Gedicht: Der Zauberberg (1924)
Autor/in: Thomas MannEpoche: Neuromantik
Die nachfolgende Inhaltsangabe und Kapitelzusammenfassung bezieht sich auf Thomas Manns Buch „Der Zauberberg“. Es wurde je Kapitel eine kurze Zusammenfassung erstellt.
Die nachfolgende Inhaltsangabe und Kapitelzusammenfassung bezieht sich auf Thomas Manns Buch „Der Zauberberg“. Es wurde je Kapitel eine kurze Zusammenfassung erstellt.
Inhaltsangabe/Zusammenfassung
Der Roman „Der Zauberberg“ ist im Jahr 1924 erschienen und gilt als wohl bedeutendstes Werk Thomas Manns, eines der größten deutschen Schriftsteller.
Das „Lebensbuch“, wie es der Autor selbst bezeichnet, versucht nichts Geringeres, als die Zeit zu erzählen. Dabei ist die Handlung um den Protagonisten Hans Castorp zu Anfang des 20. Jahrhunderts angesiedelt und mündet in den Ersten Weltkrieg. Inspiration fand Mann durch die Verhältnisse in einem Davoser Sanatorium, das seine Frau Katia im Jahr 1912 für mehrere Monate besuchte. In der Weimarer Republik löste das Jahrhundertwerk sofort ein erhebliches Echo aus. Schon nach vier Jahren umfasste die Auflage 100.000 Exemplare. Mittlerweile ist „Der Zauberberg“ in 27 Sprachen übersetzt. Doch auch Ärgernis rief das Buch bei einigen Zeitgenossen hervor, die sich in verschiedenen Figuren der Sanatoriumsgesellschaft als Karikaturen wiederfanden, darunter der Schriftsteller Gerhart Hauptmann. Die Nationalsozialisten verunglimpften den Roman zwar, setzen ihn jedoch nicht auf die schwarze Liste.
Für viele, darunter der einflussreiche Kritiker Marcel Reich-Ranicki, stellt der Klassiker der modernen Literatur zugleich einen der besten deutschen Romane dar.
Der junge Hans Castorp besucht seinen Vetter Joachim Ziemßen für drei Wochen im Sanatorium „Berghof“ im Schweizer Davos. Dort ist Joachim schon seit einem halben Jahr in Behandlung. Er berichtet Hans von den Gepflogenheiten der Klinik und von einigen ihrer Besucher. Gleichzeitig schildert er, dass die Zeitrechnung anders funktioniere, drei Wochen seien wie ein Tag. Hans bezieht ein schönes Zimmer Nr. 34 im Sanatorium und begibt sich mit dem Vetter zum Abendessen im Restaurant. Er beobachtet eine lesende junge Dame, die schon seit dem Mädchenalter nicht mehr außerhalb von Sanatorien lebt. Auch Dr. Krokowski begegnet ihm, ein Arzt, der sich laut Joachim auf sogenannte Seelenzergliederung spezialisiert hat. Während Hans immer wieder von Lachanfällen über Joachims Erzählungen geschüttelt wird, ist ihm dennoch kalt und heiß zugleich. Die erste Nacht verbringt er mit kuriosen Träumen, in denen alle Personen und Erzählungen des Sanatoriums teils betrübend, teils skurril ineinander verflochten sind.
Hans Castorp ist ein einfacher junger Mann aus Hamburg. Soeben erst hat er sein Examen zum Ingenieur bestanden. Er beabsichtigt, in der Fabrikwerft Tunder & Wilms sein Berufsleben zu beginnen. Vorher begibt er sich jedoch von seiner Geburtsstadt Hamburg aus in das internationale Sanatorium „Berghof“ im schweizerischen Davos, um seinen Vetter Joachim Ziemßen zu besuchen. Drei Wochen plant Hans dortzubleiben. Er misst der Reise keine große Bedeutung bei, sondern hängt während der steilen Fahrt eher seinem kurzzeitig unterbrochenen Alltag nach. Als er bei der kleinen Station Davos-Dorf in 1600 Metern Höhe ankommt, reißt sein Vetter ihn aus den Gedanken. Joachim ist etwa gleich alt, aber größer, kräftiger und eher dunkel. Bei der kurzen Fahrt mit dem Wagen zum Sanatorium beginnt er bereits, Hans verschiedene Begebenheiten aus dem Leben in der Klinik zu erzählen. Hans bemerkt irritiert, wie Joachim immer wieder von „wir hier oben“ spricht, wenn er sich auf das Sanatoriumsleben bezieht. Einige Anekdoten, etwa dass ein Arzt namens Krokowski der sogenannten Seelenzergliederung nachgehe oder dass die Leichen des Sanatoriums per Bobschlitten ins Tal gelangen, lassen Hans Tränen lachen.
Als Hans beim Eintreten keinerlei andere Gäste sieht, erfährt er von Joachim, dass diese sich wie stets nach dem Abendessen bei der Liegekur aufhalten. Das bringt ihn einem neuerlichen Lachanfall nahe. Doch zunächst beansprucht sein neues Zimmer im Sanatorium, in dem er die drei Wochen verbringen wird, seine Aufmerksamkeit. Außerdem fühlt Hans sich abgespannt durch die Reise, er friert und glüht zugleich. Joachim erzählt, dass kurz zuvor eine Amerikanerin in diesem Zimmer Nr. 34 gestorben sei. Es ist ein einladender Raum, dessen Balkon aufs Tal blickt. Joachim hat sogar einen selbstgepflückten Blumenstrauß aufgestellt. Als die beiden jungen Männer zum Abendessen ins zur Klinik gehörende Restaurant gehen, hört Hans ein Husten, dessen Klang ihn aufwühlt. Es gehört einem österreichischen Aristokraten, den Joachim als elegant und zum Herrenreiter geboren beschreibt.
Im Restaurant speisen eher Neuankömmlinge sowie Gäste mit besonderem Anlass. In der Nähe von Joachim und Hans sitzt eine etwa dreißigjährige lesende Dame, die durchweg mit einer Hand leicht auf den Tisch klopft. Joachim berichtet, dass sie seit ihrer Mädchenzeit im Sanatorium verweile und nie mehr wirklich in der Welt gelebt habe. Hans scherzt, dass Joachim dann vergleichsweise gar nicht so lange zu bleiben habe. Denn tatsächlich ist dem Vetter nach einem bereits halbjährigen Aufenthalt nun in Aussicht gestellt worden, mindestens ein weiteres halbes Jahr bleiben zu müssen. Während Hans gut isst, meint Joachim, es sei hier oben Brauch, sich über das Essen zu beschweren. Beide unterhalten sich angeregt und geraten wieder in Lachsalven, die Joachim mit immer neuen Geschichten befeuert, etwa von der ungebildeten Musikergattin aus Cannstatt, Frau Stöhr. Auf dem Rückweg zum Zimmer begegnet ihnen der kleine, korpulente und äußerst blasse Dr. Krokowski. Er ist etwa 35 Jahre alt, hat aber schone graue Haare in seinem Bart. Hans betont ihm gegenüber, völlig gesund zu sein und keine Behandlung zu brauchen. Das scheint den Arzt zu verstimmen. Im Schlaf träumt Hans wüst von all den Erzählungen aus dem Sanatorium.
Zwischen seinem fünften und siebten Lebensjahr sterben Hansens Eltern. Daraufhin lebt er bis zu dessen Tod erst bei seinem Großvater und anschließend bei seinem Großonkel, Konsul Tienappel. Sowohl der Vater als auch der Großvater sind einer Lungenentzündung erlegen. Hans Castorp wächst in wohlsituierten Verhältnissen auf, zeichnet sich jedoch eher durch Mittelmäßigkeit und einen Hang zum Träumen und Genießen aus als durch Ehrgeiz oder Tatendrang. Mit 23 schließt er sein Studium zum Schiffsbauingenieur ab und begibt sich auf ärztliches Anraten auf den dreiwöchigen Besuch im Hochgebirge zu seinem Vetter Joachim. Während Hans jedoch seit jeher eine weichliche Natur hat, ist der an sich robuste Joachim ernstlich lungenkrank. Dadurch hat Joachim seinen Traum von der Offizierslaufbahn vorerst aufgeben müssen.
Hans erinnert sich nur schwach an seine Eltern, denn beide sind im Abstand weniger Jahre verstorben. Als Hans fünf Jahre alt gewesen ist, erleidet seine Mutter eine tödliche Embolie. Sein ohnehin wenig robuster Vater kann den Tod der geliebten Frau kaum verschmerzen und erliegt anderthalb Jahre später, als Hans gerade sieben gewesen ist, einer Lungenentzündung. Deshalb lebt Hans fortan beim Großvater, dem Senator Hans Lorenz Castorp, in dessen gediegenem Anwesen. Ihm fühlt der Kleine sich verbundener als seinem Vater, schon allein aufgrund optischer Ähnlichkeiten zwischen dem Knaben und dem 75-jährigen Greis. Hans liebt es, sich von ihm die Taufschale zeigen zu lassen, mit der sowohl er als auch Vater und Großvater getauft worden sind. Im verehrten Großvater sieht der kleine Junge eher jene erhabene Figur, wie sie ein Porträt des Mannes zeigt. Der Alltagsmensch scheint im Vergleich dazu nur eine vorübergehende Stellvertretung darzustellen. Tatsächlich wirkt es auf Hans, als nehme der Großvater erst wieder seine wahre Position ein, als er schließlich kurze Zeit später nach dem Tod - ebenfalls durch Lungenentzündung - edel aufgebahrt liegt.
Nach dem Tod des Großvaters lebt Hans fortan in sehr guten Verhältnissen bei Konsul Tienappel, einem Onkel seiner Mutter. Der Onkel ist ebenfalls Witwer, hat aber zwei Söhne namens Peter und James sowie die zuverlässige Haushälterin Schalleen, die für Hans zum Mutterersatz wird. Eine weichliche Physis sowie blaue Augen, rotblonde Haare und eine sehr korrekte Ausstrahlung zeichnen Hans zu dieser Zeit aus. Sowohl in seinen Freizeitbeschäftigungen Rudern und Tennis als auch in schulischer Hinsicht ist er mittelmäßig. Das setzt sich im Studium zum Schiffsbauingenieur fort. Erst weiß Hans nicht, was er werden will, wählt dann aber einen Beruf, den er schätzenswert findet und sich vor allem ein gutes Einkommen erhofft. Denn der Onkel hat ihm früh klargemacht, dass er ordentlich verdienen muss, um vor den Leuten etwas zu gelten. Dennoch gibt sich Hans gern dem Träumen und Genießen, etwa von Zigarren, hin, wobei ihm die Arbeit oft in die Quere kommt. Als er 23 Jahre alt ist, erhält er aufgrund seiner schwächlichen Natur den ärztlichen Rat, sich im Hochgebirge zu kurieren. Der Onkel schickt ihn daher auf Besuch zu dem ernstlich kranken Joachim ins Sanatorium „Berghof“.
Hans erlebt seinen ersten Tag in der Klinik. Er verspürt ein gesteigertes Interesse für die Geschichten der anderen Gäste. Der Tagesablauf ist vor allem durch ausgedehnte Liegekuren auf dem Balkon sowie durch zahlreiche gemeinsame Mahlzeiten im Speisesaal gegliedert: Dort lernt Hans den Chefarzt Behrens kennen und beobachtet viele weitere Gäste. Vor allem die russische Dame mit dem französischen Namen Madame Chauchat fällt ihm durch lautes Türschlagen auf. Beim Spaziergang mit Joachim macht Hans die Bekanntschaft des italienischen Literaten Herrn Settembrini. Zunehmend fühlt Hans sich schlechter in dem Sanatorium. Als er hört, wie der unheilbar kranke Herr Albin von Selbstmord spricht, denkt Hans daran, abzureisen. Doch Joachim hält ihn ab. Settembrini hingegen bemerkt den Zustand des jungen Besuchers und rät ihm dringend, schnellstmöglich zurück nach Hamburg zu fahren. Doch diesmal wehrt Hans eindringlich ab.
Überaus müde beginnt Hans seinen ersten Tag im Sanatorium. Nachdem er sich einer ausgiebigen Morgentoilette gewidmet hat, begibt er sich auf den Balkon. Erstmals sieht er die Umgebung bei Tageslicht, unter anderem die gewundene Straße, die ihn am Abend zuvor den steilen Weg herauf gebracht hat. Im Garten beobachtet er eine südländisch wirkende alte Frau auf und ab gehen. Er macht sich kurzzeitig Gedanken über sie, wird dann aber durch Geräusche aus dem linken Nebenzimmer unterbrochen. Zunächst will er sich ihre Ursache nicht ganz eingestehen, doch dann bleibt ihm der unanständige Charakter des Kicherns und Polterns nebenan nicht verborgen. Es verfinstert Hans' Stimmung, dass seine Nachbarn - ein russisches Ehepaar, wie er von Joachim weiß - sich zur frühen Morgenstunde offensichtlich lautstark dem Liebesspiel hingeben, noch dazu als Kranke.
Als Joachim den Vetter zum Frühstück abholt, fragt ihn Hans sogleich nach der älteren Dame im Garten. Sie ist Mexikanerin und ihre beiden Söhne sind nacheinander schwerkrank ins Sanatorium gekommen. Seitdem sagt sie zu jedem, der ihr begegnet: tous les deux, alle beiden. Denn ansonsten spricht sie nur Spanisch. Im Frühstückssaal lernt Hans zunehmend mehr der Gäste kennen und erhält Einblick in die Gewohnheiten. Es gibt sieben große Tafeln, darunter einen guten sowie einen schlechten Russentisch. Das Essensangebot ist üppig, entsprechend reichlich speist Hans. Erneut wird er durch Lärm aus seinen Betrachtungen gerissen, diesmal von einer zuschlagenden Tür, einem Krach, den Hans mehr als alles andere verabscheut. Er sieht jedoch nicht, wer das Ärgernis verursacht hat. Als er mit Joachim den Speisesaal verlässt, trifft er auf Dr. Krokowski im Gefolge des Chefarztes, Hofrat Dr. Behrens. Beim Plaudern weist der Arzt auf Castorps grünliche Gesichtsfarbe hin und erklärt ihn für anämisch. Deshalb rät er Hans, den Tagesablauf genau so mitzumachen wie sein Vetter.
Auf einem Spaziergang stellt der begeisterte Raucher Hans fest, dass ihm seine Zigarre nicht schmeckt. Zudem ärgert ihn die ständige Hitze, die er im Gesicht spürt. Seine Verwirrung steigert sich noch, als eine Gruppe anderer Patienten an ihm vorbeiflaniert. Denn ein junges Mädchen mit dummem Blick pfeift ihn im Vorübergehen an. Joachim erklärt, es handele sich um Hermine Kleefeld und die Gruppe sei der sogenannte „Verein halbe Lunge“, weil alle Mitglieder per Pneumothorax behandelt werden. Sie hat also über ihre Lunge gepfiffen. Anlässlich dessen berichtet Joachim auch von der jungen Barbara Hujus: Als alberner Backfisch ist sie in die Klinik gekommen. Bald jedoch hat sich ihr Zustand so rapide verschlechtert, dass Joachim kurz nach seiner Ankunft im Sanatorium den Priester mit den Sterbesakramenten in ihr Zimmer gehen sieht. Er wird Zeuge, wie sich das junge Mädchen verzweifelt schreiend gegen das Todesurteil wehrt. Als ein Mann sich einmal ebenso gewehrt hat, soll Behrens zu ihm gesagt haben: Stellen Sie sich nicht so an. Das wendet Hans' Ärger in einen neuerlichen Lachanfall. Joachim hält ihn jedoch zur Mäßigung an, da plötzlich Herr Settembrini vor ihnen steht.
Es handelt sich um einen italienischen Literaten mittleren Alters. Er spricht vollendetes Deutsch ohne jeden Akzent. Settembrini zeigt sich beeindruckt von Hans' Schiffsbau-Studium. Auf dessen kurze Besuchszeit scheint er neidisch zu sein. Sie unterhalten sich lange, meist philosophiert der Italiener. Auch Hans bemüht sich, gehobener zu sprechen. Den kurzen Rückweg zur Klinik treten sie gemeinsam an. Währenddessen pfeift Settembrini schelmisch einem nicht einmal sonderlich hübschen jungen Mädchen nach. Über die Ärzteschaft hingegen äußert er sich bis zur Boshaftigkeit hin kritisch und hält Hans dazu an, ebenfalls über die Leute zu urteilen. Da Settembrini in eines der schlechteren Zimmer verschwindet, äußert Hans dem Vetter gegenüber die Vermutung, Settembrini habe kein Geld. Joachim bestätigt, dass dieser sich den Aufenthalt im Sanatorium nur eben so leisten kann. Er ist zwar nicht ernstlich krank, aber hartnäckig, sodass er seit Jahren immer wieder in die Klinik zurückkommen muss.
Zurück in Joachims Zimmer misst dieser seine Temperatur, wie es die Klinikordnung verlangt. Währenddessen gerät Hans in einen Rausch an Gedanken über das Wesen der Zeit. Er fühlt seinen Geist klar und scharf und debattiert erhitzt darüber, dass eine Zeitspanne wie etwa eine Minute ganz unterschiedlich lang dauere, je nachdem, wie sie sich anfühle. Joachim bemerkt die unverhältnismäßige Erregung des Vetters und glaubt, der Klinikbesuch tue Hans nicht gut. Doch da das Thermometer 37,5 Grad Fieber anzeigt, lässt Hans ihn in Ruhe und begibt sich ebenso wie Joachim in die Liegekur auf dem Balkon. Er ist erstaunt darüber, wie angenehm die Liege sich anfühlt und döst dahin, bis Ziemßen ihn zum zweiten Frühstück ruft. Im Speisesaal fällt ihm die hübsche junge Russin Marusja auf. Ebenfalls bemerkt er, dass Joachim die Augen niederschlägt, wenn sie spricht.
Hans ist so begeistert von der Liegekur, dass er am liebsten gleich damit weitermachen würde. Stattdessen nimmt Joachim ihn mit auf einen Spaziergang in den Ort. Auch diese Zigarre seiner Lieblingsmarke Maria Mancini schmeckt widerlich. Zur Zerstreuung versucht Hans, wieder über die Zeit nachzudenken. Doch er muss feststellen, seinen Gedankengang von vorhin vergessen zu haben. Stattdessen beginnt er auf sonderbare Art, über Körperliches zu reden. Dabei kommt er auch auf Marusja zu sprechen. Allerdings verzieht der Vetter bei Hans Anspielung auf deren Körper so das Gesicht, dass Hans das Thema lieber schnell vergessen will. Nachdem er schon beim Spaziergang auf einer Bank fast eingeschlafen wäre, wirft er sich zurück auf dem Balkon auf seine Liege und dämmert sofort weg.
Selbst beim Gong zur nächsten Mahlzeit ist Hans noch so verschlafen, dass er so lange wie möglich liegen bleibt. Im Speisesaal wirkt es auf ihn, als säßen die anderen Gäste noch immer genau so dort wie bei der letzten Mahlzeit. Das Mittagessen ist ausgezeichnet, doch wird es von zwei Zwischenfällen unterbrochen: Zunächst schlägt wieder die Tür zu. Diesmal erblickt Hans die Verursacherin und sagt dabei laut vor sich hin: Natürlich, ein Frauenzimmer. Es handelt sich um eine junge Dame mit rötlichblondem Haar, breiten Wangenknochen, schmalen Augen und derben Händen. Im Gegensatz zum polternden Türenschlagen geht sie lautlos schleichend zum guten Russentisch. Hans erfährt, dass sie Madame Chauchat heißt. Trotz des französischen Namens ist sie Russin und ihr Mann ward im Sanatorium noch nie gesehen. Der zweite Vorfall: Frau Stöhr äußert sich dummdreist über Dr. Blumenkohl, den wohl am schwersten Kranken der Runde. Nach dem Essen liegt Hans angestrengt atmend und mit übermäßigem Herzschlag wieder auf seiner Liege.
Aus der gemeinsamen Liegehalle im Untergeschoss dringt Lärm zu Hans' Balkon hoch. Er hört, wie der junge Herr Albin zunächst mit einem besonders scharfen Messer prahlt, um dann den Schrecken der anwesenden Damen noch zu steigern, indem er aus seinem Zimmer eine geladene Pistole holt. Herr Albin erzählt unverhohlen, dass er sie besitzt, um seinem Dasein ein Ende zu machen, wenn er es nicht mehr erträgt. Denn er ist unheilbar krank. Er vergleicht seinen Zustand mit einem Gymnasiasten, dem unveränderlich bescheinigt worden ist, er sei sitzengeblieben. Hans versetzt sich in den jungen Albin und wird vorübergehend von intensivem Genuss ergriffen bei dem Gefühl, nicht mehr auf Ehre zu schauen, sondern zur Schande zu stehen.
Auf dem Weg zur Teezeit im Speisesaal spricht Hans Joachim auf Herrn Albin an. Dieser berichtet, es habe sich vor seiner Ankunft ein junger Student gegenüber im Wald aufgehängt. Hans deutet an, sich nicht gut in dem Sanatorium zu fühlen und womöglich abreisen zu müssen. Doch Joachim widerspricht energisch, schließlich sei es erst der erste Tag. Nach dem kurz darauf folgenden Abendessen versammeln sich alle Gäste in einem kleinen Salon zur Geselligkeit. Castorp beobachtet zunächst Albin, dann Madame Chauchat. Die ganze Zeit fühlt er sich unwohl, friert, obwohl sein Gesicht glüht. Settembrini fragt nach Hans' Befinden und bemerkt, dass dieser vollkommen neben sich steht. Er rät ihm, gleich morgen abzureisen. Doch nun widerspricht Hans eindringlich mit der Begründung, er sei ja gerade einen Tag hier. Settembrini berichtet von dem Fräulein Ottilie Kneifer, die nach anderthalbjährigem Klinikaufenthalt überhaupt nicht mehr weggewollt hat. Sie hat sogar versucht, mutwillig wieder krank zu werden. Frierend, todmüde und mit Herzrasen legt sich Hans früh ins Bett, kann aber lange nicht einschlafen. Seine Träume handeln wieder von den Klinikeindrücken und sind noch absonderlicher als in der Nacht zuvor.
Hans Castorp unternimmt am dritten Tag einen ausgedehnten Spaziergang allein. Dabei überanstrengt er sich derart, dass er starkes Nasenbluten bekommt und sich nur mit Mühe in das Sanatorium zurückschleppen kann. Doch beim dämmernden Ausruhen wird ihm bewusst, dass Madame Chauchat ihn an seinen Jugendschwarm Pribislav Hippe erinnert. Zunehmend liegt sein Hauptbestreben im Klinikalltag darin, der Russin zu begegnen, selbst durch List und Umwege. Als seine letzte Woche im Berghof anbricht, fühlt Hans sich erkältet. Daraufhin kauft er ein Thermometer und entdeckt, dass er Fieber hat. Hofrat Behrens untersucht den jungen Mann und legt fest, dass Castorp an mehr als einer Erkältung leide. Er verordnet mehrere Wochen Bettruhe und lässt Hans vom Gast zum richtigen Patienten werden.
Am dritten Tag von Hans Castorps Aufenthalt im Sanatorium bricht ein Schneesturm aus - Anfang August. Das veranlasst Hans, im Ort zwei Decken für die Liegekur zu kaufen. Den in der Klinik üblichen Pelzsack lehnt er jedoch ab, schließlich ist er nur zu Gast. Sobald es am nächsten Tag zu schneien aufhört, drehen die Zuständigen die Zentralheizung wieder ab. Im Zimmer 34 herrschen nurmehr sechs Grad. Settembrini höhnt, dass sich solche Kurprinzipien wie zufällig in erster Linie mit den wirtschaftlichen Interessen der Gewalthaber im Sanatorium decken und nicht mit dem Wunsch, die Kranken zu kurieren. Er berichtet Hans und Joachim von seinem gelehrten Vater, der die Kälte verabscheut hat. Erneut irritiert durch die ungebildete Frau Stöhr, äußert Hans, es scheine ihm wie eine Entweihung krank und dumm zu sein. Leidenschaftlich hält Settembrini dagegen, dass Krankheit nichts Vornehmes sei, im Gegenteil: Das eigentlich Tragische sei ein fähiger Geist im untauglichen Körper. Als sich ihre Wege trennen, bezeichnet Hans den Italiener als wahren Oppositionsmann, dessen stetige Kritik verwahrlost wirkt. Joachim findet genau darin jedoch etwas Stolzes, was Hans ebenfalls nur bejahen kann.
Nach dem Essen hüllt sich Hans genau nach der in der Klinik üblichen Methode in seine Decken zur Liegekur. Die Prozedur strengt ihn so an, dass er danach zittert, dennoch friert ihn, während sein Gesicht glüht. Mittlerweile hat Hans den Tagesablauf in der Klinik durchschaut, den Wechsel aus Liegekuren, Spaziergängen und Mahlzeiten mit allerlei Sehenswertem und dann und wann ebenfalls einem Plan unterliegenden Ausnahmen. Eingelebt hat er sich dennoch nicht. Ihm wird bewusst, dass sich viele monoton ablaufende Tage letztlich wie ein einzelner anfühlen. Dadurch scheint die Zeit zu rasen. Aufregende Episoden nehmen im Leben viel mehr Raum ein. Es wirkt dann, als würde die Zeit langsamer vergehen. Ihm kommt es vor, als läge seine Ankunft, als Joachim zu ihm sagte, er solle nur aussteigen, schon Monate zurück.
Hans findet heraus, was die bauchigen Gefäße vor einzelnen Zimmern bedeuten, über deren Erscheinung er sich bereits an seinem ersten Abend gewundert hat: Sie beinhalten Sauerstoff und stehen vor den Türen der Sterbenden. Als Dr. Behrens eines der Zimmer betritt, ist Hans wie gebannt von dem Blick des Todgeweihten darin. Anschließend versucht er, ebenfalls so zu schauen. Da begegnet ihm Madame Chauchat und lächelt milde darüber. Die Krankenschwester Berta versucht, die Vettern in vermeintlich gebildete Gespräche zu verwickeln, hat aber nicht mehr zu sagen, als dass sie sich immer wieder um dieselben Themen dreht. Hans trifft auf „Tous les deux“. Wie er bereits erwartet hat, sagt sie auch ihm diese Worte. Er ist vorbereitet und antwortet auf Französisch, dass es ihm leidtue.
Eine der typischen planmäßigen Abwandlungen des Klinikalltags liegt in der Kurmusik. Sie findet alle zwei Sonntage statt. Hans ist also zum ersten Mal dabei. Er sitzt mit Joachim auf der Terrasse und lauscht den Klängen, während sein Blick über die anderen Gäste schweift. Später gesellt sich Settembrini zu ihnen. Auf Hans' Nachfrage bekräftigt er, Musik zwar zu mögen, aber sie nicht nach zeitlicher Vorschrift hören zu wollen. Diese Freiheit wolle er sich bewahren. Außerdem ist er der Ansicht, Musik tue manchen Menschen keinen Gefallen, so etwa Hans. Denn sie habe etwas Betäubendes an sich wie Drogen. Wichtig sei jedoch ein wacher Geist.
Der Sonntagnachmittag ist in der Regel geprägt von Ausflügen im Wagen. Als er mit Joachim zusieht, wie Madame Chauchat und Marusja einen solchen Wagen besteigen, beobachtet er heimlich den verklärten Blick des Vetters. Seinen ersten Montag im Sanatorium beginnt Hans beschwingt mit einem langen eigenständigen Spaziergang jenseits der vorgeschriebenen Wegstrecken. Obwohl es steil bergan geht, singt und gestikuliert er dabei aus vollem Leibe. Entsprechend erschöpft ist er nach kurzer Zeit. Plötzlich bekommt er sogar so heftiges Nasenbluten, dass er lange auf einer Bank ausgestreckt bleiben muss. Als er so dahinträumt, denkt er an den Schulkameraden Pribislav Hippe zurück. Um sein dreizehntes Lebensjahr herum ist Hans insgeheim in Hippe verliebt gewesen. Nach etwa einem Jahr ist die Schwärmerei dann aber genau so unbemerkt vergangen wie sie einst gekommen ist. Doch nun weiß Hans, an wen Madame Chauchat ihn die ganze Zeit erinnert: Ihre Augen und hohen Wangenknochen, ja sogar die verhangene Stimme sind Hippe äußerst ähnlich. Nur mit Mühe kommt Hans wieder auf die Beine. Auf dem Rückweg muss er zahlreiche Pausen einlegen. Daher verspätet er sich etwas zum angekündigten Vortrag von Dr. Krokowski, den er auf keinen Fall verpassen will.
Castorp findet einen versteckten Platz hinten im Vortragssaal. Er hofft, nicht gesehen zu werden, denn sowohl sein bleiches Gesicht als auch der blutverschmierte Anzug wirken wenig seriös. Genau vor ihm sitzt allerdings Madame Chauchat. Sie wendet sich um und mustert ihn. Daraufhin ist Hans ständig vom Vortrag abgelenkt und in die Betrachtung von Rücken und Arm der jungen Frau versunken. Dr. Krokowski analysiert unterdessen das Wesen der Liebe. Demnach stehe Krankheit mit unterdrückter oder fehlgeleiteter Liebe im Zusammenhang. Abschließend propagiert der Arzt seine Seelenzergliederung. Als Hans anschließend mit Joachim den Saal verlässt, treffen sie die stillschweigende Übereinkunft, nicht über den Vortrag zu sprechen. Stattdessen fragt Joachim den Vetter nach dessen Spaziergang. Hans erklärt den Ausflug für verfehlt und will ihn vorläufig nicht wiederholen.
Hans ist nun eine Woche im Sanatorium. Genau am Dienstag findet er die erste Rechnung vor. Tatsächlich erscheinen ihm die Kosten für alles Gebotene sehr günstig, und das, obwohl ihm ärztliche Behandlungen verrechnet werden, die er gar nicht in Anspruch nimmt. Er betrachtet sie als zum Gesamtpaket gehörend. Mit Joachim begibt er sich direkt in die Verwaltung, um die Auslagen zu begleichen. Unterwegs erzählt ihm dieser von Hofrat Behrens: Der Arzt ist wegen seiner kranken Frau nach Berghof gekommen. Er hat sie verehrt, ohne sie jedoch retten zu können. Nach ihrem Tod ist im Ort die Ansicht herumgegangen, sein Verstand habe gelitten. Anschließend ist auch Behrens erkrankt. Seitdem arbeitet er im Sanatorium, ist also Arzt und Patient zugleich, obwohl niemand weiß, ob er mittlerweile wieder gesundet ist. Eines Nachmittags sieht Hans eine junge Frau aufgelöst aus dem düster wirkenden Sprechzimmer von Dr. Krokowski eilen.
Nach dem überfordernden Spaziergang zittert Castorps Kopf, genau wie er es einst bei seinem Großvater beobachtet hat. Er gibt sich alle Mühe, es bei den Mahlzeiten zu verbergen. Mit seiner Tischnachbarin, einer ältlichen Lehrerin, verbindet ihn die Faszination für Madame Chauchat. Beide ergötzen sich daran, sich über die Russin zu unterhalten und sich gegenseitig damit zu necken, der jeweils Andere sei in sie verliebt. Von der Lehrerin findet er heraus, dass Madame Chauchat mit Vornamen Clawdia heißt und dass ihr Ehemann ein Beamter im entlegenen Daghestan ist. Zudem scheint Clawdia nahezu dauerhaft in Kureinrichtungen zu verweilen und ihren Mann nur zwischenzeitlich zu besuchen. Zunehmend sieht Hans den Hauptzweck seines Aufenthaltes im Sanatorium darin, Clawdia zu begegnen.
Bei tagelangem Regen ist es so kalt, dass im Speisesaal sogar geheizt wird. Hans legt keinen Wert mehr auf Unternehmungen. Diese seien lediglich etwas für jene, die lange im Sanatorium blieben, nicht für ihn mit seinen drei Wochen. Immer öfter sieht Madame Chauchat Hans gezielt an. Dabei gleitet ihr eines Tages die Serviette zu Boden, was Hans fast dazu veranlasst, ihr in einem Sprung zu Hilfe zu eilen. Daraufhin ignoriert sie ihn tagelang. Er macht bewusst Umwege, um ihr zu begegnen. Einmal hört er sie gebrochen Deutsch sprechen. Er findet es reizend und wird sich bewusst, dass er zugleich in ihrem Bann steht und dennoch ein Überlegenheitsgefühl ihr gegenüber empfindet und ihre Sitten ablehnt. Settembrini berichtet von seinem rebellischen Großvater Giuseppe. Hans wird sich bewusst, dass Settembrinis Großvater für mehr Recht gekämpft hat, während seinem eigenen Großvater seit jeher alle Rechte gehört haben. Castorp fühlt sich wie auf einem Kahn auf einem holsteinischen See: Geblendet vom Hellen seiner Herkunft blickt er in eine vernebelte Mondnacht im Osten.
Hans begleicht die zweite Wochenrechnung und denkt bereits mit einer gewissen Wehmut an seine nahende Abfahrt. Die Zeit scheint zu rasen. Allerdings fühlt er sich erkältet. Die Frau Oberin Mylendonk macht ihm jedoch unmissverständlich klar, dass Erkältungen hier nicht gelten. Sie bietet ihm ein Thermometer zum Verkauf: Tatsächlich hat Hans 37,6 Fieber. Verwirrt präsentiert er Joachim sofort das Messergebnis. Die Neuigkeit macht die Runde und Hans zieht die Aufmerksamkeit aller auf sich. Mit Joachim lässt er sich von Behrens untersuchen. Dieser stellt beim Abhören auffällige Geräusche im Brustraum fest. Anstelle einer simplen Erkältung legt er eine ernstere Ursache zugrunde. In der Tat glaubt Hans, bereits vor Husten und Schnupfen Fieber gehabt zu haben, schon wegen der ständigen Gesichtshitze. Der Arzt bestätigt ihn darin und meint, die Höhenluft bringe verborgene Krankheit erst heraus. Behrens verordnet ihm mehrere Wochen Bettruhe und später eine Aufnahme seines Inneren. Natürlich gehe das nicht von heute auf morgen: Hans muss im Sanatorium bleiben.
Hans verbringt drei Wochen im Bett. Erst auf seinen Hinweis hin hebt Behrens die Bettlägerigkeit auf. Bereits währenddessen träumt Castorp von Madame Chauchat. Als er wieder unter den Gästen ist, bleibt seine Verliebtheit niemandem mehr verborgen. Settembrini und auch Joachim scheinen es zu missbilligen. Doch Hans trachtet danach, alles über Clawdia herauszufinden, ihr wann immer möglich zu begegnen. Ebenso wie seine Stimmung steigt und fällt auch seine Temperatur, je nachdem, ob seine Angebetete ihn anlächelt oder verächtlich anblickt. Bei der Faschingsfeier nach seinem bereits siebenmonatigen Aufenthalt spricht er Madame Chauchat schließlich an. Voller Leidenschaft, Mut und Verzweiflung gesteht er ihr seine schon seit der Jugend andauernde Liebe. Selbst die Ursache für seine Krankheit sieht er darin. Clawdia ist belustigt und geschmeichelt, doch sie reist am nächsten Tag ab.
Hans hütet nach Anweisung des Hofrates das Bett. Er fühlt zugleich triumphierende Freude, Hoffnung und Bangen in sich. Joachim lässt ihn zunächst in Ruhe, auch seine Temperatur hat sich durch die Aufregung erhöht. Dann aber besucht er den Vetter und weißt darauf hin, dass die Angehörigen über die neue Situation benachrichtigt werden müssen. Das hält Hans für verfrüht, schreibt aber doch. Täglich erhält er nun von Joachim Berichte über die Ereignisse im Klinikalltag. Auch Dr. Krokowsi kommt zum Bett Hans Castorps, womit er ihn als vollwertigen Patienten anerkennt. Nach etwa zehn Tagen der Bettlägerigkeit besucht auch Settembrini den jungen Mann. Skeptisch gegenüber der Notwendigkeit von Castorps Bettlägerigkeit und Behandlung hier erzählt er ihm von einem Mann, der sich nach Entlassung aus dem Haus Berghof nicht mehr in der normalen Welt zurechtgefunden hat, sodass man ihn schließlich wieder zurück hinauf ins Sanatorium geschickt hat. Nach Ende der Liegefrist erinnert Hans den überraschten Hofrat daran, dass die verordneten drei Wochen abgelaufen seien. Als Hans sich das erste Mal wieder mit Joachim auf den Spaziergang zur Bank am Wasserlauf begibt, fragt er ihn, wie lange der Arzt ihn ohne seine Erinnerung wohl hätte liegen lassen.
Eine Woche später wird Hans zusammen mit Joachim zur Durchleuchtung bestellt. Entsetzt sieht er auch Madame Chauchat in das Wartezimmer treten. Sie erkundigt sich bei Joachim über die Verzögerung ihres Termins. Dieser antwortet nahezu abweisend. Hans genießt ihre verhangene Stimme und betrachtet verstohlen ihren Körper. Ihm kommt ein unangenehmer Gedanke an einen Mannheimer Patienten, der Clawdia auffällig unterwürfig nachstellt. Als die Vettern aufgerufen werden, ist Hans so verwirrt durch die Vorstellung von Madame Chauchat bei ihrer Untersuchung, dass er sich kaum auf die Behandlung besinnen kann. Doch dann zieht ihn der mit lautem Knallen und Blitzen einhergehende Vorgang doch in den Bann. Er bittet Behrens, seine eigene Hand in der Durchleuchtung betrachten zu dürfen und ist fasziniert. Unterdessen bestätigt der Hofrat seinen Befund über Hans' Zustand.
Unnatürlich lang und kurz zugleich kommt Hans seine Zeit im Sanatorium vor. Settembrini bezeichnet Krankheit als eine Form der Liederlichkeit. Hans weiß, dass Settembrini sich zu seinem Lehrer macht und ihm damit ein Geschenk erweist. Dennoch fühlt er das Bedürfnis zu widersprechen, hier und in anderen Momenten. Nachdem der Literat sich ein weiteres Mal über die Psychoanalyse sowie Dr. Behrens ausgelassen und Hans Widerworte beantwortet hat, lässt Settembrini einen gezielten Seitenhieb gegen Russen und Russinnen fallen. Hans wird bewusst, dass der Italiener über seine Vorliebe für Frau Chauchat im Bilde ist und diese missbilligt. In der Liegekur schreibt Hans für die Bitte um Nachsendung des Nötigen erneut nach Hause, nicht ohne im P.S. seine Temperatur von 37,8 zu erwähnen, die durch die Anstrengungen des Briefes noch einmal gestiegen sei.
Der Oktober bricht mit Kälte an. Doch Mitte des Monats kommt der Sommer zurück. Hans freut sich, die sommerlichen Tage hier zu erleben. Noch mehr erfreut er sich an dem Rausch seiner Verliebtheit. Er blickt bewusst über Clawdias Fehler hinweg und ärgert sich stattdessen über die kritischen Bemerkungen Settembrinis. Als er einmal im Speisesaal bemerkt, wie die Dame von der Sonne geblendet wird, eilt er, um die Vorhänge zu schließen. Damit zieht er die weitreichende Belustigung aller auf sich, doch ein Lächeln Madame Chauchats entschädigt ihn. Anderntags will er besonders vor ihr glänzen und unterhält sich in ihrer Nähe unnatürlich laut mit Hermine Kleefeld. Doch Clawdia hat nur einen flüchtigen Blick der Verachtung für Hans übrig. Tagelang grämt er sich. Außerdem deprimiert ihn, dass seine Temperatur nicht weiter steigt. Bis ein weiteres Zusammentreffen ihn erlöst: Auf einem Bergspaziergang gelingt es ihm, Frau Chauchat männlich ausschreitend zu überholen. Sie erwidert seinen ehrerbietigen Gruß lächelnd auf Deutsch. Daraufhin steigt seine Temperatur auf 38 Grad.
Hans ist über beide Ohren verliebt, das entgeht niemandem. Tatsächlich ist jedoch nichts dabei, denn Liebesverbindungen sind neben der Temperatur das einzig große Thema der Berghofgesellschaft. Besonders auf die Sonntagnachmittage freut sich Hans: Denn hier kommen bei der Aushändigung der Post alle Gäste auf engem Raum zusammen. Einmal stößt Madame Chauchat Hans sogar an und entschuldigt sich kurz bei ihm. Settembrini erläutert, dass seine eigenen Korrespondenzen auf seine Mitarbeit an einer Enzyklopädie der Leiden zurückgehen. Hans zieht ein Bild seiner Durchleuchtung aus der Brusttasche, worauf Settembrini witzelt, er trage es bei sich wie einen Ausweis zur Legitimation. Erneut versucht er, Hans dazu zu motivieren, durch seine wichtige Arbeit am Fortschritt der Menschheit mitzuwirken, anstatt seine Zeit hier oben zu vergeuden.
Hans spricht den Hofrat auf seine Malerei an. Der Arzt ist geschmeichelt und lädt Hans und Joachim somit gleich zu sich ein, um ihnen seine Werke zu zeigen. Castorp hält sich zur Tarnung erst lange mit anderen Bildern auf, obwohl sein Interesse einzig dem Porträt Madame Chauchats gilt. Er lobt Behrens, doch findet er ihre Vorzüge nicht gut getroffen. Einzig die mit medizinischem Fachwissen unterlegt gemalte Haut ihres Dekolletés beeindruckt ihn. Eigenmächtig hängt er das Bild um, um ihm mehr Licht zukommen zu lassen. Er irritiert seine beiden Gesprächspartner durch zunehmend enthusiastische Reden über Kunst und Medizin als zwei Äste des Humanismus.
Der Winter bricht an. Joachim beschwichtigt Hans' Sorge: Die Kälte sei gar nicht so schlimm. Schon ist von Weihnachten die Rede, obwohl noch sechs Wochen bis dahin ausstehen. Hans ist verblüfft, hat aber Verständnis dafür, da der Monat hier nun einmal die kleinste Zeiteinheit sei. Seine Liegekur dehnt er bis tief in die Nacht hinein aus und vertieft sich in die Anatomie. Dafür hat er sich extra teure Fachbücher aus dem Ort zugelegt. Bis ins Kleinste ergründet er, was das Leben ist.
Weihnachten bietet einen kleinen Höhepunkt im Alltag, ist dann aber ebenso schnell vorüber wie jeder andere Tag. Die Bewohner des Hauses Berghof bekommen einen strahlenden Christbaum, essen noch reichlicher als sonst und beschenken Behrens. Kurz nach den Feiertagen stirbt der Herrenreiter. Hans ist betroffen, da dessen Husten zu Hans' ersten Eindrücken hier im Sanatorium zählt. Er spricht der Witwe sein Beileid aus. Als diese sich gerührt über die Anteilnahme des Fremden wundert, bekundet Hans, er sei vertraut mit dem Tod. Er beschließt, den Sterbenden Aufmerksamkeit zu erweisen. So schickt er etwa der jungen todkranken Leila Gerngroß Blumen. Behrens lobt das ehrenhafte Bemühen und führt Hans fortan bei verschiedenen Schwerkranken und Sterbenden ein. So findet Castorp Gefallen daran, die attraktive, aber durch schlimme Krankheit entstellte Frau von Mallinckrodt ab und an zu besuchen und zu pflegen. Die 19-jährige Karen Karstedt - eine im Ort ansässige, verarmte und schwerkranke Privatpatientin des Hofrats - führen Hans und der missmutig mitwirkende Joachim sogar zu verschiedenen Vergnügungen aus.
Als Hans Castorps Aufenthalt im Sanatorium bereits sieben Monate dauert, wird Fasching gefeiert. Alle sind ausgelassen, die meisten etwas beschwipst und verkleidet. Behrens unterhält alle, indem er mit geschlossenen Augen kunstvoll ein Schwein malt. Zunehmend probieren sich die Gäste darin, als Hans jedoch an der Reihe ist, bleibt vom Bleistift nur mehr ein Stummel übrig. Durch den Champagner und die ungezwungene Feier wächst Hans über sich hinaus und bittet Madame Chauchat geradewegs per Du um einen Bleistift - ganz wie einst Pribislav Hippe. Tatsächlich reicht sie ihm ein filigranes Stiftchen und setzt sich anschließend zu ihm. Er gesteht ihr, dass es sich wie ein Traum anfühlt, nun wirklich mit ihr zu reden, ein oftmals bereits geträumter Traum. Belustigt und geschmeichelt wirft Clawdia jedoch ein, er hätte früher damit beginnen müssen, denn morgen reise sie ab. Castorp ist niedergeschmettert. Er kniet vor ihr und gesteht ihr seine Liebe, selbst deren Ursprung bei Hippe. Als alle Gäste verschwinden, auch die in der Nähe ausharrende Lehrerin mit dem Mannheimer am Klavier, erklärt Madame Chauchat das Karnevalstreiben für beendet und mahnt Hans augenzwinkernd, nicht zu vergessen, ihr den Bleistift zurückzugeben.
Kurz nach Madame Chauchats Abreise bricht auch Joachim auf eigene Verantwortung auf, um seinen ersehnten Militärdienst anzutreten. Hans lernt den Jesuiten Leo Naphta kennen, der im Hause Settembrinis lebt und sich mit diesem mitreißende Wortgefechte liefert. Settembrini warnt den jungen Castorp vor dem Einfluss Naphtas. Aber eine ähnliche Warnung erhält Hans auch von Naphta selbst. Er klärt Hans über das Freimaurertum Settembrinis auf. Zwischenzeitlich erscheint Castorps Onkel Tienappel im Berghof, um Hans endlich zurück in sein Leben zu holen. Doch es gelingt Hans Castorp, den Verwandten loszuwerden und sich somit von den Verpflichtungen seiner Herkunft zu befreien. Nach einem weiteren Winter im Hochgebirge erhält Hans im April die Nachricht von der Rückkehr seines Vetters. Mittlerweile todkrank kommt Joachim zurück und stirbt Ende November im Sanatorium.
Seit sechs Wochen ist Clawdia nun weg. Ihre Abfahrt beobachtet Hans nur verborgen vom Fenster aus. Den Bleistift hat er ihr allerdings am selben Abend in einem nächtlichen Abenteuer noch zurückgegeben und dafür ihr Durchleuchtungsbild als Erinnerung erhalten. Joachim scheint mehr denn je gegen seinen unfreiwilligen Aufenthalt im Sanatorium zu rebellieren, insbesondere gegen die Aussagekraft der Gaffkyskala. Diese drückt die Genesungschance aus und steht bei Joachim derzeit eher schlecht. Zudem ist die hübsche Marusja verreist. Er droht, auf eigene Verantwortung abzureisen. Behrens redet auf Hans ein, dass dies der den Tod des Vetters bedeuten würde. Doch Hans ist noch so sehr bei Madame Chauchat, dass er mit dem Arzt, der sich jetzt deutlich als einer ihrer Verehrer zu erkennen gibt, nur über sie reden will. Auch Settembrini verlässt das Haus Berghof, um sich im Ort ein Zimmer anzumieten. Denn seine Gesundheit wird ihn nie wieder in die Ebene zurückkehren lassen. Nach dem Karnevalsabend grollt es Hans lange.
Sommersonnenwende ist da. „Hier oben“ bricht damit allerdings eher der Frühling an, alles blüht. Hans begeistert sich zunehmend für Botanik, pflückt Pflanzen und kultiviert sie auf seinem Balkon. Abends blickt er während der Liegekur in die Sterne und macht sich Gedanken über die Sternbilder. Als er eines Tages mit Joachim spazieren geht, begegnet ihnen Settembrini. Der Italiener ist in Begleitung eines auffällig hässlichen kleinen Mannes seines Alters. Settembrini will offensichtlich eher vermeiden, dass die Vettern die Bekanntschaft dieses Herren machen. Da es sich nicht mehr umgehen lässt, stellt er ihn jedoch überschwänglich als Professor Naphta vor. Beide disputieren leidenschaftlich, während die Vettern zuhören. Naphta lädt Hans und Joachim zu weiteren Begegnungen ein, was insbesondere Castorp als eine äußerst spannende Aussicht betrachtet.
Wenn Joachim anderweitig beschäftigt ist, kommt Hans nun wieder manchmal zu seinem Lieblingsort: der Bank in der Nähe des Gießbachs, auf der er damals mit Nasenbluten ausgeruht und sich an Pribislav Hippe erinnert hat. Er liebt es, hier zurückgezogen seinen Gedanken nachzuhängen und diese Beschäftigung als „Regieren“ zu bezeichnen. Mit Joachim begibt er sich auf einen ersten Besuch in Naphtas erstaunlich luxuriös eingerichtete Wohnung in dem ärmlichen Haus, dessen Dachgeschoss Settembrini bewohnt. Als dieser die Vettern bemerkt, kommt er sofort hinzu. Ein Disput entspinnt sich, in dem Naphta unter anderem den Kommunismus verficht. Settembrini besteht darauf, die Vettern zurück ins Sanatorium zu begleiten. Unterwegs beschwört er sie, Naphtas Reden immer kritisch zu hinterfragen. Als Hans erfährt, dass Naphta zum Jesuitenorden gehört, steigert das sein Interesse noch.
Im August ist Hans seit einem Jahr im Berghof. Bereits im Vormonat hat ein wilder Schneefall eingesetzt, der Joachim Verzweiflung, Hans hingegen duldsame Gleichgültigkeit entlockt. Beide Vettern sind zur Untersuchung bei Behrens bestellt. Hier offenbart Joachim voll verzweifelter Entschlossenheit, dass er abreisen werde. Auf Joachims Verantwortung hin willigt der Hofrat ein. Er nimmt an, dass Hans direkt mitreisen will und erklärt ihn tatsächlich für gesund. Castorp protestiert und löst damit einen Wutausbruch des ohnehin gereizten Arztes aus. Hans kann sich kaum vorstellen, sich wieder in sein ursprüngliches Leben einzufinden. Er weiß, dass Joachims Abreise ihm die einzig aussichtsreiche Möglichkeit dazu bietet. Dennoch ist er überzeugt, auf Frau Chauchat warten zu müssen. Somit erklärt er, dass er lieber seine volle Ausheilung abwarte. Als er Joachim verabschiedet, bittet dieser ihn mit ungewohnter Rührung, er möge bald nachkommen.
Nach Joachims Abreise hat Hans einen neuen Platz an einem anderen Tisch des Speisesaals zugewiesen bekommen. Sein neuer Sitznachbar ist sein Onkel James Tienappel, der heraufgekommen ist, um den Abtrünnigen zur Vernunft zu bringen. Tienappels Ankunft im Bahnhof, seine körperliche Verfassung und auch das erste Abendessen im Speisesaal spielen sich nahezu identisch mit Castorps Ankunft vor über einem Jahr ab. Auch James erfährt vom Hofrat, dass er stark anämisch sei und besser alle Klinikabläufe so mitmache wie sein Neffe. Er ist zugleich entsetzt von Hans selbstsicherer Verschmelzung mit allem hier oben und fühlt sich selbst bereits im Begriff, mit der geregelten Ordnung des Sanatoriums zu verschmelzen. Nach wenigen Tagen bricht er ohne ein Wort auf. Hans weiß, dass darin ein entscheidender Bruch mit seinem früheren Leben liegt.
Im Zuge zahlreicher Besuche bei Naphta erfährt Hans mehr über dessen Leben. Leo Naphta stammt aus einer jüdischen Familie nahe der galizisch-wolhynischen Grenze. Seinen Vater, der ein religiös bevollmächtigter Schlachter gewesen ist, achtet der kleine Leo sehr. Sowohl auf fromme als auch auf unheimliche Art gilt Leos Vater im Ort als jemand, der mehr weiß als andere. Bei einem Volksaufstand nach dem mysteriösen Tod zweier christlicher Kinder wird der Vater an der Tür seines brennenden Hauses gekreuzigt. Die kranke Mutter flieht mit den Kindern und stirbt einige Jahre darauf. Als Sechzehnjähriger wird Naphta durch seine scharfe Intelligenz vom Jesuitenpater Unterpertinger in den Orden geholt. Im Zuge der Ausbildung entwickelt sich Leos Geist intensiv, aber seine Gesundheit leidet so stark, dass er schließlich auf Ordenskosten zum dauerhaften Kuraufenthalt nach Davos geschickt wird und sich dort entgegen seiner hohen Begabung mit einer Tätigkeit als Lateinlehrer am Krankengymnasium begnügt.
Durch sein Sehnen nach ausgiebigen Ausflügen in die winterliche Gebirgswelt beschließt Hans gegen die Hausordnung, das Schneeschuh-Laufen zu erlernen. Settembrini beglückwünscht ihn zu diesem Freiheitsstreben. Eines Tages wagt Hans sich nach dem Mittagessen weit hinaus in die Berge. Er genießt seine Unabhängigkeit. Ein Schneesturm fängt an zu toben, doch Hans will nicht umkehren. Als ihm der Schnee so ins Gesicht peitscht, dass er kaum mehr Sehen noch Atmen kann, fängt er doch an, den Rückweg zu suchen. Er irrt umher, nur um völlig entkräftet zu erkennen, dass er im Kreis gegangen ist. Am Rücken eines Heuschobers sucht er Zuflucht. Hans legt sich hin, nickt ein und beginnt zu träumen. Doch schließlich kann er sich zwingen, wieder zu Bewusstsein zu gelangen und sich so vor dem Erfrieren retten. Schließlich ist der Schneesturm so schnell vorbei, wie er gekommen ist. Hans wärmt sich bei Settembrini auf und schläft noch bei ihm sofort ein.
Joachim wird im April zum Leutnant ernannt und berichtet, dass er sich kein größeres Glück vorstellen könne. Doch schon Ende Juni erreicht Castorp die Meldung von Joachims Mutter über dessen dringende Wiederkehr in den Berghof. Außerdem richtet Frau Ziemßen ihm einen Gruß von Madame Chauchat aus, die ihre Rückreise im Winter in Aussicht stellt. Zunächst kann Hans sich einer gewissen Freude über Joachims Wiederkommen nicht erwehren. Doch schon bald stellt sich der Ernst der Lage heraus. Hans gerät zunehmend in Sorge und spricht den Hofrat auf den Zustand es Vetters an: Es besteht keine Hoffnung mehr. Anfang November wird Joachim bettlägerig. Doch am Vorabend lässt er es sich nicht nehmen, die hübsche Marusja anzusprechen, zum ersten Mal in all der Zeit. Daraus wird für Hans die Endgültigkeit des Zustands, in dem der Vetter sich befindet, erst wirklich deutlich. Joachims Mutter eilt ins Sanatorium und pflegt den Sohn rund um die Uhr. Nach kurzer Zeit stirbt er.
Madame Chauchat kehrt in Gesellschaft Mynheer Peeperkorns zurück. Obwohl der herrische ältere Holländer Castorps Wiedersehen mit Clawdia in ein völlig anderes Licht rückt, ist der junge Mann beeindruckt von der Persönlichkeit Peeperkorns. Als Hans ihm seine Gefühle für die Russin anvertraut, ernennt dieser ihn zu seinem Duzbruder. Kurz darauf nimmt Pieter Peeperkorn sich das Leben. Der Klinikalltag nimmt immer groteskere Formen an, deren Stumpfsinn selbst Hans Castorp erkennt. Naphta fordert Settembrini zum Duell. Da der Literat sich weigert, auf ihn zu schießen, richtet Naphta sich selbst. Nach sieben Jahren ist es der Ausbruch des Ersten Weltkrieges, der Hans Castorp aus dem Berghof losreißt, um ihn ins Gefecht zu führen.
Mittlerweile weiß Hans kaum mehr, wie viel Zeit vergangen ist seit Joachims Tod oder seit der Rückkehr Madame Chauchats in den Adventstagen. Sogar sein eigenes Alter zu benennen, fällt ihm schwer. Er will der Zeit aber gar nicht auf den Grund gehen. Wie in den Ferien bei einem Strandspaziergang die Zeit in Vergessenheit gerät, so ist sie Hans Castorp im Berghof abhandengekommen.
Clawdia ist in Gesellschaft eines älteren, sehr reichen Kolonial-Holländers mit herrischer Ausstrahlung und phrasenhafter Sprechweise zurückgekehrt. Dieser Mynheer Pieter Peeperkorn leidet an immer wiederkehrenden Anfällen von Tropenfieber. Peeperkorn durchkreuzt Castorps Vorstellungen vom Wiedersehen mit seiner Angebeteten. Selbst wenn der Holländer inhaltlich nichts sagt, beherrscht er alle Anwesenden. Madame Chauchat lässt zunächst kaum erkennen, dass sie sich auch nur an Hans erinnert. Castorp wiederum hält seinen Impuls zurück, sie mit einem Kavaliersgruß auf sich aufmerksam zu machen.
Mehrere Wochen vergehen, bis Madame Chauchat Hans eines Abends allein im Klaviersaal anspricht. Er duzt sie weiterhin, worüber Clawdia sich zu empören vorgibt. Bald kommt Peeperkorn hinzu und lässt sich Hans vorstellen. Während einer anschließenden Gesellschaftsspielrunde zusammen mit anderen Berghof-Bekannten gibt sich Hans nicht etwa eifersüchtiger Feindseligkeit dem Konkurrenten gegenüber hin. Stattdessen schließt er freundschaftliche, sogar unterwürfige Bekanntschaft mit Peeperkorn, der ihm als Persönlichkeit mit Format erscheint. Spätnachts fordert der stark betrunkene Holländer Hans auf, Clawdia auf Peeperkorns Wohl hin auf die Stirn zu küssen. Hans gibt zu verstehen, das könne er nicht tun.
Bei einem weiteren intimen Gespräch gesteht Clawdia dem jungen Castorp, dass sie sich um Pieter sorgt und schwer an der Verantwortung trägt. Auf die Frage hin, ob sie Peeperkorn liebe, antwortet sie: Er liebt mich. Schließlich küsst sie Hans. Wenn der Holländer mit Fieberschüben im Bett liegt, besucht Hans ihn häufig, meist unter Beobachtung Clawdias. Als diese jedoch einmal für Einkäufe im Ort ist, fragt Peeperkorn Hans nach dessen Gefühlen für sie. Denn neben der Ablehnung des Stirnkusses hat Castorps angespanntes Verhalten und die Vermeidung der Anredeform gegenüber Frau Chauchat Pepperkorns Verdacht erregt. Hans gesteht errötend alles. Daraufhin bietet Peeperkorn ihm majestätisch das Du an - als Wiedergutmachung und da er ihm aus gesundheitlichen Gründen kein Duell anbieten kann.
Im Mai unternimmt Castorp mit Clawdia und Mynheer Peeperkorn sowie weiteren Bekannten einen Ausflug zu einem nahe gelegenen Wasserfall. Das rauschende Wasser ist so laut, dass alle lieber woanders picknicken wollen, doch Peeperkorn weist an, dass dortgeblieben wird. Obwohl niemand ein Wort versteht, fängt er lebhaft zu reden an. Dann plötzlich legt er mit großer Geste fest, dass es Zeit zum Aufbruch sei. In dieser Nacht lässt Clawdia Hans rufen, denn Peeperkorn liegt tot im Bett. Er hat sich mit Gift das Leben genommen, wie Behrens feststellt. Hans gesteht Clawdia, dass Peeperkorn unter anderen durch Castorps Weigerung zum Stirnkuss ihre intimere Art der Beziehung erraten habe. Daraufhin bietet Madame Chauchat ihm die Stirn zum Kuss.
Madame Chauchat reist erneut ab. Behrens hält anstelle der einst leicht vorhandenen Tuberkulose nun Streptokokken für die wahre Ursache von Castorps Temperaturschwankungen. Der Hofrat stellt baldige Heilung durch Eigenblutbehandlungen in Aussicht - ohne Erfolg. Laut Behrens verstehe sich von selbst, dass Hans nun natürlich länger bleiben müsse. Die Berghof-Gesellschaft ist immer wieder von neuen stumpfsinnigen Zeitvertreiben besessen, so etwa dem Patience-Legen. Als Settembrini auch Hans Castorp dabei antrifft, während er dem jungen Mann eigentlich seine Besorgnis über die Lage Europas vermitteln will, verlässt er Castorp resigniert. Hans wird sich zunehmend des Stumpfsinns im Klinikalltag bewusst und sieht darin etwas Dämonisches.
Der Klinikalltag bekommt eine neue Dimension, als Behrens zur Zerstreuung der Gäste ein Grammophon im Klaviersaal aufstellt. Hans ist sofort vernarrt in das Musikhören und reißt die Verwaltung des Gerätes an sich. Die anderen Gäste stören sich nicht daran, sondern sind froh, sich ohne eigene Bemühung berieseln lassen zu können. Bis in die Nacht hinein sitzt Hans im Aufenthaltssaal und hört leidenschaftlich seine Lieblingsstücke, darunter etwa Schuberts Lindenbaum. Die Komposition weckt in ihm eine vage Todessehnsucht.
Die kindlich wirkende Ellen Brand aus Dänemark kommt ins Sanatorium. Bald stellt sich heraus, dass die Neunzehnjährige übersinnliche Kräfte zu haben scheint. Zunehmend gleiten Dr. Krokowski Vorträge daher ins Esoterische2 ab. Bei einem Gläserrücken unter den Gästen scheint Ellens Spirit namens Holger mit den Anwesenden zu kommunizieren. Settembrini ist empört, als Castorp ihm von den spiritistischen Anwandlungen erzählt. Der Italiener bezeichnet Ellen als Betrügerin. Castorp hält sich zunächst fern, nimmt dann aber dennoch an einer von Krokowski geleiteten Sitzung teil: In zweistündigen Krämpfen bringt das Medium dabei den verstorbenen Joachim hervor. Alle Anwesenden sehen ihn im Zimmer sitzen. Unter Tränen bittet Hans den Vetter um Entschuldigung und verlässt aufgebracht den Raum.
Die Stimmung der Berghof-Gesellschaft schlägt ins Aggressive um: Streitereien bis hin zu Handgreiflichkeiten sind unter den Gästen nun verbreitet. Dazu zählt etwa ein Judenhasser, der mit einem Juden in ein Handgemenge gerät. Die Dispute zwischen Naphta und Settembrini erhärten sich, sodass der Jesuit den Humanisten zum Duell fordert. Castorp ist als Unparteiischer zugegen. Settembrini versichert ihm bereits vorab, dass er niemals schießen werde. Dementsprechend feuert er beim Startschuss in die Luft. Naphta bezeichnet ihn als Feigling und schießt sich selbst in den Kopf. Der Erste, der zu dem Sterbenden eilt, ist Settembrini.
Sieben Jahre hat Hans Castorp im Berghof verbracht, als der Ausbruch des Ersten Weltkrieges ihn wie alle Gäste endlich doch zur Abreise zwingt. Er fühlt sich nahezu erleichtert darüber, dem Leben doch noch einmal zurückgegeben zu sein. Castorps Pflegevater, Konsul Tienappel, ist unterdessen gestorben. Für Hans besteht damit keinerlei Verbindung mehr zu seinen heimatlichen Gefilden. Der mittlerweile sehr kranke Settembrini verabschiedet seinen Zögling zugleich erleichtert und traurig am Bahnhof. Hans zieht in den Krieg. Während eines harten Gefechts im Wald stößt er leise singend die Zeilen aus dem „Lindenbaum“ hervor.