und gerechter Mann dargestellt wird. In der zweiten Strophe wird er mit den Begriffen „gesunder Mann“ und „er krankt und kränkelt nimmer“ beschrieben. Dies zeigt seine immerwährende Gesundheit, er ist nie krank und noch nicht einmal geschwächt.
Im zweiten Teil geht Matthias Claudius genauer auf die Vorlieben und Abneigungen des Winters ein. Dadurch, dass der Winter in der ersten Strophe „sein Hemd im Freien anzieht und es vorher nicht wärmen lässt“ wird deutlich, dass ihm Unannehmlichkeiten nicht stören und ihm besonders die Kälte nichts anhaben kann. Weiterhin „spottet er über Fluß im Zahn und Kolik in Gedärmen“. Weil er diese Krankheiten niemals haben wird macht er sich über die Menschen lustig, die von ihnen betroffen sind.
In der zweiten Strophe „weiß er sich aus Blumen und aus Vogelsang nichts zu machen“. Er verachtet den Frühling und kann mit den farbenfrohen Blumen und dem fröhlichen Vogelgesang nichts anfangen. Im dritten Teil des Gedichts wird die Reaktion der Menschen sowie der Natur auf den harten Winter beschrieben.
In der ersten Strophe ist mit „dem knittern des Holzes im Ofen“ der Kamin gemeint, der an frostigen Wintertagen von den Menschen zur Beheizung des Hauses gebraucht wird. Um diesen Kamin herum „reiben sich Heu und Knecht zitternd die Hände“. Hier wird durch „Knecht und Heu“ deutlich, dass alle Hausbewohner vom Winter betroffen sind und nicht nur wohlhabende Menschen sich einen Platz am Feuer verdient haben.
Die zweite Strophe stellt einen Kontrast zur ersten dar, da in dieser nicht das Geschehen in den Häusern, sondern draußen in der Natur beschrieben wird. Dadurch, dass „Stein und Bein vor Frost zerbricht“ wird klar, dass die gesamte Natur unter dem Winter leidet, sowohl Pflanzen als auch Tiere. In der weiteren Umgebung „krachen Teich und Seen“, welche bei Frost zugefroren sind und durch Erschütterungen große Risse in die dicke Eisdecke bekommen können. Doch „das klingt dem Winter gut, das hasst er nicht“. Der Winter ist sehr angetan von dem frostigen Geschehen in der Welt und betrachtet das ganze als ein lustiges Schauspiel.
Im letzten, vierten Teil geht es in der ersten Strophe um den Wohnort und die Wohnhäuser des Winters. Des Winters erstes Haus, „sein Schloss von Eis“ ist ein prachtvolles Eisgebäude und es „liegt beim Nordpol am Strande“. Durch den Gebrauch des Begriffes „Strand“ stellt.
Matthias Claudius hier den Winter als sehr positiv dar, und auch die Bemerkung, dass er noch „ein Sommerhaus“ hat, welches „im lieben Schweitzerlande“ liegt, verstärkt dieses Argument.
In der letzten Strophe wird geschrieben, dass der Winter „bald hier, bald dort“ ist, um „gut Regiment zu führen“, dass heißt, um seine Arbeit zu vollbringen indem „er durchzieht“ und die ganze Welt zum „Frieren„ bringt.