Roman: Der Sandmann (1816)
Autor/in: E. T. A. HoffmannEpoche: Romantik
Die nachfolgende Inhaltsangabe und Zusammenfassung bezieht sich auf E. T. A. Hoffmanns Novelle „Der Sandmann“.
Die nachfolgende Inhaltsangabe und Zusammenfassung bezieht sich auf E. T. A. Hoffmanns Novelle „Der Sandmann“.
Inhaltsangabe/Zusammenfassung
Die Novelle „Der Sandmann“ wurde im Jahre 1816 von E.T.A Hoffmann veröffentlicht.
Das Werk beginnt mit einem Brief von Nathanael, dem Protagonisten, an seinen Schwager Lothar. Diesen Brief adressiert Nathanael aus Versehen falsch so das dieser an seine Verlobte Clara gesendet wird. Dieser Brief kann als Exposition gesehen werden, da ein Rückblick erfolgt. Er erzählt, dass er „am 30. Oktober mittags um 12 Uhr“ (S. 5 Z. 25f.) Besuch von einem Wetterglashändler bekam, welchen er jedoch schnell verscheuchte. Diese Begegnung erinnerte ihn an eine Begebenheit aus seiner Kindheit, von welcher er Nathanael nun berichtet.
Er berichtet, dass sein Vater häufig Besuch von einem ominösen Sandmann bekam. Dieser kam immer abends zu Besuch. Wenn er kam mussten die Kinder möglichst schleunigst ins Bett und durften den Sandmann nicht zu Gesicht bekommen. Als Nathanael seine Mutter nach dem Vorhandensein des Sandmanns fragte, antwortete diese, dass der Sandmann nur ein Erfindung sei, um die Kinder geschwind ins Bett zu bekommen. Der neugierige Nathanael lässt sich mit dieser Antwort jedoch nicht zufriedenstellen. Er befragt eine alte Dame, welche sich um seine Schwester kümmerte, nach diesem Sandmann. Diese erzählt das Märchen vom „bösen Sandmann“. Dieser würde den Kindern, wenn sie nicht zu Bett gingen, Sand in die Augen werfen und ihnen diese nehmen, um seine Kinder zu füttern. Von dieser Beschreibung ist Nathanael beunruhigt. An einem der Abende, an welchem der Sandmann zu Besuch kommen sollte, nimmt Nathanael seinen ganzen Mut zusammen und beschließt sich hinter einem Vorhang in des Vaters Zimmer zu verstecken und dem Sandmann aufzuwarten. Der Sandmann entpuppt sich nun als der von den Kindern der Familie verhasste Coppelius. Dieser führt mit seinem Vater zusammen alchemistische Experimente durch. Nathanael wird von Coppelius entdeckt, dieser versucht ihn zu misshandeln und versucht ihm die Augen zu verbrennen. Nach diesem Vorfall taucht Coppelius über einen geraumen Zeitraum nicht mehr im Haus der Familie auf. Eines Abends jedoch, kommt „der Sandmann“ ungeahnt zu Besuch. Bei den am diesem Abend durchgeführten Experimente kommt Nathanaels Vater bei einer vermeintlichen Explosion ums Leben. Nathanael scheint sich sicher zu sein, dass Coppelius für den Tod seines Vaters verantwortlich ist. Eben diesen Coppelius habe Nathanael in dem Wetterglashändler Coppola wiedererkannt.
Auf diesen falsch adressierten Brief antwortet nun seine Verlobte Clara. Zwar ist diese zutiefst beunruhigt von den Geschehnissen in Nathanaels Brief, jedoch versichert sie ihm, es handele sich bei den Erzählungen aus seiner Kindheit um Einbildung und auch die Verbindung mit dem mysteriösen Besucher sei seiner puren Einbildung entsprungen.
Den nächsten Brief an Lothar, seinen Schwager, adressiert Nathanael richtig. In der Zwischenzeit hat sich herausgestellt, dass der Wetterglashändler Coppola, nicht Coppelius ist. Dies hat er von seinem Physikprofessor Spalanzani erfahren. Dieser kenne ihn schon seit eigenen Jahren. Zudem schildert Nathanael seine erste Begegnung mit der Tochter seines Professors.
Nun wechselt die Erzählperspektive. Das weitere Geschehen wird nun von einem Erzähler geschildert. Nathanael besucht Clara. Es wird auffällig, dass sich Nathanael stark verändert hat. Bei seinen früheren Besuchen war Nathanael stets fröhlich und habe von lustigen Dingen erzählt. Es wird deutlich, dass Nathanaels Dichtungen immer düsterer werden. Clara ist von seinen Gedichten gelangweilt, was Nathanael nur noch stärker frustriert. Er schreibt ein fürchterliches Gedicht, wobei Coppelius sich zwischen das Liebesglück der Beiden stellt. Clara bezeichnet dies als ein „tolles unsinnige[s] wahnsinnige[s] Märchen“. Daraufhin fühlt sich Nathanael missverstanden, er bezeichnet Clara als ein „verdammtes Automat“. Daraufhin verlässt Nathanael die Szene und Clara erzählt Lothar von den Geschehnissen. Dieser ist daraufhin erzürnt und fordert Nathanael zu einem Duell auf. Dieses kann Clara nur ganz knapp verhindern, sie stellt sich zwischen die beiden Kontrahenten. Daraufhin bittet Nathanael die beiden Kontrahenten um Verzeihung. Es kommt zu einer Versöhnung.
Nun kehrt Nathanael in seine Wohnung zurück, diese ist jedoch in seiner Abwesenheit abgebrannt, seine Freunde haben jedoch seine sämtlichen Manuskripte und Instrumente retten können und in ein neues Haus, welches zufälligerweise direkt gegenüber des Hauses von Spalanzani liegt, bringen können. Es fällt ihm auf, dass Olimpia, die Tochter von Spalanzani, die ganze Zeit in ihrem Zimmer sitzt. Er ist sehr an ihr interessiert und findet diese sehr hübsch. Er schreibt gerade einen Brief an Clara, da klopft Coppola an seine Tür. Mehr aus Verlegenheit als aus wirklichem Nutzen kauft Nathanael sich ein Perspektiv (ein Beobachtungsfernrohr). Mit diesem Perspektiv beginnt er nun Olimpia zu beobachten. Zum ersten Mal erkennt er Olimpias Gesicht und ist von ihr wie verzaubert. Er bleibt für die nächsten Tage in seinem Zimmer und beobachtet wie gebannt Olimpia. Er ist so sehr verzaubert, dass Clara und auch Lothar aus seinem Gedächtnis entfliehen. Er denkt ausschliesslich an Olimpia. Er findet heraus, dass Spalanzani eine Feier plant, um seine Tochter das erste Mal der Öffentlichkeit zu präsentieren. Diese Möglichkeit will er nutzen, um Olimpia endlich kennenzulernen. Als einziger traut Nathanael sich, mit Olimpia zu tanzen. Nun verliebt er sich vollkommen in die schöne, fast zu perfekte Olimpia. Er stattet ihr von nun an immer wieder Besuche ab. Er beschließt, Olimpia einen Heiratsantrag zu machen. Er trifft auf den Professor Spalanzani und Coppola, diese scheinen sich um Olimpia zu streiten. Coppola scheint den Streit zu gewinnen, er versucht mit Olympias Körper zu fliehen. Nun beginnt Nathanael zu erkennen, dass es sich bei Olimpia nur um eine automatisierte Puppe handelt. Spalanzani fordert Nathanael auf ihm zu folgen, um die Puppe wiederzuerlangen. Auf dem Boden sieht Nathanael nun die Augen von Olimpia liegen, er beginnt Spalanzani anzugreifen. Bevor er ihn jedoch töten kann, wird Nathanael von einer Menschenmenge, welche vom Lärm angezogen wird, aufgehalten. Daraufhin wird Nathanael nun in ein Tollhaus gebracht.
Der Erzähler berichtet nun davon, dass Spalanzani die Universität verlassen musste und Coppola auch nicht mehr gesehen ward.
Nun findet ein Zeitsprung statt. Nathanael erwacht nun im Hause seiner Familie. Es scheint, als sei er von seinem Wahnsinn befreit. Nathanael und Clara planen aufs Land zu ziehen und dort zu heiraten. An dem Tage an welchem sie den Umzug vollziehen möchten gehen Clara, Nathanael, Lothar und die Mutter, ein letztes Mal in die Stadt. Sie entscheiden sich dazu, den Ratsturm zu besteigen um ein letztes Mal das Gebirge erblicken zu können. Nathanael und Clara erklimmen den Ratsturm, die anderen bleiben zurück. Oben angekommen sagt Clara, sie sehe einen grauen Busch, welcher sich auf sie zubewegen scheine. Er greift zur Seitentasche und zieht sein Perspektiv heraus. Er schaut hindurch und wird augenblicklich vom Wahnsinn ergriffen. Er versucht Clara mit aller Kraft vom Turm zu werfen. Lothar, der das Getöse auf dem Turm gehört hat, stürmt auf den Turm und rettete Clara. Nathanael blieb alleine auf dem Turm zurück. Er meint in der sich bildenden Menschenmenge den Advokaten Coppelius erblicken zu können. Mit den Worten „Sköne Oke — Sköne Oke“ („schöne Augen — schöne Augen“) stürzt Nathanael sich vom Turm und verstirbt.
Als letztes erklärt der Erzähler, dass man Clara mit einem Mann und zwei Kindern in einem nicht weit entfernten Ort gesehen haben soll. Es wird beschrieben, dass sie das „ruhige häusliche Glück“ am Ende doch noch gefunden hat.