1. Novelle: Der goldne Topf (1814)
Autor/in: E. T. A. HoffmannEpoche: Romantik
Außentext: „Hoffmann aber mochte auf Wein, auf Arrakpunsch als Vehikel der Verwandlung nicht verzichten. Hier im ganz diesseitigen Dresden des Spätherbstes 1813 braucht man doch gewisse Hilfsmittel zum Flügelschlagen.“ - Rüdiger Safranski
Vergleichswerk: Der Steppenwolf von Hermann Hesse
Inhaltsangabe, Vergleich und Interpretation
In seinem Wirklichkeitsmärchen „Der goldne Topf – Ein Märchen aus der neuen Zeit“, veröffentlicht E.T.A. Hoffmann die Verwandlung des tollpatschigen Studenten Anselmus zu einem Dichter. Dabei ist dieser hin- und hergerissen zwischen seiner Liebe zu der Schlange Serpentina, welche der fantastischen Welt Atlantis angehört, und Veronika, die in der bürgerlichen Welt verhaftet ist. Neben der Duplizität des Seins, also der Spannung von Phantasie und Wirklichkeit, von Innen- und Außenwelt, ist wie bereits erwähnt, die persönliche Entwicklung der Hauptperson ein zentrales Thema.
Für ein besseres Verständnis der Textstelle ist die vorangegangene Handlung wichtig. Der Student Anselmus begegnet nach dem unglücklichen Zusammenstoß mit einem Äpfelweib der Schlange Serpentina, in die er sich auf der Stelle verliebt. Diese Begegnung mit dem Fantastischen verdrängt er jedoch wieder .
Für ein besseres Verständnis der Textstelle ist der Zusammenstoß des Studenten mit dem Äpfelweib von Relevanz. Von dem Fluch „ins Kristall bald dein Fall“ (S. 5 Z. 20) begleitet flieht der Student vom Ort des Geschehens und findet sich bald darauf unter einem Holunderbaum wieder, woraufhin der Zauber beginnt und ihm drei goldgrüne Schlangen erscheinen, wovon eine, namens Serpentina, ihn mit ihren dunkelblauen Augen in ihren Bann zieht. Durch eine barsche Stimme unterbrochen, wird Anselmus sich seiner Umgebung wieder bewusst und die Schlangen verschwinden. Sogleich verdrängt der Student das Geschehene. Die umstehenden philisterhaften