Inhaltsangabe/Zusammenfassung
Der Roman „Effi Briest“ von Theodor Fontane beruht, wie viele seiner Erzählungen und Romane, auf einer wahren Geschichte. Diese ereignete sich am Ende des 19. Jahrhunderts. Im Kern geht es um die Verheiratung von Effi Briest auf Wunsch der eigenen Mutter mit dem wesentlich älteren Baron von Instetten und die anschließenden Ereignisse in der so entstandenen, dramatisch verlaufenden Ehe. Im Jahr 1888 beginnt Fontane, dem diese Geschichte zugetragen wurde, mit den Vorarbeiten zu seinem Werk. Sechs Jahre später ist der Roman vollendet. Die Handlung ist gegenüber den tatsächlichen Ereignissen in Fontanes Roman jedoch stark verändert. Von Oktober 1894 bis März 1895 wird der Roman in sechs Teilen in der Deutschen Rundschau abgedruckt. 1896 erscheint er als Buch. Der Roman ist dem poetischen Realismus zugeteilt und gilt sogar als Höhe- und Wendepunkt dieser Literaturepoche. Mit ihm wurde die Zeit der Gesellschaftsromane eingeleitet, die Thomas Mann anschließend vertiefte.
Kapitel-Übersicht
Kapitel 1
Ein Sommertag auf dem Anwesen in Hohen-Cremmen. Das Anwesen wird ausführlich beschrieben. Die siebzehnjährige Effi Briest und ihre Mutter Luise Briest warten auf den Besuch von Baron Geert von Innstetten. Drei Freundinen von Effi kommen hinzu. Die Zwillinge Hertha und Bertha sowie Hulda. Effi erzählt vom Besucher. Dieser habe vor einigen Jahren um die Hand der Mutter angehalten. Diese entschied sich aber aufgrund des Vermögens und der gesellschaftlichen Stellung für Briest. Mittlerweile ist auch aus Instetten ein vermögender Mann geworden. Er ist Landrat in Kessin geworden. Effi und ihre Freundinnen gehen zum See.
Kapitel 2
Als die Mädchen vom See zurückkommen, spielen sie Verstecken im Garten. Früher als erwartet erscheint nun der 38-jährige Innstetten. Effi wird ins Haus gerufen. Sie ruft ihren Freundinnen zu, sie sei gleich zurück. Ihre Mutter berichtet ihr, dass Baron Innstetten um Effis Hand angehalten habe. Effi erschrickt, sie hat damit nicht gerechnet. Die Mutter vermittelt, dass es eine Ehre sei und sie stolz sein könne, in so jungen Jahren einen Antrag von einem vermögenden Mann zu erhalten. Effi wird zittrig und bleibt stumm. Ihre Freundinnen rufen nach ihr. Sie nimmt sie nur schwach wahr.
Kapitel 3
Am selben Tag wird die Verlobung mit einem Verlobungsmahl gefeiert. Effi besucht anschließend ihre Freundin Hulda, danach die Zwillinge und Töchter des Kantors Jahnke. Sie berichtet sie sei glücklich und erfreut. Baron Innstetten sei adlig, gesellschaftlich anerkannt, vermögend und sehe gut aus. Währenddessen unterhalten sich Effis Vater und Innstetten. Innstetten hat das Bild vor Augen, als Effi von den Freundinnen gerufen wurde. Er überlegt, ob Effi noch zu jung zum Heiraten sei. Er reist wieder ab mit dem Versprechen Effi täglich einen Brief zu schreiben. Dann reisen Mutter und Tochter nach Berlin und kaufen für die Hochzeit ein. Sie besuchen dabei den Vetter Dagobert, der in Berlin lebt.
Kapitel 4
Effi und ihre Mutter sind zurück in Hohen-Cremmen. Es ist August, die Hochzeit ist für den 3. Oktober vorgesehen. Die Vorbereitungen laufen, der Polterabend wird geplant. Effis Vater zweifelt an der gesellschaftlichen Anerkennung von Innstetten, zeigt das Effi aber nicht. Effi unterhält sich mit ihrer Mutter über die Liebe. Es wird deutlich, dass Effi den Baron nicht liebt. Sie haben sich auch erst zweimal gesehen. Sie träumt von ihrem neuen Wohnort Kessin und hofft auf Zärtlichkeit und Emotionalität von Innstetten. Das wäre ihr wichtiger als Materielles. Vermögen wäre jedoch ein Trost, wenn es keine Zärtlichkeit gäbe.
Kapitel 5
Polterabend und Hochzeit sind geschehen. Am Tag nach der Hochzeit ist Effi mit dem Baron auf Hochzeitreise nach Italien aufgebrochen. Ihre Eltern sitzen im Garten und unterhalten sich darüber, ob Effi den Baron liebt. Beide bezweifeln dies. Die Mutter sagt jedoch, Effi sei die Liebe nicht so wichtig wie sie angebe. Problematischer sehe sie Effis Vergnügungs- und Abenteuerlust. Sie befürchte, Effi könne langweilig werden. Es kommen in der folgenden Zeit Briefe aus Italien. Effi berichtet von vielen Besichtigungen und kunsthistorischen Belehrungen durch ihren Ehemann. Sie spricht gut von ihm. Aus einem Brief wird Effis Sehnsucht nach zu Hause deutlich.
Kapitel 6
Nach der Hochzeitsreise kommen beide in Kessin an. Auf der Fahrt dorthin berichtet Innstetten von seinem Zuhause, der Bevölkerung Kessins, dem Nachbarn und seinem Hund Rollo. Die Bevölkerung sei unterschiedlichster Herkunft. Effi ist sehr interessiert, würde gerne Asiaten kennenlernen. Instetten erzählt ihr, dass der einzige Chinese gestorben sei und in den Dünen begraben liege. Effi gruselt sich darüber. Instetten erwähnt, dass die Menschen in Kessin sehr respektvoll wirken, man sich aber nicht auf sie verlassen könne. Im Haus angekommen lernt Effi die Bediensteten Friedrich, Johanna und Christel und den Hund Rollo kennen. Beim gemeinsamen Tee beschwert sich Instetten, Effi behandle ihn wie eine Respektsperson und nicht wie einen Geliebten.
Kapitel 7
Effi wacht spät am Morgen auf. Sie hat schlecht geschlafen, hat nachts Schritte gehört. Sie schläft in einem Zimmer getrennt von Innstetten. Die Bedienstete Johanna kommt zu ihr und erklärt, dies käme vermutlich von den langen Vorhängen im Haus, die bei Wind über den Boden schleifen würden. Effi frühstückt mit dem Baron. Sie unterhalten sich über die Vorhänge. Effi möchte sie kürzen. Instetten vertröstet sie. Sie solle sich zunächst alles ansehen und ankommen. Effi schwärmt davon, die Stadt zu erkunden. Ihr Ehemann weist pessimistisch darauf hin, dass es nicht viel zu entdecken gäbe. Sie werde große Enttäuschungen erleben. Effi kann das nicht glauben.
Kapitel 8
Das Ehepaar besichtigt gemeinsam das Haus. Auch den Saal über Effis Zimmer, der verdreckt und ungenutzt ist. Sie sieht die langen Vorhänge, die nachts über den Boden schleifen. In einem Nebenzimmer entdeckt sie das Bild eines Chinesen, an einen Stuhl gebunden. Der Baron sagt, dies sei eine Spielerei eines Bediensteten gewesen. Effi schlägt vor, man könne aus dem ungenutzten Saal Gästezimmer machen. Innstetten bringt die Gäste lieber im Landratshaus auf der gegenüberliegenden Straßenseite unter. Nachdem Effis Ehemann gegangen ist, kommt der Apotheker Alonzo Gieshübler zu Besuch. Der Baron hatte zuvor erwähnt, es könne ein guter Freund von Effi werden. Die beiden verstehen sich tatsächlich auf Anhieb. Effi erfährt, dass Alonzos Mutter aus Andalusien stammt. Alonzo geht mit einem sehr positivem Eindruck von Effi wieder nach Hause.
Kapitel 9
Nach einigen Tagen in Kessin beginnt Innstetten, Effi im Dorf und beim Adel bekanntzumachen. Effi und ihr Mann besuchen viele Menschen. Immer wieder finden die Besuchten etwas an Effi, das Ihnen nicht gefällt. Sie scheint den Dorfbewohnern nicht zu gefallen. Bei einem Besuch diskutiert ihr Mann mit einem Freund über politische Themen. Dabei wird Innstettens konservatives Frauenbild deutlich. Nach zweiwöchigem Besuchsmarathon haben die beiden einen freien Tag. Es treten erste Spannungen zwischen dem Paar auf. Effi beklagt sich über zu wenig Zuwendung in Form von Küssen. Ihr Mann wimmelt ab und möchte stattdessen ihre Eindrücke von den Dorfbewohnern wissen. Er möchte, dass Effi schnell Bekanntschaften schließt und ihn als Landratsgattin im Wahlkampf unterstützt. Effi hält Alonzo für den einzig normalen Menschen in Kessin und befürchtet ein Einsiedlerleben. Zwei Wochen später ist der Baron abends alleine mit dem Fürsten Bismarck aus dem Haus und Effi liest ein Buch mit einer Geistergeschichte. Sie empfindet Heimweh. In der Nacht träumt sie schlecht und meint einen Chinesen an ihrem Bett stehen zu sehen. Johanna muss bei ihr übernachten, damit sie wieder schlafen kann.
Kapitel 10
Am nächsten Morgen frühstücken Innstetten und Effi gemeinsam. Effi berichtet von der schlechten Nacht und dem Chinesen. Ihr Ehemann sieht das zwar als unwahr und abergläubisch an, berichtet aber selbst an Gespenster zu glauben. Effi lässt sich nicht vom Glauben an den Chinesen abbringen und bittet darum, dass Innstetten nicht mehr mit Bismarck am Abend ausgeht. Sie möchte sogar, dass er das Haus verkauft. Ihr Mann will diese Forderungen nicht erfüllen. Effi fühlt sich verletzt von der emotionalen Teilnahmslosigkeit. Während des Frühstücks erhalten sie eine Einladung zu einem Abendessen bei Alonzo. Mittags fahren sie mit dem Schlitten zum Gasthof „Zum Fürsten Bismarck“. Unterwegs kommen sie am Grab des Chinesen vorbei. Innstetten erzählt, dieser sei mit einem reichen Kaufmann nach Kessin gekommen und habe auf einer Hochzeitsfeier in seinem Haus mit der Nichte des Kaufmanns getanzt. Dann verschwand die Nichte urplötzlich und zwei Wochen später starb der Chinese.
Kapitel 11
Das Paar kommt im Gasthof an. Der Besitzer Golchowski setzt sich nach dem Essen zu den beiden und sie plaudern über die Leute in der Stadt. Als der Schnellzug durch den Ort kommt, schaut Effi im sehnsüchtig nach. Er fährt auch nach Hohen-Cremmen. Später fahren sie zu Alonzo zum Abendessen. Der Pastor der Stadt Lindequist, Frau Trippel und deren Tochter Marietta Trippelli sind auch da. Marietta ist Sängerin auf der Durchreise nach Russland. Sie Sängerin trägt Lieder vor, über die sie auch zum Thema Geister kommen. Marietta hält den Chinesen für einen Verehrer, nicht für einen Geist.
Kapitel 12
Effi bewundert die freie, offene Lebenseinstellung von Marietta, die sich sehr von der Norm unterscheidet. Die nächste Zeit vergeht ohne besondere Ereignisse. Silvester schreibt Effi einen Brief an ihre Mutter. Sie berichtet von ihrer Schwangerschaft. Das Kind komme im Juli. Sie freue sich über das Kind und hoffe auf mehr Abwechslung und weniger Einsamkeit. Sie berichtet auch von dem Chinesen und der Erscheinung am Bett. Nach der Geburt möchte sie gerne die Eltern besuchen und nicht wie üblich deren Besuch empfangen, um die Stadt mal verlassen zu können und um den Geistern zu entschwinden.
Kapitel 13
Der Winter vergeht ohne große Ereignisse. Dank Alonzo hat Effi etwas Ansprache und die Langeweile ist erträglicher. Die Ehe findet Effi nicht zärtlich genug. Sie vermisst auch Anerkennung. Ein Neubürger, Major Crampas, zieht mit seiner Frau und seinen Kindern in die Stadt. Im Juni ist Effi hochschwanger. Sie trifft bei einem Spaziergang auf Roswitha. Diese berichtet, sie sei die Dienerin einer verstorbenen Frau gewesen und habe nun keine Arbeit und damit kein Geld mehr. Effi hat Mitleid und stellt Roswitha ein. Diese ist glücklich und dankbar.
Kapitel 14
Roswitha ist katholisch und Effi freut sich darüber. Sie selbst ist protestantisch und hofft, dass die katholische Roswitha die Geister noch besser vertreiben kann. Effi entbindet ihre Tochter, Annie, am 3. Juli. Am 15. August wird Annie getauft. Zur anschließenden Feier gibt es ein großes Fest mit dem Adel der Nachbarschaft. Beim Festmahl sitzt Effi neben Major Crampas, der ihr schmeichelt und ihre Einstellung teilt, Alonzo sei der einzige normale Mensch in Kessin. Am Tag nach der Taufe bricht Effi zum Sommerurlaub nach Hohen-Cremmen auf.
Kapitel 15
Effi genießt die Wochen bei ihren Eltern. Sie spielt und spricht viel mit ihren Freundinnen. Effis Vater ist der Meinung Innstetten sei nicht zärtlich genug zu ihr. Er ist auch nicht begeistert, dass der Baron sie nicht in den Urlaub begleitet hat. Effi versucht zwar ihn zu beruhigen, aber es gelingt ihr nicht. Ende September kehrt Effi zurück nach Kessin. Sie fühlt sich dort erwachsener. Auch ihr Mann nimmt sie eines Tages beim Frühstück verführerisch war, was Effi gefällt. Sie bemängelt jedoch, dass er nicht mit nach Hohen-Cremmen gefahren sei und es zu wenig Zärtlichkeit in der Beziehung gäbe. Es erscheint Major Crampas und setzt sich zu dem Paar. Sie unterhalten sich, bis Effi zu ihrem Kind geht.
Kapitel 16
Major Crampas kommt fortan öfter zu Besuch. Er geht mit dem Paar ausreiten. Bei den Gesprächen werden Unterschiede zwischen Innstetten und Crampas deutlich. Crampas möchte auf verbotene Robbenjagd gehen und zeigt sich abenteuerlustig. Innstetten kritisiert diese Verhalten als Disziplinlosigkeit und meint, jedes Verbrechen würde sich irgendwann rächen. Aufgrund des Wahlkampfs kann Innstetten ab Mitte Oktober nicht mehr mitreiten. Effi und der Major treffen sich allein. Sie reden über Geistergeschichten. Laut Crampas hätte Innstetten schon immer Geistergeschichten erzählt. Seiner Meinung nach um Aufmerksamkeit zu erregen und um Effi in Angst zu versetzen, um sie so zu erziehen.
Kapitel 17
Da das Wetter bald schlechter wird, verabreden sich alle zu einem letzten Ausritt. Innstetten muss kurz vorher dennoch absagen, nur der Kutscher und Rollo begleiten die beiden. Major Crampas erzählt von Liebesgedichten und einer heimlichen Beziehung zwischen Königin und Ritter. Effi erkennt darin das umgarnende Verhalten und findet es unangemessen. Sie möchte ihrem Ehemann von diesem Verhalten berichten. Der Major weist sie aber daraufhin, dass er ihr nicht glauben könnte und bereits eine heimliche Beziehung unterstellen könnte. Effi berichtet ihrem Mann deshalb nichts.
Kapitel 18
Das schlechte Wetter beendet die gemeinsamen Ausritte. Effi ist froh darüber, vor den Verführungen des Majors damit sicher zu sein. Die Frau des Majors ahnt, dass Crampas Effi umgarnt. Innstetten erkennt ebenfalls die Wirkung Crampas auf Frauen, aber auch dessen Unzuverlässigkeit. Es ist Weihnachten. Effi erhält keine Karte vom Major und ist gleichermaßen erfreut und enttäuscht darüber. Bei einem Treffen in der Oberförsterei nach Weihnachten, wirft ihr eine Adlige (Sidonie von Grasenabb) vor, sie sei schlecht erzogen. Crampas ist auch anwesend. Effi versucht ihn abzuwehren.
Kapitel 19
Die Feier geht mit einem Festmahl weiter. Sidonie lästert über den Oberförster und seine Töchter. Am Ende des Essens wird gemeinschaftlich über andere Religionen gelästert und man stimmt gemeinsam die Nationalhymne an. Innstetten ist unpatriotisch und davon nicht begeistert. Bei der anschließenden Fahrt mit Schlitten und Kutschen nach Hause kommt es durch den Ausfall eines Kutschers und weitere Umstände dazu, dass Effi mit Crampas fährt. Dieser nutzt ein dunkles Waldstück, um Effis Hand zu küssen. Effi wird beinahe ohnmächtig und nimmt erst wieder bewusst wahr, als der Schlitten ihr Haus erreicht.
Kapitel 20
Der Schlitten kommt zu Hause an und Innstetten bemerkt etwas. Er spricht am nächsten Tag mit Effi. Diese verteidigt den Major und reagiert beschwichtigend. Auf dem Silvesterball wird sie von einer anderen Adeligen ermahnt standhaft zu bleiben. Am 5. Januar erhalten die Bewohner Kessins die Nachricht, dass das Kriegsministerium Husarenschwadronen nach Kessin verlegen möchte. Die Bürger der Stadt wehren sich dagegen. Effi hatte auch in Hohen-Cremmen Husaren und bekommt wieder Heimweh. Diesmal wird sie darüber kränklich. Der Arzt rät zu Spaziergängen, bei welchen sie sich dann mit dem Major trifft. Eine Affäre ist entstanden. Einige Wochen später ist Crampas in Stettin. Innstetten reist hingegen, ohne Effi einen Grund zu nennen, nach Berlin.
Kapitel 21
Crampas ist vor Innstetten zurück und trifft sich mit Effi. Effi führt ein Gespräch mit Roswitha und erfährt, dass diese als junges, unverheiratetes Mädchen schwanger war. Die Eltern waren darüber sehr erbost und man habe ihr das Kind weggenommen. Roswitha nimmt an, es sei tot. Dann kehrt auch Innstetten zurück. Die ganze Bevölkerung grübelt, was er in Berlin zu erledigen hatte. Innstetten berichtet, er habe auf der Reise den Vetter von Effi getroffen. Dieser meinte, er habe ihm Effi weggenommen. Der Baron erzählt seiner Frau, dass er zum Ministerialrat befördert worden sei und die Familie nach Berlin ziehen müsse. Effi freut sich darüber. Sie möchte aus Kessin weg und ist erleichtert über das damit verbundenen Ende ihrer Affäre.
Kapitel 22
Effi ist bereit Kessin zu verlassen. Ihr Mann möchte, dass sie vorausfährt und eine Wohnung sucht. Effi möchte dies möglichst bald machen und nicht mehr zurückkehren. Innstetten geht dagegen davon aus, dass Effi nochmals zurückkommt. Effis Mutter schreibt, sie sei auch in Berlin und habe Zimmer für Effi zur Verfügung. Alonzo und Effi verabschieden sich persönlich und herzlich. Effi schreibt einen Brief an Major Crampas, in dem sie ihm mitteilt, dass sie nicht wiederkommt. Die Schuld der heimlichen Beziehung nimmt sie auf sich. Am nächsten Morgen reisen Annie und Effi mit Roswitha ab. Sie begegnen dabei Crampas und grüßen sich ein letztes Mal.
Kapitel 23
Die Reisenden kommen in Berlin an und beziehen die Zimmer bei Effis Mutter. Bereits am nächsten Tag besichtigen sie ein Haus, das Effi sehr gefällt. Sie sehen sich zwar noch andere Häuser an, aber schließlich entscheidet sich Effi für dieses erste Haus. Effi wird wieder fröhlicher und erholt sich gut. Innstetten verlangt nach zwei Wochen Effis Rückkehr. Diese lässt sich von einem befreundeten Arzt decken und täuscht eine Krankheit vor. Bereits drei Wochen später soll Innstetten nachkommen. Effi freut sich auf ihr neues Haus und ein neues Leben. Sie zieht mit Annie in das neue Haus ein.
Kapitel 24
Innstetten kommt nach Berlin. Er findet das neue Haus wunderbar und beginnt mit der Arbeit als Ministerialrat. Das Ehepaar verbringt viel Zeit miteinander und Effi bemüht sich um eine zärtliche Beziehung. Auch Johanna kommt nach Roswitha mit nach Berlin. Mitte August macht die Familie Urlaub in Rügen. Effi hört hier von einer Stadt namens Crampas. Sie möchte weiter nach Dänemark. Dort wird der Urlaub für sie angenehmer. Zum Ende des Urlaubs fahren sie nach Hohen-Cremmen. Innstetten reist bereits zurück nach Berlin, während Effi noch eine Woche bleibt. Effi fühlt sich dort sehr wohl. Die Eltern von Effi sprechen über sie. Der Vater macht sich Sorgen. Er meint zu erkennen, dass Effi ihren Mann nicht liebt. Effis Mutter stimmt zu. Sie glaubt zudem, Effi verheimliche irgendetwas. Gleichwohl nimmt die Mutter wahr, dass Effi glücklicher zu sein scheint. Effi leidet unter ihrem schlechten Gewissen und hat große Angst, dass ihr Geheimnis bekannt wird. An ihrem Hochzeitstag reist sie zurück nach Berlin.
Kapitel 25
Es vergehen sieben Jahre. Effi lebt sich in Berlin sehr gut ein und wird zu einer angesehenen Frau in der Berliner Adelsgesellschaft. Da Effi nicht wieder schwanger wird, wird ihr eine Kur verordnet. Am 24. Juni soll sie diese in Schwalbach und in Ems antreten. Ziel ist eine weitere Schwangerschaft und die Geburt eines Sohnes. Innstetten möchte, dass sein Name weitergegeben wird. Beim Packen unterhält sich Effi erneut mit Roswitha über die damalige Schwangerschaft und den Verlust des Kindes. Roswitha habe dies noch nie gebeichtet. Sie sehe aber auch keine Notwendigkeit. Sie könne schließlich nichts dafür.
Kapitel 26
Effi hat fünf von sechs Kurwochen hinter sich. Kurz vor dem Ende der Kur verletzt sich Annie an der Stirn, als sie auf dem Weg aus der Schule nach Hause stürzt. Roswitha möchte Annie verbinden und sucht Verbandmaterial. Dabei bricht sie Effis Nähtisch auf. Sie holt Briefe, alte Blumensträuße und allerhand Dinge heraus, findet aber keinen Verband. Innstetten kommt nach der Arbeit nach Hause. Er findet Annies Wunde nicht dramatisch. Er meint, Annie sei wie ihre Mutter einfach zu wild. Er sieht die Briefe aus dem Nähtisch auf der Fensterbank liegen, sieht sie aber nicht näher an. Es gibt Essen.
Kapitel 27
Nach dem Essen nimmt Innstetten die Briefe an sich und mit in sein Arbeitszimmer. Er erkennt daran die damalige Beziehung zwischen Effi und Major Crampas. Er fordert seinen Arbeitskollegen Wüllersdorf an. Diesem erzählt er alles und bittet um Unterstützung beim Duell. Wüllersdorf ermahnt ihn. Die Beziehung sei verjährt und er solle sein Glück nicht aufs Spiel setzten. Innstetten fühlt sich zwar frei von Rachegedanken und spürt auch keinen Hass. Dennoch möchte er das für solche Fälle gesellschaftlich vorgesehene Duell durchführen. Wüllersdorf reist nach Kessin. Innstetten will am kommenden Tag folgen.
Kapitel 28
Innstetten kommt am Folgetag in Kessin an und erinnert sich an seine Ankunft nach der Hochzeitsreise. Er fühlt sich traurig. Er trifft sich mit Wüllersdorf im Hotel. Es hat sich in Kessin bereits herumgesprochen, dass Innstetten zum Duell gekommen ist. Ein Wagen bringt die beiden zu dem Strandabschnitt, an dem das Duell stattfinden soll. Wüllersdorf beschreibt während der Fahrt Crampas Reaktion auf die Duell-Nachricht. Nach einem kurzen Schreck sei dieser schnell wehmütig geworden und habe resigniert. Ein Freund namens „Buddenbrook“ soll sein Helfer beim Duell werden. Wüllersdorf hatte das Gefühl der Major Crampas hinge nicht an seinem Leben und gehe bereits von einer Niederlage aus. Es kommt zum Duell. Beide Duellanten schießen. Crampas wird getroffen und stirbt. Seine letzten Worte waren „Wollen Sie...“.
Kapitel 29
Innstetten zweifelt auf dem Rückweg nach Berlin, ob das Duell eine gute Idee war. Wieder zu Hause beauftragt er Johanna Annie mitzuteilen, dass diese nun ohne Mutter aufwachsen muss. Johanna freut sich darüber, diese Aufgabe erhalten zu haben. Sie fühlt sich dadurch besser angesehen als Roswitha. Johanna und Roswitha streiten über die Notwendigkeit des Duells. Roswitha empfindet es als sinnlos, während Johanna es als notwendig ansieht. Roswitha wirft Johann im Streit vor in Innstetten verliebt zu sein. Johanna lacht darüber und beendet schnell das Gespräch. Innstetten erfährt von Wüllersdorf, dass Alonzo völlig aufgelöst war, als er von der heimlichen Affäre Effis erfuhr. Die Reaktion der Familie Crampas auf den Tod des Majors möchte er nicht schildern.
Kapitel 30
Effi ist nach wie vor auf Kur und wundert sich über das Ausbleiben von Briefen ihres Mannes. Sie hat vom Duell noch nichts erfahren. Während sie mit ihrer Begleiterin Frau Zwicker beim Frühstück sitzt, unterhalten sie sich über Bedienstete und kommen auf Johanna zu sprechen. Effi erwähnt deren schönes Haar und Frau Zwicker weist darauf hin, dass Bedienstete nicht zu hübsch sein sollten. So käme es allzu schnell zu Affären mit dem Hausherrn. Es erscheint ein Postbote und bringt ein Einschreiben für Effi. Der Brief ist von Effis Mutter. Effi holt Geldscheine und einen Brief aus dem Kuvert. Sie liest nur wenige Zeilen. Dann wird sie blass im Gesicht. Sie trinkt noch ein Glas Wasser und geht dann auf ihr Zimmer. Dort fällt sie in Ohnmacht.
Kapitel 31
Effis erwacht aus ihrer Ohnmacht. Es dauert lange, bis sie sich beruhigt hat. Ihre Eltern haben ihr geschrieben, dass Major Crampas tot sei. Sie könne daher weder in ihr Zuhause nach Berlin zurück noch in das Elternhaus nach Hohen-Cremmen. Die Scheidung soll in wenigen Wochen ausgesprochen werden. Das Erziehungsrecht über Annie wurde ihr abgesprochen. Effi liest nun den Brief weiter. Die Eltern würden sie finanziell unterstützen. Sie solle sich eine Wohnung in Berlin suchen. Sie werde jedoch vom Adel ausgeschlossen in Einsamkeit leben müssen. Auch sie als Eltern können sie nicht aufnehmen, da sie sonst selbst zu Ausgeschlossenen werden würden. Zudem verurteilen auch sie Effis handeln und möchten ein Zeichen setzten. Sie werden ihr jedoch regelmäßig Geld senden und lieben sie selbstverständlich immer noch. Effi beginnt zu packen und möchte noch am selben Tag Ems verlassen.
Kapitel 32
Effi verlässt Ems und fährt nach Berlin. Sie nimmt sich zunächst ein Zimmer in einer Pension und bezieht später eine kleine Wohnung. Roswitha bleibt Effi treu und zieht einige Zeit später zu ihr. Auch aus Dankbarkeit für die Hilfe in Kessin. Einzelne Freunde halten weiter Kontakt zu ihr. Unter anderem der Arzt Doktor Rummschüttel. Es vergehen drei Jahre und Effi wird immer häufiger krank. Sie wünscht sich immer mehr Annie wiederzusehen. Die Frau des Ministers möchte für Effi und Annie ein Treffen arrangieren. Sie möchte mit Innstetten reden und um sein Einverständnis werben.
Kapitel 33
Das Arrangieren eines Treffens hat geklappt. Annie besucht Effi. Das Treffen verläuft für Effi katastrophal. Während Effi sich sichtlich freut Annie wiederzusehen, ist Annie sehr zurückhaltend. Sie weicht der Mutter aus, wirkt distanziert und antwortet nur sehr knapp auf deren Fragen. Effi fragt Annie, ob sie wiederkommen will und was sie dann alles machen wollen. Annie antwortet jedoch immer gleich passiv und unverbindlich, sodass Effi sie zurück zur vor dem Haus wartenden Johanna schickt. Roswitha bringt Annie nach draußen und Effi ist allein. Sie entwickelt Hassgefühle gegen ihren Mann und ihre Tochter und verachtet die gesellschaftlichen Zwänge. Roswitha findet sie ohnmächtig vor.
Kapitel 34
Nach der Ohnmacht ist Doktor Rummschüttel für Effi da. Er nimmt eine beginnenden Nervenkrankheit an. Er schreibt einen Brief an Effis Eltern. Effi leide vor allem unter der Einsamkeit. Er bittet darum, dass die Eltern sie nicht länger zurückweisen. Andernfalls sehe er schwarz für Effis Gesundheit. Die Eltern erhalten diesen Brief und sprechen darüber. Der Vater war ursprünglich für die Verbannung, erachte sie nun aber nicht mehr als sinnvoll. Die Mutter hätte Effi zwar gerne wieder im Haus, sehe eine Strafe für das Verhalten aber auch als wichtig an. Die Eltern entscheiden zum Wohle Effis und gewähren ihr Zutritt. Bald darauf zeiht sie mit Roswitha in die obere Etage ihres Elternhauses ein. Effis Zustand bessert sich durch die Fürsorglichkeit der Eltern etwas. Die grundlegende Kränklichkeit aber bleibt. Effi hilft viel im Haushalt, betätigt sich künstlerisch und sieht sich lange die Natur an. Zu Jahnke, den Vater ihrer Zwillings-Freundinnen, und Pfarrer Niemeyer kann sie wieder eine gute Beziehung aufbauen. Letzteren fragt sie nach einem Spaziergang, ob sie nach ihrem Tod in den Himmel kommen werde.
Kapitel 35
Effi leidet im Mai unter einer schweren Erkältung. Sie verliert Gewicht, ist reizbar, bekommt Ausschlag und hat hohes Fieber. Eine angeratene Kur durch den Arzt lehnt Effi ab. Sie erholt sich wieder. Effi unternimmt viele Spaziergänge und sitzt oft gedankenverloren in der Natur. Die Eltern und Roswitha machen sich dabei Gedanken um ihre Sicherheit und Roswitha bittet Innstetten um den Hund Rollo. Innstetten erhält den Brief. Er ist selbst freudlos geworden und sieht keinen Sinn mehr in seinem Karrierestreben, seit er den Tod Crampas gesehen hat. Der Brief erinnert ihn an bessere Zeiten. Er erinnert sich glücklich gewesen zu sein und dies aufs Spiel setzt zu haben. Sein Freund Wüllersdorf kommt und Innstetten teilt ihm seine Gedanken mit. Auch Johanna, die stets versuche adelig zu sein, nerve ihn.
Kapitel 36
Effi unternimmt nun lange Spaziergänge mit Rollo. Sie fühlt sich mit ihm zum ersten Mal seit langem wieder glücklich. Bei den Spaziergängen denkt sie über den Himmel und den Tod nach. Sie hat keine Angst vorm Sterben. Effi wird erneut schwer krank. Während ihrer Krankheit teilt sie mit, dass sie für sich im Reinen mit der Welt sei. Sie gäbe nun auch Innstetten keine Schuld mehr, sondern erkenne ihre alleinige Schule an den Entwicklungen an. Effi stirbt im September. Rollo leidet unter ihrem Tod sehr. Effis Mutter fragt sich, welche Mitschuld sie und ihr Mann am Tod Effis tragen. Effis Vater möchte darüber nicht nachdenken.