Inhaltsangabe, Analyse und Interpretation
Der Zeitungsartikel „Die Sprache ist eine Waffe“ von Wolf Schneider aus der Online Ausgabe der„ Zeit“, veröffentlicht im Jahre 2012, thematisiert den Umgang und die Entwicklung der Sprache. Schneider erörtert Entwicklungen in der deutschen Sprache, die aus seiner Sicht problematisch sind und einen schlechten Einfluss auf das Deutsche haben. Deshalb fordert er zu pfleglichen Umgang mit der Sprache.
Der Zeitungsartikel lässt sich in zwei Sinnabschnitte gliedern. Im ersten Abschnitt (Z. 1-33) erläutert Wolf Schneider, die Bedeutung und Leistung der Sprache.
Im zweiten Abschnitt (Z. 34-96) befasst sich der Autor mit den Gegenläufigen Tendenzen der Gegenwartssprache.
Die Sprache prägt nach Schneider unsere Sicht auf die Welt, unsere Wahrnehmung und unser Denken, wie wir Menschen etwas benennen, sei wichtiger als wie es tatsächlich ist (Z. 1-9).
Um diese These zu stützen und die Wichtigkeit der Sprache für den Menschen hervorzuheben, zitiert Schneider Nietzsche, der die Sprache ein „Bretterwerk“ (Z. 16) genannt hat, an das sich die Menschen klammerten. Schneider behauptet, dass die Sprache uns vererbt werde (Z. 29ff.), denn in ihr seien alle Erfahrungen und Werte unserer Vorfahren aufbewahrt, insofern verfügten wir über ein heiliges Erbe. Als solch ein Erbe muss die Sprache laut Schneider gepflegt und geschützt werden:„ Diese schillernde, grandiose Erbe zu vergeuden oder gar zu verhunzen ist die größte Torheit, die wir begehen können“ (Z. 33).
Wolf Schneider stellt die These auf, dass es Vier Entwicklungen gäbe, die zum Verfall der Sprache führen. Als erste Entwicklung erläutert Schneider den falschen Wortgebrauch (Z. 37). Außerdem verdeutlicht er, dass die Jugendlichen keine Bücher mehr lesen (Z. 49). Die zweite Entwicklung sieht er in der internet-Kommunikation, die sich dem mündlichen Sprechen angenähert habe (Z. 64).
Die dritte Entwicklung, die Schneider verdeutlicht, ist der noch anhaltende Siegeszug der Anglizismen (Z. 77f.). Er Kritisiert die Menschen, die sich für die Muttersprache schämen (Z. 80).
Im „Kiezdeutsch“ sieht er die vierte bedrohliche Entwicklung, da diese „Stummelsprache“ schon gelobt und als Vorbild hingestellt werde, sodass die Sprecher nicht mehr angehalten würden, sich am Hochdeutschen zu orientieren (Z. 98f.).
Den möglichen Einwand, dass Sprache sich aus sich selbst heraus entwickele, hält Schneider für unberechtigt. Schließlich werde der Sprachgebrauch von Sprechern bestimmt.
Zum Schluss ruft Schneider mit einem Zitat von Tucholsky dazu auf, sich gegen die aufgeführten Entwicklungen zu stellen (Z. 97).
Im Zeitungsartikel werden folgende Stilmittel deutlich: Der Autor verwendet die rhetorische Frage„ Finden wir Sie etwa in der Natur?“ (Z. 10). Die rhetorische Frage beziehen den Leser direkt mit ein, die Antworten werden implizit als eindeutig im Sinne des Autors vorausgesetzt.
Außerdem beschreibt Schneider die deutsche Sprache so, als ob diese eine höhere Macht und verehrungswürdig sei. Dazu werden folgende Beispiele deutlich:„ Macht der Sprecher“ (Z. 20) oder „heilig“ (Z. 22).
Die Sprache des Autors ist Verständlich, da er die Rezipienten direkt anspricht, dadurch fühlt sich der Rezipient Verbündet mit dem Autor und kann die Argumentation nachvollziehen (Z. 1).
Zusammenfassend kann man sagen, dass Schneider aktuelle Entwicklungen erörtert, in der deutschen Sprache der Gegenwart, in der er eine Bedrohung und Gefährdung sieht. Zudem appelliert Schneider an die Gesellschaft, diesen Entwicklungen entgegenzutreten und die Sprache zu bewahren.