Autor/in: Miriam Francis Epoche: Gegenwartsliteratur / Literatur der Postmoderne Strophen: 4, Verse: 16 Verse pro Strophe: 1-4, 2-4, 3-4, 4-4
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Inhaltsangabe, Gedicht-Analyse und Interpretation
Im folgenden Text soll Goethes Gedicht „Maifest“ mit dem Gedicht „Ich bin im Mai idiotisch erotisch“ von Miriam Frances verglichen werden. Inhaltlich beschäftigt sich Goethes Gedicht mit der Liebe zweier junger Personen. Es wird dabei genauer auf die fröhliche Umwelt eingegangen, die das Glück der Liebe nochmals unterstreicht.
In dem Gedicht von Miriam Frances geht es hauptsächlich um den Spaß an der Liebe und vor allem auch auf das Spiel mit dem anderen Geschlecht.
Goethes Gedicht ist im 2hebigen Jambus geschrieben und bekommt durch die kurzen und taktvollen Verse viel Dynamik. Diese Dynamik trägt zum Eindruck der Leichtigkeit und jugendlichen, frischen Liebe bei. Es ist in 9 Strophen à 4 Verse gegliedert und hat keine deutlich erkennbare Reimstruktur. Allerdings reimen sich meist der zweite und vierte Vers einer Strophe. Sehr stark stechen die Wortfelder der Liebe, Licht und der Natur heraus. Diese Assoziation zwischen Natur und Mensch verweist eindeutig auf die Epoche des Sturm und Drang. Sehr stark kommt hier auch das Schemata der Erlebnislyrik zum Ausdruck; die Natur als Szenerie und spielende Partner. Sprachlich gibt es sehr viele Parallel Strukturen und Anaphern1, die wohl die Leichtigkeit und Verspieltheit der Liebe darstellen soll. Sehr zu beachten sind auch die Personifikationen2 in der ersten Strophe, die dazu dienen das Menschliche in diesem Gedicht zu verdeutlichen, da ja fast nie direkt von der Liebe zu einem Mädchen gesprochen wird. Es wird zudem vermehrt Gebrauch von Hendiadyons und Hyperbeln3 gemacht um die Totalität und Harmonie des Momentes zu unterstreichen. Da Goethe sehr bekannt ist für seine Neologismen4, sind auch in diesem Gedicht Wortneuschöpfungen wie ‚Blütendampfe’ oder ‚Himmelsduft’ zu finden.
Das Gedicht von Miriam Frances steht zu Goethes Gedicht stark im Kontrast. Zwar lässt sich anfangs durch die Ähnlichkeit der Titel eine gewisse Ähnlichkeit erahnen, die allerdings nach dem Lesen der ersten Verse bald verschwindet. Zumal ist dieses Gedicht in einer Mischung aus Jambus und Daktylus geschrieben, folgt also keiner klaren Struktur. Ganz im Kontrast dazu, ist es allerdings im Kreuzreim geschrieben. Es ist in vier Strophen à vier Versen gegliedert. Man bemerkt, wie gesagt, sehr deutlich den sprachlichen Unterschied zwischen diesem und Goethes Gedicht. Im Vergleich wirkt das Gedicht Miriam Frances fast schon vulgär und sprachlich übertrieben. Es gibt einige Strophen wo sich Wörter innerhalb eines Verses reimen, welches einen eher modernen, aber wie gesagt auch aufdringlichen Eindruck beim Leser hinterlassen. Es wird ziemlich direkt gesagt, was Sache. Bis auf in der letzen Strophe gibt es keinerlei Bezug zur Natur, wie es Goethe in seinem Gedicht getan hat. Auch scheint die letzte Strophe und deren Zusammenhang zur Natur nicht die Stimmung des Gedichts wiederzugeben sondern vielmehr eine Bauernweisheit zu sein.
Letztendlich wurde also festgestellt, dass diese Gedichte einerseits wohl mehr oder weniger über das gleiche Thema gehen andererseits aber ist in Goethes Gedicht alles viel sinnlicher und naturverbundener dargestellt als bei Frances. Es wird auch deutlich, dass Frances Gedicht verspielter und nicht so ernst ist wie die Liebesbeziehung in ‚Maifest’.
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