Drama: Kabale und Liebe / Luise Millerin (1784)
Autor/in: Friedrich SchillerEpoche: Sturm und Drang / Geniezeit
Die angegebenen Zitate in der nachfolgende Charakterisierung bezieht sich auf dieses Buch:
Friedrich Schiller: Kabale und Liebe
EinFach Deutsch
Schöningh Verlag
ISBN: 978-3-14-022305-8
Inhaltsangabe/Zusammenfassung, Charakterisierung und Interpretation
In der zweiten Szene des ersten Akts, des Bürgerlichen Trauerspiels „Kabale und Liebe“, welches von Friedrich Schiller verfasst wurde, teilt Miller dem Staatssekretär Wurm mit, dass dieser seine Tochter nicht heiraten könne.
Miller ist ein Musiker und lebt mit seiner Frau und seiner Tochter Luise in einem Dorf. Die Familie ist eine Bürgerliche Familie und dem Adelsgeschlecht unterlegen. Herr Miller ist der Patriarch der Familie. Er macht dies durch harsche Aussagen gegenüber seiner Frau (S. 12, V. 13), Androhungen von Gewalt (S. 13 V. 8 ff.) und dadurch, dass er mitbestimmt, wen Luise heiraten soll (S. 15 V. 20 ff.) deutlich. Miller ist leicht in Rage zu bringen und sagt klar seine Meinung ([…] „aber Sie missrat ich meine Tochter“ […]). Er macht klar deutlich, dass er den Sekretär Wurm und vom Rest des Adels nichts hält. Seine Frau achtet und ehrt er nicht sonderlich und es erweckt den Anschein, dass er seine Tochter mehr liebt, als seine Frau.
Die Frau des Millers fällt ebenfalls dadurch auf, dass sie immer ihre Meinung sagt. Auch wenn ihr Mann ihr mit Schlägen droht, sie spricht trotzdem weiter und scheint ihn nicht zu fürchten. Ihren Cousin kann sie nicht gut leiden „der Hund“ (S. 15, V. 23). Sie sorgt sich sehr um ihre Tochter und zeigt eine andere Denkweise. als der Vater, da sie der Meinung ist, ihre Tochter sei zu etwas höherem bestimmt (S. 14, V. 11 ff.), während Miller sie als hübsch erachtet, ihr allerdings nur bedingt eine höhere Intelligenz zutraut („Unterm Dach mag´s aussehen, wie‘s will“ (S. 8 V. 19ff.)).
Das Verhältnis zwischen Herrn und Frau Miller ist wohl der Zeit entsprechend. Der Patriarch unterdrückt sie und droht mit Gewalt. Besonders ist in diesem Fall, dass die Frau Millers sich nicht von ihrem Gedanken abbringen lässt und redet weiter. Auffällig ist dabei, dass Miller mit der Zeit immer wütender wird und sie Frau Miller Gewalt zufügt. Mit abfälligen Wertungen wie („Das Weib ist eine alberne Gans“ (S. 13 V1-2)), oder („Marsch du in deine Küche“ (S. 13 V. 11)) zeigt Miller seine Stellung als Patriarch der Familie.