Inhaltsangabe, Analyse und Interpretation
Der Vorliegende Sachtext „Clara und die Männer“ verfasst von Lienhard Wawrzyn im Jahre 1976 und veröffentlicht in seinem Werk „Der Automaten-Mensch“, thematisiert Claras Verhalten gegenüber den männlichen Figuren im „Sandmann“ mit der Unterdrückten Situation der Frau in der bürgerlichen Gesellschaft zur Zeit der Entstehung der Erzählung.
Der Autor bezieht sich in seinem Text auf die Figur Clara aus der Novelle „Der Sandmann“, welche 1817 veröffentlicht wurde. Lienhard Wawrzyn stellt das Verhältnis von Clara zu den Männern in der Novelle dar. Und erläutert dabei die ‚bürgerliche Frau‘ zu der Zeit.
Wawrzyn stellt die These auf, dass Clara zwei Gesprächsebenen habe.
Im Folgenden werde ich das Verhältnis von Clara und den Männern anhand von Wawrzyns Erläuterungen analysieren.
Der Sachtext lässt sich in acht Sinnabschnitte unterteilen. Im ersten Abschnitt (Z. 1-11) zitiert der Autor aus der Novelle Claras Verhalten. Er behauptet, dass Clara einen Scharfsinnigen Verstand, eine lebenskräftige Fantasie und ein tiefes Weibliches Gemüt habe. Außerdem behauptet der Autor, dass Clara von vielen als gefühllos angesehen werde.
Im zweiten Sinnabschnitt (Z. 12-24) wird über Claras Kommunikation gesprochen. Wawrzyn betont, dass Clara eine ‚non-verbale‘ Kommunikation mit den Männern habe.
Im nächsten Abschnitt (Z. 25-31) wird das bürgerliche Verhältnis von Frau und Mann beschrieben, welches mit zwei Thesen untermauert wird.
Im vierten Abschnitt (Z. 32-36) behauptet der Autor, dass Clara für die Männer als eine erotische Figur interessant sei und nicht als ein ‚intellektuelles Wesen‘.
Im darauffolgenden Abschnitt (Z. 37-57) erläutert der Autor, dass die Männer in der Novelle, durch ihre Redensart eine ‚Unterdrückerische Funktion‘ haben. Zudem werden die Männer kurz und prägnant beschrieben beziehungsweise ihre Rollen gegenüber Clara.
Im Sechsten Abschnitt (Z. 58-67) wird Claras Sicht zu den Männern beschrieben.
Im vorletzten Abschnitt (Z. 68-85) wird Claras ‚zweite Kommunikationsebene‘ erläutert.
Im letzten Abschnitt (Z. 68-97) behauptet Wawrzyn, dass Hoffmann das glückliche Ende der Novelle als eine Art Ironie verfasst hat.
Der Autor beginnt seinen Text mit der näheren Beschreibung Claras. Er beschreibt Sie als ein ‚Kindisches Kind‘ (Z. 1). Des Weiteren erläutert der Autor, dass Clara einen Scharfsinnigen Verstand und eine lebenskräftige Fantasie habe (Z. 2f.). Nachdem Wawrzyn Clara kurz beschrieben hat spricht er den Rezipienten direkt an „Liebe Freunde“ (Z. 6), dadurch zeigt er eine bestimmte Nähe zwischen sich und seinen Rezipienten. Der Autor betont, dass Clara von vielen als „Kalt, gefühllos und prosaisch gescholten“ werde, weil Sie Schweige (Z. 9). Außerdem fügt er hinzu, dass Clara wegen ihrer „kindlichen Art“ und des „gemütvollen Wesens“ von vielen Männern geliebt werde (Vgl. Z. 10f.). Doch Wawrzyn erläutert, dass keiner außer Nathanael Clara so „ungemein“ (Z. 9) liebte. Der Autor behauptet, dass Clara wegen ihrer stillen Art der Mittelpunkt von den Männern sei und dass Sie Claras Art falsch aufgefasst hätten.
Wawrzyn behauptet, dass Clara sich in ihren Beziehungen zu den Männern charakterisiere (Z. 10). Er stellt dies anhand eines Zitates „tiefes Weibliches Zartes Gemüt“ (Z. 12) aus der Novelle dar. Zudem behauptet der Autor, dass Claras ‚Schweigen‘ auf die Männer als eine Art „Herausforderung“ diene (Z. 15). Wawrzyn erläutert, dass die Männer viel redeten (Z. 16) wodurch sich eine Herausforderung zur Selbstdarstellung bilde.
Der Autor behauptet außerdem, dass Clara eine „non-verbale Kommunikation“ mit den Männern führe (Z. 20). Sie rede nicht, sondern führe die Kommunikation mit einen „Blick“ oder mit einem „ironischen Lächeln“ (Z. 21f). Diese beschreibende Feststellung Wawrzyns bezieht sich auf die Zitate des ‚Sandmannes‘ „feines ironisches Lächeln“ (Z. 21). Zudem stellt der Autor dar, dass die Männer diese Schweigende non-verbale Kommunikation Claras als Zeichen ihres „gemütvollen Wesens“ aber auch als „gefühllos“ sehen (Z. 22ff.). Der Autor behauptet, dass die Männer davon ausgehen, dass Clara ihren „gemütvollen Reden“ zustimmen müsse (Z. 24). Als nächstes stellt der Autor zwei Thesen auf, welche zu Ursachen der bürgerlichen Gesellschaft führen. In seiner ersten These behauptet Wawrzyn, dass das Verhältnis zwischen Clara und den Männern zur Unterdrückung führe (Vgl. Z. 28f), denn die Männer schätzten das, was Sie an Clara verachteten (Z. 29). In seiner zweiten These behauptet der Autor, dass Clara mehr ist als das, was die Männer in ihr sähen, oder als das, wofür sie sie hielten „Clara ist aber weder auf das zu reduzieren, was die Männer an ihr Schätzen, noch auf das, was sie an ihr Verachten“ (Z. 30f).
Da Clara die ‚non-verbale Kommunikationsebene‘ nutze sei sie für die Männer nicht als ein: „Intellektuelles Wesen“ interessant, sondern als erotisches. Der Autor verdeutlicht hier die Rolle der Frau, die Unterdrückt wird, wenn Sie nicht kommuniziert. Als nächstes vergleicht Wawrzyn Clara mit der „See-Metapher1“ (Z. 38). Er erläutert, dass Wenn alle reden, einer Zuhören müsse (Z. 39), welches in dem Fall die Frau, also Clara Übernehme (Vgl. Z. 40). Um seine Argumentation zu stützen nimmt der Autor Claras Namen als Beispiel: „Das passt auch zu ihrem Namen“ (Z. 41). Wawrzyn geht auf die Männer ein. Er hebt hervor, dass die Männer die Frau beeindrucken wollen (Z. 42) und dass Sie mit ihren „phantastischen, nebelhaften Reden“ die Unterdrückung repräsentierten (Z. 44). Der Autor behauptet, dass die Männer dabei auch “Selbst Kritik“ einbauen (Z. 47), dies werde aufhören, wenn im Eheleben das ‚Liebeswerben‘ funktionslos geworden sei. (Vgl. Z. 50), denn dann werde die Frau bei den Freunden ihres Mannes eine „erotische Vorlust“ halten (Z. 51ff.). Der Autor fügt hinzu, dass Claras Schweigen den Männern einen Platz für ihre freien Vorstellungen lasse (Z. 53). Außerdem werteten die Männer Claras „Schweigsame Natur“ als „emotionalen Mangel“ (Z. 55ff.). Nachdem der Autor die Sicht der Männer bezüglich Claras Schweigen beschrieben hat, erläutert er Claras Sicht (Vgl. Z. 58). Dies stellt er als eine rhetorische Frage an den Leser „Wie sieht die Sache aber aus Claras Sicht aus?“ (Z. 58). Wawrzyn erläutert, dass Clara nicht ein „verschwommenes Verhältnis“ wie die Männer habe, denn Sie besitze einen „hellen scharfsinnigen Verstand“ (Z. 59). Der Autor verdeutlicht dem Leser, dass Clara einen Verstand habe und damit handle. Er Vergleicht Claras Verstand mit dem von den Männern: „Wie die Männer“ (Z. 60).
Claras Schweigen sei eine Antwort darauf, dass sie als ein erotisches Wesen angesehen werde und nicht als ein intellektuelles Wesen (Vgl. Z. 62ff). Wawrzyn stellt fest, dass Clara das Eheleben vor Augen haben müsse, denn sonst werde sie „materiell und seelisch“ verarmt sein (Z. 69). Hier zeigt der Autor, dass man sich nicht Unterdrücken lassen sollte, denn dann ist man seelisch nicht mehr in der Lage wieder wie Vorher handeln zu können. Der Autor befasst sich mit der Zweiten Kommunikationsebene Claras, welche inoffiziell sei (Vgl. Z. 72). Clara könne sich für den Richtigen entscheiden, wenn die Männer ihr Gelegenheit gäben (Z. 73f.) mit der Metapher: „Der Inhalt der Männergespräche hat mehr die Funktion eines Handschuhes“ (Z. 82), verdeutlicht der Autor, die Gespräche der Männergruppe, welche dazu dienen an eine “begehrenswerte Frau“ zu kommen (Z. 83f.)
Zum Schluss seines Textes gibt der Autor seine eigene Meinung wieder. Er macht seine Position deutlich, indem er erläutert, dass die bürgerliche Gesellschaft immer so tue, als sei sie glücklich, welches aber nicht stimme (Vgl. Z. 89ff.). Zudem gibt der Autor wieder, dass das „Happy end“, welches ein Fremdwort ist auf die Novelle „Des Sandmann“ nicht Zutreffe (Vgl. Z. 91).
Zusammengefasst kann man sagen, dass Lienhard Wawrzyn an die Gesellschaft appelliert, denn er übt Gesellschaftskritik aus. Der Autor verdeutlicht die Unterdrückung zur Zeit E.T.A Hoffmanns.