Inhaltsangabe, Gedicht-Analyse und Interpretation
In dem Gedicht „Der Februar“, geschrieben von Erich Kästner im Jahre 1955 und somit in der Epoche der Neuen Sachlichkeit, erschienen in der Gedichtsreihe „Die 13 Monate“, geht es um die Beschreibung der Ereignisse und der schönen, sowie melancholischen Seiten des Monats Februar. Kästner will mit seinem Gedicht den Monat Februar als möglichen Neuanfang jedoch aber auch als monoton und lästig darstellen. Dies wird im Folgenden näher erläutert.
Formal lässt sich sagen, dass das Gedicht in 8 Strophen mit je 4 Versen gegliedert ist. Kästner hält den Kreuzreim streng ein und verfasst sein Gedicht im Jambus. Das strikte Halten an das Reimschema scheint beim fernen Betrachten ziemlich langweilig. Beim Lesen scheint das Gedicht jedoch durch das Reimschema sehr rund und flüssig. Für den Leser liest sich das Gedicht deshalb sehr angenehm, welches auch ein sehr angenehmes Bild auf den Februar wirft. Das Gedicht erzeugt einen schwungvollen Gedanken durch das flüssige Lesen, was wiederum auf den Februar übertragen werden kann. Deshalb kann der Februar als schwungvoller Neuanfang des neuen Jahres angesehen werden.
Außerdem benutzt Kästner Polysyndeton und Parataxen, um das monotone und lästige Wetter im Februar darzustellen. In der ersten Strophe seines Gedichtes schreibt Kästner „Nordwind bläst. Und Südwind weht./Und es schneit. Und taut. Und schneit.“ (V. 1-2). Die Wiederholung von „und“, welches ein Beispiel von Polysyndeton ist, zeigt wie wenig sich das Wetter im Februar ändert. Anscheinend „schneit“ und „taut“ es nur in diesem Monat. Dies impliziert, dass Kästner das Wetter im Februar als langweilig und monoton darstellt. Der Gebrauch von Polysyndeton könnte aber auch die Idee eines niemals endenden Zyklus aufbringen. Dies müsste kein riesiges Problem darstellen, soweit das Wetter gut wäre. Kombiniert mit der Idee des langweiligem und monotonem Wetter, stellt Kästner jedoch dieses als einen Teufelskreis dar. Dies Bekräftigt Kästner mit Parataxen, die weiterhin auch zeigen sollen, dass das Wetter im Februar lästig und nervig sei. Außerdem entwickeln die Parataxen entwickeln einen genervten Tonfall beim Lesen. Die Aussprache beim Lesen ist offensichtlich auch im direkten Zusammenhang mit dem Wetter an sich. Deshalb merkt der Leser, dass der genervte Ton beim Lesen eine Folge des schlechten Wetters im Februar ist. Zu diesem Zeitpunkt ist der Leser schon ziemlich genervt über den Februar und greift über das Wetter hinaus: Der Leser sucht sich andere Problem des Februars und findet zum Beispiel, dass es der Beginn der Fastenzeit ist. Dies hatte zu der Zeit als das Gedicht geschrieben wurde eine noch größere Bedeutung für das Volk, da die Fastenzeit zu der Zeit des Gedichtes noch streng eingehalten wurde und auf viel mehr „Luxus“ verzichtet wurde. Dadurch wirft Kästner ein noch schlimmeres Licht auf den Monat Februar.
Andererseits benutzt Kästner eine Anapher1 und Metaphern2, um den Februar als Neuanfang und spaßig darzustellen. Er schreibt „Pünktlich holt sie aus der Truhe/falschen Bart und goldnen Kram./Pünktlich sperrt sie in die Truhe/Sorgenkleid und falsche Scham.“ (V. 5-8). Die Wiederholung von „Pünktlich“, eine Anapher, betont, dass diese Aktionen für den Februar bestimmt sind und dann passieren müssen. Es scheint so, als wäre es eine Tradition, dass im Februar jeden Jahres, diese Sachen passieren. Der „falsche Bart“ und der „[goldner] Kram“ sind beides Metaphern für den Karneval, welcher im Februar stattfindet. Dies ist eine freudige Angelegenheit und symbolisiert deshalb Spaß und Freude. „Sorgenkleid“ und „[falscher] Scham“ sind beides Metaphern für die schlechten Dinge der Vergangenheit. Wenn diese im Februar vergessen werden, ist dieser Monat eine Art Neuanfang: Das Leid ist verschwunden und es steht Spaß und Freude vor der Tür.
Zusammenfassend lässt sich sagen, dass Kästner mit seinem Gedicht „Der Februar“ die schönen sowie melancholischen Seiten des Monats Februar darstellen will. Einerseits kann dieser Monat, insbesondere auch auf Wetter bezogen, eintönig und lästig sein, jedoch bietet er auch einen Neuanfang und ist, mit dem Karneval, sehr spaßig und freudig. Ich kann mich nur Kästners Meinung anschließen, bis auf die Idee des Neuanfangs, da dieser für mich ehr in den Januar gehört.