Drama: Die Weber (1892)
Autor/in: Gerhart HauptmannEpoche: Naturalismus
Die nachfolgende Inhaltsangabe und Aktzusammenfassung bezieht sich auf Gerhart Hauptmanns Drama „Die Weber“. Es wurde je Akt eine kurze Zusammenfassung erstellt.
Die nachfolgende Inhaltsangabe und Aktzusammenfassung bezieht sich auf Gerhart Hauptmanns Drama „Die Weber“. Es wurde je Akt eine kurze Zusammenfassung erstellt.
Inhaltsangabe/Zusammenfassung
Das Drama „Die Weber“ von Gerhart Johann Robert Hauptmann wurde im Jahr 1892 veröffentlicht. Damals durfte das Stück aber noch nicht aufgeführt werden, da man fürchtete, dass Zuschauer zur Nachahmung des Aufstandes animiert werden könnten. So dauerte es knapp zwei Jahre bis zur Uraufführung in Berlin. Thema des Stücks sind die Ausbeutung und die unmenschlichen Lebensbedingungen, die in Folge des Industriekapitalismus entstanden. Die Handlung bezieht sich auf den Aufstand der schlesischen Textilweber im Juni 1844 und bleibt - bis auf den Schluss - nahe an den historischen Begebenheiten. Daher wird der 1862 geborene Gerhart Hauptmann zu den Repräsentanten des Naturalismus gezählt. Die Handlung spielt an den Orten Peterswaldau, Kaschbach und Langenbielau.
Erster Akt
Zweiter Akt
Dritter Akt
Vierter Akt
Fünfter Akt
Die Weber in der Fabrik in Peterswaldau schuften unter menschenunwürdigen Bedingungen. Immer wenn die Arbeiter ihre Ware abliefern, prüft der Expedient Pfeifer gründlich die Ergebnisse der Arbeit und entscheidet über die Entlohnung. Als er die Qualität der Ware beanstandet, bitten ihn die Arbeiter vergeblich um einen Lohnvorschuss. Der junge Weber Bäcker kritisiert seinen Lohn als viel zu niedrig. Daraufhin ruft der Expedient den Chef. Fabrikant Dreißiger tritt auf und wird von Bäcker mit Vorwürfen konfrontiert. Der Chef reagiert empört und erklärt Bäcker, dass er gekündigt sei. Während sich die beiden ein Wortgefecht liefern, bricht ein achtjähriger Junge zusammen. Dreißiger behauptet, dass dies nicht an der Weberei liegt, sondern an der Arbeit, die der Junge zu Hause leistet. Überhaupt tue er doch alles für seine Arbeiter, behauptet der Fabrikant. Er lehnt es ab, dem Jungen etwas zu Essen zu geben, als dieser wieder zu Bewusstsein kommt. Der Belegschaft erklärt Dreißiger, dass er weitere Arbeitskräfte einstellen wolle und er daher nun weniger Lohn zählen könne. Die Weber sind entsetzt.
Die Familie des alten Webers Baumert ist im Haus des Angestellten Ansorge in Kaschbach untergebracht. Baumerts Ehefrau, die Kinder und Enkel leiden unter der extremen Armut. Baumert kehrt zusammen mit Jäger heim, der gerade seinen Militärdienst geleistet hat. Er hat Branntwein dabei und ist schockiert, als er von der Ausbeutung der Weber erfährt. Überzeugt, dass die Herrschaft vom Volk ausgehen muss, trägt er das Schmählied gegen die Ausbeuter vor. Darin werden die elenden Arbeitsbedingungen anprangert. Dieses Lied habe er gemeinsam mit Bäcker gesungen, nachdem er einen Beamten zusammengeschlagen habe.
In einer Kneipe kommt Wirt Welzel mit Schreiner Wiegand und einigen Reisenden ins Gespräch. Man wundert sich über die teuren Begräbnisse in Peterswaldau während der letzten Zeit. Als nächstes erscheinen Lumpensammler Hornig sowie Baumert und Ansorge. Hornig wirft Wiegand vor, geschäftlich von den Begräbnissen zu profitieren. Die Weber Jäger, Bäcker, weitere Arbeiter und Bauern treffen in der Kneipe ein. Die Weber werfen auch den Feudalherren Ausbeutung vor. Die Landbesitzer widersprechen und behaupten, die Weber seien so arm, weil sie zu faul seien. Als Polizist Kutsch das Wirtshaus betritt, wird er vom Schmied Wittig sowie den Webern Jäger und Bäcker verbal attackiert. Die Weber halten Wittig davon ab, den Polizisten auch physisch anzugreifen. Kutsch verkündet nun, dass das Weberlied ab sofort verboten ist. Unbeeindruckt von dieser Warnung, stimmen die Weber das Spottlied an und marschieren zum Haus des Fabrikanten Dreißiger.
Dreißiger hört den Protestmarsch der Weber von seinem Wohnzimmer aus. Dort sitzt er mit seiner Frau, dem Pastor Kittelhaus und Hauslehrer Weinhold. Als dieser Sympathie für die Weber äußert, wird er von Dreißiger zurechtgewiesen. Der Lehrer kündigt seinen Job und verlässt das Haus. Dreißiger erfährt, dass Jäger gefangen genommen wurde. Darüber informiert der Fabrikant den Polizeichef, der nun in seinem Haus erschienen ist. Jäger weigert sich, dem Polizeichef seinen Namen zu nennen. Daraufhin führt die Polizei ihn ab. Aber mit Hilfe der übrigen Weber gelingt es Jäger, sich zu befreien. Als Pfeifer diese Nachricht Dreißiger übermittelt, reagiert der Fabrikant mit Schrecken. Der Pastor bietet sich als Vermittler an. Aber dieser Versuch bleibt erfolglos. Die Weber fordern, dass Pfeifer sich ihnen stellt. Doch der Expedient weigert sich. Daraufhin stürmen die Weber das Haus. Dreißiger und seiner Frau gelingt es gerade noch, durch den Hinterausgang zu fliehen. Sein Haus wird nun von den Webern besetzt, geplündert und verwüstet. Ihren Aufstand wollen die Weber fortsetzen, indem sie das Haus des Unternehmers Dittrich stürmen.
Der fromme Hilse beginnt in seinem Haus in Langenbielau mit dem Weben. Da tritt Lumpensammler Hornig auf und berichtet vom Weberaufstand. Hilse missbilligt diesen Aufstand, da er sich zu dem Beruf des Webers berufen fühlt. Er reagiert entsetzt, als er erfährt, dass seine Enkelin Mielchen nach der Abgabe der Ware einen silbernen Löffel gestohlen hat, der vor dem Haus der Dreißigers lag. Die rebellierenden Weber sind nun auf dem Weg nach Langenbielau und werden von Soldaten gejagt. Hilses Schwiegertochter Luise sympathisiert mit den Aufständischen, da sie unter der Armut und Unterdrückung besonders zu leiden hat. Sie hält ihren Mann Gottlieb und ihren Schwiegervater für Feiglinge. Die Weber belagern Dittrichs Haus. Erfolglos bietet dieser einen Friedenspakt an. Unbeirrt wollen die Weber das Haus Dittrichs mit seinen mechanischen Webstühlen zerstören. Jäger und Bäcker versuchen vergeblich, Hilse zum Mitmachen zu überreden. Die Soldaten planen unterdessen den Angriff. In Sorge um seine Frau entschließt sich Gottlieb nun doch, die Weber zu unterstützen, bewaffnet sich mit einer Axt und verlässt das Haus. In der Überzeugung, an den Webstuhl zu gehören, bleibt Hilse im Haus zurück. Die Nachbarn warnen ihn vor den Angriffen durch die Soldaten. Da der alte Hilse am Webstuhl sitzen bleibt, wird er von einer Kugel getroffen. Den Webern gelingt es, die Soldaten aus dem Dorf zu vertreiben.