Inhaltsangabe/Zusammenfassung
In der vierten Szene des dritten Aktes des Dramas „Kabale und Liebe“, welches im Jahr 1784 von Friedrich Schiller verfasst wurde, eröffnet Ferdinand Luise, dass er mit ihr fliehen wolle. Als diese daraufhin die Beziehung zu Ferdinand beenden möchte, vermutet dieser, dass Luise einen Liebhaber habe. Zuvor hat das Verhältnis zwischen Luise und Ferdinand für viele Probleme gesorgt, da diese beiden aus unterschiedlichen Ständen stammen und somit eine Hochzeit oder eine ernsthafte Beziehung unmöglich ist. Der Vater von Ferdinand, der Präsident, ließ die Eltern von Luise inhaftieren. Mit diesem Druckmittel will er Luise dazu bringen einen Brief zu schreiben, der an einen Liebhaber gerichtet sein solle, damit Ferdinand diesen sieht und die Beziehung von sich aus beendet.
Luise und Ferdinand befinden sich im Haus der Millers. Luise erzählt Ferdinand, dass sie keine Hoffnungen mehr habe, worauf Ferdinand ihr sagt, dass er mit ihr fliehen möchte. Luise lehnt dies ab, weil sie ihren Vater nicht zurück lassen wolle. Sie möchte die Beziehung zu Ferdinand beenden, sie sieht ein, dass der Unterschied der Stände zu groß ist. Ferdinand vermutet, dass sie nicht mit ihm fliegen wolle, weil sie einen Liebhaber habe.
Ferdinand lebt in einer anderen Realität als Luise. Er plant sich über die Ständegesellschaft hinwegzusetzen und mit Luise zu fliehen. Dabei malt er sich die Flucht und die Zeit, die die beiden miteinander verbringen sehr unrealistisch aus. Er schwärmt sehr und stellt seine Liebe für Luise über alles und würde sogar seinen Vater für diese Liebe verraten.
Luise hingegen hat verstanden, dass sie nicht so leben können und geht auch nicht auf Ferdinand Idee ihren Vater mit auf die Flucht zu nehmen ein. Sie ist sehr traurig, sieht aber ein, dass die Beziehung keine Zukunft hat. Durch den Vorschlag, sich als Heldin darzustellen, die den Sohn zurück bringt (S. 70, Z. 33f.), erhofft sie sich möglicherweise Gnade des Präsidenten, den sie sehr fürchtet. Sie stellt sich selbst in ein schlechtes Licht und bezeichnet sich selbst als
„Verbrecherin“ (S. 71, Z. 2). Sie ist sehr traurig über die Trennung, die ihr bevor steht. Diese Trauer bringt sie in einer Stimmung und Wortwahl zur Aussprache, die ich persönlich ein wenig depressiv finde. Sie sieht ihre Zukunft als „leer und erstorben“ (S. 71, Z. 20). Jedoch bleibt sie ihrer Entscheidung standhaft, versichert Ferdinand aber auch, dass er nicht der Schuldige an der Trennung sei, indem sie ihm „Komplimente“ macht. (vgl. S. 71, Z. 13 ff.) Die Liebenden gehen unterschiedlich mit der Entscheidung um. Von Walter, welcher vermutlich nicht mit einer Zurückweisung gerechnet hat, bzw. keine Zurückweisungen zuvor bekam, reagiert mit Zorn, während Luise traurig ist und sich selbst tiefer in ihr Leiden zieht.
Sie handelt rational, während Ferdinand emotional handelt. Es entsteht der Eindruck, dass Ferdinand Luise nicht richtig zuhört, da er am Ende des Dialoges die Frage stellt, ob sie wirklich nicht mit ihm fliehen wolle (S. 71, Z. 25).