Inhaltsangabe/Zusammenfassung
In der siebten Szene des ersten Aktes des Dramas „Kabale und Liebe“, welches 1782 von Friedrich Schiller verfasst wurde, eröffnet der Präsident seinem Sohn, dass dieser die alte Mätresse des Herzogs heiraten solle. Dies geschieht nur, um ihn aus der Reserve zu locken und damit Ferdinand zugibt, dass er eine andere Frau liebt, bzw. ein Verhältnis mit Luise hat.
Der Präsident beginnt die Szene mit Vorwürfen gegenüber seinem Sohn. Er wirft Ferdinand vor, dass dieser seine Zirkel fliehe, d. h., dass er sich in anderen geselligen Kreisen aufhält und seinen Vater meidet. Des Weiteren ist der Präsident der Meinung, dass er die Straftaten, die er begangen hat, nur für Ferdinand getan habe. Er habe Ferdinand Platz gemacht und ihm den Weg geebnet. Dass er dafür seinen Vorgänger umbringen musste, gibt der Präsident offen zu. Ferdinand reagiert mit entsetzen und stellt klar, dass er mit den Straftaten seines Vaters nichts zu tun haben wolle. Zudem erkennt er, dass der Präsident ihn nur „vorschiebt“, um seine eigenes Gewissen zu reinigen. Der Präsident versucht sich mit Ferdinand gut zu stellen, indem er ihm vorhält, was er alles für ihn getan habe und, dass Ferdinand ohne ihn verloren wäre („Wenn es nach deinem Kopfe ginge, du kröchest dein Leben lang im Staube“ (S. 28, Z. 29 f.)). Der Präsident nimmt die Aussagen Ferdinands nicht ernst und entkräftet diese jedes mal („Schade nur, dass mein fünfzigjähriger Kopf zu zäh für das Lernen ist (S. 29, Z. 22 f.)). Durch diese Aussage wird auch deutlich, dass der Präsident Ferdinand auch in Zukunft nicht richtig anhören wird oder seine patriarchische Herrschaft über Ferdinand beenden wird. Und, dass die Macht, die der Präsident als Vater über seinen Sohn hat, trotz des Streites besteht, wird durch die Bestürzung klar, die Ferdinand zeigt, als der Präsident ihm eröffnet, dass Ferdinand Lady Milford heiraten muss.
Daraufhin versucht Ferdinand sich herauszureden, indem er auf seine Ehre und den Ruf der Lady Milford eingeht und beteuert, dass diese nicht gut genug für ihn sei. Der Präsident entkräftet auch dieses Argument wieder, indem er meint, dass er selbst die Milford heiraten würde. Erst als Ferdinand auf das Bürgertum und seine Ehre zurückgreift und mit dieser Argumentiert, dass er mit der Hochzeit der Milford schlechter sei, als ein Mensch der untersten gesellschaftlichen Schicht, dem Bürgertum, welches von dem Präsidenten verachtet ist. Damit ist Ferdinand in die „Falle“ des Präsidenten getappt und so eröffnet sich, dass es Ferdinand nicht nur um die Ehre ging, sondern auch darum, dass er eine andere liebt. Zum Ende beschließt Ferdinand die Milford so schlecht zu behandeln, dass diese ihn nicht mehr Heiraten möchte. Somit kann er der Hochzeit ausweichen, aber trotzdem noch den Befehlen seines Vaters folge leisten.