Inhaltsangabe/Zusammenfassung
„Damals war es Friedrich“ ist das bekannteste Werk des deutschen Schriftstellers Hans Peter Richter aus dem Jahr 1961. Das Werk lässt sich der Trümmerliteratur zuordnen, da Richter selbst im Zweiten Weltkrieg diente und viele seiner Erfahrungen in seine Bücher einfließen ließ. Damals war es Friedrich beschreibt durch die Augen des Ich-Erzählers, wie der Aufstieg der Nationalsozialisten mit der zunehmenden Verfolgung der Juden in Deutschland einhergeht und wie sich die sozialen Strukturen innerhalb der Gesellschaft daraufhin änderten. Der zeitliche Rahmen der Geschichte umfasst 17 Jahre und beginnt im Jahr 1925.
Kapitelübersicht
Kapitel 1: Vorgeschichte
Der Ich-Erzähler wohnt gemeinsam mit seinen Eltern im Mietshaus des Großhandelsvertreters Resch, welcher ebenfalls in dem Haus wohnt. Dieser lässt sich lediglich an wichtigen Feiertagen im Vorgarten des Hauses blicken und lässt die anderen Bewohner zumeist spüren, dass ihm das Haus gehört und er das Sagen hat.
Aufgrund der Inflation sind viele Familien im Jahr 1925 einer schlechten Wirtschaftslage ausgesetzt. So ist der Vater des Ich-Erzählers arbeitslos. Neben seiner Familie lebt auch Familie Schneider in dem Mietshaus. Herr Schneider geht einem Beruf als Postbeamter nach. Er und seine Frau gelten als höfliche und freundliche Nachbarn. Die Schneiders haben einen Sohn namens Friedrich, der im selben Alter wie der Ich-Erzähler ist.
Kapitel 2: Reibekuchen
Da Frau Schneider einen Termin im Rathaus hat, lässt sie Friedrich bei der Familie des Ich-Erzählers. Zunächst weigert sich der Ich-Erzähler, Friedrich mit seinen Sachen spielen zu lassen. Seine Neugier wird jedoch durch Friedrichs Kuckucksflöte geweckt. Als Friedrich den Ich-Erzähler darauf spielen lässt, entwickelt sich ein freundschaftliches Verhältnis und Friedrich darf nun auch mit den Sachen des Ich-Erzählers spielen.
Gemeinsam mit der Mutter des Ich-Erzählers backen die Kinder anschließend Reibekuchen. Nachdem alle Kuchen verspeist sind, beschließt die Mutter die dreckigen Kinder zu baden. Währenddessen fällt ihr auf, dass Friedrich beschnitten ist.
Kapitel 3: Schnee
Der junge Ich-Erzähler steht eines Wintertages am Fenster und sieht, wie Frau Resch den Schnee vom Gehweg schaufelt. Nachdem Frau Resch wieder im Haus verschwunden ist, erscheinen Frau Schneider und Friedrich. Die beiden liefern sich eine Schneeballschlacht und bauen einen Schneemann. Als der Ich-Erzähler dies sieht, möchte er ebenfalls nach draußen. Seine Mutter hält ihn jedoch ab, da sie zunächst den Abwasch erledigen möchte. Als beide bereit sind, nach draußen zu gehen, ist eine laute Stimme zu hören. Herr Resch beschimpft Friedrich als Judenbengel, da dieser über den Schnee und die darunter liegenden Rosen gelaufen ist und nicht den Weg benutzt hat. Daraufhin zieht die Mutter den Ich-Erzähler vom Fenster weg.
Kapitel 4: Großvater
Die Familie des Erzählers erhält Besuch von dessen Großvater. Dieser hat während seiner Berufszeit einen guten Arbeitsplatz bei der Eisenbahn gehabt und wirkt penibel und streng. Da sein Sohn arbeitslos ist, unterstützt er die Familie monatlich mit Geld. Zeitgleich macht er seinem Sohn Vorwürfe, dass dieser nicht auch bei der Eisenbahn gearbeitet hat und möchte, dass der Ich-Erzähler diesen Fehler nicht macht und später für die Eisenbahn arbeiten soll.
Nachdem ein Geräusch aus der Wohnung der Friedrichs zu vernehmen ist, erzählt der Vater dem Großvater, dass eine jüdische Familie über ihnen leben würde und dass deren Sohn Friedrich ein Spielkamerad des Enkels sei. Aufgrund seiner negativen Haltung gegenüber Juden möchte der Großvater, dass sein Enkel künftig nicht mehr mit Friedrich spielt. Als Friedrich kurz darauf an der Tür klingelt, wird er von der Mutter des Erzählers weggeschickt.
Kapitel 5: Freitagabend
Der Ich-Erzähler hält sich an einem Freitagabend bei Familie Schneider auf, da seine Mutter die Wäsche anderer Familien wäscht und der Vater auf der Suche nach Arbeit ist. Dabei wird der Erzähler Zeuge, wie sich Familie Schneider auf den Sabbat vorbereitet. Währenddessen lernt er einiges über die jüdische Religion. Dennoch ist er irritiert von den sich deutlich unterscheidenden Bräuchen und versteht nicht so recht, warum Familie Schneider sich so benimmt.
Nachdem Herr Schneider von seiner Arbeit heimkehrt, essen alle miteinander am Tisch. Sie brechen das Brot und trinken wie üblich Wein. Nach dem Essen überreicht Frau Schneider dem Erzähler einen Korb voll Birnen und schickt ihn hinunter, da seine Mutter nun wieder zu Hause ist.
Kapitel 6: Schulanfang
Friedrich und der Erzähler werden gemeinsam eingeschult und neben in der ersten Stunde nebeneinander platz. Nach dem Unterricht werden die Kinder von ihren Eltern erwartet und bekommen ihre Schultüten überreicht. Herr Schneider überredet die Eltern des Erzählers, mit ihnen auf den Rummelplatz zu kommen, obwohl diese kaum Geld bei sich haben. Auf dem Rummelplatz angekommen, übernimmt Herr Schneider die Kosten für Karussellfahrten und Würstchen. Der Vater des Erzählers bittet seine Frau, ihm ein wenig Geld zu geben, sodass Postkarten mit Bildern der beiden Familien kaufen kann. Da dies das letzte Haushaltsgeld war, verbringt die Familie den restlichen Tag ohne eine weitere Mahlzeit zu sich nehmen zu können.
Kapitel 7: Schulweg
Der Erzähler und Friedrich laufen nach der Schule nach Hause. Dabei erzählt Friedrich, dass er am Vortag mit seiner Mutter bei Dr. Askenase, seinem Arzt, war. Als die beiden an der Praxis vorbeilaufen, bemerken sie, dass das Schild der Praxis bemalt wurde. In roter Farbe steht auf dem Schild das Wort „Jude“. Die beiden Freunde beschließen, beim Doktor zu klingeln und ihn darauf hinzuweisen.
Als Friedrich und der Erzähler den Heimweg fortsetzen, kommen sie am Schreibwarenladen des Herrn Rosenthal vorbei. Vor dem Laden entdecken sie einen Mann in grauen Stiefelhosen, gelben Hemd und einer Hakenkreuzarmbinde, der ein Schild mit der Aufschrift „Kauft nicht beim Juden!“ hält. Vor dem Laden hat sich eine Menschenmenge versammelt. Als Herr Rosenthal aus dem Laden tritt, wird er von Friedrich freundlich begrüßt. Kurz darauf erscheint Herr Schneider und nimmt Friedrich sowie den Erzähler mit nach Hause.
Kapitel 8: Die Schlaufe
Friedrichs Freund, der Ich-Erzähler, ist mittlerweile beim Deutschen Jungvolk. Er lädt Friedrich ein, am Heimabend des Jungvolks teilnehmen zu dürfen. Friedrich ist zunächst begeistert und bringt eine Halsbandschlaufe mit, an der an Hakenkreuz befestigt ist. Als sie beim Heimabend ankommen, sehen sie, dass viele Kameraden bereits vergnügt herumtollen. Allesamt werden sie von einem Jungzugführer in einen großen Raum gebracht, in dem auch ein Bild Hitlers an der Wand hängt.
Im Verlauf der Veranstaltung wird ein kleiner, buckliger Mann in den Raum geführt, der vor dem Jungvolk über die Juden spricht und diese als Feindbild darstellt. Zum Ende seiner Rede prägt er den anwesenden Kindern ein, dass die Juden das Unglück des deutschen Volkes wären. Friedrich soll diese Aussage wiederholen. Erst nach mehrmaliger Aufforderung überwindet er sich dazu und verlässt anschließend den Raum.
Kapitel 9: Der Ball
Während Friedrich und der Ich-Erzähler mit einem Gummiball spielen, geht dabei versehentlich der Schaukasten eines Geschäfts kaputt. Die Betreiberin des Geschäfts hält Friedrich daraufhin fest und beschuldigt ihn, ein Einbrecher zu sein und beschimpft ihn als Judenlümmel. Zwar will der Erzähler das Geschehen richtigstellen, doch die Frau lässt sich nicht beirren und ruft nach der Polizei.
Als die Polizei eintrifft, erklärt ein Wachmann dem Erzähler, dass man Jude nicht vertrauen könne und führt Friedrich daraufhin nach Hause, wo dessen Vater den entstandenen Schaden begleicht.
Kapitel 10: Treppengespräch
Eines Tages ist Friedrich gemeinsam mit seinem Vater dabei, das Treppenhaus hinabzusteigen. Dabei werden sie von Herrn Resch abgefangen. Dieser teilt Friedrichs Vater mit, dass die Familie ausziehen soll. Er bittet den Vater des Erzählers darum, als Zeuge aufzutreten, dass er Familie Schneider den Auszug nahegelegt hat. Der Vater weigert sich jedoch, Herrn Resch dabei zu unterstützen. Als Friedrichs Vater nach dem Grund für den drohenden Auszug fragt, antwortet Herr Resch schroff: „Weil sie Juden sind!“
Kapitel 11: Herr Schneider
Der Erzähler und Friedrich sitzen gemeinsam auf dem Bordstein vor dem Mietshaus, als ihnen Herr Schneider entgegenkommt. Die beiden sind etwas überrascht von Friedrichs Vater, da dieser sich anders als sonst verhält und Tränen in den Augen hat. Als der Erzähler in die Wohnung zurückkehrt, berichtet er seiner Mutter von dem Geschehen. Diese möchte die Schneider jedoch nicht weiter stören. Im Verlauf des Abends besucht Frau Schneider die Familie des Erzählers und berichtet ihnen, dass ihr Mann aufgrund seines jüdischen Glaubens seine Arbeit als Postbeamter verloren hätte.
Kapitel 12: Die Verhandlung
Um den Auszug der Familie Schneider durchsetzen zu können, geht Herr Resch vor Gericht. Dort möchte er erreichen, dass die Schneider aufgrund ihres Glaubens das Mietshaus verlassen müssen. Schließlich sei es nicht zumutbar, dass Juden im Haus eines NSDAP-Mitglieds leben würden. Vor Gericht sieht er sich jedoch einem Richter gegenüber, der auf der Seite der Schneiders ist.
Letztlich zieht Herr Resch die Klage zurück, da der Richter ihm keinen Erfolg in Aussicht stellt. Nach Ansicht des Richters wusste Herr Resch bereits seit vielen Jahren über den jüdischen Glauben der Schneiders bescheid. Da es keinen weiteren Kündigungsgrund gibt, wird die Klage abgewiesen.
Kapitel 13: Im Kaufhaus
Herr Schneider hat eine neue Anstellung gefunden und arbeitet mittlerweile in der Spielwarenabteilung eines Kaufhauses. Nachdem Friedrich einen neuen Anzug trug, wollte der Erzähler von ihm wissen, wo er diesen herhabe. Daraufhin geht Friedrich mit dem Erzähler zum Kaufhaus, wo sein Vater arbeitet. Dort angekommen lässt Herr Schneider die beiden Kinder mit einer kleinen Eisenbahn spielen.
Während Friedrich und der Erzähler miteinander spielen, berichtet der Ich-Erzähler, dass sein Vater nun in der Partei und somit ebenfalls wie Herr Resch Mitglied der NSDAP sei. Nachdem die beiden gespielt haben, bekommen sie von Friedrichs Vater etwas Geld, von dem sie sich Spielzeug kaufen dürfen.
Kapitel 14: Der Lehrer
Am Ende einer Unterrichtsstunde bittet der Lehrer Neudorf die Schüler, noch etwas länger auf ihren Plätzen zu bleiben. Er erzählt ihnen ausführlich von der Vergangenheit und der von Verfolgung geprägten Geschichte der Juden. Zunächst ist Friedrich irritiert, warum der Lehrer dies tut.
Nachdem der Lehrer mit seiner Ausführung fertig ist, teilt er den Schülern mit, dass sie sich von Friedrich verabschieden sollen. Dieser müsse die Schule verlassen und künftig eine Schule für Juden besuchen. Er beteuert gegenüber Friedrich jedoch, weiterhin sein Freud bleiben zu wollen.
Kapitel 15: Die Reinemachefrau
Seitdem Herr Schneider im Kaufhaus arbeitet, geht es der Familie finanziell wieder gut. Da auch der Vater des Erzählers mittlerweile eine Anstellung gefunden hat, teilen sich beide Familie eine Reinemachefrau namens Frau Penk. Diese kündigt ihre Stelle bei den Schneiders jedoch wieder, da die Nazis ein neues Gesetz erlassen, wonach nichtjüdische Frauen nicht mehr für Juden arbeiten dürfen. Sie fürchtet, dass sie dadurch in Schwierigkeiten geraten könnte, da ihr Mann als Kommunist unter Beobachtung der Nazis steht. Weiterhin wird ebenfalls ein Gesetz erlassen, das die Ehe zwischen Juden und Nichtjuden verbietet.
Kapitel 16: Gründe
Der Vater des Erzählers wartet auf Herrn Schneider und fängt ihn ab, als dieser nach Hause kommt. Er teilt ihm mit, dass er seit einiger Zeit Mitglied bei der NSDAP ist und welche Vorteile dies für ihn und seine Familie hat. So hat die Partei dafür gesorgt, dass er eine neue Arbeit erhalten hat und dank des Programms „Kraft durch Freude“ künftig sogar Urlaub mit seiner Familie machen kann.
Im weiteren Verlauf bittet der Vater des Erzählers Herrn Schneider darum, Deutschland mitsamt seiner Familie zu verlassen und vor den Nazis zu fliehen. Herr Schneider lehnt diese Bitte jedoch ab. Allerdings bittet er zeitgleich darum, dass sich der Vater des Erzählers im Ernstfall um seine Familie kümmern soll. Der Vater verspricht Herrn Schneider, dass er sich um seine Familie kümmern wird, sollte etwas geschehen.
Kapitel 17: Im Schwimmbad
Friedrich möchte einen Tag im Schwimmbad verbringen. Der Besuch wird ihm jedoch erschwert, da ihm der Bademeister den Zutritt zu den Umkleidekabinen verwehrt und ihn dazu beschimpft. Daraufhin zieht sich Friedrich im Freien um und hört dabei, dass ein Fahrrad gestohlen wurde. Auf dem Weg zum Schwimmbad hatte er einen eilig davonfahrenden Radfahrer gesehen und bietet sich dem Besitzer des Fahrrads als Zeugen an. Dieser wimmelt jedoch ab, da die Polizei einem Juden keinen Glauben schenken würde.
Kapitel 18: Das Fest
Eine Woche nach Friedrichs 13. Geburtstag geht er gemeinsam mit seiner Familie und dem Erzähler in eine Synagoge, obwohl der Erzähler von seinem Vater aufgefordert wurde, sich seltener mit Friedrich in der Öffentlichkeit zu zeigen. Dort darf er erstmals aus der Thora vorlesen, da er nach jüdischem Glauben nun ein Mann ist. Anschließend richtet die Familie Schneider zu Hause ein Festmahl für Friedrich aus. Er hält eine Rede, in der er seinen Eltern seine Dankbarkeit übermittelt. Auch werden ihm einige Geschenke überreicht, über die er sich sehr freut. So ist auch sein ehemaliger Lehrer Neudorf zu Gast, der ihm einen gravierten Füllfederhalter schenkt.
Kapitel 19: Begegnung
Der Ich-Erzähler berichtet davon, dass er im Sportunterricht Gewaltmärsche über sich ergehen lassen muss. Verantwortlich dafür ist der Sportlehrer Schuster. Nach einem sehr anstrengenden Marsch stiftet Lehrer Schuster die Sportklasse auch dazu an, ein judenfeindliches Lied anzustimmen, als die Gruppe auf die Klasse von der jüdischen Schule trifft, zu der auch Friedrich gehört. Der Erzähler folgt dem Aufruf seines Lehrers und stimmt in den Gesang ein, das einzig und allein das Ziel hat, Juden auf verachtenswerte Weise zu verhöhnen.
Kapitel 20: Der Pogrom
Der Erzähler wird Augenzeuge von schrecklichen Taten und Ausschreitungen gegen Juden. Geschäfte und Läden wie die Arztpraxis von Dr. Askenase oder der Schreibwarenladen werden dabei verwüstet. Auch der Erzähler mischt sich unter die pöbelnde und randalierende Meute, bis er plötzlich angeekelt von sich selbst nach Hause läuft. Er verachtet sich selbst für seine Taten.
Als er zu Hause ankommt, wird die Familie Schneider ebenfalls vom wütenden Volk angegriffen. Die Wohnung wird verwüstet und die Mutter geschlagen. Er sieht, wie Friedrich über seiner ohnmächtigen Mutter gebeugt im Zimmer kniet. Aufgrund dieser Bilder beginnen der Erzähler und seine Mutter vor Entsetzen zu weinen.
Kapitel 21: Der Tod
Wenige Tage nach dem Überfall auf die Familie Schneider steht Herr Schneider mitten in der Nacht plötzlich vor der Tür der Familie des Erzählers. Er bittet den Vater um eine Taschenlampe, da es seiner Frau sehr schlecht geht. In großer Sorge um den Gesundheitszustand seiner Frau ruft der Vater von Friedrich einen Arzt herbei. Dieser verabreicht Frau Schneider noch eine Spritze, jedoch stirbt sie kurz darauf. In Trauer um die geliebte Mutter fangen Herr Schneider und Friedrich an zu beten und zerreißen aus Wut und Trauer ihre Hemden.
Kapitel 22: Lampen
Als Resultat der ausgeweiteten Restriktionen gegenüber Juden muss Herr Schneider seinen Beruf im Kaufhaus niederlegen. Um Geld zu verdienen, reparieren Friedrich und sein Vater nun heimlich Lampen in der eigenen Wohnung. Dass sich auch ihr Verhalten deutlich verändert, bleibt dem Erzähler nicht verborgen.
Eines Tages überbringt er den Scheiders einen Brief, in dem sich ein Kündigungsschreiben für die Wohnung befindet. Aus lauter Verzweiflung beginnt Friedrich zu weinen. Herr Schneider bittet den Erzähler darum, niemandem zu verraten, dass die beiden Lampen in der Wohnung reparieren. Er fürchtet, dass ihnen alles weggenommen werden könnte.
Kapitel 23: Der Film
Aus Angst vor den Nazis haben Friedrich und der Erzähler mittlerweile beschlossen, sich nur noch dort zu treffen, wo sie niemand kennt und verraten könnte. Sie beschließen, gemeinsam eine Kinovorführung des Films „Jud Süß“ zu besuchen. Dabei erzählt Friedrich seinem Freund, dass es ihm und seinem Vater sehr schlecht gehen würde.
Im Kinosaal angekommen, wird eine Ausweiskontrolle durchgeführt. Zu dieser Zeit war es Juden bereits verboten, ein öffentliches Kino zu besuchen. Aus Angst in ein Konzentrationslager zu kommen, verlässt Friedrich das Kino. Der Erzähler folgt seinem Freund.
Kapitel 24: Bänke
Friedrich berichtet dem Erzähler davon, dass er sich in Helga verliebt hat, sich jedoch nicht traut, ihr seine wahre Identität zu verraten. Als es zu einem Treffen zwischen Helga und Friedrich kommt, weigert sich Friedrich, sich auf die Parkbank zu Helga zu setzen. Sie schöpft einen ersten Verdacht, da es Juden nicht erlaubt ist, auf nicht ausdrücklich für Juden vorgesehenen Bänken Platz zu nehmen.
Trotz seiner Religion möchte sich Helga weiter mit Friedrich treffen und schlägt vor, dass sich die beiden das nächste Mal in einem Wald treffen könnten. Zu diesem Treffen kommt es jedoch nicht, da Friedrich sich davor fürchtet, Helga in Gefahr zu bringen, sollten die beiden zusammen gesehen und verraten werden.
Kapitel 25: Der Rabbi
Eines Tages wird der Ich-Erzähler Zeuge, wie Herr Schneider und Friedrich einen Rabbiner verstecken, der sich auf der Flucht befindet. Herr Schneider hat Angst davor, dass der Erzähler sie an die Nazis verraten könnte. Der Rabbiner hingegen überlässt dem Erzähler die Entscheidung, was mit ihm geschehen soll. Entweder soll er gehen müssen oder bleiben dürfen. Der Erzähler ist hin- und hergerissen. Einerseits möchte er niemanden verraten, andererseits hat er Angst davor, der Mitwisserschaft bezichtigt zu werden und fürchtet sich vor den Konsequenzen.
Kapitel 26: Sterne
Der Erzähler lässt den Rabbiner zunächst bei den Schneiders wohnen. Einige Tage später möchte er Friedrich in dessen Wohnung besuchen, trifft ihn jedoch nicht an. Stattdessen sieht er, wie der Rabbiner und Herr Schneider Judensterne auf ihre Kleidungsstücke nähen und fragt die beiden Männer, warum sie das tun würden. Der Rabbiner entgegnet ihm daraufhin, dass bereits im Himmel entschieden würde, wer einen höheren Rang tragen und wer erniedrigt werden soll. Letzten Endes sagt der Rabbiner allerdings, dass der Hauptgrund für die Verfolgung der Juden ist, dass sie anders sind.
Kapitel 27: Salomon
Das Gespräch zwischen dem Ich-Erzähler und dem Rabbiner setzt sich fort. Dabei erzählt der Rabbiner dem Erzähler die biblische Geschichte des Salomon. Dieser wurde von seinen Eltern Schloime und Gittel vor den Truppen des Königs beschützt, in dem sie ihr Leben für seines gaben. Nachdem Salomon seine Eltern begraben hatte, flieht er aus seiner Heimat, um sich vor den brandschatzenden Truppen in Sicherheit zu bringen. Die Truppen des Königs planen derweil bereits, die nächste Stadt zu verwüsten und die dort lebenden Juden zu vertreiben.
Kapitel 28: Besuch
Herr Resch hat Familie Schneider und den Rabbiner an die Polizei verraten. Als diese sich Zutritt zur Wohnung verschafft und Friedrichs Vater sowie den Rabbiner abführt, kann die Familie des Erzählers nur tatenlos zusehen. Sie versuchen zwar, die Polizisten zu hindern, sind letztlich jedoch machtlos. Herr Resch hingegen zeigt sich sehr erfreut über die Verhaftung der beiden Männer und weist die Polizisten darauf hin, dass Friedrich fehlen würde.
Kapitel 29: Fledderer
Am darauf folgenden Tag sind der Erzähler und seine Eltern sehr wachsam. Sie wollen Friedrich davor warnen, dass die Polizei nach ihm suchen würde. Friedrich kann sich jedoch unbemerkt in die Wohnung seiner Eltern schleichen. Dort erwischt er Herrn Resch dabei, wie er die Habseligkeiten der Schneiders plündert. Voller Zorn bespuckt er den Hausbesitzer und beschimpft ihn als Fledderer.
Herr Resch gerät daraufhin in Rage und ruft lautstark nach der Polizei. Friedrich bleibt nichts anderes übrig, als die Wohnung zu verlassen und sich vor der Polizei zu verstecken.
Kapitel 30: Das Bild
Mittlerweile haust Friedrich in einem Versteck, da er weiterhin vor den Nazis auf der Flucht ist. Ihm geht es nicht gut, da er stark unter Hunger leidet und sehr verdreckt ist. Eines Tages beschließt er, die Familie des Erzählers zu besuchen. Er möchte sie um das Foto vom Rummelplatz bitten, das sie damals haben machen lassen, da er sich nicht mehr an seine Eltern erinnern kann. Die Familie bereitet ihm eine Mahlzeit und er darf sich waschen.
Als der Fliegeralarm ertönt, bringt sich die Familie des Erzählers in einem Bunker in Sicherheit. Friedrich muss jedoch in der Wohnung zurückbleiben, da sich die Familie davor fürchtet, an die Nazis verraten zu werden.
Kapitel 31: Im Keller
Die Bombenangriffe werden immer stärker und Friedrich fürchtet um sein Leben. Er begibt sich ebenfalls zum Bunker und fleht um Einlass. Verantwortlich für den Bunker ist Herr Resch, der als Luftschutzwart agiert. Er verweigert Friedrich den Zutritt zum Bunker, trotz heftiger Proteste der weiteren anwesenden Personen. Herr Resch schickt Friedrich weg und verweist darauf, dass dieser lediglich ein Jude sei. Friedrich bleibt keine andere Wahl, als sich einen anderen Ort zu suchen, um sich vor den Bomben zu schützen.
Kapitel 32: Ende
Als der Bombenangriff beendet scheint, verlassen die Familie des Erzählers und Herr Resch mitsamt seiner Frau den sichereren Bunker. Schnell wird deutlich, dass nahezu die gesamte Umgebung vollständig verwüstet wurde. Als die Gruppe zu Hause ankommt, sehen sie auch die Verwüstung am eigenen Haus, welches allerdings nicht stark beschädigt wurde und noch immer steht. Dabei entdecken sie Friedrich, der zusammengekauert im Hauseingang sitzt. Schnell wird den Anwesenden klar, dass Friedrich tot ist. Herr Resch merkt süffisant an, dass er Glück gehabt habe, auf diese Weise gestorben zu sein.