Inhaltsangabe, Gedicht-Analyse und Interpretation
In dem Gedicht „In einer großen Stadt“ von Detlev von Liliencron, geht es um das lyrisches Ich, welches die Schnelllebigkeit und Traurigkeit im „Meer der Stadt“ (V.1) beschreibt.
Das Gedicht hat 3 Strophen à 4 Verse und es liegen keine Reime vor. In der ersten Strophe geht es darum, dass die Augenblicke zu schnell vorbei ziehen und jeder geht unachtsam an jedem vorbei. In der zweiten Strophe wird vom „Meer des Nichts“ geschrieben und auch wieder über die Schnelllebigkeit, auch beim Tod. In der letzten Strophe geht es um die Trauer der Stadt, wie in Strophe zwei.
Der Dichter benutzt verschiedene Stilmittel, wie zum Beispiel Metaphern1 „ Meer der Stadt „(V.1) und „Meer des Nichts“ (V.5). Diese Metaphern veranschaulichen die Situation und die bildliche Vorstellung, die Stadt besteht aus so vielen Menschen, die einfach nur vorbeiziehen und mit der Masse mitziehen.
Mit dem Vers „ Bald der, bald jener, einer nach dem andern.“ (V.2/V.6) hat Detlev von Liliencron einen Klimax2 eingebaut, es liegt eine Steigerung vor. Erst wird von jemand speziellem geredet, „der“ und dann von jedem. Keiner entkommt der Masse, jeder ist ein Teil davon und gehört zu dem beschriebenen „Nichts“. Dies beschreibt auch die Metapher „Leichenzug“ (V. 9), die Menschen wandern einfach mit der Masse mit und leben nicht individuell sondern ziehen nur vorbei.
Am Ende jeder Strophe steht der Refrain: „ Der Orgeldreher dreht sein Lied.“
Dies hat die Wirkung, dass alles weiter geht und egal, was passiert, es ist immer wieder gleich, es ist immer wieder der selbe Kreislauf.
Die Wiederholung „vorüber“ (V.1/V.5) taucht mehrmals im Gedicht auf und macht deutlich, dass alles vorbei zieht und zur Vergangenheit gehört, bis der selbe Alltag wieder kehrt.
Die Stilmittel und die Wortwahl lassen das Gedicht traurig und depressiv wirken. Auch hier geht es mehr um die Menschen, die in der Stadt leben, als um die Stadt selbst. Dieser Aspekt lässt sich auch bei anderen Stadtgedichten feststellen (Beispiel, Tucholsky).
Es gibt so viele Blicke und man nimmt sie nicht wahr (V.3/7/11).
Ich finde dieses Gedicht sehr erdrückend und traurig, in der Stadt herrscht kein aktives Leben. Die Dinge passieren und man nimmt sie nicht wahr.