Inhaltsangabe, Gedicht-Analyse und Interpretation
In dem Gedicht „Frommer Soldaten seligster Tod“, geschrieben von Clemens Brentano und Achim v. Arnim, erschienen im „Des Knaben Wunderhorn“ im Jahre 1806-08, geht es um die Verherrlichung des Todes im Krieg und die Verschönerung des Krieges. Brentano will mit seinem Gedicht zur Teilnahme an den Revolutionen und Kriegen zu dieser Zeit anregen. Dies wird im Folgenden näher erläutert.
Formal lässt sich sagen, dass das Gedicht in eine große Strophe mit 22 Versen gegliedert ist. Das Gedicht besitzt den Jambus als Versmaß und benutzt den Kreuzreim und den Paarreim als Reimschema. Brentano hält sich auch sehr strikt an diese Reimschemata, um das Gedicht sehr schön für den Leser klingen zu lassen. Hätte das Gedicht nur einen Fehler oder Aussetzer im Reimschema, würde es sofort dem Leser auffallen, und eine unschöne Lücke würde entstehen. Dies würde dem Leser den Glaube geben, dass es Lücken und doch negative Seiten am Heldentod im Krieg und im Krieg im Generellen gibt. Doch mit dem perfekten Reimschema lässt Brentano den Krieg in all dessen Formen wunderbar aussehen. Mit dem perfekten Reimschema glorifiziert er auch den Heldentod im Krieg und stellt diesen als perfekt dar. Die einzelne, lange Strophe symbolisiert weiterhin die Kameradschaft im Krieg und dass alle als eine Gruppe zusammen kämpfen. Die Idee von Kameradschaft, Freundschaft und Zusammenhalt wurde damals wie heute sehr geschätzt. Deshalb preist Brentano den Krieg und zeigt zugleich, dass man im Krieg unter Freunden und Kameraden stirbt: Der Tod im Krieg ist der beste Tod. Dies zeigt, dass Brentano durch das perfekte Reimschema und den Gebrauch einer einzelnen Strophe den Krieg und den Heldentod verherrlicht.
Außerdem benutzt Brentano typische Merkmale der Epoche der Romantik um Krieg und den Heldentod als etwas Natürliches und Reines darzustellen. Gegen Anfang des Gedichtes schreibt Brentano: „Als wer vom Feind erschlagen/Auf grüner Heid auf freier Feld“ (V. 2-3). Mit dem dritten Vers bezieht sich Brentano auf die Natur. Die Alliteration1 „freier Feld“, sowie „grüner Heid“ symbolisieren den Aufbruch und die Wanderung in der Natur. Dies ist ein Merkmal der Romantik und wurde mit Freiheit und Wohlbefinden in Verbindung gesetzt. Die Tatsache jedoch, dass Brentano den Krieg und Heldentod mit Freiheit in Verbindung setzt, ähnelt nach heutiger Ansicht an eine Gegenüberstellung oder an eine Juxtaposition. Hier ist es jedoch ernst gemeint und der Krieg und insbesondere der Heldentod im Krieg soll die ultimative Freiheit bedeuten. Dies soll wahrscheinlich vermitteln, dass man nach dem Tod im Krieg in den Himmel kommt und dort glücklich weiterlebt. Dies zeigt, dass Brentano den Krieg und insbesondere den Heldentod verherrlicht.
Letztlich benutzt Brentano Euphemismus2 und Hyperbeln3, um den Soldatentod als schmerzlos darzustellen. Er schreibt: „Als so man fällt/Auf grüner Heid/Ohn Klang und Leid“ (V. 12-14). „Ohn klang und Leid“ bezieht sich hiermit auf den schmerzlosen Tod, den die Soldaten angeblich durchmachen. Diese Aufstellung ist fern ab von der Realität, wo Soldaten an den schmerzhaftesten Wunden und Infektionen gestorben sind, jedoch weiß das das Publikum zu der Zeit, wo das Gedicht geschrieben wurde, nicht. Diese Hyperbel und dieser Euphemismus soll ganz klar den Heldentod als kurz und schmerzlos und deshalb als gar nicht schlimm, sondern schön darstellen. Die größte Angst der Menschen in der Hinsicht auf den Krieg zu dieser Zeit war der Tod, und dass dieser sehr schmerzhaft ausfällt. Allerdings wird in diesem Gedicht diese Angst beseitigt. Deshalb hatte das Publikum damals nach diesem Gedicht viel weniger Angst vor dem Krieg und wurde deshalb angeregt, daran teilzunehmen und auch fürs Vaterland zu sterben. Dies impliziert, dass Brentano den Krieg und den Heldentod preist und dazu anregt.
Zusammenfassend lässt sich sagen, dass Brentano mit seinem Gedicht „Frommer Soldaten seligster Tod“ zur Teilnahme an den Kriegen zu seiner Zeit anregen will, und zugleich den Heldentod verherrlicht. Er tut dies indem er sich an ein striktes Reimschema hält, typisch romantische Merkmale benutzt und mit der Hilfe von Hyperbeln und Euphemismus den Heldentod als schmerzlos darstellt. Das Gedicht mag zu Brentanos Zeit sehr überzeugend gewesen sein, zur jetzigen Zeit hat es jedoch dank Medienberichten keine Überzeugungskraft mehr.