Inhaltsangabe, Analyse und Interpretation
In der Parabel „Eine kaiserliche Botschaft“, geschrieben von Franz Kafka im Jahre 1919, geht es um den Kaiser und den Untertanen die sich immer Botschaften senden müssen um sich zu verständigen. Der Kaiser stirbt und der Untertan erhält nie eine Antwort. Damit will Kafka das schlechte Verhältnis zu seinem toten Vater reflektieren. Dies wird im Folgenden näher erläutert.
Die Parabel ist in einem Absatz geschrieben und Kafka benutzt eine Zeitraffung um die Vorlesung sich wie eine Ewigkeit anzufühlen. Dies erreicht er, indem er alles wiederholt, wie zum Beispiel „fernste Ferne“ (Z. 3). Dadurch wird der Leser verwirrt da er in der Unendlichkeit gefangen wird. Kafka will damit zeigen, dass er schon immer Probleme mit seinem Vater hat und es keine Lösung für das Problem gibt. Außerdem benutzt er wiederholte Wortwahl als er „freies Feld“ (Z. 23) schreibt. Dadurch wird der Leser wieder in der Unendlichkeit gefangen, weil Kafka immer die gleichen Wörter wiederholt und sich bei dem Leser im Kopf alles immer wieder und wieder wiederholt. Deswegen wird ein Zyklus in dem Kopf des Lesers erstellt und dadurch kommt die Geschichte dem Leser auch so lange vor. Noch schlimmer ist jedoch, dass mehrmals erwähnt wird: „und gelänge ihm dies, nichts wäre gewonnen“ (Z. 28-29). Der Bote bemüht sich also über Jahrtausende und erreicht nichts. Dann als Kafka sagt: „aber niemals, niemals kann es geschehen“ (Z. 36) wird wieder gezeigt wie unwahrscheinlich die ersehnte Akzeptanz ist und, dass Kafka wahrscheinlich selber nicht mehr dran glaubt.
Kafka benutzt seinen Vater als den Kaiser in seiner Parabel und sich als den Untertanen um zu zeigen wer die Oberhand hatte und dass sein Vater das Sagen hatte. Dadurch sieht man auch wie überraschend es für den Vater war, dass Kafka sich für eine andere Berufung entschieden hatte und wie sauer er darüber war. Außerdem benutzt Kafka einen Boten zwischen dem Kaiser und dem Untertanen um zu zeigen wie sie nicht selber Kommunizieren können und jemanden dafür brauchen. Die Botschaft soll die ersehnte Akzeptanz seien die Kafka unbedingt will. Am Ende stellt es sich als schlecht raus einen Boten zu schicken, da Kafka nie eine Antwort kriegt und damit nie seine ersehnte Akzeptanz bekommt, weil sein Vater dann tot ist. Dies ist sehr bedauerlich für Kafka, weil er keine Chance mehr hat mit seinem Vater zu reden und „sitzt an deinem Fenster und erträumst sie dir“ (Z. 40-41).
Das Erzählverhalten der Parabel stellt den Erzähler als allwissend und olympisch da. Er stellt außerdem irreale Überlegungen an, zum Beispiel, dass der Bote noch ankommt. Dazu wird Mitleid für Kafka erzeugt, weil der Vater die Macht über ihn hat. Dies wird gezeigt, da er schreibt: „hat dir, dem Einzelnen, dem jämmerlichen Untertanen [...] eine Botschaft gesendet“ (Z. 1-5). Dadurch wird gezeigt wie der Kaiser viel mächtiger ist und über dem Untertanen herrscht. Außerdem kann man daraus schließen, dass der Kaiser nicht viel von dem Untertanen hält, da er ihn „jämmerlich“ (Z. 2) findet. Der Erzähler spricht jedoch auch den Leser an, damit er sich besser in die Geschichte hineinversetzen kann.
Kafka nimmt auch Gebrauch von Hyperbeln1, als er „fernste Ferne“ (Z. 3) schreibt, um nicht nur die Unendlichkeit zu zeigen, sondern auch, dass er sich zurückzieht, weil sein Vater ihn nicht anerkennt. Außerdem ist dies eine Alliteration2, was den Leser auf den Satz aufmerksam macht und wie Kafkas Vater ihn dazu gebracht hat sich selbst nicht anzuerkennen. Er verwendet auch Hyperbeln als er den Untertanen als „winzig vor der kaiserlichen Sonne beschreibt“ (Z. 2-3) und meint damit sich selbst, was wieder zeigt wie er wegen seinem Vater sich selbst nicht anerkennt.
Der Autor verwendet viele Symbole um die Hoffnung der Akzeptanz und die Macht des Vaters zu wiederspiegeln. Ein Beispiel ist: „zeigt er auf die Brust, wo das Zeichen der Sonne ist“ (Z. 19-20). Dass die Sonne auf der Brust ist soll zeigen, dass Vater mächtig ist, da die Sonne sehr groß und dominant ist und sehr viel Hitze von sich gibt und mächtiger als die Erde ist. Gleichzeitig ist sie aber auch sehr angenehm und gibt Licht von sich, was dann wiederum Hoffnung erweckt. Dadurch zeigt Kafka klar die wechselnden Emotionen, die er für seinen Vater hat und dass er obwohl er Respekt und Angst vor ihm hat trotzdem noch Hoffnung da ist, dass er endlich seine Akzeptanz bekommt.
Zusammenfassend kann man sagen, dass Kafka einen guten Vergleich zwischen dem Verhältnis von ihm und seinem Vater erzeugt. Er vertritt sich selbst erfolgreich als den Untertanen des Kaisers und zeigt damit klar wie sein Vater ihn nicht akzeptiert hat und wie sehr er sich diese Akzeptanz wünscht.