Inhaltsangabe, Gedicht-Analyse und Interpretation
Das Gedicht „Vergänglichkeit der Schönheit“, verfasst von Christian Hoffmann von Hoffmannswaldau und veröffentlicht im Jahr 1695, handelt von der Vergänglichkeit der Schönheit und des Lebens.
Das Gedicht macht deutlich, dass die Schönheit nicht ewig hält und das Innere des Menschen wichtiger ist.
Formal ist das Gedicht einem Sonett1 zu zuordnen, da es aus zwei Quartetten und zwei Terzetten besteht. Die Quartetten bestehen aus jeweils vier Versen und die Terzetten jeweils aus drei Versen. Für die Quartetten wurde ein umarmender Reim als Reimschema verwendet, für die Terzetten ein Schweifreim. Als Metrum2 liegt ein sechshebiger Jambus vor, welcher eine gewisse Dynamik und Spannung im Gedicht erzeugt.
In der ersten Strophe wird beschrieben, wie das Alter den menschlichen Körper zerstört und der Tod den Menschen einholt. Durch Personifikationen3 wie z. B. „streichen“ oder „mit seiner kalten Hand“ wird der Tod nicht mehr auf der sachlichen sondern auf der menschlichen Ebene dargestellt. Mit dem Wort „endlich“ in Vers zwei wird das Verlangen nach dem Tod beschrieben und somit erläutert, dass der Tod nicht unbedingt eine qualvolle Angelegenheit sein muss, sondern auch als Befreiung gesehen werden kann. In dieser Strophe wird durch das zweite Personalpronomen4 „Du“ direkt der Leser angesprochen. Die „Brüste“ in Vers zwei adressieren jedoch den weiblichen Leser. Durch die Metapher in Vers drei („[…] liebliche Korall der Lippen […]“) wird die Vergänglichkeit des Körpers verstärkt bildlich dargestellt. Anaphern5, Alliterationen6 und Inversionen7 heben das ganzen noch einmal hervor.
Auch die zweite Strophe befasst sich mit der Vergänglichkeit des Körpers. Durch erneute Metaphern8 („der Augen süßer Blitz“) und Alliterationen („[…] des Goldes Glanz […]“) wird dieser Effekt verstärkt. „Endlich“ taucht in dieser Strophe in Vers acht auf, was noch einmal den Willen des Sterbens untermalt. In dieser Strophe wird jedoch die Vergänglichkeit des Körpers noch intensiver dargestellt („Das Haar, das itzund kann des Goldes Glanz erreichen […]“). Durch eine Inversion wird das Ganze noch einmal bildlich aufgeführt.
Die letzte Strophe handelt von der Unsterblichkeit des Herzens, welches auch als Symbol für die menschliche Liebe gewählt sein könnte. Es wird geschildert, dass alles zu Ende gehen muss („Dies und noch mehr als dies muß endlich untergehen“), doch dass das Herz aufgrund seiner starken Konsistenz („Dieweil es die Natur aus Diamant gemacht“) weiterlebt. Die Metapher verdeutlicht dies und regt zu bildlichen Vorstellung an.
Die zu Beginn verfasste Deutungshypothese ist noch zu präzisieren. Im Gedicht schildert Hoffmannswaldau die Vergänglichkeit des Körpers und die Unsterblichkeit der Liebe.
Das Gedicht ist dem Barockzeitalter zu zuordnen, da es aufgrund der äußeren Form und dem Erscheinungsjahr sich gut in diese Epoche einordnen lässt. Zudem werden die epochentypischen Aussagen „Memento mori“ (Denke daran, dass du Sterben wirst), die Vergänglichkeit und die Antithetik des Diesseits und des Jenseits vertreten.