Inhaltsangabe/Zusammenfassung
„Der Meister und Margarita“ erschien erstmals im Jahre 1966 in zensierter Form. Der Roman des russischen Schriftstellers Michail Bulgakow lässt den Teufel und seine Gehilfen im Moskau der 1930er-Jahre erscheinen. Der Satan entlarvt die Gierigen und die Betrüger. Einzig den Meister und seine Geliebte, die schöne und kluge Margarita, verschont er, um sie in eine bessere Welt zu führen. Als Parallelhandlung ist die Geschichte von Pontius Pilatus und der Hinrichtung Jeshuas eingeflochten. Figuren und Handlung weisen eine deutliche Anlehnung an die biblische Überlieferung auf, unterscheiden sich in wesentlichen Punkten aber auch von dieser. Bulgakow arbeitete die letzten zwölf Jahre seines Lebens an dem Roman. Durch seinen frühen Tod 1940 erlebte er die Veröffentlichung nicht mehr. Mit seiner absurden Komik und beißenden Kritik am Stalinismus löste das Werk sofort nach seiner Erscheinung einen Begeisterungssturm aus und gilt bis heute als Kultbuch in Russland und über dessen Grenzen hinaus.
Kapitelübersicht
Teil 1
In Gestalt des Professors Woland wirbelt der Teufel Moskau auf. Er sagt dem Redakteur Berlioz dessen nahen Tod voraus, woraufhin dieser exakt in der prophezeiten Weise stirbt. Der Schriftsteller Iwan Besdomny ist dabei und landet durch die Ereignisse in der Psychiatrie. Dort lernt er den Meister und dessen Geschichte kennen: Dieser kann die Geschehnisse deuten und klärt den Dichter darüber auf, dass er es mit dem Satan zu tun gehabt hat. Beide verbindet die Figur des Pontius Pilatus. Der Meister hat einen Roman über Pilatus geschrieben und ist durch die vernichtende Kritik in die Klinik geraten. Dafür hat er seine große Liebe Margarita verlassen müssen. Währenddessen besetzt das Gespann um Woland die Wohnung des toten, lässt zahlreiche Menschen verschwinden oder treibt andere ebenfalls in die Anstalt. Das Unwesen gipfelt in einer skandalösen Varieté-Vorstellung mit schwarzer Magie.
Kapitel 1 – Redet niemals mit Unbekannten
Im Moskau der 1930er-Jahre treffen sich zwei Männer am Patriarchenteich: Michail Berlioz und Iwan Ponyrjow, genannt Besdomny. Der rund vierzigjährige Berlioz leitet den größten Moskauer Schriftstellerverband „MassLit“ und ist zugleich Chefredakteur einer renommierten Literaturzeitschrift. Besdomny hingegen ist ein junger Schriftsteller. Da der Redakteur bei Iwan ein antireligiöses Gedicht in Auftrag gegeben hat, vertiefen sich die beiden in ein erhitztes Gespräch über Jesus Christus. Berlioz belehrt den Jüngling mit seiner Ansicht: Es habe Jesus nie gegeben. Plötzlich mischt sich ein ausländisch wirkender Mann mit einem schwarzen und einem grünen Auge ins Gespräch: Er befragt die beiden Männer, ob sie an Gott glauben. Berlioz verneint. Doch wer lenkt dann das menschliche Schicksal, fragt der Unbekannte ungeniert weiter. Der Mensch könne schließlich nicht selber lenken, denn er wisse nicht einmal, ob er den nächsten Tag überlebe. Radikal prophezeit er Berlioz, dieser werde noch heute Abend geköpft. Berlioz und Besdomny bekommen ein mulmiges Gefühl und halten den Fremden für einen Spion. Da stellt sich dieser als Professor für schwarze Magie vor. Er betont, Jesus habe durchaus gelebt. Damit beginnt er von Pontius Pilatus zu erzählen.
Kapitel 2 – Pontius Pilatus
An einem Morgen im Frühling begibt sich Pontius Pilatus, der Prokurator von Judäa, in den Palast Herodes' des Großen. Der Prokurator leidet unter massiven Kopfschmerzen und setzt sich missgestimmt in einen bereitgestellten Sessel, um seiner Aufgabe nachzukommen: dem Urteilsspruch über einen Angeklagten. Der Gefangene wird dem Prokurator sogleich vorgeführt. Es handelt sich um den etwa 27-jährigen Jeshua Ha-Nozri. Er soll Menschen mit seiner Lehre dazu aufgehetzt haben, den Tempel von Jerschalaim zu zerstören. Aufgrund seiner Schmerzen kann sich Pilatus kaum auf das Verhör konzentrieren. Doch Jeshua gelingt es, dem Kopf des Prokurators Linderung zu verschaffen. In Pontius Pilatus wächst eine gewisse Sympathie für den Angeklagten. Er ist fast bereit, ihn für unschuldig zu halten. Doch ein Bericht eines gewissen Judas aus Kirjat verhärtet die Vorwürfe gegen Jeshua. Der Prokurator sieht keinen anderen Weg, als das Todesurteil gegen Jeshua zu verhängen. Allerdings hofft er, dass die nahenden Pessach-Feiertage eine Begnadigung beim Hohepriester Qajfa bewirken. Dieser begnadigt jedoch stattdessen einen belanglosen Kriminellen namens Bar-Rabban.
Kapitel 3 – Der siebte Beweis
Reichlich Zeit scheint während der Erzählung vergangen zu sein, sodass Besdomny schon annimmt, den Ablauf nur geträumt zu haben. Aber auch Berlioz hat die Geschichte gehört. Er beteuert nun, dass der Hergang keineswegs mit den Evangelien übereinstimmt. Daraufhin zweifelt der Fremde an deren Zuverlässigkeit. Er selbst hingegen kann seinen Bericht um Pontius Pilatus bezeugen, denn er sei mit vor Ort gewesen. Zudem fragt er, ob Berlioz und Besdomny wenigstens an den Teufel glauben. Als beide verneinen, bricht er erst in Gelächter und sodann in Zorn aus. Immer dreister verhält sich der Unbekannte: Während seines Aufenthalts in Moskau gedenkt er, in die Wohnung des Redakteurs einzuziehen. Die beiden Männer fangen an, ihn für geistesgestört zu halten. Berlioz bricht auf, um die Behörden zu verständigen. Ihm begegnet ein kariert gekleideter Mensch mit seltsamer Stimme, als er auch schon an einem Drehkreuz unter die Räder einer Straßenbahn gerät. Er wird geköpft - genau wie der Professor es ihm vorausgesagt hat.
Kapitel 4 – Die Verfolgungsjagd
Zunächst hat Besdomny unwillig bei dem seltsamen Professor die Stellung gehalten. Doch sobald er den ersten Schrei gehört hat, ist er zum Drehkreuz gerannt. Dort angekommen sieht Iwan Besdomny bereits den Kopf seines Bekannten über das Pflaster rollen. Als er sich bewusst wird, dass der Professor jedes Detail der Katastrophe vorausgesagt hat, beginnt er, den Fremden für verantwortlich zu halten. Er zwingt sich, zurückzugehen und den Unheimlichen zu stellen. Doch dieser entzieht sich: Er verschwindet in Gesellschaft des kariert Gekleideten sowie eines riesigen Katers. Iwan eilt dem Gespann nach. Spontanen Eingebungen folgend sucht Besdomny hier und da: In einem Haus nimmt er eine heilige Ikone mit, von der er sich Schutz verspricht. Schließlich lässt er sogar seine Kleidung zurück, um den Moskwa-Fluss zu durchschwimmen, wo er den Professor plötzlich dringend vermutet. Schließlich packt Besdomny die Überzeugung, der Gesuchte müsse im Gribojedow-Haus sein.
Kapitel 5 – Es geschah im Gribojedow
Im sogenannten Gribojedow-Haus residiert der Schriftstellerverband MassLit. An diesem Abend haben sich in der schicken Villa mit Restaurant zahlreiche Literaturschaffende versammelt. Denn ausgerechnet Berlioz soll hier einen Vortrag halten. Als sich bereits allgemeine Verwunderung über dessen Ausbleiben breitmacht, stürzt stattdessen Besdomny herein, und zwar ohne Hosen und mit der brennenden Kerze in der Hand. Ganz außer sich berichtet er den Umstehenden wirr von den Ereignissen am Patriarchenteich und vom Tode des Verbandschefs. Dabei sucht er weiter fiebrig nach dem ausländischen Professor. Die Anwesenden halten Iwan für geisteskrank und lassen ihn von der Polizei abholen. In Tränen aufgelöst wird er von mehreren Männern in einen Lastwagen gezerrt und in die Psychiatrie gebracht.
Kapitel 6 – Schizophrenie, genau wie prophezeit
Der Dichter Rjuchin ist einer der Männer, die Iwan in die Psychiatrie befördert haben. Nun sitzt er aufgeregt in der Klinik und schildert dem eintretenden Arzt seine Vermutungen. Dieser fragt routinemäßig alle erdenklichen Punkte ab, während Iwan wütend regungslos bleibt. Er antwortet lediglich auf die Frage nach seinem Alter: 23. Darüber hinaus aber ergeht er sich in Flüchen. Er sieht sich als Opfer einer Verschwörung und beteuert, alle anzuzeigen. Bei diesen Aussagen und einem genaueren Blick in Iwans Augen wird sich Rjuchin schlagartig bewusst, einen vollkommen Gesunden in die Klinik geschleppt zu haben. Als Besdomny jedoch neben den Geschehnissen vom Patriarchenteich auch noch auf Pontius Pilatus zu sprechen kommt, weist der Arzt ihn kurzerhand in ein Einzelzimmer ein. Rjuchin ist entsetzt. Auf der Rückfahrt erleidet er einen Nervenzusammenbruch.
Kapitel 7 – Die unselige Wohnung
Die Wohnung Nummer 50 in der Sadowaja-Straße steht seit zwei Jahren in einem schlechten Ruf. Denn seitdem verschwinden immer wieder Menschen spurlos aus dieser Wohnung. Dort wacht gerade der Mitbewohner des toten Redakteurs Berlioz auf: Stepan Lichodejew ist Varieté-Direktor und an diesem Morgen äußerst verkatert. Nur ungenau erinnert er sich an den Vorabend. Plötzlich bemerkt Stepan einen Unbekannten in seinem Zimmer. Dieser stellt sich mit dem Namen Woland vor, Professor für schwarze Magie. Gleichzeitig gibt er zu verstehen, dass Lichodejew ihn kennen sollte. Denn gestern Abend hat er mit ihm einen Vertrag über sieben Vorstellungen im Varieté abgeschlossen. Lichodejew ruft Rimski, den Finanzdirektor des Varietés, an - auch dieser weiß Bescheid. Da entsteigen Wolands Gehilfen einem Spiegel: der Mann im karierten Anzug, der sprechende schwarze Kater und ein Rothaariger mit Reißzahn namens Asasello. Da Woland die Wohnung für sich beansprucht, zaubert der Kater den ursprünglichen Bewohner einfach fort: Lichodejew findet sich an der Küste Jaltas wieder.
Kapitel 8 – Der Wettkampf zwischen Dichter und Professor
Unterdessen wacht Iwan um die Mittagszeit in der Klinik auf. Eine freundliche Schwester hilft ihm dabei, sich herzurichten, bevor er einer wichtigen Persönlichkeit des Instituts vorgeführt wird, dem Professor Strawinsky. Der Professor befragt Iwan wie schon zuvor der Arzt. Doch in diesem Fall ist Besdomny versessen darauf, bei ihm mit seiner Geschichte Gehör zu finden. Schließlich scheint es sich um den Leiter der Anstalt zu handeln. Mit gleichgültiger Nachsicht folgt Strawinsky Iwans Erzählungen. Schließlich rät er Besdomny sogar dazu, seine verworrenen Anklagen schriftlich der Polizei zu überstellen, ohne jedoch irgendetwas davon ernst zu nehmen. Stattdessen erachtet er Sauerstoff und Bäder für den Kranken als die passende Maßnahme.
Kapitel 9 – Korowjews Kapriolen
Schnell verbreitet sich die Nachricht vom Tode Berlioz' im Haus der Sadowoja-Straße. Das führt dazu, dass zahlreiche Bittsteller den Vorsitzenden der Hausgemeinschaftsleitung bedrängen, ihnen den Platz in Wohnung 50 zu überlassen. Der Vorsitzende Nikanor Bossoi begibt sich auf der Flucht vor den Antragstellern selbst zu der Wohnung. Dort wird der Besitz des Toten vorerst in einem versiegelten Raum verwahrt. Als niemand öffnet, tritt er ein und bricht das Siegel. Jedoch erwartet ihn bereits der Mann im karierten Anzug vor Ort. Er stellt sich mit dem Namen Korowjew vor, Dolmetscher des ausländischen Professors, und macht Bossoi weis, Stepan Lichodejew habe die Wohnung dem Professor Woland überlassen, solange er in Jalta sei. Bossoi reagiert skeptisch, lässt sich aber doch überzeugen, ein Bündel frischer Banknoten als Wochenmiete anzunehmen. Er verlässt die Wohnung. Woland hat aus dem Nebenzimmer mitgehört und befindet Bossoi für niederträchtig. Er will ihn nicht mehr sehen. Daher denunziert Korowjew den Hausverwalter, mit Fremdwährungen zu spekulieren. Er gibt genau an, wo die Beamten nach den Banknoten suchen müssen. Tatsächlich werden diese an genau der angegebenen Stelle fündig und verhaften Bossoi.
Kapitel 10 – Nachrichten aus Jalta
Zur selben Zeit gehen im Varieté ohne Unterlass Telegramme aus Jalta ein. Sie beinhalten verschiedene Berichte über Direktor Lichodejews Aufenthalt in Jalta. Finanzchef Rimski und der Varieté-Verwalter Warenucha sind jedoch irritiert darüber, wie Lichodejew so schnell nach Jalta gekommen sein soll. Überhaupt bemerken sie verschiedene Unstimmigkeiten. Somit beschließen sie, Nachforschungen anzustellen. Doch plötzlich erhält Warenucha einen Drohanruf. Kurz darauf wird er zusammengeschlagen, damit er nicht selbst der Polizei in Jalta telegrafiert. Bewusstlos wird er in die Wohnung 50 verschleppt. Dort erwartet ihn eine nackte Rothaarige. Als sie ihn küssen will, bemerkt er, dass ihr Körper eiskalt ist, und verliert wieder das Bewusstsein.
Kapitel 11 – Iwans Entzweiung
Iwan sitzt weinend in seinem Klinikzimmer. Denn vor Aufregung will es ihm nicht gelingen, seinen Bericht über den schaurigen Professor zu schreiben. Zudem tobt vor dem Fenster ein Gewitter und versetzt den Dichter vollends in Verwirrung. Als die Krankenschwester Praskowja ihn so aufgelöst sieht, spritzt sie ihm ein Beruhigungsmittel und schließt die Jalousien, um das Gewitter auszusperren. Dadurch verbringt er den restlichen Tag in entspanntem Dämmern auf seiner Liege. Iwan führt ein Selbstgespräch, in dem er feststellt, dass er den toten Berlioz kaum kannte. Folglich sollte dessen Tod ihn auch nicht weiter quälen. Dennoch kann er sich nicht vollständig dazu bringen, sich mit den unerklärlichen Ereignissen abzufinden. Als Besdomny nachts schon vollends einschlafen will, erscheint eine Gestalt hinter dem Gitter auf dem Balkon: Der Mann presst den erhobenen Finger vor die Lippen und gebietet Iwan zu schweigen.
Kapitel 12 – Schwarze Magie mit kompletter Entlarvung
Die erste Aufführung des Professors im Varieté beginnt. Woland und sein Gefolge lassen Geld regnen und machen sich das Publikum so gefügig. Die Leute springen auf und kämpfen um die Scheine. Doch der Ansager George Bengalski greift ein: Er hält das Ganze für eine Massenhypnose und warnt davor, das die Geldscheine sich nach der Veranstaltung auflösen würden. Zudem verlangt er von Woland, seinen Trick zu offenbaren. Genervt fragt Korowjew daraufhin das Publikum, was mit dem Störenfried geschehen solle. Eine Stimme ruft: Den Kopf abreißen. Somit reißt der Kater Begemot dem Mann tatsächlich den Kopf ab. Als das Publikum um Gnade bittet, setzt der Kater den Kopf wieder auf den Hals. Der Ansager sucht panisch das Weite. Als zweite Nummer dürfen alle Frauen ihre alten Kleider kostenlos gegen neueste Pariser Mode eintauschen. Ein reger Zulauf strömt auf die Bühne. Wieder verlangt ein Herr nach Enthüllung: Da enthüllt Korowjew in Anwesenheit der Ehefrau des Herren, dass dieser eine Affäre hat. Der Kater erklärt die Vorstellung für beendet.
Kapitel 13 – Die Erscheinung des Helden
Der Mann auf Iwans Balkon ist ein Mitpatient, der sich „der Meister“ nennt. Er tritt ein. Besdomny vertraut ihm sofort. Als Iwan sich als Dichter zu erkennen gibt, bittet der Meister ihn, besser mit dem Schreiben aufzuhören. In Aufregung gerät er, als Iwan erklärt, wegen Pontius Pilatus in der Anstalt zu sein. Denn der Meister durchschaut die Zusammenhänge. Er klärt Iwan darüber auf, dass ihm am Patriarchenteich der Teufel selbst begegnet sei. Auch der Meister ist wegen Pontius Pilatus in der Anstalt. Nach einem Geldgewinn ist der ehemalige Museumsdirektor in eine kleine Kellerwohnung gezogen und hat angefangen, einen Roman über Pilatus zu schreiben. Dann hat er die verheiratete Margarita getroffen und erkannt, dass sie beide füreinander bestimmt sind. Sie hat ihn den Meister getauft und sich nicht nur in ihn, sondern ebenso in den Roman verliebt. Doch die Veröffentlichung ist gescheitert durch die Hetze von Kritikern wie Latunski. Dieser Hass hat den Meister psychisch erkranken lassen. Margarita hat ihn im letzten Moment noch davon abhalten können, das Manuskript zu verbrennen. Ohne ihr Wissen hat er sich daraufhin selbst in die Psychiatrie eingewiesen.
Kapitel 14 – Heil dem Hahn!
In seinem Büro untersucht Rimski das Geld aus der Vorstellung Wolands. Beim Blick aus dem Fenster sieht er halbnackte Frauen: Die neue Kleidung aus der Vorführung ist plötzlich verschwunden und lässt sie entblößt zurück. Sogleich will Rimski Bericht erstatten. Doch da erhält er schon selbst einen Drohanruf, dies besser zu unterlassen. Plötzlich erscheint Warenucha und erklärt, Lichodejew sei nicht in Jalta. Vielmehr habe er sich in einem Lokal namens Jalta mit einem Telegrafisten betrunken und Spaßnachrichten versendet. Je mehr Warenucha erzählt, desto weniger glaubt ihm Rimski. Da erkennt Rimski auch schon, dass Warenucha keinen Schatten wirft. Er muss mit ansehen, wie dieser nach den Schreien eines Hahns mit einer nackten Frau aus dem Fenster fliegt. Panisch flüchtet Rimski mit dem Taxi zum Schnellzug nach Leningrad.
Kapitel 15 – Bossois Traum
Bossoi ist mittlerweile ebenfalls in die Psychiatrie eingewiesen worden. Aufgewühlt hat er versucht, über die dunklen Machenschaften in der Wohnung 50 zu berichten. Tatsächlich ist das Haus daraufhin sogar überprüft worden. Doch alles hat sich als unauffällig herausgestellt. Bossoi erhält eine Beruhigungsspritze und verfällt in einen unruhigen Schlaf mit wirren Träumen, zunächst von Devisen. Doch dann sieht er im Traum den Kahlen Berg vor sich.
Kapitel 16 – Die Hinrichtung
Unter dem Kommando von Mark, dem Rattenschinder, werden die drei Verurteilten zum Kahlen Berg bei Jerschalaim gebracht. Eine große Menschenmenge ist gekommen, doch niemand macht einen Versuch, die Männer zu retten. Jeshua und die beiden anderen werden ans Kreuz genagelt und hingerichtet. Da die Hitze zu stark ist, verlassen die Schaulustigen den Ort sofort nach der Hinrichtung. Doch einer von Jeshuas Jüngern bleibt: Levi Matthäus. Er hat ein Messer gestohlen, um Jeshua Leid zu ersparen und diesen vor der Kreuzigung mit einem Messerstich zu erlösen. Doch er ist zu spät gekommen. Er verflucht Gott, weil dieser seinem Lehrer keinen milden Tod gewährt hat. Nachdem die Soldaten abgezogen sind, nimmt Levi den toten Jeshua vom Kreuz ab. Er trägt ihn fort, nachdem er auch die beiden anderen Toten vom Kreuz genommen hat.
Kapitel 17 – Ein bewegter Tag
Am Morgen nach der skandalösen Vorstellung sind alle Plakate über Wolands Vorführung verschwunden. Zudem ist der Ansager Bengalski ebenfalls in der Psychiatrie. Auch sonst befindet sich keiner der Varieté-Mitarbeiter an seinem Platz, außer dem Buchhalter Lastotschkin. Er hat die Show nicht gesehen. Was er jedoch davon hört, entsetzt ihn. Somit begibt er sich zum Komitee für Volksbelustigung. Doch anstelle des Vorsitzenden trifft er dort nur einen leeren Anzug an, der die Unterlagen bearbeitet. Die aufgebrachte Sekretärin berichtet, ein Kater sei da gewesen und habe den Vorsitzenden in einen Anzug verwandelt. In einer weiteren Filiale trifft er auf Mitarbeiter, die Korowjew dazu gebracht hat, nur noch zu singen. Als der Buchhalter schließlich die Einnahmen abgeben will, wird er wegen Handels mit ausländischen Dollars verhaftet.
Kapitel 18 – Die glücklosen Besucher
Maximilian Poplawski aus Kiew, der Onkel des verstorbenen Berlioz, erhält ein Telegramm, in dem der Neffe ihn darüber informiert, zu Tode gekommen zu sein. Zwar ist Poplawski zunächst erstaunt, beschließt dann aber, nach Moskau zu fahren, um sich die Wohnung des Toten anzueignen. Dort angekommen stößt er auf den schwarzen Kater, Korowjew und Asasello. Sie demütigen den Mann, nehmen ihm seinen Pass ab und stoßen ihn die Treppe hinunter nach draußen. Als weiterer Besucher erscheint Sokow, der Buffet-Leiter des Varietés in der Wohnung 50. Die Gäste der Vorführung haben ihn mit dem Falschgeld bezahlt. Nun will er seine Verluste eintreiben. Stattdessen prophezeit ihm Woland, er werde bald an Krebs sterben, brauche also kein Geld. Sofort sucht Sokow schockiert einen Arzt namens Kusmin auf. Er bezahlt ihn ebenfalls mit Geld, das sich anschließend in Papier verwandelt. In der Praxis erscheint ebenfalls das Gefolge Wolands und sorgt für Schrecken.
Teil 2
Auf der verzweifelten Suche nach dem verschollenen Geliebten lässt sich Margarita mit Wolands Gespann ein: Durch eine Salbe wird sie unsichtbar und kann fliegen. Zunächst nutzt sie die Gelegenheit, um die Wohnung des verhassten Kritikers Latunski zu zerstören. Dann kommt sie zu Woland in die besetzte Wohnung. Er ernennt sie zur Königin seines Balls. Da Margarita ihre Aufgabe überzeugend meistert, zaubert Woland ihr den Geliebten herbei. Sie dürfen noch einmal zusammen in ihrer Kellerwohnung leben. Doch dann vergiftet Asasello die beiden, um sie zu ihrem ewigen Heim weit weg von Moskau zu führen. In der verwüsteten Stadt kehrt Ruhe ein, Verschollene tauchen wieder auf. Iwan Besdomny verbleibt willenlos in der Klinik.
Kapitel 19 – Margarita
Margarita ist jung, schön und klug. Mit ihrem reichen Mann lebt sie in einer geräumigen Villa mit Dienerin. Dennoch ist sie unglücklich, da sie nichts mit ihrem Mann verbindet. Den Meister hingegen liebt sie von Beginn an leidenschaftlich. An dem Abend, als der Meister plötzlich spurlos in die Psychiatrie verschwindet, ist Margarita untröstlich und sucht ihn überall, jedoch vergeblich. Somit setzt sie ihr freudloses Leben über Monate hinweg fort. Sie weint viel und glaubt fürchtet bereits, der Geliebte sei tot. Als Woland in Moskau auftaucht, ist Margarita gerade für einige Tage allein in der Villa. Von ihrem Hausmädchen Natascha hört Margarita von der unheimlichen Varieté-Vorstellung. Bei einem Spaziergang im Alexandergarten begegnet ihr Asasello. Der Trauerzug für Berlioz bewegt sich gerade an ihnen vorbei. Margarita lässt sich von Asasello den Kritiker Latunski zeigen. Der Rothaarige stellt ihr außerdem Informationen über ihren Geliebten in Aussicht. Dafür soll sich Margarita abends um halb Zehn komplett mit einer Salbe eincremen. Sie steckt den Tiegel ein und geht.
Kapitel 20 – Asasellos Salbe
Punktgenau zur angewiesenen Uhrzeit trägt sich Margarita in ihrem Schlafzimmer die Salbe auf. Im Spiegel erblickt sie sich noch schöner und deutlich jünger. Sie fühlt sich leicht und übermütig. Als sie hochspringt, bleibt sie schwebend in der Luft hängen und kommt nur langsam wieder zu Boden. Asasello ist am Telefon und weist ihr an, loszufliegen. Wenn sie über das Tor schwebt, solle sie das Wort „unsichtbar“ sagen und daraufhin gen Süden fliegen. Sie werde erwartet. Unversehens schwingt sich die nackte Margarita auf einen Schrubber und gleitet zum Fenster hinaus. Ihr Nachbar Nikolai Iwanowitsch sieht fassungslos zu. Sie ruft ihm einen Abschiedsgruß entgegen und fliegt über das Tor in die Straße hinaus, mit einem lauten: „Unsichtbar“.
Kapitel 21 – Der Flug
Margarita muss etwas üben, um den Schrubber zu bändigen. Sie fliegt nicht hoch und schaut in die ersten Etagen. Ihr fällt das elegante Haus der Dramatiker und Literaten auf. In der Wohnungsliste erspäht sie den Namen Latunskis. Unsichtbar schwebt sie am Portier vorbei hinein in das Gebäude. Da niemand an der Wohnungstür öffnet, entscheidet sie sich, zu einem offenen Fenster hineinzufliegen. Niemand ist zu Hause. Margarita nutzt die Gelegenheit, um wild zu randalieren, bevor sie jubelnd weiterfliegt. Plötzlich wird sie von Natascha eingeholt. Auch diese hat die Salbe benutzt und fliegt nun, und zwar auf dem in ein Schwein verwandelten Nachbarn Nikolai Iwanowitsch. Schließlich landen sie bei einem fernen Gewässer voller Hexen und Meerjungfrauen. Ein Fettwanst taucht auf, nennt sie „Königin Margot“ und bringt sie zusammen mit einem Bocksbeinigen zu einem goldenen Cabriolet. Der Wagen chauffiert Margarita zurück nach Moskau.
Kapitel 22 – Bei Kerzenschein
Asasello geleitet Margarita in die Wohnung 50. Diese ist in einen immensen Säulensaal verwandelt und nur von Kerzenschein erleuchtet. Korowjew begrüßt die beeindruckte Margarita ehrerbietig. Er gibt ihr zu verstehen, dass Woland einmal im Jahr den sogenannten „Vollmondball“ gebe. Dafür benötige er aber noch eine Gastgeberin, die unbedingt aus Moskau stammen und Margarita heißen müsse. Margarita willigt ein. Da offenbart ihr Korowjew, dass sie königliches Blut in sich trage, denn sie stamme von einer französischen Königin des 16. Jahrhunderts ab. Nach Begemot lernt Margarita schließlich auch Woland kennen. Dieser bemerkt schnell die Intelligenz der jungen Frau. Natascha kommt auf dem Schwein hinzu geflogen. Ihrem Flehen, bei ihrer Herrin bleiben zu dürfen, gibt Woland statt. Das Schwein wird jedoch in die Küche gesperrt.
Kapitel 23 – Des Satans großer Ball
Margarita wird mit Blut gewaschen und anschließend mit Rosenöl und Blättern eingerieben. Dann bekommt sie sehr schweren Schmuck, goldene Schuhe und eine Diamantkrone. Der Kater ruft zum Ball auf. Die Zeremonie beginnt mit Lichtern und Orchester. Plötzlich wimmelt es vor Gästen in Ballkleidung. Margarita begrüßt mit dem Gespann die Gäste: Es sind Bewohner der Unterwelt. Alle müssen Margaritas nacktes Knie küssen. Korowjew berichtet über die Sünden und den Tod jedes Einzelnen. Besonderen Eindruck macht ihr Frieda, die ihr uneheliches Neugeborenes im Wald vergraben hat.
Kapitel 24 – Der Meister wird extrahiert
Margarita hat ihre strapaziöse Aufgabe auf dem Ball mit Bravour erfüllt. Deshalb bietet ihr Woland an, sich etwas zu wünschen. Zunächst ist sie verlegen, doch als er darauf besteht, erbittet sie Frieden für Friedas Seele. Allerdings soll sie auch etwas für sich selbst verlangen. So wünscht sie sich den Meister herbei. In derselben Sekunde erscheint er in Anstaltskleidung und psychisch verwirrt. Woland stellt das angebrannte Manuskript wieder her. Überglücklich wünscht sich Margarita, dass alles wieder so sei wie früher. Die Liebenden werden zurück in die Kellerwohnung gebracht. Alois Mogaritsch, der sich zwischenzeitlich die Wohnung des Meisters angeeignet hat, wird zunächst von Margarita attackiert und schließlich von Wolands Gespann hinweggefegt. Margarita fürchtet noch, alles könne nur Zauberei sein und im nächsten Augenblick wieder verschwinden. Da beginnt sie in der Kellerwohnung sitzend, im Manuskript zu lesen, während der Meister ruht.
Kapitel 25 – Wie der Prokurator den Judas aus Kirjat zu retten suchte
Nach der Hinrichtung bespricht sich Pontius Pilatus im Palast mit dem Geheimdienstchef Afranius. Pilatus betont seine Überzeugung, Judas aus Kirjat solle heute Nacht erstochen werden, er habe sichere Quellen darüber. Er trägt Afranius auf, Judas zu schützen. Der Geheimdienstchef ist zunächst erstaunt, da er selbst keinerlei solche Information hat. Doch Pilatus beharrt immer mehr, sodass Afranius schließlich die geheime Botschaft versteht: Hinter den Worten von Pontius Pilatus steckt der gut getarnte Befehl, Judas zu töten.
Kapitel 26 – Das Begräbnis
Afranius begibt sich daraufhin zu einer jungen Frau namens Nisa. Nach einem kurzen Gespräch verschwindet er unauffällig. Nisa macht sich nach dieser Unterweisung eilig auf den Weg, um Judas zu treffen. Sie hat ihm schon lange gefallen. Nun verführt sie ihn mit Blicken und lockt ihn zu einem geheimen Treffen nach Getsemani. Judas macht sich auf den Weg dorthin. Vor Ort trifft er jedoch nicht die schöne Nisa, sondern zwei Unbekannte, die ihm den Geldbeutel rauben und Judas erstechen. Im Hintergrund hat Afranius den Mord beobachtet. Anschließend reitet er gut verdeckt zum Palast des Herodes zurück, um Pilatus in verschleierten Worten Bericht zu erstatten. Dieser hat unterdessen geschlafen und von Jeshua geträumt. Der Prokurator ist begeistert von der Arbeit des Sicherheitschefs. Nun lässt er Levi Matthäus zu sich kommen und erfährt, dass auch dieser den Verräter Judas töten wollte. Als Levi aufgebracht fragt, wer ihm zuvorgekommen sei, antwortet Pilatus, er selbst sei es gewesen.
Kapitel 27 – Das Ende der Wohnung 50
Erst im Morgengrauen hat Margarita das Manuskript zu Ende gelesen. Währenddessen untersucht eine Spezialeinheit die Wohnung 50 nach den zahlreichen seltsamen Vorfällen in Moskau. Asasello informiert das Gespann über die drohende Verhaftung. Alle verschwinden, bis auf den Kater, der die Ermittler mit einer Verfolgungsjagd empfängt und dann die Wohnung in Brand steckt. Rimski, Warenucha und auch Lichodejew und Nikolai Iwanowitsch werden gefunden. Auch zu Iwan kommt ein Ermittler in die Klinik. Doch mittlerweile ist Besdomny abgestumpft: Weder für Berlioz Tod noch für den Professor oder Pontius Pilatus interessiert er sich noch.
Kapitel 28 – Anschließende Abenteuer von Begemot und Korowjew
Begemot und Korowjew randalieren in einem Lebensmittelladen. Anschließend versetzen sie das Restaurant des Gribojedow-Hauses in Aufruhr. Aus beiden Szenen verabschieden sie sich mit einem Flammenmeer, das der Kater mithilfe seines Petroleumkochers anzettelt.
Kapitel 29 – Das Schicksal des Meisters und Margaritas ist beschlossen
Auf der Dachterrasse eines der schönsten Gebäude Moskaus blicken Woland und Asasello auf die Stadt. Levi Matthäus kommt hinzu. Im Auftrag Jeshuas bittet er Woland um Frieden für den Meister. Woland willigt ein.
Kapitel 30 – Es ist Zeit
Asasello vergiftet den Meister und Margarita in der Kellerwohnung mit uraltem Wein. Auch Pilatus soll schon von diesem getrunken haben. Mit demselben Wein lässt Asasello sie wieder auferstehen und fliegt mit ihnen auf schwarzen Pferden in den nächtlichen Himmel. Sie besuchen Iwan kurz in der Klinik. Er ist überwältigt von Margaritas Schönheit. Am nächsten Morgen berichtet ihm die Krankenschwester vom Tod des Meisters - doch davon weiß Besdomny bereits.
Kapitel 31 – Auf den Sperlingsbergen
Zusammen mit Woland, Asasello, dem Kater und Korowjew reisen der Meister und Margarita auf ihren Rössern den Himmel entlang. Noch ein letztes Mal hält der Meister inne und betrachtet den Blick auf die schöne Stadt. Zunächst überkommt ihn Trauer, doch sofort siegt die Reiselust. Dann entfernen sie sich immer weiter.
Kapitel 32 – Vergebung und ewige Einkehr
Unterwegs begegnen sie Pontius Pilatus, der sich danach sehnt, sein Gespräch mit Jeshua zu beenden. Der Meister befreit ihn mit den Worten, dass Jeshua auf ihn warte. Dem Meister und Margarita weist Woland den Weg: Ihre Zukunft liegt nicht in Moskau, sondern in einem schönen Haus mit Rosenranken, ihrem ewigen Heim.